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EINLEITUNG

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Die Geschichte des Grillens ist im Grunde die Geschichte der Menschwerdung. Das ist eine starke Aussage, die Grillfans sicher freuen wird. Und auch wenn diese Behauptung sehr plakativ klingen mag, so kann sich doch niemand dem wahren Kern entziehen, der in ihr steckt: Als der Mensch Feuer und Fleisch zusammenbrachte, begann er längere Zeit in Gruppen zusammenzusitzen. Gespräche kamen am Feuer in Gang und soziale Begegnung fand statt. Gemeinschaft entstand.

Grillen war die erste Form der Nahrungszubereitung überhaupt. Bis vor rund 1,5 Millionen Jahren sammelten und aßen unsere Vorfahren Beeren und Pflanzen einfach dort, wo sie sie fanden. Das Fleisch erlegter Tiere wurde zerrissen und roh verzehrt. Eines Tages aber entdeckte jemand, dass der Kontakt mit Feuer das Fleisch veränderte. Es konnte leichter zerteilt und gekaut werden. Mit der Macht über das Feuer gewann der Mensch auch die Fähigkeit, seine Nahrung kontrolliert zuzubereiten. Fleisch wurde zunächst neben oder ins Feuer gelegt. Dann fand man heraus, dass sich Fleisch auf Stöcke aufspießen und so gezielt ins Feuer halten ließ.

Aber es dauerte sicher nicht lange, bis die ersten hellen Köpfe merkten, dass der Abstand zwischen Feuer und Fleisch einen erheblichen Einfluss auf den Garvorgang und auch auf den Geschmack hat – eine Weisheit, die auch heute noch Grundlage jedes Grill-ABCs ist. Der Übergang zwischen gegrillt und verbrannt ist wohl heute wie damals fließend …

Das Marinieren oder Würzen des Fleisches zu entdecken, war dann der nächste Grill-Entwicklungsschritt: Das Fleisch konnte so nicht nur konserviert werden, es wurde auch zarter und wohlschmeckender. Der Genuss am Essen war geboren.

Mit den Anfängen des Grillens war es wie mit vielen anderen ganz wesentlichen Entdeckungen der Menschheitsgeschichte: An verschiedenen Orten auf der Welt machten Menschen gleiche Erfahrungen und begannen unabhängig voneinander das Feuer zu nutzen – und es auch selbst zu beherrschen! Mittels Feuerstein und Zundermaterial konnten sie das Feuer bald selbst entfachen und ihr Fleisch grillen, wo sie auch unterwegs waren. Der kleine Beutel, den man am Gürtel des berühmten Ötzi aus dem Südtiroler Eis fand und in dem man Zunderschwämmchen nachweisen konnte, zeugt davon.

Ob in China, in der mongolischen Steppe, im Süden Afrikas oder auf den Fidschi-Inseln – verschiedene Grilltraditionen entwickelten sich unabhängig voneinander. Zum Glück für uns, kann man sagen, denn so können wir uns heute an einer Vielzahl von Grillvariationen und Zubereitungsarten erfreuen. Hätte man all diese Rezepte mit Plan und Vorsatz entwickelt, sie wären vermutlich nie derart bunt und unterschiedlich ausgefallen.

Da werden kleine oder auch ganz große Tiere im Ganzen aufgespießt und über oder neben den Flammen gegart. Da wird zerlegtes Fleisch in Blätter eingeschlagen und in Erdhöhlen unter dem brennenden Feuer platziert. Da wird Grillgut zusammen mit heißen Kohlen vergraben. Da wird Fisch auf Holzplanken gegart oder auf einem Rost über dem Feuer gegrillt. Da werden Marinaden, Saucen und Gewürzmischungen kreiert. Später kam zum Grillen von Fleisch und Fisch auch das Garen von Obst und Gemüse auf dem Feuer dazu. Unser menschlicher Einfallsreichtum und unsere Fantasie zeigen sich wohl nirgends so deutlich wie bei der Kunst, uns dem bestmöglichen Gaumenschmaus hinzugeben.

Kommen Sie doch mit auf eine kleine Reise rund um die Welt. Lassen Sie sich von der Geschichte des Grillens und den in verschiedenen Ländern entstandenen Grilltraditionen und Spezialitäten inspirieren, bevor Sie selbst aktiv werden: In den Rezepten, die sich daran anschließen, finden Sie viele leckere Anregungen und Anleitungen zum Grillen von internationalen Gerichten.


Das ultimative Napoleon-Grillbuch

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