Читать книгу Totgeschwiegene Leben - Rut Bernardi - Страница 5

Vorwort

Оглавление

Durch meine Arbeit an der Geschichte der ladinischen Literatur, die 2013 an der Freien Universität Bozen erschienen ist, und durchs Hörensagen wurde ich mit Menschen konfrontiert, die Neugierde in mir auslösten. Es entstanden literarische Porträts über außergewöhnliche Persönlichkeiten meiner näheren ladinischen Umgebung. Das Lokale sollte aber nicht im Mittelpunkt stehen.

Diese Menschen hat entweder das Schicksal oder die eigene Entscheidung auf einen unkonventionellen Lebensweg geführt, der eine Selbstgestaltung fernab von allem Eingespielten, Konformistischen und Philisterhaften ermöglichte. Ob es sich bei den Lebensentwürfen um ein Scheitern oder Gelingen handelt, bleibt offen.

Es wäre schier unmöglich, solch interessante Geschichten für die Literatur zu erfinden, wie sie uns oft vom Leben geboten werden. Das Leben selbst schreibt Geschichten – schöne, hässliche, verschlungene, schauderhafte –, die man nicht glauben würde, wären sie erfunden.

Als Modell dienten die Essays von Michel de Montaigne (1533–1592). Ein Essay (Versuch) ist ein literarischer Text, der sich mit historisch-sozialen Fakten aus dem persönlichen Blickwinkel der Autorin oder des Autors auseinandersetzt. Das Interesse der Leserin oder des Lesers soll dadurch geweckt werden, dass diese Fakten aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgezeigt und Fragen aufgeworfen werden, die meist unbeantwortet bleiben. Wissenschaftliche Kriterien werden in einem Essay nicht strikt eingehalten und die Autorin oder der Autor hat große gestalterische Freiheit, die historischen Lücken fiktional zu füllen. Der essayistische Stil ist experimentell und soll den Leserinnen und Lesern Denkanstöße bieten. Der Text soll unterhaltend und in einer klaren und leicht verständlichen Sprache geschrieben sein.

Totgeschwiegene Leben

Подняться наверх