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Pflanzenfreunde sind friedliche Menschen

Wenn du Pflanzen magst, dann sage ich mal: Herzlichen Glückwunsch, du bist kein Schlägertyp! Pflanzenfreunde sind friedliche Menschen! Dass du in diesem Buch hier blätterst, ist ein gutes Zeichen. Pflanzenfreunde schimpfen und streiten sich auch nicht gern. Wir wollen am liebsten Ruhe und Frieden, damit wir uns um unsere Pflanzen kümmern können.

Immer wieder suchen Frauen aus dem Nahen Osten den Kontakt zu mir. Viele von ihnen stammen aus den Regionen, die George W. Bush damals, als er noch amerikanischer Präsident war, als „Achse des Bösen“ bezeichnet hatte. Diese Frauen überschütten mich förmlich mit Glückwünschen und guten Worten. Ich fragte einmal eine irakische Frau, warum sich Frauen wie sie von mir als nordeuropäischem Mann mit meinem Pflanzeninteresse angesprochen fühlen. „Ich bin so froh, wenn ich Männer sehe, die sich mit Pflanzen beschäftigen“, antwortete sie. „Das ist so was von friedlich und schön!“

Ihre Botschaft – Frieden, Ruhe und Harmonie – gilt für die meisten Pflanzenfreunde.

EINE GRÜNE, GLOBALE KRAFT

Pflanzenfreunde überall auf der Welt haben etwas gemein: die Liebe zu und den Respekt vor Pflanzen. Darin liegt eine globale Kraft. Wir werden immer mehr – wir Menschen, die denken, dass Pflanzen nicht nur dekorativ sind, sondern lebenswichtig. Die grüne Welle rollt über unseren Planeten. Vielleicht denkst du, ich wäre naiv – das kann ich aushalten. Ich bin kein Extremist, ich esse ab und zu Fleisch und reise mit dem Flugzeug, aber gleichzeitig halte ich den Glauben hoch, dass grüne Pflanzen – ob nun in unserer Wohnung, oder im Dschungel des Amazonas – zu dem Wichtigsten gehören, was wir in den kommenden Jahren besonders schützen müssen. Sie atmen Leben!

Vielleicht hast du schon mal von der grünen Wende gehört? Weltweit wollen Menschen eine engere Verbindung zur Natur, wollen eins sein mit ihrer grünen Umgebung. Die wachsende Anzahl von Zimmerpflanzen zeigt diese Sehnsucht. Seit Langem schon haben wir uns von der Natur entfernt, doch jetzt sind wir dabei, ihr wieder näherzukommen – und sie in unsere Wohnungen zu holen. Deshalb hoffe ich, dass immer mehr Leute dazu inspiriert werden, ihr Zuhause in grüne Oasen zu verwandeln.

Es geht uns Menschen besser, wenn wir nahe an der Natur leben. Ich nenne das die Kraft des Chlorophylls. Das ist auch der eigentliche Grund, warum immer mehr Leute ihre Wohnungen mit Pflanzen füllen. Grünpflanzen machen uns gesünder, stärker und harmonischer. Gibt es dazu Alternativen? Nein. Ist das wissenschaftlich belegt? Ja.

Junge Leute wollen grüner leben. Sie reagieren auf die Berichte von Plastikabfällen in den Weltmeeren, Pflanzenschutzmitteln in der Nahrung, Umweltverschmutzung und globaler Erwärmung. Grünpflanzen spielen für dieses Bewusstwerden eine wichtige Rolle: In immer mehr Grundschulen lernen die Kinder nun das Säen, die Pflege und das Ernten grüner Gewächse. In ein paar Jahren haben wir ein engagiertes Heer von grünen Aktivisten, die diese grüne Botschaft weitertragen wollen. Dieser Gedanke rührt mein grünes Herz.

#ichliebepflanzen

… und deshalb habe ich 100 von ihnen in meiner kleinen Osloer Wohnung. Ich habe Bananenpflanzen, Zitruspflanzen, Olivenbäumchen, Farne, tropische Pflanzen, Sukkulenten und vieles mehr. Einige meiner Freunde finden, ich hätte da ein Problem, d. h., dass das Maß schon überschritten sei, aber darauf antworte ich immer: Es gibt Schlimmeres! Ich finde, ich habe immer noch alles gut im Griff. Zurzeit übe ich mich darin, einige meiner Pflanzen wegzugeben, was mir schwerfällt, aber es funktioniert. Pflanzen machen dich süchtig nach mehr Pflanzen! Lass dir das eine Warnung sein!

Mein Interesse für Pflanzen wurde schon als Kind geweckt. Ich bin mit meinen fünf Schwestern bei meiner Mutter und meinem Vater auf einem Bauernhof, mitten im Grünen, aufgewachsen. Wir sind also eine große Familie. Auf meine Schwestern bin ich stolz, sie sind starke, unabhängige nordeuropäische Frauen, die daran gewöhnt sind, zuzupacken. Was viele denken, ist, dass ich als einziger Hahn im Korbe verwöhnt sein müsste. Bin ich aber nicht! Ich selbst würde über mich sagen, dass ich wohl eher abgehärtet bin. Unsere Eltern brachten uns bei, dass wir alle gleich sind, dass alle Menschen gleich wertvoll sind. Unsere Kindheit, eingebettet in die Natur, war gut und von Gerechtigkeitssinn geprägt. Meine Erinnerungen an die grünen Wiesen, auf denen wir spielten, machen mich heute schon etwas sentimental.

Als ich später nach Oslo zog, tat sich für mich ein Abgrund auf. Ich liebte das Stadtleben mit seinen vielen Möglichkeiten, aber irgendetwas fehlte. Ich bemerkte schnell, dass ich meine Wohnung mit mehr und mehr Pflanzen vollstellte und damit dem Bedürfnis nachging, das zu imitieren, was ich von zu Hause her kannte, und eine Verbindung zu meiner Kindheit herzustellen. Ich hätte wieder in meine Heimat zurückkehren können, entschied mich aber stattdessen dazu, die Natur in mein neues Zuhause zu holen. Die Folgen waren offensichtlich: Meine Unruhe und das Gefühl der Entwurzelung legten sich.


Korbmarante

Pflanzenglück

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