Читать книгу Tolle Figur – Nach Entbindung - S. Erdogan - Страница 6
Goodbye, Ammenmärchen!
Оглавление1. „Das ist jetzt halt so – ich bin eine Mutter und damit muss ich mich abfinden.“
Nachhaltige, das heißt bleibende, Gewichtszunahme hat nichts mit der Schwangerschaft zu tun, sondern leider etwas mit dem Alter (Quelle: Pfitzer, 2007- 2008). Ab einem Alter von etwa 25 Jahren verbrennt der Körper die zugeführte Energie nicht mehr so schnell wie in jungen Jahren, zudem bewegen wir uns jetzt oftmals weniger und wachsen nicht mehr. Schade – aber wahr. Das Einzige was hilft, ist, den inneren Ofen anzukurbeln! Steigern Sie Ihren Grundumsatz (siehe Erläuterungen), bewegen Sie sich mehr und bauen Sie Muskeln auf, denn nur Muskeln verbrennen auch im Ruhezustand Energie.
2. „Eine Mutter ist nicht sexy.“
Wirklich? Angelina Jolie, Julia Roberts, Kathy Holmes um einige internationale Beispiele zu nennen, aber auch Heidi Klum und Verona Pooth zeigen uns, dass die Mutter die verführerische Frau in uns nicht zu verdrängen braucht. Wo kommen sonst die Geschwisterkinder her? Oder stricken die sich von allein? Natürlich sind auch Sie begehrenswert – zeigen Sie es ruhig auch mal wieder! Mangelnder Schlaf, ein weinendes Baby oder nörgeliges Kleinkind machen es zugegebenermaßen nicht wirklich einfach, sich mal wieder vor Spiegel und Kleiderschrank auszutoben – aber manchmal hilft ein wenig Überwindung und Sie werden staunen, wie gut dann auch mal wieder ein Kompliment tut. Lassen Sie sich überraschen!
3. Stillen hat meinen Busen ruiniert
Dieses Argument unserer Großmutter ist schlichtweg nicht wahr: Das Stillen verändert die Brust nicht gravierend, wohl aber die Schwangerschaft. In der Schwangerschaft verdrängen die sich vergrößernden Milchgänge das Fettgewebe der Brust, bilden diese sich später zurück, ist dieser „Formgeber“ nicht mehr in der vormaligen Menge vorhanden. Die Brust wirkt kleiner und schlaffer. Auch hier spielt zudem das Alter eine Rolle, da nach und nach die Festigkeit des Gewebes nachlässt, was zu einem leichten Hängen der Brüste führen kann. Dunklere Warzenhöfe und vergrößerte Brustwarzen bilden sich jedoch meist vollständig zurück.
4. Eine Schwangerschaft ist für den Körper noch in Ordnung, jede weitere macht die ehemalige Figur zunichte
Dieses Argument begegnet einem öfter. Viele Frauen sind der Meinung, dass sich die Schwangerschaftspfunde „addieren“ würden und dann nicht mehr wegzukriegen waren. Hat man nach einer ersten Schwangerschaft die hinzugekommenen Pfunde nicht wieder abgebaut und ist dann gleich wieder schwanger geworden, dann kommen jetzt oftmals wieder erneut Kilos hinzu. Das heißt aber nicht, dass diese nicht auch wieder abgenommen werden können – egal ob die Frau ein, zwei oder mehrere Schwangerschaften durchgemacht hat. Manchmal geht das Abnehmen nach einem weiteren Kind auch einfacher: Gibt man dem natürlichen Bewegungsdrang des ersten (und weiteren) Kindes nach, d.h. geht man mit dem Kind (den Kindern) viel an die frische Luft, läuft, springt, fährt Fahrrad, schwimmt und vieles mehr, dann hat man meist ein großes Plus, was die nötige Bewegung anbelangt. Zudem macht das ganze auch noch Spaß, wenn man z.B. Sportarten wieder ausprobiert, die man selbst evtl. seit seiner Kinderzeit nicht mehr ausgeübt hat: Rodeln oder Schlittschuhlaufen, Wasserrutschen hinunterrasen und auf Bäume klettern, fallen mir da spontan als „Jungs-Mutter“ ein.
5. Wer dick ist, isst mehr als schlanke Menschen
Auch diese Meinung ist sehr verbreitet und stimmt so nicht. Die meisten Übergewichtigen essen eher weniger, als ihre normalgewichtigen Zeitgenossen (Quelle: Pollmer/Warmuth 2003). Hier spielt offensichtlich das Erbgut eine entscheidende Rolle: Manche Menschen besitzen Gene, die es begünstigen, dass die Nahrung optimal verwertet wird und andere nicht. Erste Gruppe ißt daher weniger als letztere und wiegt trotzdem mehr. Auf Nahrungsknappheit reagiert der Stoffwechsel daher mit einem Senken des Grundumsatzes (?siehe Erläuterungen), das bedeutet, zugeführte Nahrung wird noch besser ausgewertet und Sie nehmen zu. Daher ist es wichtig, den Grundumsatz zu heben und nicht zu senken. Im Klartext bedeutet das, essen Sie, aber essen Sie das Richtige, und bewegen Sie sich ausreichend.
6. Light-Produkte und Diätmittel helfen beim Abnehmen
Lebensmittel, in denen nur noch die Hälfte an Fett (light) steckt und die keinen Haushaltszucker enthalten, bewirbt die Industrie als besonders zur Gewichtsabnahme geeignet. Aber diesen Nahrungsmitteln fehlt etwas, im Falle der Fette muss der menschliche Gaumen geradezu überlistet werden, damit er das Produkt überhaupt annimmt: Ersatzstoffe kommen ins Spiel: Milcheiweiße oder modifizierte Stärke zum Beispiel. Versuche haben gezeigt, dass nach dem Verzehr dieser „Betrügerstoffe“ (zu denen auch Süßstoffe gehören) der Körper vermehrt ein Verlangen nach Nahrung (und bei Süßstoffen: vor allem nach Süßem) zeigt und schließlich mehr gegessen wird, statt weniger. Daher: Finger weg von Light-Produkten (Quelle: Pollmer/Warmuth 2003).