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Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, für die Publikation »Doppelinterview Sascha Hellen mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Margot Friedländer«

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

dieses Buch enthält ein Gespräch zweier starker Frauen, die eine ganze Generation trennt, aber das gemeinsame Engagement gegen Antisemitismus und Judenhass eint. Beide machen sich Sorgen, weil Antisemitismus in Deutschland in den vergangenen Jahren wieder hör- und sichtbarer geworden ist. Darum ist es so wichtig, dass starke Persönlichkeiten wie Margot Friedländer ihre Erinnerungen an Hass, Verfolgung und Verbrechen, aber auch an das Über- und Weiterleben jahrzehntelang an junge Menschen weitergegeben haben. Wir müssen immer wieder deutlich machen: Judenhass und Antisemitismus vergiften das Zusammenleben für uns alle. Daher bin ich dankbar, dass Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sich als Antisemitismusbeauftragte für unser Land engagiert und mit diesem Buch ein starkes Zeichen für das Fortdauern der Erinnerung und gegen Antisemitismus setzt.

Zugleich macht das Buch schmerzhaft klar, dass wir vor einer tiefen Zäsur in der Erinnerungskultur stehen: Es ist die Zeit der letzten Gespräche mit den Zeitzeugen, mit Überlebenden wie Margot Friedländer. Wenn diese Gespräche bald nicht mehr möglich sind, müssen wir Lebenden das Gedenken an Entrechtung, Verfolgung, Deportation – an das singuläre und unauslöschliche Menschheitsverbrechen der Shoah – erhalten und weiterentwickeln.

Und wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass jüdisches Leben in unserem Land auch in Zukunft blüht und dass Jüdinnen und Juden sich in ihrem Alltag in Deutschland sicher und willkommen fühlen. Ein großer Beitrag dazu wird das bundesweite Festjahr 2021 – 321 sein. Wir feiern, dass es seit 1700 Jahren jüdisches Leben im heutigen Deutschland gibt – bezeugt durch ein Edikt des Kaisers Konstantin für den Magistrat der Stadt Köln, das es Juden erlaubte, Ämter der Kurie sowie in der Stadtverwaltung zu bekleiden. Dieses Leben fußt heute auf einem Vertrauen, das auch dank herausragender Persönlichkeiten wie Paul Spiegel oder Margot Friedländer entstanden ist. Lassen Sie uns die Erinnerung pflegen, um das Leben zu feiern. Ich bin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Margot Friedländer und Sascha Hellen sehr dankbar für ihren Beitrag dazu. L'Chaim!


Armin Laschet

Ich tue es für Euch

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