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Phasen des Sterbens und des Todes

Phase vor dem Tod

Die Phase des Sterbens kann sehr kurz, aber auch sehr lang sein. Es ist eine sehr kraftvolle Wandlung und Heilung, abgesehen von dem Leid, das vielleicht ertragen werden muss. In dieser letzten Lebensphase geschieht sehr viel Heilung und eine große Weiterentwicklung des Bewusstseins, des Unterbewusstseins und der Seele.

Die Phase vor dem Sterben ist eine sehr intime und kraftvolle Zeit. Viele möchten alleine sterben, da es ein sehr intimer Prozess ist, andere dagegen möchten in der Gemeinschaft von Familie, Angehörigen und Freunden den letzten Weg gehen. Wenn Menschen alleine den Weg aus dem Leben gehen möchten, ist das ihre Entscheidung. Es kann sein, dass es ihnen schwerfällt, im Beisein ihrer Angehörigen ins Licht zu gehen. Sie möchten sie nicht zurücklassen, alleine lassen. Andersherum kann es auch sein, dass Angehörige den Sterbenden festhalten, weil sie ihn nicht gehen lassen möchten, was nur zu verständlich ist. Aber es erschwert dem Sterbenden den Sterbeprozess und das Loslassen von Erden. Oft geschieht es, dass Angehörige den Raum verlassen, um schnell etwas zu essen oder auch nur, um kurz frische Luft schnappen, einen freien Kopf zu bekommen, und genau in dieser kurzen Zeit verstirbt dann derjenige. Kein Hinterbliebener sollte sich jemals einen Vorwurf machen, dass er den Sterbenden allein gelassen hat, denn es war seine eigene Entscheidung, genau zu diesem Zeitpunkt ins Licht zu gehen. Er wollte es alleine tun.

In den letzten Phasen des Sterbens wird die Seele klar und rein. Menschen, die feinfühlig und sensibel sind, können die wahre und reine Seele des Sterbenden in seinen Augen sehen. Es ist die Seele in ihrer vollen Strahlkraft und Reinheit, ohne Muster oder Gefühle, ohne Ego. Die reine göttliche Seele. Das ist ein Geschenk, wenn man es erleben darf. Ich selbst habe es erfahren dürfen, und erst in diesem Moment erkannte ich bei meiner Patientin, dass sie eine Seelenschwester von mir war. Das hat mich ziemlich erschüttert, weil ich es vorher nicht erkannt hatte, aber anscheinend waren so viele Muster und Emotionen vor der Seele gelagert, dass ich es nicht hatte sehen können oder dürfen. Es war ein sehr inniges Gefühl, so tief in die Seele eines Menschen sehen zu dürfen. Diese Kraft und Klarheit, trotz ihrer schweren Krankheit, trotz ihres schwachen Körpers, beeindruckten mich zutiefst. Danke, dass ich das erleben, erkennen und sehen durfte.

In dieser letzten Phase des Sterbens vollzieht sich die schnellste und intensivste Heilung und Transformation, die für die Menschen auf Erden möglich ist. Diese Wandlung geschieht nur bei längerer Krankheit, in der die Seele Zeit hat, diesen Weg der Transformation zu gehen. Dazu zähle ich auch spät diagnostizierte Krankheiten, die schnell zum Tod führen können. Eine derartige Wandlung und Heilung einer Seele tritt nicht bei einem plötzlichen Unfall oder Selbstmord ein. Bereits bei einem Sterbeprozess von nur sieben bis vierzehn Tagen kann eine außergewöhnliche Transformation stattfinden. Themen, für die wir im Leben Jahre brauchten, werden in dieser kurzen Zeit des Sterbeprozesses gewandelt.

Auch wenn der sterbende Mensch scheinbar geschwächt niederliegt, passiert so viel auf Seelenebene, wie in keiner anderen Phase seines Lebens. Während der letzten Phase des Sterbens zieht sich die Seele immer mehr aus äußeren Bereichen des Körpers zurück und sammelt sich an ihrem Platz, aus dem sie erstrahlt (dieser ist in Herzhöhe oder im Bereich des Solarplexus). Der Sitz der Seele im Körper ist bei jedem Menschen verschieden, bei den meisten ist es jedoch der Herzbereich oder der Solarplexus. Wenn Sie tief in sich hineinspüren, können Sie Ihre Seele wahrnehmen und spüren, wo sie sitzt. Die Seele wohnt im ganzen Körper, in jeder Zelle, hat aber einen Platz, wo sie ihren Ursprung hat. Am Ende des Lebens zieht sich die Seele zurück und sammelt all ihre Energie an dem Platz, wo sich ihr Ursprung im Körper befindet. Die Seele stellt die direkte Verbindung zu Gott, zum All-Eins-Sein, dar.

In dieser besonderen Zeit des Sterbens kann der/die Sterbende die Kraft der Gegenwart für die Erfüllung der Wünsche anderer nutzen. Ich habe schon von vielen gehört, dass Menschen, die sich in der Phase des Sterbens befinden und noch fähig sind, sich bewusst etwas zu wünschen oder für jemanden zu beten, diese Wünsche kurz nach dem Versterben in Erfüllung gegangen sind. Der Verstorbene nimmt den Wunsch mit in eine andere Dimension, und dieser einzigartige verbindende Weg macht es möglich, doch noch Dinge auf Erden zu verwirklichen.

In den letzten Tagen des Lebens kommt es oft vor, dass Menschen hellsichtig sind. Sie sehen andere Seelen durchs Zimmer gehen oder erhalten eine andere Sichtweise über politische Situationen in anderen Ländern oder über das Weltgeschehen. Eine Großtante von mir sprach in den letzten Tagen immer wieder von den Krisen und Problemen in Israel und Palästina. Sie sah, wie groß dort der Konflikt war, auch in anderen Ebenen.

Zeitpunkt des Todes

Den Zeitpunkt des Todes kann man nicht wirklich vorhersehen, denn nur die Seele selbst kann entscheiden, wann und wie sie geht. Hat sich ein Mensch vollkommen dafür entschieden, ins Licht zu gehen, stirbt er innerhalb von drei bist vierzehn Tagen. Oft wird dann keine Nahrung mehr aufgenommen, bewusst oder unbewusst.

Ob und wie und, vor allem, wann eine Seele geht, weiß jedoch niemand. Nur eine Tendenz kann man aussprechen. Ich sah schon oft hinter Menschen den Tod stehen und sagte, es würde nicht mehr lange dauern, und dann waren es doch noch zwei Wochen, die für den Heilungsprozess des Sterbens gebraucht wurden. Seitdem bin ich sehr vorsichtig mit meinen Aussagen über den Zeitpunkt des Todes. Auf der anderen Seite gibt es ärztliche Prognosen, in denen es heißt, das Herz wäre noch stark, das könnte dauern, und dann verstarb der Patient am nächsten Tag. Keiner kann den Tod vorhersagen, genauso wenig, wie den Zeitpunkt einer Geburt. Das Kommen und Gehen einer Seele bleibt allein ihr überlassen. Die Seele, und nicht das Bewusstsein oder das Ego, entscheidet darüber, wann es der richtige Zeitpunkt ist zu gehen, auch bei einem plötzlichen Tod durch ein Unglück oder einen Unfall, außer beim Sterben durch die eigene Hand.

Einmal erlebte ich, dass mich eine verwandte Seele, die sich in der letzten Phase ihres Lebens auf Erden befand, besuchte und mich fragte, was sie tun solle. Mein Verwandter hatte bereits ein hohes Alter erreicht, lag im Krankenhaus und war körperlich nicht mehr in der Lage, all das zu tun, was er so sehr liebte. Ich sagte zu seiner Seele: „Du kannst dich dafür entscheiden, schnell zu gehen, oder du bleibst noch etwas, und es dauert länger oder sehr lange. Nur du kannst die Entscheidung treffen, welchen Weg du gehen möchtest.“ Er entschied sich dann für das schnelle Gehen, so weh es mir auch im Herzen tat.

Die Seele im Körper ist durch eine goldene Schnur mit der göttlichen Quelle verbunden. So geht sie, wenn sie auf Erden verweilt, nie verloren. Ist die Seele aus dem Körper gefahren und hat den Weg ins Licht gesichtet, löst sich die Schnur ganz auf. Die Seelenschnur ist auch ein Wegweiser ins Licht.

Oft benötigen die Sterbenden Unterstützung von den Elementarkräften, wenn es ihnen schwerfällt, vom Erdenleben loszulassen. Elementarkräfte in Form von Gewittern erschaffen eine bestimmte Spannung und Frequenz in der Luft. Diese erzeugte Energie hilft vielen Menschen, leichter in die andere Ebene hinüberzugehen und den eigenen Körper loszulassen. Der Blitz erschafft eine besondere Verbindung von Himmel und Erde, also einen Weg von oben nach unten und umgekehrt. Diese Möglichkeit des Hinübergehens wird oft von Sterbenden genutzt.

Wenn sich jemand im Sterbeprozess befindet, können Sie ihm zwei Engel zur Seite stellen, die ihm helfen, den Weg ins Licht zu gehen und ihn hinüberbegleiten.

Phase nach dem Tod

Die Seele verweilt nach dem Versterben oft noch eine Weile im Raum. Das Fenster zu öffnen wäre hilfreich, ebenso, das Kinn nicht an den Kopf zu binden, wie man es früher getan hat. Es ist wichtig, dass die Seele Austrittspunkte und Öffnungen hat, um in der Zeit herauszutreten, die sie benötigt, um sich ganz vom Körper zu lösen. Die Seele bleibt oft noch eine Weile da, um alles zu erfassen, sich von den Angehörigen zu verabschieden oder um ihnen einfach nahe zu sein. Nach einiger Zeit geht sie dann bewusst in die Freiheit und in die Leichtigkeit des Seins, hinaus in die neue Dimension.

Wenn Seelen sich vom Körper gelöst haben und in die neue Dimension übergegangen sind, kann ich immer Gefühle der absoluten Leichtigkeit, ein Loslassen des Leids, Freude an der schnellen Fortbewegung und Glück wahrnehmen. Das gibt mir Zuversicht, dass das Leben nach dem Tod ein schönes ist. Nach dem Ausfahren der Seele aus dem Körper beginnt ein Prozess der Erlösung, der Erkenntnis, des Erwachens und auch der Heilung. Dieser Prozess dauert in der Regel ca. drei bis sechs Wochen, je nachdem, wie weit das Bewusstsein des Menschen vor dem Tod auf Erden entwickelt war.

Unterstützende Sterbebegleitung

Es gibt bereits viele Angebote, einen Sterbenden auf seinem Weg ins Licht zu begleiten.

Jeder Sterbende sollte selbst entscheiden können, wie er diese letzte Phase in seinem Leben beschreitet, vorausgesetzt, er ist noch bei Bewusstsein, um dieses tun zu können. In erster Linie geht es darum, welche Wünsche der Sterbende hat. Wenn er nie einer Kirchengemeinschaft angehörig war, möchte er vielleicht in seinen letzten Stunden keinen Pfarrer oder Pastor als Sterbebegleitung.

Möchte der Sterbende eine schamanische, eine spirituelle, eine katholische oder evangelische Sterbebegleitung? Oder möchte er einfach nur seine Lieben dabei haben? Gehen Sie auf die Wünsche des Sterbenden bedingungslos ein und erfüllen Sie diese, wenn sie sich realisieren lassen. Respektieren Sie den Glauben, den der Sterbende hat, egal, ob es Ihrer Sichtweise entspricht oder nicht. Versuchen Sie nicht in den letzten Tagen des Lebens, den Sterbenden zu verändern oder zu bevormunden. Folgen Sie trotzdem auch Ihren eigenen Impulsen, ihn so zu unterstützen, wie Sie es fühlen. Ehrlichkeit, Liebe, Mitgefühl, Verständnis und Wahrhaftigkeit sind wichtig, um den Sterbenden zu begleiten. Zudem ist es hilfreich zu wissen, was der Sterbende sich gewünscht hätte in seinen letzten Stunden und auch für die nachfolgende Trauerfeier und Beerdigung.

Hellsicht in den letzten Tagen des Lebens

In den letzten Tagen des Lebens öffnen sich neue Ebenen, und Raum und Zeit lösen sich auf. Sterbende sehen auf einmal andere Verstorbene oder sogar Engel. Sie haben neue Sichtweisen und Erkenntnisse über einige Themen, die die Welt beschäftigen. Meine Großtante sprach, kurz bevor sie starb, immer davon, dass man sich um Israel und Palästina kümmern müsse, es würde dort großes Leid herrschen. Dieses Thema beschäftigte sie sehr.

Wenn Sterbende andere Wesen oder Engel sehen, wenn sie sagen, es würden ständig Menschen durch ihr Zimmer gehen, dann stimmt das auch. Tun Sie es nicht ab, nur weil Sie es nicht sehen können. Sterbende haben einen anderen Blick, sie sehen in andere Ebenen und Reiche hinein. So beginnen die Seele und der Mensch, sich langsam für die Ebene des Lichts zu öffnen und sich von der Erde zu lösen.

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Sterben und Werden

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