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Erwecken – Aus dem Leben gehen

Oft besuchen mich Seelen, die einen Tag zuvor oder sogar früher verstorben sind. Wenn die Verstorbenen neben mir stehen, erstrahlen sie meistens in einem wunderschönen Licht. Leider ist das jedoch nicht immer so. Sehe ich anstatt des Lichts die Verstorbenen noch im Sarg liegen, weiß ich, dass sie noch nicht erwacht sind. Ich beginne dann mit ihnen zu sprechen und ihnen zu erklären, dass sie einfach aufstehen können. Sie wären bereits gestorben, und es gäbe keinen Grund mehr, in ihrem Körper zu verweilen, wo doch absolute Freiheit und Leichtigkeit auf sie warten würden. Sind sie nicht ansprechbar, darf ich sie auch nicht aus ihrer Illusion erwecken, es gäbe kein Leben nach dem Tod.

Oft frage ich auch Jesus Christus, ob ich die Erlaubnis zum Erwecken erhalte. Meistens darf ich es. Es ist immer wieder schön mitzuerleben, wie der Seelenkörper aus dem Erdenkörper heraustritt – in die neue Leichtigkeit, in eine neue Freiheit, in eine neue Form, in ein neues Sein ohne Schmerzen und ohne Leid. Diese Freude, die von den Seelen ausgeht, kann ich wahrlich spüren. Es muss einfach großartig und wundervoll sein!

Drei Tage danach

In den ersten drei Tagen danach geht es für die Seele nur darum, bewusst zu erkennen, dass der Körper gestorben ist. Die ersten drei Tage sind für die Verstorbenen und auch für die Angehörigen am intensivsten. Bei den Angehörigen ist es die Trauer über den Tod und das Loslassen des lieben Menschen auf Erden, und für die Verstorbenen selbst ist es eine Umstellung auf eine andere Ebene, in der sie grenzenlos und frei sind, haben sie sich aus ihrem Körper gelöst.

Diese drei Tage nach dem Tod sind eine besondere Zeit, die benötigt wird, damit die Seele sich ganz aus dem Körper lösen kann. Es bedarf unterschiedlicher Zeiten; einige Seelen lösen sich gleich, andere brauchen noch Zeit, um zu erwachen. Im deutschen Bestattungsgesetz steht zum Beispiel, dass die Zeit mindestens drei Tage betragen muss, bevor der Leichnam beigesetzt werden darf. Diese Zeit hat ihren Grund, unter anderem, um eventuelle falsche Diagnosen, wie zum Bespiel den Scheintod, auszuschließen, aber auch, um der Seele die Zeit zu geben, sich vollkommen aus dem Körper zu lösen.

Ich habe einen Artikel in der Zeitung gelesen, nach dem eine Frau im hohen Alter scheinbar verstorben war. Es wurde sogar der Tod festgestellt, und als sie beim Bestattungsunternehmen im offenen Sarg lag, hörten die Angestellten auf einmal ein lautes Stöhnen. Die scheinbar tote Frau machte die Augen auf und lebte. Da sie der Pflege bedurfte, konnte sie sich auch nicht äußern, dass sie nicht verstorben war. Allerdings verstarb sie dann nach einigen Tagen wirklich. Es gibt also einige Fälle, bei denen ein Scheintod eintritt, und dafür sind diese drei Tage auch vorgesehen, damit nicht ein Lebender fälschlicherweise beerdigt wird. Diese Frau hat jedenfalls für eine Anekdote in diesem Bestattungsunternehmen gesorgt, die wahrscheinlich noch in 100 Jahren erzählt wird, wenn man es mal von der humorvollen Seite sieht.

Die Seele sollte sich bis zur Bestattung oder zur Verbrennung von ihrem Erdenkörper gelöst haben, sonst könnte es sein, wenn die Zeremonie zu früh beginnt, dass Verwirrung bei ihr auftritt. Auf keinen Fall sollte der Leichnam vor den drei Tagen bestattet oder verbrannt werden, auch wenn der sichere Tod festgestellt wurde. Wie der Prozess des Sterbens bedarf der Prozess der Loslösung von allem Weltlichen auch seine Zeit. Die Seele selbst kann zwar nicht verbrannt werden, wenn sie sich aus dem Körper nicht rechtzeitig hat lösen können, aber die Verwirrung und die eventuelle Wut, die bei der Seele auftauchen können, machen es umso schwieriger, sie dann ins Licht zu begleiten.

Die Angehörigen haben in den ersten drei Tagen nach dem Tod viel Organisatorisches zu tun, für viele ist das eine Ablenkung des Geschehens, andere wiederum müssen vor Schock und Trauer diese Arbeit an ihre Mitmenschen abgeben. Es gibt in dieser Zeit der Trauer keine Richtlinie oder bestimmte Regeln, wie man sich verhalten sollte. Jeder handelt so, wie es für ihn stimmig ist und seinem Herzen entspringt. Gerade um Beileid auszusprechen fehlen uns oft die richtigen Worte, aber wenn wir auf unser Herz hören, finden wir immer die passenden für die Angehörigen.

Als mein Onkel verstarb, hatte ich die Eingebung, folgende Worte auf die Schärpe des Kranzes unserer Familie schreiben zu lassen: „Viel Licht und Liebe.“ Dieser Kranz war aus orangefarbenen und gelben Blumen und strahlte sehr kraftvoll. Viele Kränze lagen auf dem Grab meines Onkels, doch unser Kranz lag immer noch auf dem Grab, als alle anderen Kränze bereits verwelkt waren. Als auch er verblüht war, ließ meine Tante die Schärpe am Grab, weil die Worte so schön waren und ihr anscheinend Kraft gaben. Am Anfang dachte ich kurz: „Oh nein, so einen Satz können wir doch nicht auf die Schärpe schreiben lassen“, aber ich konnte nicht anders, mein Impuls war so stark. Viele wunderten sich über die Worte, aber es waren genau die richtigen für meinen Onkel, für meine Tante, für uns und vielleicht noch für einige andere Trauernde. Es war also der richtige Impuls.

Als Heilpraktikerin möchte ich noch ein Mittel erwähnen, das die Trauer in die richtigen Bahnen lenkt. „Ignatia Amara“ heißt es. Lassen Sie fünf Globuli in der Potenz C 30 auf der Zunge zergehen, das hilft, die Trauer in dem Moment besser zu verarbeiten. Bleibt der Schmerz lange nach der Beerdigung bestehen beziehungsweise ist so tief, dass der Hinterbliebene nicht mehr ins Leben zurückfindet, bedarf es einer anderen Potenz und eventuell eines anderen Mittels.

Auflösung der Illusionsblase

Die Illusionsblase ist eine Energie, die durch eigene Gedanken und Emotionen während des Lebens aufgebaut wurde. Sozusagen die eigene illusorische Welt, die sich jeder erschaffen hat. Diese beginnt, sich in den ersten drei Tagen nach dem Tod langsam aufzulösen. Die Phase dauert ca. zwei bis sechs Wochen, je nachdem, wie viel Bewusstseinsarbeit im Leben des Verstorbenen vorher geleistet wurde. Wenn der Mensch an ein Leben nach dem Tod glaubte, löst sich die Illusion schnell auf, und er sieht gleich das Licht und den Weg dorthin. Glaubte er jedoch nicht daran, wird die Illusion seines Lebens erst nach und nach aufgelöst. Das ist für manche eine nicht so schöne Phase, denn es eröffnet sich all das, was ihrem Ego und nicht ihrem Herzen entsprungen war. Der Verstorbene erkennt, was die göttliche Wahrheit ist und wo er sie nicht gelebt hat. Es fällt ihm schwer, diese Illusion des Egos loszulassen. Das Ego bleibt zwar im Körper zurück und ist eins mit der Krankheit, die derjenige eventuell hatte, doch wenn der Mensch stirbt, geht eine Restenergie mit. Diese Energie wird dann aufgelöst, um das wahre Sein sichtbar werden zu lassen.

Während dieser Wandlung sehen viele keinen strahlenden Weg ins Licht wie die Wissenden, sondern irren umher und sind auf Hilfe angewiesen, die ihnen von der Erde aus von einem Medium oder von anderen Lichtwesen aus höheren Ebenen gesandt wird. Jeder erlebt das, was er glaubt zu erleben, wenn er gestorben ist. Die bereits vor ihm verstorbenen Verwandten und Freunde können ihn nur dann an der Tür zum Jenseits abholen, wenn er tief in seinem Herzen und in seiner Seele daran glaubt.

Menschen, die bereits zu Lebzeiten viel an ihrem Bewusstsein gearbeitet und sich mit ihrer Seele und ihrer Wahrhaftigkeit beschäftigt haben, erfahren nur eine sehr kurze Phase der Illusionsauflösung, die eher wie eine Erleichterung wahrgenommen wird, weil sie das Leid des Egos endlich loslassen können, was sie vielleicht zu Lebzeiten nicht geschafft haben. Sind die Restenergien des Egos gelöst und in Wahrhaftigkeit transformiert, geht die Seele ins Licht. Jeder geht ins Licht – früher oder später.

Diese Wandlung von der Illusion zum wahren Sein, zu dem, was wir immer waren und sein werden, nämlich die Wahrhaftigkeit Gottes, in treffenden Worten ausgedrückt, fand meine Mutter auf einem Sterbebildchen unserer Nachbarin.

„Ich gehe langsam aus der Zeit heraus in eine Zukunft

jenseits aller Sterne,

und was ich war und bin und immer bleiben werde,

geht mit mir ohne Ungeduld und Eile.“

Drei bis sechs Wochen nach dem Tod

Die ersten Wochen nach dem Tod haben die Seelen die Möglichkeit, auf Erden in einer Art Zwischenebene zu leben, um eventuell noch Dinge zu veranlassen, zu klären, sich selbst die Zeit des Abschieds zu geben oder ihren Angehörigen auf Erden durch ein Medium eine Botschaft zukommen zu lassen. Diese Zeit kann von zwei bis maximal sechs Wochen dauern. Es kommt auf die Entwicklung und das Bewusstsein der Seele, wie auch auf die Zeit vor dem Sterben an. Viele Seelen genießen die absolute Freiheit, Grenzenlosigkeit und Leichtigkeit, die durch das Verlassen des Körpers entstanden ist. Die Grenzenlosigkeit, die jeder Seele ermöglicht, dorthin zu gehen, wohin sie möchte oder sogar gleichzeitig an mehreren Orten zu sein, fasziniert viele.

Einige Seelen möchten nur bei ihren Lieben sein und sie auf ihre Weise unterstützen, andere haben mit sich selbst zu tun oder können nicht aufhören (im positiven Sinn), die Freiheit und das leichte Schweben zu genießen. Oft sind es Seelen, die vorher aufgrund von Schwäche oder Krankheit in ihrem Körper gefangen waren. Menschen, die bereits viel an sich gearbeitet haben, gehen oft schneller ins Licht und haben bereits verstanden, worum es nach dem Tod geht. Andere brauchen noch etwas Zeit, um alles zu begreifen, zum Beispiel, dass es wahrlich weitergeht nach dem Sterben auf Erden.

Es sind nie die gleichen Bilder, die ich von den Verstorbenen erhalte, die Zeit nach dem Tod ist individuell wie jede Seele auch. Einen Verwandten zum Beispiel sah ich eine Nummer ziehen wie beim Arbeitsamt. Er wartete, bis er an der Reihe war, ins Licht gehen zu dürfen. Viele Seelen mussten eine Nummer ziehen. Ich wunderte mich sehr über dieses Bild, aber ich weiß natürlich nicht, was vor seinem Tod in seinem Inneren vor sich ging beziehungsweise was er glaubte, wie es nach dem Tod weitergehen würde.

Viele Seelen möchten noch etwas erledigen, was leider oft nicht mehr geht, aber sie versuchen dann auf ihre Weise, ihren Angehörigen zu helfen und sie noch eine Zeit zu begleiten.

Die Dauer der Zeit, bis sie endgültig ins Licht gehen, ist unterschiedlich. Ich habe jedoch wahrgenommen, dass diese Phase des Hinübergehens in der Regel zwischen zwei bis maximal sechs Wochen dauert, oft sind es um die drei Wochen, in der die Seelen in dieser Zwischenebene verweilen.

Einige Seelen waren bereits im Licht und nutzen diese Phase nach dem Sterben, um sich zwischen den Ebenen hin und herzubewegen, vom Licht zur Erde und von der Erde wieder zurück ins Licht. Diese Reise, die ihnen nur in diesen zwei bis sechs Wochen nach dem Tod ermöglicht wird, ist einzigartig, aber sehr ermüdend, weil die Schwingung im Licht höher ist als auf Erden. Es ist sehr anstrengend, sich immer zwischen den Ebenen hin und herzubewegen. Meistens schauen sie ein paar Mal bei ihren Lieben vorbei, um dann endgültig ins Licht zu gehen.

Nach ungefähr sechs bis zwölf Monaten sind sie dann wieder in der Verfassung, ihre Lieben auf Erden zu besuchen, doch ist die Lichtebene, in der sie sich dann befinden, nicht die gleiche, und sie ist auch nicht so nah wie die Zwischenebene kurz nach ihrem Tod auf Erden.

Auch Berührungen von Verstorbenen, die von Hinterbliebenen körperlich wahrgenommen werden, sind nach einem endgültigen Gang ins Licht nicht mehr möglich. Sind diese Berührungen jedoch nach sechs Wochen noch zu spüren, wäre es gut nachzuschauen, ob die Seele in der Zwischenebene hängengeblieben ist. Dieser Seele kann dann geholfen werden, ins Licht zu gehen. Konsultieren Sie bitte dazu einen Heiler, Heilpraktiker oder Schamanen, der sich mit dieser besonderen Arbeit auskennt.

Verbrennen oder Beerdigen?

Diese Frage stellen sich viele Menschen.

Ich kann nur meine eigenen Empfindungen zu diesem Thema erzählen und welche Bilder ich auf seelischer und energetischer Ebene empfangen habe, die Entscheidung liegt letztendlich bei jedem selbst.

Eine Trauerfeier mit einer Urne mit anschließender Beisetzung hat mir ein Gefühl gegeben, als wäre der Mensch einfach ausgelöscht worden. Er ist körperlich nicht mehr da, einfach weg. Ich sah zwar die Seele neben der Urne stehen, doch kam immer der Satz in mir hoch: „Er ist einfach weg, ausgelöscht.“

Bei einer Trauerfeier mit Sarg fiel es mir leichter, mich von dem Verstorbenen zu verabschieden, weil ich mir vorstellen konnte, wie er friedlich und erlöst im Sarg lag, auch wenn ich ihn zugleich als lichtvolle Seele daneben stehen sah. Aber für meinen Verstand war es wichtig, dass es ein Sarg und keine Urne war. Bei der Beisetzung an sich empfand ich dann aber eine Urne schöner als einen Sarg, weil ich mir beim Sarg vorstellte, wie der Körper auch ohne Seele in der kalten Erde vergraben wird und langsam zerfällt. Ich kam dann zu einer Entscheidung, die ich für mich am homogensten für eine Verabschiedung von Verstorbenen halte. Eine Trauerfeier mit Sarg, damit sich jeder vom Dasein des Körpers verabschieden kann, mit einer anschließenden Verbrennung im Stillen, um dann die Urne zu einem anderen Zeitpunkt beizusetzen, aber das ist nur mein Empfinden.

Leider erlebte ich auch bei meiner Freundin Monika, wie mir das Ritual einer Beisetzung genommen wurde, auch wenn ich darum bat, mir Bescheid zu geben, wann sie beigesetzt wird. Bis heute fehlt mir diese offizielle Achtung und Verabschiedung von meiner Freundin Monika auf Erdenebene.

Für welche Bestattung Sie sich entscheiden, liegt in Ihrer Hand beziehungsweise ist der letzte Wille des Verstorbenen.

Eine Feuerbestattung ist eine Transformation mit dem Element Feuer. Der Körper wird dem Element Feuer übergeben und kann so in ein neues Element gewandelt werden. Oft wird auch bei spiritueller Heilarbeit im Leben die violette Flamme als Unterstützung von Reinigung, Schutz und Energetisierung verwendet. Das kosmische Feuer in uns ist zum Beispiel unsere Lebensenergie. Oft wird auch das Ritual des Feuers verwendet, um alte Gewohnheiten zu lösen oder sogar Briefe oder Ähnliches den Flammen der Transformation zu übergeben und zu verbrennen. Es gibt viele Arten von Feuer und Flammen, die verwendet werden. Eine Feuerbestattung ist eine Möglichkeit, seinen Körper zu transformieren und so dem Element Feuer zu übergeben.

Eine Erdbestattung ist eine Transformation durch das Element Erde und eine Rückgabe an sie. Oft wird dieser Satz von Pfarrern am Grab gesprochen, während er Erde auf den Sarg wirft: „Von der Erde bist du genommen, der Erde geben wir dich zurück, dein Gott wird dich rufen zu neuem Leben. Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub.“

Es kann sein, auch wenn Sie ein Begräbnis wünschen, dass nur eine Urnenbeisetzung erlaubt ist, wenn es ein Familiengrab ist, wo der Abstand zu dem vorhergehenden Verstorbenen zu kurz ist. Meine Freundin Monika wollte nie verbrannt werden und nicht bei ihrer Mutter im Grab liegen, und doch wurde sie verbrannt und neben ihrer Mutter beigesetzt. Letztendlich ist es der Seele egal, weil sie entschwindet, aber der letzte Wille zu Lebzeiten wurde dadurch missachtet und die Seele nicht wertgeschätzt.

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Sterben und Werden

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