Читать книгу Zak Storm - Sandra Margineanu - Страница 4
1 Auf Schatzsuche
ОглавлениеDie Chaos ankerte auf den Wellen schaukelnd vor einer Insel. Der Strand war breit. Vereinzelt lagen große Felsen im hellen Sand. Zak war von Bord seines Schiffs gegangen und auf einen der Felsen geklettert. Aufmerksam sah er sich um. Plötzlich entdeckte er etwas und seine Augen leuchteten auf. Er nahm seine Videokamera und sprach aufgeregt hinein. „Wer auch immer das mal sehen wird, ihr glaubt nicht, was ich gerade gefunden habe. Hier ist eine Stelle, die mit einem großen X markiert ist.“ Er deutete hinter sich und machte einen Kameraschwenk. Das X befand sich auf einem riesigen Felsen, allerdings war es kein gemaltes X, sondern der ganze Buchstabe bildete eine Öffnung im Stein. „Scheint eine Höhle zu sein. Vielleicht mit einem Schatz. Der Wahnsinn!“, jubelte Zak.
Von Bord der Chaos beobachtete Cece Zak stirnrunzelnd. Die atlantische Prinzessin gehörte zu seiner Mannschaft, fand das Verhalten ihres Kapitäns aber oft sehr merkwürdig. „Filmen alle Menschen alles, was sie tun?“, fragte sie Clovis.
„Was weiß ich, ich bin doch nur ein kleiner Geist“, antwortete Clovis. „Obwohl – stimmt nicht, ich habe ja nur meinen Körper verlegt.“ Der bläulich schimmernde Geisterjunge spukte auf der Chaos und war seit Langem auf der Suche nach seinem Körper.
Ein kugelrunder gelber Roboter trat zu ihnen. Aus der Kugel ragten dünne Arme und Beine. Vorne öffnete sich eine Klappe und ein grünes Männchen wurde sichtbar, das umgeben von Schaltern und Knöpfen auf einem Steuersitz saß. „Erdfernsehen ist auf meinem Planeten sehr beliebt“, sagte Caramba, der Außerirdische. „Die Sendungen sind von 1965, aber sie sind meganox.“
Cece ging über den Landungssteg von Bord und Caramba folgte ihr. Achselzuckend blieb Crogar neben Clovis stehen. Der große Wikinger schüttelte den Kopf. „Crogar versteht das nicht. Ein Loch. Viele große Löcher auf vielen Inseln. Na und?“ Er folgte den anderen zum Strand.
Clovis lachte. Er konnte seine Freunde leider nicht begleiten. Als Geist war er an die Chaos gebunden und konnte sie nicht verlassen.
Zak hatte Crogars Bemerkung gehört und lächelte überlegen. „Und deshalb bin ich der Captain“, sagte er und ging zu dem markierten Felsen hinüber. Zak war noch nicht lange der Captain der Chaos. Durch einen magischen Strudel war er auf einem der Sieben Meere des Bermuda-Dreiecks und an Bord der Chaos gelandet. Dort hatte er Calabrass, das sprechende Schwert mit dem Totenkopf, gefunden und war zu dessen Meister geworden. Calabrass konnte Zak sieben unterschiedliche Kräfte verleihen. Auf einer goldenen siebenzackigen Scheibe am Griff des Schwerts befanden sich sieben magische Augen. Jedes symbolisierte eine andere Macht. Zak konnte die Augen zu Hilfe rufen, wenn es nötig war, dann verwandelte Calabrass sich in unterschiedlichste Waffen und verlieh Zak eine magische Rüstung. Das hatte Zak im Kampf gegen einen Riesenkraken und vor allem gegen Golden Bones, den Handlanger von Lord Skullivar, schon mehrfach geholfen.
Zak wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause, aber das war nicht so einfach. Zuerst musste er sieben magische Schlösser finden und diese öffnen. Keine leichte Aufgabe. Deshalb brauchte er eine Mannschaft. Auf der Insel Marituga hatten sich ihm Caramba, Cece und Crogar angeschlossen. Mit Clovis, Calabrass und der Chaos waren sie nun zu siebt. Die sieben Cs segelten über die Sieben Meere des Bermuda-Dreiecks. Gemeinsam würden sie einen Weg finden, wieder nach Hause zurückzukehren. Dafür würde Zak sorgen. Also klapperten sie auf der Suche nach den Schlössern alle möglichen Inseln ab.
Zak zwinkerte Calabrass über die Schulter zu. Der Totenkopf war am Griff des Schwerts befestigt, das Zak in einem Gurt auf dem Rücken trug. „Calabrass, was machen wir, wenn eine Stelle mit einem X markiert ist?“
Die Augenhöhlen des Totenschädels leuchteten grün auf. „Na, wir suchen den Schatz“, antwortete er mit knurriger Stimme. „Ich spüre uralte, verborgene Reichtümer. Ich kann sie fast riechen.“
„Wir sollten erst nachdenken. Wir brauchen einen vernünftigen Plan, wenn wir vorwärts…“, begann Cece in belehrendem Tonfall.
„Vorwärts!“, riefen Zak und Calabrass gleichzeitig. Zak sprang auf den Felsen und hinein in die Öffnung. Wie auf einer Rutschbahn glitt er hinab in eine Höhle und landete schließlich auf dem Bauch. Zak schüttelte sich, um den Staub loszuwerden, und blickte auf.
„Ein Schatz, hab ich doch gesagt“, murmelte Calabrass.
Vor ihnen lag eine große Höhle. In der Mitte des gewölbten Raums waren einige Skelettmänner damit beschäftigt, eine schwere Kiste auszugraben. Zak stand auf und griff nach seinem Schwert. Die Skelettsoldaten gehörten zur Armee von Skullivar, der die Macht über das Dreieck erlangen wollte. Zak hatte schon gegen viele von ihnen gekämpft.
„Danke, dass ihr mir beim Tragen helft“, scherzte Zak. „Ist echt nett von euch Klappergestellen.“ Er streckte die Hand mit dem Schwert nach vorne und hieb den Griff in die ausgestreckte linke Hand. „Calabrass, gib mir das Auge von Sino!“, rief er. Die goldene Scheibe drehte sich und rastete bei dem Auge mit dem türkisfarbenen Eisblumensymbol ein. Eine Eisschicht bildete sich um die Klinge und auch um Zaks linken Arm. Seine Kamera glitt über sein linkes Auge. Unerschrocken stürzte Zak sich auf die Skelettmänner. Durch die Berührung seiner Klinge gefroren die Knochengestalten zu Eis, das Zak mit seinem Schwert leicht zerteilen konnte. Im Nu hatte er die Gegner erledigt.
„So nimmt man einem Knochenhaufen einen Schatz weg“, sagte Zak zufrieden und stiefelte zu der Kiste. „Plan, von wegen. Als Captain muss man schnell denken, schnell handeln und …“
„Weglaufen!“, unterbrach ihn Calabrass warnend.
Zak wirbelte herum. Hinter ihm stand Golden Bones, der General der Skelettarmee, und hob drohend seine Hakenhand.
„Auge von Sino, Eisschild!“, rief Zak. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich hinter den Schild ducken, bevor Golden Bones ihn mit seinem Haken traf.
„Du hast dich übernommen, du Qualle“, zischte Golden Bones. „Das ist Skullivars Schatz.“
Der Knochengeneral verpasste Zak einen Stoß. Zak wurde nach hinten geschleudert und donnerte krachend gegen einen Felsen. Schnell rappelte er sich wieder auf und feuerte eine Ladung Eis auf Golden Bones, dessen Hakenhand eingefroren wurde. Der Eisklumpen war so schwer, dass Golden Bones zu Boden ging. „Ergreift ihn!“, brüllte er seinen Männern zu.
Die Skelettteile, die überall verstreut lagen, waren nicht mehr von einer Eisschicht umhüllt und rappelten sich nun wieder auf. Schnell fügten sich die Knochen zusammen, und schon marschierten die Soldaten erneut auf Zak zu.
Calabrass’ Magie war aufgebraucht, aber Zak war inzwischen im Schwertkampf geübt und wehrte seine Gegner geschickt ab. Während ihn die Soldaten in einen heftigen Kampf verwickelten, zertrümmerte Golden Bones das Eis an seiner Hand und schnappte sich die Schatztruhe. Er zog sie zum Ausgang.
„He, Finger weg von meiner … äh, wie sagt man … Beute!“, rief Zak.
„Mein Meister beansprucht diesen Schatz für sich und er soll ihn haben“, erwiderte Golden Bones. „Du wirst irgendwann ermüden. Meine Armee jedoch nicht.“
Kaum hatte der General gesprochen, stürzten sich seine Männer mit neuer Kraft auf Zak.