Читать книгу Zak Storm - Sandra Margineanu - Страница 5
2 Lord Skullivar
ОглавлениеVerzweifelt hieb Zak um sich. Wie sollte er allein die Schatzkiste zurückerobern?
„Du bist nicht der Einzige mit einer Armee!“, ertönte plötzlich eine scheppernde Stimme.
Caramba, Cece und Crogar kamen in die Höhle gerannt und stürzten sich ins Getümmel.
„Bitte sag mir, dass dein Plan nicht nur daraus bestand, hier rein zu rennen“, sagte Cece zu Zak. Sie standen Rücken an Rücken und wehrten die Angreifer ab.
„Doch, das war es so ziemlich. Aber danke“, erwiderte Zak, erleichtert darüber, dass seine Freunde bei ihm waren.
„Ich schlage vor, dass ich dir mal das Wort ,Plan‘ erkläre“, sagte Cece schnippisch.
„Gerne, aber erst öffne ich diese Truhe!“ Zak deutete auf Golden Bones. Dann spurtete er los. Er sprang über einige Felsbrocken und hechtete dem General mitten in den Weg.
Plötzlich fing der kleine Roboter warnend an zu piepsen.
„Zak!“, rief Caramba. „Ich empfange seltsame Signale aus dieser Truhe. Und seltsam heißt in diesem Fall schlecht.“
„Aye. Der Außerirdische hat recht“, stimmte Calabrass zu. „Dieser Schatz fühlt sich merkwürdig an.“
Zak warf dem Totenkopf einen grübelnden Blick zu. „Du wolltest doch den Schatz. Also nichts wie ran an die Beute!“
In diesem Moment griff Golden Bones an. Zak riss das Schwert hoch und parierte den Schlag. Schmerz fuhr ihm in die Schulter. Der goldene Haken seines Gegners war hart und der General schwang ihn mit aller Kraft. Zak gelang es, mehrere Hiebe abzuwehren, dann erwischte er einen günstigen Augenblick.
„Auge von Sino, frostiger Pfad!“, rief er und hieb den Schwertgriff auf den Boden. Eine Eisschicht breitete sich auf dem Felsboden aus und Golden Bones geriet ins Rutschen. Er fiel um und schlitterte auf einige Skelettsoldaten zu, die er alle umriss.
„Volltreffer!“, rief Zak jubelnd.
„Meinst du, er weiß, was er tut?“, fragte Caramba Cece. Sie waren in der Mitte der Höhle immer noch in den Kampf mit den Klappergestalten verwickelt.
„Bin mir nicht sicher. Aber er macht es mit Stil. Na ja, irgendwie“, antwortete sie.
Crogar nietete einige Skelette um. „Wikinger-Stil. Erst raufen, dann denken“, grunzte er.
Zak versuchte inzwischen, die Truhe aufzuhebeln.
„Zak, ich muss schon sagen, dein Plan ist ziemlich seltsam. Bist du so goldgierig? Warum ist dir dieser Schatz so wichtig?“, fragte Calabrass.
Zak hielt inne und sah zu seinen Freunden. „Es geht nicht um den Schatz“, sagte er. „Dieses ganze Captainsein ist neu für mich. Ich muss den anderen zeigen, dass ich es kann.“ Er wandte sich wieder der Truhe zu. „Und jetzt lass uns dieses Ding aufmachen.“
„Captain, vom rein mathematischen Standpunkt aus betrachtet stehen wir gleich zu hundert Prozent auf verlorenem Posten!“, rief Caramba. Er und die anderen beiden waren von Skeletten umzingelt und es kamen immer noch mehr in die Höhle.
„Zak, wir brauchen dich!“, rief Cece.
Zak warf einen bedauernden Blick auf die Truhe, dann sprang er hinunter zu seinen Freunden und rief dabei nach der Kraft von Sino. Er schleuderte eine Eisschicht über sämtliche Skelette. Dann holte er mit dem Schwert aus und die eingefrorenen Knochengestalten zersprangen in tausend Eissplitter.
Zufrieden drehte Zak sich zu seiner Mannschaft um. „Geht es euch gut? Tut mir leid, ich war gerade beschäftigt mit der Truhe.“ Erschrocken drehte er sich um. „Die Truhe!“
Golden Bones war es gelungen, mit der Truhe zu entkommen. Nur die rote Flagge mit den merkwürdigen Zeichen, die auf der Truhe gelegen hatte, war noch da. Zak betrachtete sie enttäuscht und rieb sich verlegen den Nacken.
„Na, schön. Sie haben die Truhe“, sagte Caramba. „Aber uns allen geht es gut und das alleine zählt. Oder?“
„Schätze schon“, murmelte Zak und hob den Stoff hoch.
„Man kann nicht jede Rauferei gewinnen“, sagte Crogar tröstend.
„Nächstes Mal wird es besser, Captain“, meinte Cece.
Die drei drehten sich um und gingen aus der Höhle. Zak sah Calabrass nachdenklich an. „Wenn wir immer verlieren, wollen sie mich bald nicht mehr als Captain haben. Ich muss stärker werden – koste es, was es wolle.“
„,Koste es, was es wolle, aber bring mir diese Truhe.‘ Das waren Eure Worte, Meister“, sagte Golden Bones. Er kniete vor Lord Skullivar in dessen düsterem Schiff. „Ich fürchte nur, wir wurden betrogen. Das ist kein Schatz, sondern nur Schrott.“
„Wie wenig du begreifst“, erwiderte Skullivar. „Dieses letzte Stück vervollständigt meine Sammlung.“ Der Lord mit dem gruselig grün leuchtenden Gesicht schwebte in seinem schwarzen Umhang auf die Truhe zu, öffnete sie und nahm einen Helm heraus. Wie von Zauberhand öffnete sich eine Klappe im Boden und eine riesige Rüstung erhob sich daraus. Skullivar setzte ihr den Helm auf und erweckte den Metallriesen mit einer Handbewegung zum Leben. „Nach all den Jahren. Morlock, der Unaufhaltsame. Endlich ein würdiger General“, sagte Skullivar.
„Die Stelle des Generals ist schon besetzt, Meister. Von einer sehr fähigen Person“, warf Golden Bones ein.
„Das werde ich beurteilen“, erwiderte der Lord mit eiskalter Stimme.