Читать книгу Marcs TageBuch | Erotischer Roman - Sandra Scott - Страница 7

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7. Juni

Ich hätte ja kaum gedacht, dass sich das, was ich in den letzten zwei Tagen erlebt habe, noch steigern ließe.

Heute weiß ich: Doch, das geht problemlos.

Es war Samstag und ich schaffte es, Isabelle davon zu überzeugen, mit mir in die Stadt zu gehen. Als ich sagte, ich wolle das schöne Wetter ausnutzen, lachte sie nur. »Du weißt doch: Wir haben hier fast immer schönes Wetter.«

Dennoch begleitete sie mich in die Altstadt. Wir spazierten am späten Vormittag am Strand entlang bis zum Hafen. Als es uns zu heiß wurde, zogen wir die Schuhe aus und gingen am Rand des Wassers entlang, wo sanfte Wellen immer wieder unsere nackten Füße umspülten. Wir erreichten das Maremagnum, das große Einkaufs- und Vergnügungszentrum am Hafen, und beschlossen, uns in eine Bar zu setzen, einige Tapas zu probieren und die Aussicht auf das Meer zu genießen.

Es war meine erste Gelegenheit seit meiner Ankunft, mich einmal länger mit jemandem zu unterhalten, und ich stellte fest, dass ich Isabelles Gesellschaft sehr genoss. Ihrer melodischen Stimme hätte ich ewig zuhören mögen und ich konnte meinen Blick kaum von ihrem Lächeln und ihren Augen, die mit dem strahlenden Blau des Himmels zu wetteifern schienen, losreißen. An den Inhalt unseres Gesprächs kann ich mich kaum noch erinnern, es waren belanglose Anekdoten aus meinem und ihrem Leben. Aber ihr Lachen und ihre Augen, die werden mir in Erinnerung bleiben.

Später wanderten wir durch den wunderschönen Parc de la Ciutadella oberhalb des olympischen Hafens. Wir ließen den überfüllten Zoo links liegen und streiften über die Grünflächen, am beschaulichen See entlang und schließlich zu dem prunkvollen Brunnen im Norden des Parks mit seinen Fontänen und prachtvollen, goldenen Statuen.

Direkt gegenüber vom Brunnen stand ein großer Pavillon, der voller Menschen war. Gerade als wir ankamen, ertönten die ersten Klänge von Musik. Zu meiner Überraschung handelte es sich dabei nicht um typisch spanische oder vielleicht südamerikanische Musik, die gut zu der allgemeinen Szenerie gepasst hätte, sondern um Rock ’n’ Roll. Die Paare im Pavillon begannen ausgelassen zu tanzen, während rundherum Passanten stehen blieben, zusahen oder selbst einige Tanzschritte wagten.

Ich bemerkte, dass Isabelle neben mir unwillkürlich mit den Beinen zuckte. Bevor mir noch selber klar war, was ich da tat, nahm ich sie an der Hand.

»Möchtest du tanzen?«, fragte ich.

Isabelle blickte mich überrascht an, dann lächelte sie. »Sehr gern.«

Ich zog sie die drei Stufen nach oben. Viel Platz war auf der Tanzfläche nicht, was mir durchaus entgegenkam. Ich schätze meine Tanzfähigkeiten eher mittelmäßig ein und tanze, wie die meisten Männer, eigentlich nur aus einem einzigen Grund: um Frauen zu beeindrucken. In der Enge brauchte ich mir keine Gedanken um ausgefallene Tanzmanöver zu machen und konnte stattdessen den regelmäßigen engen Körperkontakt mit Isabelle genießen.

Eine gute Viertelstunde lang drehten wir ausgelassen lachend unsere Runden, dann verklang die Musik. Einige der Tänzer klatschten, obwohl ich nicht so recht verstand, wieso, schließlich hatte hier keine Live-Band gespielt. Dann zerstreute sich die Menge langsam und teilte sich in einzelne Paare auf, die rund um den Pavillon Tanzschritte und anspruchsvollere Choreographien einstudierten. Offensichtlich gehörten die meisten einem Tanzkurs an, der hier im Park übte. Isabelle und ich standen eine Weile lang herum und sahen dem Treiben zu, ehe wir weitergingen.

Isabelles Gesichtsfarbe normalisierte sich langsam wieder, was ich beinahe schade fand, denn die Röte, die während des Tanzens auf ihren Wangen erschienen war, hatte mir gefallen.

Inzwischen ging es auf den Abend zu und Isabelle führte mich durch die engen Gassen des gotischen Viertels zu einer kleinen Pizzeria in der Nähe der Kathedrale, die sie kürzlich für sich entdeckt hatte. Ich war zwar eigentlich nicht nach Spanien gekommen, um Italienisch zu essen, doch ich vertraute ihrer Wahl, außerdem mochte ich die italienische Küche sehr. Von außen wirkte das Restaurant so unscheinbar, dass ich ohne Isabelle wahrscheinlich daran vorbeigelaufen wäre, doch der Innenraum war sehr gemütlich eingerichtet, mit kleinen Nischen, in denen man ungestört sein konnte, und Bleistiftskizzen von alten Gebäuden der Stadt an den Wänden. Da wir früh dran waren, ergatterten wir problemlos einen kleinen Tisch in einer der Nischen.

Wir bestellten Pasta und eine Karaffe mit dem Wein des Hauses. Als wir mit klirrenden Gläsern anstießen, sah ich Isabelle dabei tief in die blauen Augen. Sie hielt meinem Blick eine Weile lang stand, ehe sie sich leise kichernd abwenden musste.

»Also«, sagte sie, als sie das Glas abstellte, »du hast vorgestern mit Claire geschlafen.«

Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich nickte.

»Und gestern hast du mit Carmen geschlafen.«

Ich nickte wieder.

»Jetzt bin ich wohl an der Reihe?«, fragte sie. »Also die Dritte, die du verführst?«

Was sollte ich auf diese Frage antworten? Es bestand gar kein Zweifel daran, dass ich großes Interesse an ihr hatte, jedes Leugnen wäre unehrlich, dumm und darüber hinaus auch äußerst lächerlich gewesen. Aber so wie sie es formulierte, konnte ich es nicht stehen lassen. Also schüttelte ich den Kopf. »Nein, du bist die Erste.«

Isabelle hob überrascht die Augenbrauen, sagte aber nichts.

»Ich habe Claire und Carmen nicht verführt«, versuchte ich zu erklären. »Es ist einfach geschehen. Du kennst Claire besser als ich, du weißt sicherlich, wie … überzeugend sie sein kann.«

Isabelle nickte mit einem wissenden Lächeln.

»Aber dich, dich möchte ich tatsächlich verführen«, fuhr ich fort.

Isabelle musterte mich einige Sekunden lang mit strengem Blick, dann nickte sie. »Du kannst es ja versuchen.« Sie zwinkerte mir zu. »Erzähl mir etwas.«

»Was denn?«

Sie betrachtete an der Wand die Zeichnung einer Baustelle, die dereinst zur berühmten Sagrada Familia werden sollte, und überlegte. »Erzähl mir ein Geheimnis«, entschied sie schließlich. »Erzähl mir etwas, was du niemals … sagen wir … niemals deinen Eltern erzählen würdest.«

Ich lachte. »Da gibt es einiges.«

»Zum Beispiel?«

»Nun, mal sehen. Zählt die Tatsache, dass ich in einer WG gelandet bin, in der eine Mitbewohnerin schöner, heißer und sexhungriger ist als die andere?«

Jetzt war es an Isabelle zu lachen. »Ja, an so was Ähnliches hab ich gedacht. Aber natürlich etwas, das ich noch nicht weiß.«

Ich überlegte kurz. »Ich habe meiner Familie nie von meinem ersten Mal erzählt«, gestand ich schließlich.

»Und warum nicht?«

»Weil sie es nicht verstanden hätten. Besonders meine Mutter nicht.«

Isabelle lehnte sich zurück. »Lass mich raten: Du bist auf dem Bauernhof deines Onkels von deiner zärtlichen Cousine entjungfert worden?«

Ich musste grinsen. »Nein, von der Mutter meines besten Freundes.«

Isabelle hob ihre Augenbrauen. »Wie alt war sie?«

»Anfang Vierzig.«

»Und du?«

»Siebzehn.«

»Hoppla! Und wie ist es dazu gekommen?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Na, wie das eben so kommt, wenn ein dauergeiler Teenager mit einer attraktiven nackten Frau allein ist.«

Isabelle sagte nichts, aber ihr Gesichtsausdruck war eine einzige Aufforderung, weiterzuerzählen.

Also fuhr ich fort: »Ich war mit einem Freund und dessen Familie ans Mittelmeer gefahren, nach Kroatien. Es war eine gute Gelegenheit, kostenlos in den Urlaub zu fahren. Wir Jungs hatten unser eigenes Zimmer und zogen meistens zu zweit durch die Gegend. Es war fast so, als wären wir allein im Urlaub, und trotzdem hatten wir einen Erwachsenen dabei, der auf uns aufpasste. Und natürlich für alles bezahlte.« Ich grinste. »Außer uns waren noch die Mutter und die beiden kleinen Brüder meines Freundes dabei. Manchmal mussten wir auf die Kleinen aufpassen, aber meistens konnten wir uns absetzen.

Na ja, jedenfalls haben die beiden Kleinen meinen Freund eines Tages dazu gebracht, mit ihnen in die Stadt zu gehen und irgendwas einzukaufen. Ich wollte nicht mit, da bot mir seine Mutter an, sie an den Strand zu begleiten. Als wir dort ankamen, stellte sich allerdings raus, dass es sich um einen FKK-Strand handelte. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie peinlich es war, mich vor der Mutter meines besten Freundes auszuziehen. Sie hatte damit überhaupt kein Problem. Kaum hatten wir einen schönen, abgelegenen Platz gefunden, war sie auch schon nackt.

Mir sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Abgesehen von meiner Mutter, und die zählt ja nicht, hatte ich noch nie eine nackte Frau gesehen –, zumindest nicht in echt. Und sie war wirklich attraktiv! Sie hatte eine rotblonde Mähne, die mich schon immer fasziniert hatte, und eine großartige Figur. Ich musste mich echt zusammenreißen, nicht die ganze Zeit auf ihre großen Brüste zu starren – aber mit Sicherheit ist es ihr trotzdem aufgefallen. Und dann stellte ich fest, dass sie auch noch zwischen den Beinen rasiert war. Das war mir völlig neu, vor zehn Jahren gab es für mich noch keine Internetpornos und die Mädchen in den Heften und Filmchen, die ich kannte, hatten da unten immer Haare. Ich konnte nicht mehr wegsehen.

Sie ist völlig ruhig geblieben, hat gelächelt und mich dann gefragt, ob ich mich denn nicht auch ausziehen wolle. Wie gesagt, mir war das peinlich, aber was sollte ich machen? Also hab ich mich halb umgedreht, während ich mir die Hose runtergezogen habe, und mich gleich aufs Handtuch gesetzt, um nicht zu viel zu zeigen.

Ich weiß nicht, ob sie all das geplant hatte, ob sie von vorneherein an mir interessiert war, oder ob sie einfach eine Gelegenheit ergriffen hat, als sie gemerkt hat, dass ich sie heiß fand. Auf jeden Fall hatte sie vollkommen die Kontrolle und hat mich geführt. Aber das hab ich erst später verstanden.

Sie bot mir an, meinen Rücken einzucremen. Ich erinnere mich noch genau an ihre warmen Hände und dass ich mir gewünscht habe, sie würden mich auch an anderen Stellen berühren. Nun ja, und dann sollte ich mich natürlich revanchieren. Sie lag auf dem Bauch und ich habe ihren nackten Körper bewundert. Ich habe ihren Rücken eingecremt und bin auch immer wieder ganz nahe an ihren Po heran, habe mich aber dann doch nicht getraut. Aber dafür war ich beim Rücken sehr gründlich, habe auch die Seiten nicht vergessen und versucht, ihren Brustansatz zu berühren. Und dann hat sie sich plötzlich auf den Rücken gedreht.

›Hier kannst du mich auch eincremen‹, hat sie gesagt und auf ihre Brüste gezeigt. Ich muss knallrot im Gesicht gewesen sein, aber sie hat nur gelächelt. ›Das willst du doch, oder? Meine Brüste berühren? Na los, fass sie an!‹

Ich weiß noch, wie toll sie sich anfühlten, wie fest und weich zugleich. Ich hab sie geknetet, als müsste ich ihr die Creme tief in die Haut massieren. Und dann waren da plötzlich ihre Hände auf meinem Körper, die mich überall berührt und gestreichelt haben.

›Du bist ein gut aussehender Junge‹, sagte sie. ›Die Mädchen stehen bestimmt auf dich.‹

Ich zuckte nur mit den Schultern. Den Eindruck hatte ich eigentlich nicht, was wahrscheinlich daran lag, dass ich unglaublich schüchtern war. Sie hat gelacht, meinen Kopf zu sich runtergezogen und mich geküsst.

Ich war total nervös, aber sie sagte nur: ›Es ist niemand in der Nähe, niemand sieht uns, wir können alles machen, was wir wollen.‹ Wir haben uns geküsst und am ganzen Körper gestreichelt, sie hat mir gezeigt, wie ich sie berühren muss. Und irgendwann hat sie mich dann auf sich gezogen, und ich fühlte ihren Körper unter mir. Wir hatten sehr zärtlichen, intensiven Sex, der aber schnell vorbei war.« Ich grinste.

Isabelle, die mir fasziniert zugehört hatte, beugte sich nach vorn. »Und weiter? Ich will die schmutzigen Details hören!«

Ich schüttelte den Kopf und lachte. »Für die schmutzigen Details ist es noch zu früh am Abend.«

Sie zuckte mit den Schultern. »Na gut. Ich komme darauf zurück.« Sie zwinkerte mir zu.

Unser Gespräch wurde unterbrochen, als der Kellner mit unserem Essen kam. Ich hatte eine Lasagne bestellt und sie Tortellini mit Meeresfrüchten. Wir ließen uns gegenseitig probieren und widmeten uns dann einige Minuten lang stumm unserem Essen.

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