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Entdeckung

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1.

Wir steigen in Bordeaux vom TGV auf die Regionalbahn um und erreichen kurz darauf Arcachon. Meine Schritte sind trotz ihrer Last leicht. Ich trage meinen Rucksack gerne, atme frische Luft und Freiheit. Sonne auf graublauem Meer, weiße Gischt. Nur kurz halten wir uns im eigentlichen Zentrum von Arcachon auf, erledigen ein paar Einkäufe und essen ein Eis an der Promenade.

Ich esse die Waffel bis zum Schluss. Meine Mutter ermahnte mich früher immer, ich solle die Spitze der Eistüte nicht essen, die hätten die Eisverkäuferinnen mit ihren schmutzigen Händen angefasst.

Aus Prinzip esse ich jetzt alles auf. Ich bin nicht mehr zuhause, ich bin unterwegs. Was für ein merkwürdiger Gedanke, was für eine minimale Form des Protests. Anschließend setzen uns in den Bus die Küste hinauf zur Dune de Pyla.

Im Bus grinst Maike unsicher. Paris war keine gute Etappe für uns zwei. Ich habe das Gefühl, mich bei ihr entschuldigen zu müssen, doch ich weiß nicht wie. Also lasse ich es lieber sein.

Nach einer knappen Stunde finden wir endlich einen Campingplatz, der noch zwei Plätze für unsere Zelte hat. Unter rauschenden Kiefern, auf sandigem Boden, zwischen anderen Interrailern und Billigtouristen jammert Maike über den schweren Rucksack, legt Katja bereits wieder ihren Ich-bin-genervt-Blick auf. Fabian und ich ahnen, dass Gregor und Frank zu lautstark ihre Begeisterung für ein hübsches Mädchen äußern, das mit einem knappen Bikini bekleidet vor ihrem Zelt in der Sonne liegt.

Katja ist lächerlich in ihrer Eifersucht. Wie ein Kind, das nicht akzeptieren will, dass der Schneemann am Ende des Winters schmilzt. Er spielt mit ihr. Und sie ist nur zu gerne sein Spielzeug.

Vorerst jedoch kehrt wieder Ruhe ein. Katja und Gregor wechseln kein Wort miteinander, als wir die Zelte in einer abgelegenen Ecke des Campingplatzes aufstellen. Das Areal geht hier schon in die Ausläufer der großen Wanderdüne über, dementsprechend sandig ist der Boden. Doch da das Meer jetzt nur wenige Meter entfernt ist, nehmen wir bis auf Fabian gerne in Kauf, dass die Heringe andauernd herausrutschten. Aber mit einem lauwarmen Bier kommt auch er darüber hinweg.

Der Wind weht kühl von Westen. Dass uns etwas sehr Wichtiges fehlt, fällt uns bei der Planung des Abendessens auf. Ravioli im Shop des Campingplatzes. Kein Dosenöffner. Unter einer Kiefer am Grillplatz öffnen wir die Dose mit dem Taschenmesser.

»Wer hat den Gaskocher?«, frage ich. Und niemand weiß die Antwort. Auf einem Holzfeuer werden die Ravioli lauwarm. Asche auf Tomatensoße. Das Baguette ist alt, der Käse zu wenig, das Bier zu teuer. Kein schöner Abend. Die Luft wird schnell kalt.

Später am Abend gehen Fabian, Frank, Gregor und ich in den Fernsehraum der Campingplatzkneipe, um Fußball zu gucken. Die Mädchen wollen lieber reden und hocken schlecht gelaunt auf den weißen Plastikstühlen.

Wir erleben, wie im Finale der Europameisterschaft die Deutschen von den Dänen eins auf die Mütze bekommen. Es ist mir egal. So egal wie mir der Gewinn der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren war. Soll ich Begeisterung dafür zeigen, wie sich 22 Millionäre eine Lederkugel zuschieben? Was geht mich ihr Gewinn eines Spiels an? Habe ich etwas dazu beigetragen? Hat es für mich eine Bedeutung?

Ich konnte damals nicht nachvollziehen, warum nach dem Spiel überall in der Nachbarschaft Hupkonzerte veranstaltet wurden, und ich kann es heute nicht. Ich fühle mich so ausgebrannt, so teilnahmslos und gleichgültig.

Mir ist Fußball egal und auch, ob wir einen Gaskocher hätten mitnehmen müssen, die Heringe aus dem Boden rutschen oder sich Maike und Fabian streiten. Was geht mich das an? Was kann ich ändern? Löst es mein Problem? In der Halbzeitpause verschwinden Katja und Maike, wütend, enttäuscht, einsam.

2.

Nach dem Spiel sitzen wir vor unseren Zelten. Fabian und Maike versöhnen sich. Frank baut uns einen Joint, den wir jetzt kreisen lassen. Sogar Katja nimmt einen Zug, doch ich glaube, dass sie nur Gregor etwas beweisen wollte.

Ich weiß nicht, warum Gregor auf einmal von einer entfernten Bekannten redet, die am Borderline-Syndrom krankt, aber ich denke, er spielt auf Katja an. Gregor sagt, die Person habe ein Problem mit Nähe und Distanz, würde zwischen übertriebener Zuneigung und Ablehnung schwanken. Natürlich meint er Katja. Borderline. Ein Name für eine dumme Nuss.

»Du meinst sowas wie Klammern, obwohl die Beziehung schon zu Ende ist?«

Gregor zuckt mit den Schultern. »Das auch. Das ist die irrationale Vergötterung einer Person.«

Katja reißt die Augen auf wie ein erschrockenes Reh im Scheinwerferlicht.

»Du hast versprochen, mich zu heiraten.«

»So was sagt man halt als Mann«, sagt Fabian.

»Wann hat er es denn gesagt?«, fragt Frank.

»Spielt das ne Rolle?«, fragt Maike. Ich zuckte mit den Schultern. Gregor grinst, unsicher zum ersten Mal, und zugleich arrogant. So jedenfalls kam es bei Katja an.

»Als wir miteinander geschlafen haben.«

»Da sagt man eben solche Sachen«, sagt Fabian. Ob er sich da nicht ins Fettnäpfchen setzt? Er braucht Hilfe.

»Ich kenn das. Als ich mit Judith zusammen war, habe ich ihr auch gesagt, ich würde sie lieben.«

»Ach, und das stimmte nicht?«

»Ich hab sie gemocht, mehr nicht. Aber in diesem Moment hatte ich das Gefühl, sie würde erwarten, dass ich ein wenig mehr sage als nur das.«

Wind rüttelt sekundenlang ungestört am Zelt. In der Ferne ganz sicher Lachen. Vielleicht auch das Rauschen des Meeres.

»Dann sagt man eben solche Dinge«, sagt Gregor. Und es ist das erste Mal, dass ich ihn verstehe. Katja sieht das natürlich anders.

»Aber du hast es mir doch versprochen«, ruft Katja und springt auf. Ihre Stimme bricht sich in den ersten Tränen. Gregor holte Luft. Mir ist nach Lachen zumute. Borderline. Wie geil ist das denn?

»Katja«, sagt Maike mit quengelnder Stimme, erreicht ihre Freundin damit jedoch nicht mehr. Sie steigt über mich hinweg. Unter ihrer Hose zeichnet sich ein schmaler Slip ab. Der Reißverschluss des Zeltes knarrt. Hoffentlich bleiben die Mücken draußen.

»Ach Katja«, sagt Frank matt. In seinen Augen blitzt es. »Wer heiratet denn heute noch?«

Ich lache in meinen Schoß. Draußen vor dem Zelt knirscht Sand. Das Schluchzen geht im Heulen des Windes beinahe unter und entfernt sich ebenso rasch wie die Schritte. Wind fährt zwischen die Zeltbahnen. Die Taschenlampe im Dachfirst schwankt.

»Toll«, sagt Maike. »Und jetzt? Immer muss ich hinter ihr herlaufen.«

»Du bist eben auch ne Frau«, sagt Fabian. In seiner Stimme liegt unverhohlener Sarkasmus. Oder ist es Unsicherheit? »Du verstehst sie halt am besten.«

»Was gibt es denn da nicht zu verstehen?«

Zum Beispiel die Tatsache, wie jemand so naiv sein kann? So schwer von Begriff? So irrational? Wie kann man mit einem Jungen unter der Bedingung schlafen, dass dem Sex die Heirat folgt? In welchem Jahrhundert lebt dieses Mädchen denn?

»Los, Daniel«, sagt Maike unvermittelt. »Geh du doch.«

Das sitzt. »Nee«, entfährt es mir erschrocken. Eine Sekunde lang will ich mich in meinem Schlafsack verkriechen. Dieses Problem geht mich nichts an. Der Impuls ist stark, doch ich bin nicht mehr zehn Jahre alt. Das zieht nicht.

»Wieso ich?«, frage ich stattdessen. Bestimmt hockt sie ein paar Meter entfernt heulend in den Dünen und kommt zurück ins Zelt, sobald die ersten Tropfen fallen. »Die kommt doch eh gleich wieder.«

Ich kann mich doch überhaupt nicht in Katja hineinversetzen. Viel zu tief das fremde Gefühl, viel zu ernsthaft. Und wo bin ich überhaupt in dieser Sache? Kann mir die Beschäftigung mit Katja bei der Lösung meiner Probleme helfen? Bestimmt nicht. Dennoch besteht Maike darauf. Fabian auch, und Gregor und Frank ebenfalls.

Wenn ich ihr folge, ihr nachgehe und mich um sie kümmere, was dann? Was soll ich ihr sagen? Muss ich das überhaupt? Ist doch so klar. Er liebt sie nicht. Schluss. Aus. Dumme Nuss. Ächzend erhebe ich mich, theatralisch, unsicher. Ob es schon regnet?

Die Nacht ist total. Nur von den Duschen im Kiefernwald dringen ein paar Lichter auf die Düne. Nach ein paar Metern schon verschluckt die Dunkelheit jedes Sandkorn. Der Wind rüttelt an meinen Shorts, am T-Shirt, zerzaust meine Haare. Das Meer rauscht in der Ferne. Ich folge den Spuren im Sand und bin mit wenigen Schritten schon in den Sandwällen. Mir peitschen die ersten Tropfen ins Gesicht. Der Sturm hat zugenommen. Am Horizont reißen Blitze die Wolken in Scherenschnitte. Sekunden später rollt Donner.

Die Düne steigt noch leicht an und fällt dann steil ab bis zum Meer. Sand quietscht zwischen meinen nackten Zehen. Er ist bereits kalt und feucht. So ein Quatsch. Abgesehen davon, dass ich sie gar nicht finden werde in der Dunkelheit, hält sie es bestimmt nicht lange hier aus. Viel zu kalt. Viel zu stürmisch.

Spät erkenne ich den Schatten auf dem hellen Sand und stolpere beinahe über die am Boden hockende Person. Katja hat die Hände auf die angezogenen Knie gelegt und den Kopf darin vergraben. Ihr Köper zuckt. Als der Wind urplötzlich dreht, weht mir Schluchzen entgegen. In der Dunkelheit sind ihre langen Haare schwarz statt braun.

»Katja«, sage ich und hocke mich neben sie in den Sand. Wieder Blitz, noch schneller der Donner.

»Hau ab.« Die Hälfte der Schärfe bleibt zwischen ihren Händen kleben.

Obwohl dichte Regenwolken den Mond verdecken und uns kein Licht vom Campingplatz erreicht, ist es nicht mehr stockdunkel. In immer rascherer Folge blitzt es über dem Meer. Der Sturm peitscht den grauen Ozean unter uns schaumig. In der Ferne blinkt das Licht eines Leuchtturmes, rechts von der Düne schimmern die Lichter von Arcachon.

Meine Hände fühlen sich an, als hingen an ihr mindestens fünfzehn Finger, steif wie Essstäbchen und unfähig, sich auf den Rücken eines weinenden Mädchens zu legen. Immer mehr Tropfen peitschen mir ins Gesicht. Meine Füße sind kalt.

Noch immer vergräbt Katja ihr Gesicht in den Händen. Vorsichtig strecke ich die Hand aus. Vielleicht will sie tatsächlich in Ruhe gelassen werden? Der Fluchtreflex wird groß. Wo bin ich in dieser Sache? Ich? Nicht Katja. Ich will die Schule abbrechen und in die Kommune meines Vaters ziehen. Nicht Katja. Ich habe wirklich existenzielle Probleme. Katja hingegen ist einfach nur naiv. Dumme Nuss. Aber jetzt bin ich hier, und ich kann ohne eine gute Ausrede nicht zurück ins Zelt. Acht Finger legen sich auf ihren Rücken. Ihr T-Shirt ist feuchtwarm.

Katja hebt den Kopf. Ihr Gesicht ist ein grauer Fleck in der Dunkelheit. Ein trauriger, grauer Fleck, von Tränen ausgewaschen. Ich nehme meine Hand zurück, erschrocken und unsicher. Sehr nahe zuckt ein Blitz, Donner rollt unmittelbar darauf. Dann kommt der Regen. In dicken, schweren Tropfen entlädt sich das Unwetter. Es prasselt, rauscht, peitscht auf uns herab. Von einer Sekunde auf die andere ist mein T-Shirt nass. Auch Katja klebt das rosa Hemd am Körper.

Sie trägt nichts darunter. Die Brustwarzen bohren sich durch den nassen Stoff. Mein Herz schlägt auf einmal viel zu schnell für diese dumme Nuss. Meine Hände wissen nicht, wo sie bleiben sollen. Über uns donnert und blitzt es. Nasser Sand klebt an meinen Füßen. Meine Schulfreundin im Regen. Liebeskummer am Strand. Von mir keine Regung.

Es fühlt sich falsch an, künstlich, wie in einem fernen Traum.

Der Regen schwemmt uns zurück zu den Zelten. Wir werden beide erwartet. Maike spricht von Sorgen, Frank macht ein paar spitze Bemerkungen über unsere schmutzigen Sachen und ein angebliches entspanntes Lächeln auf Katjas Gesicht. Bald darauf legen wir uns schlafen und während der Sturm über dem Campingplatz tobt, bekommt Gregor in unserem Zelt einen Anfall von Klaustrophobie.

Er schnauft und keucht und macht seinen Schlafsack so lange auf und zu, bis Frank und ich die Nerven verlieren und ihn aus dem Zelt werfen.

In der Ferne rollt ein letzter Donner, der Regen lässt nach.

3.

Am nächsten Tag steht die Sonne an einem stahlblauen Himmel und es ist schon morgens heiß. Das Frühstück besteht aus Baguette aus dem Shop des Campingplatzes und schlechtem Joghurt mit künstlichem Bananengeschmack.

Gregor hat den Rest der Nacht er unter einem Dach, das eine Reihe von Waschbecken überdeckt, verbracht. Seine Laune ist gehoben, obwohl wir ihn aus dem Zelt geworfen haben. Er und Frank beschließen, den Campingplatz zu erkunden und verschwinden, kurz bevor Katja, Fabian und Maike, über den richtigen Sonnenschutzfaktor streitend, mich zu einer Mulde in den Dünen begleiten. Ein blondes Mädchen in Bikini kommt uns entgegen. Sie lächelt. Ein Engel in haselnussbraun.

Fast sofort bekomme ich eine Erektion. Nur eine Armlänge weit geht sie an mir vorbei, Ihre Brüste wippen unter dunkelblauem Stoff. Wo kommt sie her? Wo geht sie hin? Den letzten Blick über meine Schulter fängt ihr fester Hintern auf. Fabian entgeht der Anblick, darauf achtet Maike mit einem festen Griff um seinen Oberarm.

Ich breite mein Handtuch im Sand aus und lege mich darauf. Fabian holt sein Buch aus der Tasche, Maike meckert, er solle sich lieber um sie kümmern, Fabian legt das Buch zur Seite und fragt, was er denn machen sollte, und Maike fordert mehr Ideen von Fabian. Wie immer.

Katja setzt sich einen Meter von mir entfernt auf ihr Handtuch, holt eine Flasche Sonnenmilch aus ihrem Stoffbeutel und cremt sich die Arme ein, rollt schließlich die Träger ihres bunten Badeanzuges von den Schultern. Macht sie wirklich? Ist sie? Kann denn? Der Stoff rollt sich tiefer, über dunkle Brustwarzen.

Gibt es solch perfekte Brüste nicht nur im Film? Auf Fotos? In der Fantasie? Reizüberflutung. Ich muss wegsehen. Das passt nicht zusammen. Katja und diese Freizügigkeit. Das Bild ist schief, unerträglich, wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.

»Katja, so offen?«, fragt Maike, und in ihrer Stimme rollt leichte Verlegenheit.

»Ja, wieso nicht?«, fragt das katholische Kleinstadtmädchen zurück. Sie schiebt den Stoff bis zu den Hüften herunter und dreht sich auf den Bauch. Ihre perfekten Titten pressen sich in das Handtuch.

Ob der haselnussbraune Traum ebenso aussieht unter dem dunkelblauen Bikini? In einem Flashback steht plötzlich wieder ein Bild des Traumes von letzter Nacht vor meinen Augen. Der Regen, und das Gefühl von Angst vor den Haien. Blitzartig ist es da und schon wieder weg, wie eine Wolke, die von einem starken Wind getrieben an der Sonne vorbeizieht.

Ich lege mich auf den Bauch und greife nach meinem Buch. Fabian und Maike kabbeln sich noch eine Weile, schließen Frieden und liegen bald knutschend im Sand.

Die Lektüre leidet stark unter einem Tagtraum von der haselnussbraunen Schönheit. Unter dem Traum von ihren Brüsten, ihrem perfekten Po, den glatten, schlanken Beinen. Die Zeilen verschwimmen vor meinen Augen. Nach ein paar Minuten nur fallen mir die Augen zu. Ich begrabe das Buch im Sand, lege den Kopf auf das Handtuch und döse ein.

Als ich aufwache, benommen und durstig, sind Fabian und Maike verschwunden, ihre Handtücher leer. Katja liegt neben mir. Sie hat sich auf den Rücken gelegt. Ihre Brüste recken sich in die Sonne. Ich nehme mein Buch, schüttele den Sand aus den Seiten und versuche, Stephen Kings Version der Apokalypse zu folgen, doch meine Gedanken schweifen immer wieder ab zum haselnussbraunen Traum, den festen Brüsten, ihrem flachen Bauch, dem obszön kleinen Stück Stoff über ihrem Schamhügel und den schlanken Beinen.

Buch, Beine, Seite, Schamhügel, Zeilensprung, Titten. In meinem Hirn juckt die Lust. Mein Schwanz ist alles, was zählt. Er hämmert im Pulsschlag. Der Wunsch nach Erlösung wird immer stärker. Ich schiele zur Seite. Katjas Nippel sind leicht erregt. Zu viel Reize. Ich muss mir jetzt einen runterholen. Sofort. Sonst kann ich nicht mal mehr meinen Namen sagen.

»Ich geh was trinken«, sage ich. Katja hört mich vermutlich gar nicht. Wie ein Verdurstender in der Wüste schleife ich mich die Düne hoch, bis die Zelte in Sichtweite sind. Lähmende Nachmittagshitze liegt über dem Platz.

An unseren Zelten ist von Fabian und Maike nichts zu sehen oder zu hören. Ebenso sind Frank und Gregor verschwunden. Ich tauche in meinem Zelt ab. Die Luft ist stickig und riecht nach feuchter Wäsche. Leise will ich den Reißverschluss hinter mir zuziehen, als ich aus Richtung des zweiten Zeltes Stimmen höre. Mein Schwanz pocht.

Wer ist das? Und viel wichtiger: Haben sie mich gehört? Das kann nur peinlich werden. Ich im Zelt auf dem Rücken, meinen Schwanz in der Hand, und Fabian kommt herein. Mit offenem Mund lausche ich.

Nach zwei Sekunden gehen mir die Augen auf. Trottel. Bei Fabian und Maike kenne ich bisher nur zwei Formen der Kommunikation: Streit oder Schweigen. Jetzt kommt eine dritte hinzu. Ich robbe wieder hinaus in die Sonne, rutsche quietschend auf Knien durch den Sand zum Zelt von Fabian, Maike und Katja. Die dritte Form der Kommunikation ist deutlich zu hören.

Tiefes Brummen und leise, kurze Schreie von Maike werden übertönt vom Klatschen aufeinanderprallender Körper. Sind es Bäuche, die gegeneinander reiben?

Die dritte Form der Kommunikation aus dem Zelt wird immer lauter. Flüstern, Stöhnen, Keuchen, Brummen. Meine Hand gleitet in meine Badehose und schließt sich um meinen steifen Schwanz. So lange habe ich nicht mehr gewichst, seit gestern Morgen nicht, und die Geräusche direkt neben mir sind zu geil.

Ich blicke mich um. Die nächsten Zelte stehen hinter den Bäumen, davor hält sich niemand auf. Irgendwo lacht eine Frau hysterisch. Musik aus billigen Kassettenrecordern, betrunkenes Grölen und Hämmern. Hinter mir unser Zelt, davor offene Fläche, rechts der Weg in den Wald zu den anderen Campern, links die Düne hoch. Zu gefährlich.

Noch leiser als zuvor gleite ich zurück in unser Zelt. Wieder der dumpfe, heiße Geruch. Die Geräusche werden nur unmerklich leiser. Klingt das jetzt nach Klatschen von Hüften auf ein Hinterteil? Fickt Fabian sie von hinten? Kniet Maike? Nein, zu verklemmt. Maike kniet nicht, die kennt nur die Missionarsstellung.

Ich hole meinen Degen aus der Hose, fange sofort an zu wichsen und genieße das süße Kitzeln. Wenn ich wichse, denke ich auch an die Bücher, die ich im Schlafzimmer meiner Eltern gefunden hatte. Das Delta der Venus von Anais Nin, und Vierhändig, eine Sammlung mit erotischen Geschichten im Hardcover, eine Ausgabe von Josephine Mutzenbachers Memoiren, drei Bände Emmanuelle sowie die Geschichte einer Frau Namens Xaviera Hollander als Taschenbücher.

Zwei Paperbacks aus der rororo-Reihe über eine junge Frau aus Schweden, die bei einem Facharzt den Orgasmus lernte. ‚Das Liebesdorf’. mit amourösen Abenteuern in einem kleinen französischen Dorf beschrieben. Jungs mit Mädchen, Jungs mit Jungs, Mädchen mit Mädchen und die Erwachsenen untereinander. Daran denke ich beim Wichsen, und an die Schlüsselloch-Hefte aus dem Altpapiercontainer. Es gibt so viele Bilder, die ich beim Wichsen vor mein geistiges Auge projiziere, so wenige Geheimnisse. Ich kenne alles.

Auf einmal Schritte im Sand. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Rasch verstaue ich meinen Schwanz, lege mich auf die Seite, verdrehe den Kopf und spähe vorsichtig durch eine kleine Lücke im Reißverschluss. Doch nicht Fabian oder Frank sind gekommen, sondern Katja. Sie steht wie angewurzelt zwischen den Zelten in der Sonne. Ihren Badeanzug hat sie wieder hochgerollt.

»Oh«, höre ich sie leise sagen. Sie tritt erschrocken einen Schritt zurück. Mein steifer Schwanz beult die Badehose. Für einen Augenblick ist nur das Stöhnen von Fabian und Maike zu hören. Meine Eichel lugt unter dem Rand der Badehose hervor. Rot pulsierend, furchtbar erregt.

Dumme Nuss, geh weg. Ich will meine Manipulation an meinem Penis fortsetzen. Will wichsen. Will abspritzen, das Jucken auskosten, den Blitz beim Orgasmus, die Mattigkeit danach. Ich kann nicht anders. Sofort greife ich wieder zu. Doch statt meine Augen zu schließen und mich ganz der Fantasie hinzugeben, starre ich weiter durch die Lücke zwischen Reißverschluss und Zeltbahn hinaus zu Katja.

Die dumme Nuss dreht den Kopf, starrt über den Sandwall zum Campingplatz. Sie versteckt ein überraschtes Grinsen hinter ihrer Hand und sieht hinüber zum Zelt, aus dem das Stöhnen tönt. Jetzt grinst sie verschmitzt. Ist ihr das denn nicht peinlich? Sich oben ohne an den Strand zu legen und jemanden beim Ficken zu überraschen sind doch zwei verschiedene Dinge.

Meine Hand klatscht, leise, rhythmisch, gegen meinen Bauch. Ob sie es hören kann? Unsere beiden Freunde im Zelt machen eine kurze Pause, und sofort geht es weiter, ertönt wieder das Klatschen.

Ich denke an Théo und die Figuren aus meinem Buch und an die haselnussbraune Schönheit, an die perfekten Titten von Katja. Nein, so ein Quatsch. Ich presse die Augen zusammen und genieße meine Hand. Die perfekten Titten der haselnussbraunen Katja.

Verdammt. Als ich zum Zelt hinaus starre, durch die kleine Öffnung im Reißverschluss, steht Katja immer noch da, mit den perfekten Titten unter dem Badeanzug. Was für Beine, wie die haselnussbraune. Fabian fickt seine Freundin härter als zuvor. Ich kann seinen dicken Schwanz förmlich sehen, wie er in Maikes Möse ein und aus orgelt.

Nein, Théo vögelt die rothaarige Maike, nein, nicht Maike, wie hieß sie? Ich kann mich nicht konzentrieren, kann an nichts anderes mehr denken als an die Geräusche von nebenan. Keuchend starre ich durch die Lücke hinaus zu Katja. Immerhin, ein Mädchen im Badeanzug. Besser als keine Wichsvorlage.

Verzweifelt versuche ich, mir das Mädchen aus den Dünen vorzustellen, und schließlich, kurz vor dem Höhepunkt, kniet sich das Mädchen in den Dünen hin, streckt mir ihren Hintern entgegen, die Knie leicht auseinander gestellt.

Nur noch ein paar Sekunden. Das Jucken ist köstlich, einzigartig, herrlich. Maike presst Worte zu einem lustvollen Flüstern zusammen. Flüstert sie, wie sehr sie Fabian liebt, und dass er noch ein wenig so weiter machen soll? Oder kann sie auch anders, keucht sie zwischen den Zähnen hervor: ‚Ja, fick mich. Mach mich fertig’?

Mir wird schwarz vor Augen. Ich höre noch, wie Fabian und Maike ihre Lust in einem Röcheln bündeln. Mein Sperma landet im hohen Bogen auf meinem Schlafsack. Stimmen werden laut. Jemand kommt von hinten aus dem Wald. Katja schreckt auf. Dann sehe ich nur noch Schlieren. Weiße Ströme laufen kochend über meine Hand.

Rasch wische ich es mit meinem Schlafsack auf und hoffe, dass mein Sperma geruchlos in der Hitze trocknet. Dann genieße ich die Mattigkeit. Als ich wieder aus dem Zelt krieche, ist Katja verschwunden. In der Ferne rauscht die Brandung. Die Zikaden scharren mit den Beinen. Benommen kehre ich zurück zu unserem Lagerplatz.

Katja liegt auf ihrem Handtuch, als sei nichts geschehen. Ich lächele stumm und greife nach meinem Buch. Mein Kopf ist klarer, der Druck ist vorerst weg. Nur Katjas Beine und ihre Titten gehen mir auf einmal nicht aus dem Sinn. Oder sind es die Titten der Haselnussbraunen?

Kalt. Ich schrecke hoch.

Frank steht in der Sonne, lacht, zieht die Hand mit der Wasserflasche zurück. Mir läuft es kalt den Rücken hinunter. Das Wasser hinterlässt Flecken auf meinem Handtuch. Besser Wasser als Sperma.

»Ihr seid ja fies«, ruft Katja. Fabian und Maike lachten, Gregor grinst hämisch. Ich finde seinen Arm mit dem langsam vergilbenden Verband auf einmal unfassbar arrogant. Wieso kommt er mit dem Gipsarm auf Interrailtour, wenn er nichts selber tragen kann? Der Gips wird zu einem Ausdruck seiner Überheblichkeit, statt zu einem Zeichen seiner Verwundbarkeit.

4.

Den Rest des Tages verbringen wir in den Dünen. Maike versucht, ihrem blassen Teint etwas Farbe zu geben, doch sie wird nicht braun. Fabian und Frank beklagen sich über das warme Bier, dass auch in einer Plastiktüte im Wasser nicht kalt werden will. Nur Gregor scheut den Sand, weil er Angst hat, er dringt in seinen Gipsarm ein. Zudem ist er gegen Sonne allergisch und außerdem mault er, wir seien langweilig, Strand könne man überall haben, die Kultur der Großstädte sei viel interessanter.

Also hockt er im Zelt, versucht uns beim Lesen eines Buches klar zu machen, dass ihn das nicht befriedigt und will wissen, wann wir die Zelte abbauen und nach Madrid fahren. Anders gesagt geht er uns tierisch auf die Nerven.

Ich wäre auch ohne ihn gefahren.

Gegen Abend hocken wir uns in die Düne. Das Bier ist noch immer warm, aber das macht nichts. Frank hat wieder einen Joint dabei.

»Willst du immer noch nach den Ferien von der Schule abgehen?«, fragt Maike unvermittelt, und ich spüre ebenso plötzlich diese Dankbarkeit. Sie zeigt Interesse an mir. Niemand sonst zeigt dieses Interesse. Ich bin jedem anderen egal.

»Klar«, sage ich. Der Gedanke, von der Schule abzugehen ist doch mehr als ein Kokettieren mit der Möglichkeit. Die Kommune meines Vaters ist doch eine tolle Alternative, oder nicht? Ich habe nur die Schnauze voll von der Schule. Wenn ich doch nur wüsste, warum. Fabian sieht es eher pragmatisch.

»Mich kotzt die Schule doch auch an.«

»Dann geh doch auch ab.«

»Um dann was zu machen? Lavendel pflücken in Südfrankreich?«

Das Laken auf meinem Bett ist dreckig. Was willst du machen? Schwarze Krümel am Fußende. Was willst du machen? Stammen die von meinen Füßen? Was willst du machen? Ich dusche doch jeden Morgen. Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.

»Warum nicht? Ja, Lavendel pflücken, eine Französin heiraten und ein einfaches Leben führen, ohne Entscheidungen treffen zu müssen.«

»Das ist doch totaler Quatsch«, sagt Gregor. Na toll. Hat er eine Antwort? Weiß er was, was ich nicht weiß?

Jetzt merke ich wieder, dass ich mir selbst im Weg stehe, unfähig zu erkennen, was mein Problem ist, sofern es überhaupt eins gibt. Ich schwimme in dieser Welt und weiß nicht, was ich hier soll. Meine eigene Unzulänglichkeit ist mir unendlich peinlich.

»Was soll ich denn sonst machen? Professioneller Filmegucker werden? Ich kann doch nichts. Ich kann gar nichts.« Und das Dumme ist, dass sich es ernst meine und zugleich hoffe, mir würde jemand widersprechen.

Die Wunde auf meinem Handrücken ist angetrocknet. Der erste Schorf bildet sich. Ich pule meine Finger blutig, reiße mir die Haut in Fetzen. Irgendwann müssen die Finger doch perfekt sein, rein und ohne Fussel, ohne Makel.

Ich träume manchmal davon, wie ich meine Finger in eine Maschine stecke und nach einem schmerzhaften Moment wieder herausziehe, und dann sind die Nägel glatt und schön und ohne Fussel.

»Warum studierst du nichts?«

»Was soll ich denn studieren?«

»Geh doch an die Filmhochschule.«

»Ach, die nehmen mich doch sowieso nicht. Ich kann doch nix, ich kann doch nur Filmegucken, ich bin doch total unkreativ.«

Ich möchte erzählen, wie verzweifelt ich bin und finde keinen klaren Gedanken.

»Na und? Ich kann auch nichts, aber ich rede nicht so einen Müll wie du.«

Meine Verzweiflung steigt. Ich soll mich um Katja kümmern, das kann ich nicht und will es auch nicht. Die dumme Nuss ist überhaupt nicht mein Typ. Ich will nach Südfrankreich, ich will einfach nur weg.

»Es ist nicht die Schule. Ich weiß nicht, was es ist. Ich find mich einfach nur Scheiße.« Dabei denke nicht immer nur darüber nach, wie wenig wert ich bin. Aber ich kann es nicht auf den Punkt bringen. Ich will doch nur provozieren und eine Reaktion erhalten. Redet es mir aus, oder ich weiß, dass es stimmt und ich wirklich nichts wert bin, nichts kann, nichts weiß. Wo ist mein Platz in dieser Welt? Nicht einmal heulen kann ich. Mein Gott, bin ich alleine.

»Das stimmt doch gar nicht«, sagt Maike. Fabian schaut verächtlich auf sein Bier.

»Daniel will doch nur auf sich aufmerksam machen«, sagt er. Das tut weh. Nur weil er nicht alleine ist. Der hat doch überhaupt keine Ahnung, wie es in mir aussieht. Das ist Oberflächenkratzen wie Pausenlächeln und die Klausurergebnisfrage.

»Arschloch«, entfährt es mir. Von ihm habe ich mir mehr Solidarität erwartet. Soll ich ihn daran erinnern, wie wir uns jammernd in den Armen gelegen und Friends will be Friends gesungen haben?

»Selber Arsch. Dann geh doch ab.«

»Mach ich auch, Pisser.«

Frank mischt sich ein. »He Jungs, locker bleiben.«

Maike sucht meinen Blick, Fabian lehnt sich auf seinem Bett zurück. Friends will be Friends am Arsch. Jeder ist sich selbst der Nächste. Katja hingegen zeigt ihr Gespür für unfreiwillige Situationskomik.

»Mir ist das zu hoch«, sagt sie und legt wieder eine Hand auf Gregors Bein. Dumme Nuss. Ich starre vor mich hin und weiß nicht weiter. Ich will Aufmerksamkeit und ich will Antworten. Ich will, dass man mir nachläuft, wenn ich schmollend und ohne Ahnung, was mir fehlt, aus dem Zimmer renne. Dabei kommt mir kein Problem in den Sinn, das es wert gewesen ist, wegzulaufen. Dieses diffuse Gefühl, dass etwas in meinem Leben nicht stimmt und nicht herauszufinden, was es ist, macht mich wahnsinnig.

Fabian bekommt einen verbalen Nackenschlag von Maike, ich bleibe allein auf meinem Handtuch sitzen, Frank bietet mir noch ein Bier an und am Ende spielt das alles doch keine Rolle.

Ihr kotzt mich alle an, will ich sagen und ich kann es nicht. Ich kann gar nichts sagen. Ich kann nicht einmal ficken sagen, Arschficken, ich kann nicht sagen, dass ich mir jetzt und hier einen runterholen will, weil mich das glücklich machen würde. Ich stehe auf und renne in die Waschräume, wichse und spritze in die Kloschüssel.

Die Wolken, orange im Sonnenuntergang, sehen aus wie ein Fluss in einem Tal. Maike weiß, wovon ich redete.

»Du spinnst«, sagt Fabian nur. Wer von beiden ist mir näher? Keiner. Niemand. Ich bin allein. Mich kann ohnehin niemand verstehen. Und es macht auch nichts, dass mich niemand versteht. Selbstmitleid packt mich in Watte. Ich starre hinaus auf das Meer. Wie sähe es aus, wenn ich Anlauf nähme und spränge? Mit ausgebreiteten Armen, wie ein Fallschirmspringer, hinunter in das Tal, bis ich durch die harte Oberfläche des Flusses schlüge?

Als Katja schon wieder Gregor hinterher läuft, stupst mich Maike mit dem Ellenbogen an. »Warum kümmerst du dich nicht um Katja? Befrei sie aus ihrem Käfig. Mit Gregor wird sie doch nie glücklich.«

»Sie ist doch gar nicht mein Typ«, sage ich und werde rot. Das passt überhaupt nicht. Perfekte Titten hin oder her – sie ist mir viel zu real, viel zu komplex. Mit ihr kann ich überhaupt nicht umgehen.

In dieser Nacht träume ich von Maike aus Frankfurt im Flur zwischen den Zelten. Gerade haben wir den Gaskocher verstaut, auf dem die Pizza nur langsam warm wurde. Maike ist das haselnussbraune Mädchen, das sich diesmal für mich auszieht. Aber sie hat die Brüste von Katja.

Und noch während wir ficken, fliege ich mit ausgebreiteten Armen in das Tal hinab, das so grün ist und so tief, dass ich Angst bekomme, wir verpassen den Zug. Es ist so logisch. So logisch.

Und ich bin so allein mit den Katzen habe ich keine Routine. Immer wieder zwängen sie sich aus dem kleinen Stall. Gregor ist dabei, um mir zu helfen, doch Maike öffnet immer wieder den Riegel. Die Katzen miauen und ich kann nicht mehr, ich kann nicht, die Aufgabe ist zu.

Schwitzend wache ich auf. Im Zelt ist es hell und eng und warm. Der Wind rauscht. Die Morgenlatte drückt. Frank schnarcht leise. Stimmen hallten durch den Fichtenwald. Dazwischen das metallische Singen von Erdnägeln und Heringen. Die Melodie des Aufbruchs. Langsam weicht die Angst einer Vorfreude.

Es geht weiter.

Unser neues Ziel liegt im Süden.

Kümmer dich ums Kätzchen

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