Читать книгу Ich knie für dich - Sara Jacob - Страница 3
Unverhofft kommt mindestens einmal
ОглавлениеDaniel war überzeugter Junggeselle. Frauen interessierten ihn nur so weit, wie er sie auf seinem Computermonitor darstellen konnte. Ihn als Pornojunkie zu bezeichnen, wäre zwar richtig, aber nicht die ganze Wahrheit gewesen.
Obwohl er durchaus früher einmal viel Sex gehabt hatte, war ihm die Lust vergangen. Beziehungen, so fand Daniel, machen das Leben nur kompliziert. Und kompliziert war sein Leben ohnehin schon.
Er verdiente sein Geld als Angestellter in einem Architekturbüro. Architektur, das war immer sein Traum gewesen. Häuser entwerfen, Wolkenkratzer, Opernhäuser, Wohnanlagen. Nie hätte er gedacht, dass man sich als Architekt so richtig schön ausbeuten lassen konnte.
Überstunden waren eine Sache, Zeitdruck die andere. Dazu kein Geld und keine Ahnung wie es weiter gehen sollte. Eine Beziehung mit Absprachen, Kompromissen und Zugeständnissen war das Letzte, wonach es ihm verlangte.
Selbst Sex, so hatte Daniel es irgendwann beschlossen, war ersetzlich. Pornos, Dildos und erotische Chats hatten die Lücke geschlossen, die ihm zwischen Arbeitsende, Nahrungsaufnahme und Bett noch blieb.
Und er war glücklich damit.
Manchmal fuhr er in Mittagspause nach Hause, um sich dort seine Portion Sex zu holen, am Computer, vor der Webcam. Nie hätte er abgestritten, dass es sich dabei um eine manchmal zwangshafte Handlung handelte. Aber er hätte auch mit den Schultern gezuckt, wie um zu sagen: Na und, hat nicht jeder Mensch einen Schuss?
Eines Tages fuhr Daniel von der Arbeit in der Mittagspause nach Hause, diesmal in erster Linie, um den Heizungsableser in die Wohnung zu lassen.
Warum können die nicht abends kommen, dachte er, wenn normal arbeitende Menschen zuhause sind?
Und weil er schon mal da war, nutzte er die Gelegenheit, den Rechner hochzufahren und seine E-Mails zu checken, während er wartete
Als es an der Tür klingelte, war er längst wieder auf worldsex.com und suchte nach Bildern von Frauen, die sich auszogen, hinknieten und von hinten ficken ließen. Gerade hatte er die Hose geöffnet, um seiner Erregung den Platz zu geben, den sie verdiente, als es an der Tür klingelte. Sein Herz blieb stehen.
Hastig schloss er die geöffneten Fenster, klickte Brüste, Nippel, gespreizte Schenkel und geteilte Pobacken in das digitale Nirwana und machte zur Sicherheit auch noch den Monitor aus.
Auf dem Weg zur Tür klingelte es ein zweites Mal. Er zog die Hose mühsam über seine Erektion. Seine Gürtelschnalle klingelte. Er überprüfte den Sitz seiner Hose. Die harte Stange hinterließ eine deutlich sichtbare Beule. Sein Herz klopfte noch immer aufgeregt. Ein Blick auf die Uhr – der Ablesedienst war sogar pünktlich. Immerhin.
Er riss die Tür auf und erstarrte.
Im Treppenhaus stand kein Monteur im Blaumann. Die Person hielt kein Klemmbrett in der Hand und trug auch keine Tasche, um die Röhrchen aus den Zählern, die an seinen Heizkörpern klebten, zu verstauen. Vor ihm stand eine Frau, beinahe gleich groß und auf den ersten Blick sehr hübsch. Sie mochte Mitte zwanzig sein.
Ein trenchcoatartiger Mantel um ihre Schultern, fest zusammengebunden und hochgeschlossen, reichte ihr bis fast zu den Knöcheln. Ihre langen blonden Haare fächerten über die schmalen Schultern. Ihre Brüste waren zwei große Hügel in hellbraunem Leinen. Schlanke Beine endeten in schlichten, schwarzen Schuhen.
Sie sah ihn überrascht an. »Oh, Sie sind nicht Carsten.«
»Nein«, sagte er. Auf den zweiten Blick fand er sie nicht nur hübsch, sondern sehr interessant. Wie ein Lied von Pearl Jam, das man erst ein drittes oder viertes Mal hören musste, um es zu mögen. Und plötzlich konnte man nicht mehr aufhören, es zu spielten. »In der Tat.«
Sie beugte sich vor und sah auf seine Klingel. »Und Klawitter?«
Er zeigte mit dem Finger auf die Tür nebenan. »Probieren Sie es mal da.«
Ihr Blick wechselte von irritiert zu geheimnisvoll. Mit dem Lächeln warf sie mehr als eine Frage auf. Was wollte sie von Carsten, der nie zuhause war, erst recht nicht um diese Zeit.
»Mach ich.«
Sie ging mit wiegenden Hüften ein paar Schritte zur Seite und versenkte ihren Finger in Carstens Klingel. Daniel hörte den Fahrstuhl rumpeln und erwartete, dass er auf seiner Etage halten und den Mann vom Ablesedienst ausspucken würde. Doch der Fahrstuhl stoppte nicht und rumpelte weiter abwärts.
»Entschuldigung«, sagte die Frau und machte wieder einen Schritt vor seine Tür. »Er scheint nicht da zu sein. Darf ich vielleicht kurz bei Ihnen warten? Er kommt bestimmt gleich.«
Er zögerte. Seine Mittagspause. Sein Rechner. Der Heizungsmann. Der Abwasch in der Spüle. Die Kette aus Gummiperlen auf dem Schreibtisch.
Sie senkte den Blick, wagte einen koketten Augenaufschlag und hauchte ein lang gezogenes ‚Bitte’. Er lächelte verlegen und sagte ihr, er warte auf den Ablesedienst, und so lange könne sie gerne bei ihm in der Küche ein Tässchen Brause trinken.
Sie bedankte sich und wackelte an ihm vorbei durch die Tür, die er ihr höflich aufhielt. Rasch eilte er an ihr vorbei und lotste sie in die Küche, in der zwar der Abwasch von drei Tagen stand, in der aber immerhin nichts seine Eigenschaft als Pornojunkie verriet.
Ihre Schuhe rauschten über den Teppich im Flur und klackten auf den Fliesen der Küche. Er rückte ihr einen Stuhl zurecht.
»Wasser?«
»Gerne.«
Die Flasche zischte kalt. Sprudelnd gluckerte das Wasser in das letzte saubere Glas. Sie trank vorsichtig. Er wollte sich gerade zur Spüle drehen, um wenigstens das schlimmste Chaos zu beseitigen, als sie ihre Beine übereinander schlug. Der Mantel klaffte vorne auseinander.
Der Spalt vergrößerte sich bis weit über die Knie und ließ nichts als blanke Haut blitzen. Sofort war sie wieder da, die Beule in seiner Hose.
»Was wollen Sie von Carsten?«
»Eine Überraschung«, sagte sie und setzte das Glas ab. Ihre Lippen waren leicht geschminkt, sehr unauffällig, sehr dezent. Auch ihr Haar wirkte sehr natürlich. Nur dieser Trenchcoat passte überhaupt nicht zu ihr, dieser Mantel, der bis zur Mitte des rechten Schenkels offen stand und nur noch vom breiten Gürtel gehalten wurde.
Er schluckte trocken. Sein Herzschlag wummerte durch den ganzen Körper wie ein schwerer Dieselmotor.
»Glücklicher Carsten«, sagte Daniel. Sie nahm das übergeschlagene Bein herunter und stellte die Füße nebeneinander, weiter auseinander als nötig, viel weiter. Der Spalt im Mantel blieb. Dahinter Dunkel. Trug sie überhaupt etwas darunter? Er drehte sich zum Berg Geschirr.
»Meinst du, ich gefalle ihm?«
Sie duzte ihn plötzlich. Und er war unsicher, ob es ihm gefiel. Sie war ein Eindringling. In seine Wohnung, in sein Leben. Ein Eindringling mit einem Trenchcoat, dessen Gürtel sich gerade lockerte. Der Berg Geschirr wirkte plötzlich wie das kleinste Problem. Das größte Problem war, der Frau nicht unablässig zwischen die Beine und auf den Spalt zu schauen, der sich jetzt auch in Brusthöhe bildete.
Als hätte der Gürtel plötzlich seine ganze Spannkraft verloren, als wäre er gerissen, hätte seine Schnalle verloren, löste sich das bisschen Stoff um ihre Hüften und gab dem Mantel seine natürliche Form zurück. Eine Form, die kaum noch verbergen konnte, dass die blonde Frau nichts darunter trug.
Die Wölbungen ihrer großen Brüste wurden sichtbar. Eng zusammen stehend, so wie er es mochte, und hoch angesetzt. Die Frau griff nach dem Glas Wasser. Der Mantel klaffte noch weiter auf.
»Entschuldigung«, sagte sie und lächelte, jetzt nicht mehr geheimnisvoll, sondern offen lasziv. »Errege ich dich?«
Er nickte wie ein ertappter Pennäler und ihm wurde bewusst, dass er in der Hand ein dreckiges Glas hielt. Er stellte es krachend zurück auf die Spüle.
»Was würdest du jetzt gerne machen?«
Ihr Blick blieb an der Beule in seiner Hose haften. Was er machen wollte, war offensichtlich.
»Mit dir?«
»Mit dir.«
Was er immer machte, wenn er eine schöne Frau im Netz ansah, wenn er sie beobachtete, wie sie sich vorbeugte, auf alle Viere ging, sich selbst befriedigte, für die Kamera, für ihn. Was er immer machte, wenn der Entzug zu groß wurde, wenn er an nichts Anderes mehr denken konnte als an den nächsten Schuss.
»Ich würde mir gerne einen runterholen«, sagte er direkt und wunderte sich, wie leicht es ihm von den Lippen ging.
»Dann los«, sagte sie und öffnete den Spalt in Brusthöhe so weit, dass ihre erregten Nippel blitzen. Die Höfe waren dunkel, die Warzen groß und hart. Sie hatte große Brüste, perfekt proportioniert. Ob sie es mochte, wenn man ihre Nippel leckte?
»Wirklich?«, fragte er und wollte sich kneifen, weil er glaubte, zu träumen.
»Traust du dich nicht?«
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Mit zwei raschen Bewegungen hatte er Reißverschluss und Knopf geöffnet. Die Gürtelschnalle klingelte. Mit einem weiteren Handgriff zog er seine Boxershorts herunter und ließ sein inzwischen fast schmerzhaft hartes Glied springen. Die Vorhaut zog sich von der Eichel. Er schauderte.
»Und jetzt?«, fragte er.
»Ich möchte, dass du es dir selbst machst. Jetzt, hier, und ich will dabei zusehen.«
»Wieso?«
»Wieso nicht?«
»Weil wir uns nicht kennen. Weil Frauen nicht darauf stehen, dass sich Männer vor ihnen einen runterholen.«
»Wer sagte das. Deine Ex-Freundin? Und wer sagt, dass wir uns nicht kennen?«
Sein Hirn fing an zu zittern. Vor Geilheit und weil er das Gefühl hatte, jemand öffne eine Klappe im Boden und er fiele Füße voran in die Tiefe.
»Was meinst du?«
»Rede nicht. Mach. Ich will es sehen, Ich will sehen, wie du es dir bis zum Schluss selbst machst.«
Er hatte keine Wahl. Die Erektion pochte und er sehnte sich nach dem erlösenden Moment, in dem er kam, in dem er alles, was sich in den vergangenen, er musste es zugeben, vier Stunden angestaut hatte, herausspritzen konnte.
Also griff er zu. Sein Schwanz war hart und heiß. Langsam begann er mit den Bewegungen, strich langsam an der Lanze auf und ab. Die Vorhaut rollte über die Eichel, rutschte zurück, und bedeckte sie wieder.
Die Unbekannte lehnte sich zurück. Jetzt war der Mantel ganz offen, der Gürtel ein ausgeleierter Gummi, ein schlaffer Hoola-Hoop-Reifen.
Sie trug nicht einmal einen Slip.
Ein fein ausrasierter Streifen Schamhaar zog sich vom Delta der Venus zwei Fingerbreit nach oben. Ihre Möse zeigte eine Ahnung ihres Kitzlers.
Ob sie es mochte, geleckt zu wurden? Ob sie es genoss, wenn ihr jemand die Zunge tief zwischen die Schamlippen schob und ihre Säfte kostete? Ob sie sich gerne durch Lutschen, Saugen und Fingern zum Orgasmus bringen ließ?
Er wichste immer schneller. Seine Hand klatschte an seinen Bauch, längst war seine Hose bis zu den Füßen gerutscht. Lange hatte er nicht mehr so offen vor einer Frau masturbiert.
Sie sah ihn fast amüsiert an. Langsam schob sie eine Hand zu ihren Brüsten und legte einen Finger auf einen steifen Nippel. Die andere Hand vergrößerte den Spalt im Mantel zwischen ihren Beinen und verschwand in ihrem Schoß.
»Gefällt dir, was du siehst?«, fragte sie. Ihre Stimme war wie ein Sommerregen. Das Grün ihrer Iris faszinierte ihn.
»Ich find es geil«, keuchte er. »Du hast einen tollen Körper.«
»Was gefällt dir am meisten?«
»Kann ich deinen Po sehen?«
Sie lächelte verschmitzt und stand auf. Ihr Mantel glitt von den Schultern und sie stand ganz nackt vor ihm. Ihre Taille war schmal, aber nicht zu schmal, und ihre Hüften waren breit.
Dann drehte sie sich um. Ihr Po war atemberaubend gut geformt. Zwei kräftig definierte Halbmonde, hoch angesetzt und mit einem tiefen Spalt in der Mitte. Sie blickte über die Schulter.
»Du hast übrigens einen tollen Schwanz«, sagte sie noch und beugte sich schließlich vor.
Ihr Hintern teilte sich leicht, als sie sich auf die Tischplatte stützte. Ein paar dunkle Haare bedeckten ihren Spalt, den er vorerst nur erahnen konnte. Ihre Finger waren schnell zur Stelle, um das Dunkel zu lichten.
»Magst du das?«, fragte sie, den Kopf gedreht.
»Ich finde deinen Po total geil«, sagte er. Und er wusste, dass er sich nicht länger beherrschen konnte. Er wichste wie ein Irrer seine harte Stange. So musste es sein.
Er hatte die Lust in der Hand, er war der König des Höhepunkts, der Beherrscher von Sperma und Herzrasen. Sie blickte über die Schulter und fixierte ihn, oder besser: seinen Schwanz in der Hand, sah fasziniert zu, wie er ihm vor ihren Augen einen runterholte.
»Was magst du noch?«
»Ich liebe«, sagte, jammerte, stöhnte, quietschte er. »Sex von hinten.«
Ihre Finger klatschten in der Möse, drangen tief ein, kamen nass wieder raus, rieben den Kitzler. Sie zuckte und bebte. Keine Sekunde lang ließ ihn die Frau dabei aus den Augen, auch nicht, als sie vor Lust in die Knie ging. Sie streckte die Beine durch und krallte sich in ihre Möse.
Und dann hob sie das rechte Bein auf die Tischplatte und ging so weit ins Hohlkreuz, dass sich ihre Pobacken weit spreizten. Ihr kleiner enger After wurde entblößt. Diese winzige Öffnung war mehr, als er ertragen konnte.
»Komm auf meinen Po«, sagte sie noch, sah mit offenem Mund und erhitztem Gesicht über ihre Schulter, fixierte ihn mit ihren grünen Augen, und diese Einladung kam keine Sekunde zu früh. Er machte einen Schritt nach vorne, stolperte beinahe über die Hose um seine Füße, und spritzte ab.
Die erste Ladung jagte quer über ihren Rücken in die schmale Rinne über der Wirbelsäule. Sie zuckte in einem Orgasmus. Ihre Finger rieben, klatschten, zappelten.
Die zweite Ladung klatschte voll auf ihren perfekten Hintern, auf die Pobacken und genau dazwischen. Dreimal, viermal spritzte er sein Sperma auf den nackten Körper der Unbekannten, bis er ihr in dicken Tropfen über die Haut lief.
Auch den entblößten Muskel zwischen den Pobacken hatte er genau getroffen. Ob sie es auch in den Po mochte? Wenn der Mann ihr sein Rohr in den Hintern schob?
Mit zitternden Knien lehnte er sich gegen die Spüle. Die Frau wischte sich über den Hintern und verrieb sein Sperma. Als sie das Bein vom Tisch hob, lief ein dicker Tropfen die Innenseite ihres linken Beines hinab. Rasch schlüpfte sie in den Trenchcoat und zog ihn vorne zu. Jetzt hielt der Gürtel wieder. Auf dem Weg zur Tür schloss er seine Hose.
»Übrigens, mein Name ist Anna«, sagte sie im Treppenhaus. Ein dicker Mann im blauen Kittel nahm schnaufend die letzten Treppenstufen. In den Händen hielt er ein Klemmbrett und eine Tasche.
»Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, Anna, wenn du wieder eine Überraschung für Carsten hast und er nicht aufmacht.«
»Das wird nicht schwer fallen«, sagte sie und lächelte wieder. Der Aufzug hielt klingelnd. »Er ist ja nie zuhause.«