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Voyeur im Glück

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1.

Ich war unsichtbar und Berlin jetzt mein Spielplatz. Nur bei welchem Spielgerät fing ich an? Erst einmal musste ich weg vom Institut. Weg aus dieser Gegend.

Das Institut lag am Ende einer exklusiven Wohnsiedlung. Deshalb hatten sich auch nur einige wenige Schaulustige eingefunden. Hinter einer zweiten Absperrung standen Männer mit Bierbäuchen, alte Frauen in hässlichen Kleidern, kleine Kinder und dann auch ein paar vom Wohlstand verwöhnte Teenager und Twens, mit knappen Tops und engen Hosen.

Ich überlegte, zurückzugehen und ein wenig an der Rettungssanitäterin zu fummeln, doch dann wurde mein Wunsch zu groß, so schnell wie möglich diese Gefahrenzone hinter mir zu lassen.

Die Hitze umschmeichelte mich wie ein warmes Tuch. Ich kam mir vor, als sei ich in der Sauna. Nackt und schamlos, mit dem kleinen Unterschied, dass ich mich auf offener Straße befand.

Winzige Steinchen bohrten sich in meine Fußsohlen, an manchen Stellen war der Asphalt so heiß, dass ich Angst hatte, mich zu verbrennen. Auf dem Weg zur S-Bahn kam ich an den ersten Wohnhäusern vorbei. Hohe Hecken vor großen Gärten, dahinter alte Villen und schicke Einfamilienhäuser mit teuren Autos auf der Auffahrt.

Ich hatte Durst. War neugierig. Und der Weg war mein Ziel.

Je länger ich unterwegs war, umso deutlicher wurde mir, dass ich mit diesem Schicksal den Hauptgewinn gezogen hatte. Niemand wusste, dass ich noch lebte. Meine Brieftasche auf dem Boden, meine Kleidung – all das waren deutliche Indizien, dass ich nicht mehr am Leben war, offiziell. Dabei war ich einfach nur unsichtbar und konnte alles machen, was ich wollte, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Ich konnte gratis im Zug fahren, in fremde Häuser sehen.

Mit jedem Schritt fielen mir neue Dinge ein.

Ich hatte alles verloren, meine Freundin, mein altes Leben, meinen Job, mein Aussehen. Ich war endlich frei.

Ich konnte ins Bundeskanzleramt, in die Zentralstellen der Macht, ich konnte in die Hotels eindringen und Prominente, Schauspieler, Musiker beobachten und sehen, wie die Stars aussahen, wenn sie die Tür hinter sich zumachten.

Was wirst du machen, wenn du weißt, dass du nicht mit der Konsequenz leben musst? Gilt der kategorische Imperativ?

Die Vielfalt der Möglichkeiten machte mich schwindelig. All die verschütteten Wünsche kamen in mir hoch. Doch was würde ich machen, wenn ich sie sah. Nur zusehen? Oder anfassen? Wie konnte ich anfassen, ohne entdeckt zu werden?

Ratlos blieb ich stehen. Es war Sommer, wir hatten bestimmt 33° Celsius – wenn von diesen Villen nicht mindestens jede zweite mit einem Pool ausgestattet war, würde ich meinen Namen in Chevy Chase ändern.

Ich betrat über die erste Auffahrt, die nicht mit einem Tor gesichert war, ein großzügiges Anwesen. Das Problem, vor das ich mich dann gestellt sah, war ein ganz banales: Auch als Unsichtbarer konnte ich nicht durch geschlossene Türen gehen. Und hinter das Haus, so stellte ich schnell fest, führte der Weg nur über einen spitzen Zaun.

Diese Mühe wollte ich mir nicht machen, also versuchte ich es beim nächsten Haus nebenan. Dort gelangte ich zwar hinter das Haus auf die Terrasse, doch niemand war zuhause und alle Türen waren verschlossen.

Es war nicht so einfach wie gedacht, anderer Leute Privatsphäre zu missachten.

Beim nächsten Haus öffnete mir der Zufall die Tür. In dem Moment, in dem ich über das niedrige Tor klettern wollte, fuhr ein Teenager mit dem Rad vor. Sie schloss das Tor zur Auffahrt mit einem Schlüssel auf, und ich schlüpfte hinter ihr ebenfalls auf das Grundstück, bevor das Tor krachend ins Schloss fiel.

Das Mädchen trug einen Rucksack und schien gerade von der Schule zu kommen. Sie war ein Teenager mit kurzen blonden Haaren, einem hübschen Gesicht mit frechen Augen, großen Brüsten und langen schlanken Beinen. Sie öffnete die Garage mit einem elektronischen Sender, der in seinem Rucksack steckte. Das Tor rollte sich auf, ich folgte ihr leise auf Zehenspitzen, obwohl sie beim Abstellen des Rades Lärm wie ein rostender Ritter bei einem Tjost machte.

Beide Stellplätze waren leer. Durch eine Tür am Ende der Garage betrat er das Haus.

Diesmal wurde es knapp für mich, und fast hätte mich die schließende Tür erwischt.

Meine Füße hinterließen kleine feuchte Spuren in Form eines Fußes auf den spiegelblanken, kalten Fliesen in einer Eingangshalle, die größer war als meine letzte Wohnung.

Unsere letzte Wohnung, sollte ich besser sagen, nein, Quatsch, dachte ich. Katrins Wohnung, sie hatte sie schließlich bezahlt.

Die Spuren verschwanden wie Eis in der Sonne. Das Mädchen hatte aber ohnehin dafür keinen Blick.

»Mama? Tim?«

Sie legte ihren Rucksack in eine Ecke und betrat die Küche, die so weiß war, dass sie gut in einem Film über himmlische Köche eine Rolle hätte spielen können. Sie trug ein hellblaues T-Shirt, das den Bauchnabel frei ließ. Darunter zeichnete sich deutlich ein BH ab. Die weiße Hose war eng und betonte den festen und sehr runden Po. Mein Schwanz richtete sich sofort auf. Sie war wunderschön. Eine Stupsnase in einem ovalen Gesicht, ein paar vorwitzige Sommersprossen. Die Haut seidenweich und makellos. Die Wölbung ihrer Brüste war atemberaubend, die ihres Pos umwerfend. Mit einer schnellen Handbewegung machte ich meine Eichel frei. Die Erregung ließ mich erschauern.

Niemand antwortete.

Das Mädchen machte auf der Stelle kehrt und nahm von der Eingangshalle eine breite Treppe in den ersten Stock. Leichtfüßig sprintete sie hinauf, so schnell, dass ich beinahe nicht hinterherkam. Der enge Stoff ihrer weißen Hose betonte ihre köstlichen Pobacken. Ich folgte ihr langsam in einen hellen Flur, von dem mehrere Türen abgingen.

Sie nahm die erste Tür, donnerte in ihr Zimmer. Verärgerung ließ die Tür weit in den Raum aufschwingen und gegen die Wand stoßen. Glück für mich. Ich huschte hinter ihr ins Zimmer. An den Wänden hingen Poster von Avril Lavigne, von Green Day und Anastacia. Ohne die Namen unter den großformatigen Bildern hätte ich das allerdings nie herausgefunden.

Wie alt musste man sein, um das zu hören? 16? Jünger? Älter?

Ein Plakat mit der berühmten ‚I have a dream-Rede’ von Martin Luther King klebte neben einer Landkarte der Welt. Ein selbstgebautes Hochbett, darunter ein Schreibtisch, daneben eine Couch. Überall lagen Klamotten auf dem Boden. Ein großes Fenster gab den Blick frei zum Garten. Eine Tür führte zu einem Balkon. Anna nahm die Tür und knallte sie ins Schloss.

An einer Seite des großen Zimmers hing ein großer Spiegel an der Wand. Während das Mädchen eine CD einlegte, stellte ich mich vor den Spiegel. Wieder staunte ich darüber, wie vollständig ich verschwunden war. Nicht ein Schemen war von mir zu entdecken. Und zum ersten Mal fragte ich mich auch, wie ich mit durchsichtiger Netzhaut überhaupt sehen konnte.

Sie hörte irgendeinen Popstar, den ich mal gehört hatte, aber niemals beim Namen nennen konnte. Sie kam auf mich zu, ich wich zurück, stellte sich vor den Spiegel und betrachtete sich. Ein paar Male drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her, legte die Hände an den Kopf, posierte für eine unsichtbare Kamera, machte einen Schmollmund, zerzauste sich das kurze, blonde Haar, rümpfte die freche Nase und zog sich ganz ohne Vorwarnung das T-Shirt über den Kopf.

Mir blieb die Luft weg. Mein Schwanz wippte aufgeregt. Der BH war eng und drückte ihre Brüste weit nach oben. Sie betrachtete sich im Spiegel, griff nach hinten und knöpfte den BH auf. Die Titten fielen saftig und fest heraus. Die hielten keinen Bleistift. Von solch perfekten Brüsten hatte ich bisher nur geträumt. Vorsichtig ging ich einen Schritt näher, um diese Pracht näher zu betrachten.

Das Mädchen legte ihre Hände unter die Titten, wog sie, drückte sie zusammen. Die Nippel waren groß, wiesen nach oben und hoben sich leicht erregt von den hellen Warzenhöfen ab. Der Sänger übertönte locker mein Keuchen, das die hemmungslose Manipulation an meinem Schwanz begleitete. Ihre flachen Hände glitten am Bauch entlang zum Bund ihrer Hose. Schlanke Finger öffneten den Knopf, zogen den Reißverschluss herunter. Ein blauweiß gestreifter Slip kam zum Vorschein. Sie schob die Hose herunter und stieg heraus. Das Paar Beine war glatt und wundervoll geformte. Ich hätte bereits jetzt abspritzen können. Das Mädchen schien es nicht so eilig zu haben, ins Wasser zu kommen. Stattdessen ging sie zur Balkontür, öffnete sie und ließ heiße Luft herein. Wie kühl es im Zimmer gewesen war, stellte ich erst jetzt fest, als mir die Hitze entgegenschlug.

Sie stellte sich wieder vor den Spiegel, hängte die Daumen in den Slip und sah sich an. Am liebsten hätte ich sie angefasst, ihre festen Brüste, den prallen Po. Doch das Risiko konnte ich nicht eingehen. Sie würde schreien, um Hilfe rufen, und dann wäre das Drama da. Doch auch so fand ich es erregender, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen hatte vorstellen können.

Und dann, endlich, streifte sie ihr Höschen herunter. Über den dunklen Busch ihres Schamhaares, die beiden prallen Hälften ihres Pos, die festen Oberschenkel und die schmalen Füße. Der Slip fiel zu Boden, sie stieg heraus, schleuderte ihn mit einer schnellen Fußbewegung in eine Zimmerecke, in der schon weitere Kleidungsstücke lagen, und stellte sich mit leicht geöffneten Beinen splitterfasernackt vor den Spiegel.

Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Finger in das blonde Haar vergraben, drehte sie sich vor dem Spiegel, betrachtete ihren nackten Körper. Dann glitten ihre Hände von oben über ihre Titten und den Bauch zwischen ihre Schenkel. Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

Ein heißer Windhauch wehte durch die offene Balkontür ins Zimmer. Der Popstar krähte ins Mikro. Meine Hand klatschte auf meinen Bauch. Das Mädchen seufzte. Ich konnte mich an ihr nicht satt sehen. Diese runden Schenkel, diese vollen Brüste, das hübsche Gesicht, die prallen Pobacken, das dunkle Schamhaar.

Plötzlich schien sie aus ihrem kurzen Traum zu erwachen, ging auf Zehenspitzen zur Tür, drehte vorsichtig den Schlüssel im Schloss und hastete mit hüpfenden Brüsten zu ihrem Schreibtisch. Dort lag eine Ausgabe eines Teenagermagazins. Auf dem Titelblatt prangte ein Foto eines Sängers. Sie nahm das Heft, küsste das Bild und setzte sich mit dem Magazin auf das Sofa.

„Du bist einfach zu geil“, seufzte sie, spreizte ihre Beine und vergrub augenblicklich eine Hand in ihrem Schoß. Der Kopf fiel nach hinten auf die hohe Lehne, die Hand mit dem Magazin folgte ihrem Blick, der jetzt zur Decke gerichtet war.

Ein Finger massierte ihren Kitzler, rieb ihn durch das dunkle Gestrüpp ihres Schamhaares. Dann zog sie die Beine an, setzte die schmalen Füße auf die Sitzfläche des Sofas und machte den Blick frei.

Ich hätte in der Zwischenzeit bestimmt dreimal kommen können, so geil war die Situation. Immer hektischer wichste ich mich bis kurz vor den Höhepunkt, bis ich beinahe abspritzte, und verschnaufte dann einige Sekunden. Das Mädchen rieb jetzt nicht nur ihre feuchte Spalte, sie steckte sich auch einen Finger zwischen die prallen Schamlippen. Seufzen wurde zum Stöhnen.

Das Klatschen ihrer nassen Finger war jetzt deutlich auch über die Musik zu hören. Ich ging auf die Knie, brachte mein Gesicht ganz nach an ihre Möse. Ich sah jedes Haar, jede Falte, das Glitzern der Feuchtigkeit, den hektisch ein- und ausfahrenden Finger, die Wölbungen ihrer Pobacken auf dem roten Sofa. Wie schön wäre es, sie zu lecken, ihr meine Finger ins Loch zu schieben, meinen Schwanz.

„Ach“, jammerte sie, wichste ihre Möse schneller und schneller, krümmte sich auf dem Sofa. Wir kamen beide gleichzeitig.

Sie zappelte und zuckte, und presste ihren süßen Hintern in die Couch. Ich wichste ein letztes Mal und spritzte dann quer über das Parkett. Zwei, drei dicke Spritzer, die ich leider nicht sehen konnte, schlugen auf das Holz wie Wasserbomben. Mir wurde schwarz vor Augen.

Das Mädchen sackte auf der Couch zusammen. Ihre Beine rutschen von der Sitzfläche, bis ihre Füße den Boden berührten. Ich rutschte mit letzter Kraft von dem nackten Mädchen nach hinten und streckte mich auf dem Boden aus. Mein erster Tag als Unsichtbarer fing gut an.

2.

Es war, als hätte ich nur an den falschen Türen gerüttelt. Kaum war ich zur Gartenseite hin aus dem Haus geschlichen und über den Zaun auf das angrenzende Wassergrundstück geklettert, der mir beinahe meine unsichtbaren Weichteile abgerissen hätte, wurde ich auf das Angenehmste überrascht.

Der Bau schien recht neu. Ein Architektenhaus mit viel Glas, geraden Linien, weißer Fassade. Ich erwartete eine alte Frau beim Kaffeetrinken oder einen Opa beim Blättern in einer ADAC-Motorwelt, doch kaum war ich um eine hohe Hecke gebogen, die nach links und rechts die Blicke abschirmte, empfing mich nackte Haut.

Sie lag in einem Liegestuhl, dessen Sitzfläche an den Knien endete. Die Füße berührten den mit hellen Platten belegten Boden. Die Frau war viel zu blond, aber sie hatte ein paar verdammt hübsche, perfekt geformte Titten, die von dunklen Warzen gekrönt waren. Ihre leicht geöffneten Beine bargen ein ausrasiertes Delta. und ich spürte die Geilheit zurückkehren.

Nackte Haut ganz ohne Monitor. Nicht als JPG verpixelt, keine Glasscheibe zwischen uns. Haut, Nähe, Wahnsinn. Komplett nackt schien sie sich ihrer Sache sehr sicher zu sein. Kein Nachbar konnte von hier auf das Grundstück blicken.

Mein Mund wurde trocken.

Penetration. Nichts wäre geiler als das.

Meine Hand fand auch in der Unsichtbarkeit ihr Ziel und machte mit zwei wenigen kurzen Bewegungen aus schlaffem Fleisch eine harte Stange.

Auf einem Tischchen neben ihrem Stuhl lagen eine Frauenzeitschrift und ein Handy, dazwischen glitzerten halbgeschmolzenen Eiswürfel in einem hohen Glas, in dem ein Strohhalm knickte.

Sie trug eine Sonnenbrille und las in einem Taschenbuch, vermutlich ein Thriller. Ich hoffte für sie, dass sie genug Sonnencreme aufgetragen hatte. Und sollte sie das noch nicht getan haben, so würde ich ihr gerne dabei zusehen. Dabei und bei all den anderen Dingen, die eine solche Traumfrau mit Modelmaßen noch so tun konnte.

Wie eindimensional ich doch dachte.

Allerdings, so musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, fand auch der einzige sichtbare Mann kein Interesse an ihr, der auf der anderen Seite der Terrasse unter einem riesigen Sonnenschirm saß.

Der Mann, Ende 30, mit nacktem, sehr durchtrainiertem und mit einer Tätowierung geschmücktem Oberkörper, tippte auf seinem Laptop herum, blaffte immer wieder aufgeregt in sein Handy, das er zwischen Kopf und Schulter geklemmt hatte, und hielt in der freien Hand eine Zigarette, an der er ab und zu hektisch sog. Der Aschenbecher quoll über.

Zu gerne hätte ich jetzt die beiden beim Ficken beobachtet und an der einen oder anderen Stelle ganz unbemerkt zugegriffen.

Unsichtbar.

Mein Gott, hoffentlich blieb das noch eine Weile so. Und hoffentlich traten nicht noch Nebenwirkungen aus. Immerhin war ich doch verstrahlt.

Die junge Frau ließ das Buch sinken, schob die Sonnenbrille in die Stirn und betrachtete ihren Freund. Ein spöttisches Grinsen löste sich von ihren Lippen.

Der Mann sprach offensichtlich mit einem Geschäftspartner, der einen Termin mit Geldgebern vereinbaren sollte und es nicht geschafft hatte. Aus Verärgerung wurde Wut wurde laut wurde erregtes Aufspringen.

»Dann mach es auch«, bellte er noch in das Handy, bevor er sich zum kleinen Tisch vorbeugte, die Zigarette in den Aschenbecher presste und das Hand in der geballten Faust schwang, als wolle er es in den Oleander werfen.

»Alles klar, Ben?«

Der Mann drehte sich zu ihr um und sah sie abwesend an.

»Weiß ich noch nicht.«

»Kann ich was für dich tun?«

»Hast du 5 Millionen übrig? Nein? Dann nicht.«

Die Frau machte einen Schmollmund und schloss die Augen. Der Mann rieb sich mit der Hand über sein Kinn. Ich hörte, wie der Dreitagebart an seiner Haut kratzte.

Fick sie doch, dachte ich, ist gut gegen Stress. Doch ich wusste, dass Stress auch der größte Sexkiller sein konnte. Wenn er es wie ich sah, würde er sich eher in der Sauna einen runterholen.

Er nahm das Handy in die Hand, pendelte unruhig zwischen seinem Stuhl und der Terrassentür hin und her, und schien zu überlegen.

Der Frau hingegen sank der Kopf zur Seite.

Eine Minute später war sie ganz offensichtlich eingeschlafen. Ich wusste es, weil ich in dieser Minute so nah an den Liegestuhl herangetreten war, dass ich die Poren der Haut auf ihren prächtigen Titten sehen konnte.

Ich näherte mich der Frau so weit, wie ich keiner Frau mehr gekommen war, seit ich die Fremde in der U-Bahn geküsst hatte. Ich sah nackte Haut aus einer Nähe, die mir seit dem letzten Sex mit Katrin nicht mehr vergönnt gewesen war.

Die Gier wuchs.

Mit der freien Hand wichste ich leise, dabei nahm ich den Anblick der rosa Nippel auf, des Bauchnabels und der runden Schenkel, ließ meine Hand über der gebräunten Haut schweben und meine Zungenspitze nur wenige Zentimeter über der rasierten Scham zwischen den leicht geöffneten Schenkeln tanzen.

Konnte ich es riskieren?

Mein Fluchtweg war frei, niemand hielt sich in der Nähe auf und der Mann war noch nicht zurückgekehrt.

Nur einmal den Kontakt herstellen, nach so vielen Jahren zum ersten Mal wieder fremde Haut anfassen.

Mein Körper brannte, und das lag nicht an der Sonne.

Die Blonde schmatzte schläfrig, ihre Augen waren noch immer geschlossen, also riskierte ich es.

Vorsichtig kniete ich mich an das Fußende des Stuhls, beugte mich vor und presste meine Lippen auf die leicht geöffnete Möse.

Mit der linken Hand griff ich nach vorne an ihre rechte Brust.

Kontakt.

Ich hätte in dieser Sekunde abspritzen können, so geil war ich. All die Jahre hatte ich darauf verzichten müssen, all die Jahre hatte ich mich danach gesehnt, nackte Haut zu berühren, die nicht Katrin gehörte. All die Jahre hatte ich es vermisst, einfach nur meinen Trieb zu stillen, ganz ohne Verpflichtungen, ohne Kompromisse, ohne den Gedanken an Beziehungsstress, Abwasch und nicht geschlossene Zahnpastatuben.

Ich schob meine Zunge zwischen die wulstigen Schamlippen. Eine salzige Perle zerplatzte auf meiner Zungenspitze. Die Berührung meines Mundes mit der Möse war satt und voll und ohne Kompromiss.

In meiner Handfläche spürte ich die Brustwarze hart werden. Ich knetete das feste Fleisch. Die samtweiche Haut schmiegte sich an meine Handfläche.

Endlich. Endlich

Ich hatte erwartet, sie würde aufschreien, erschrocken und panisch, würde von der Liege springen und sich mit angewidertem Blick schütteln, als sei ihr eine Spinne über den Bauch gekrabbelt, doch sie tat genau das Gegenteil.

»Ben, du Sau«, stöhnte sie. Ich schielte nach vorne, über ihren Bauchnabel und zwischen den Hügeln ihrer Titten hindurch, den Mund noch immer auf ihre Möse gepresst.

Ihre Hände krallten sich in die Armlehnen, die Augen blieben geschlossen. »Endlich machst du mal was Vernünftiges mit deinem Mund, nicht immer nur schreien und schimpfen.«

Unvermittelt zog sie die Beine an, setzte die Füße auf die Stuhlkante, drückte die Knie mit beiden Händen weit auseinander, so dass sich ihr Geschlecht wie eine Blume öffnete. Ich nahm den Mund von ihrer Möse und steckte einen Finger, nein, gleich zwei hinein.

Der Anblick war faszinierend.

Ihre Möse dehnte sich im wahrsten Sinne wie von Geisterhand, als hätte ich ihr einen durchsichtigen Dildo eingeführt. Die Sonne schien sogar hinein und riss rosa Lustfleisch aus dem Dunkel, das sonst diese intime Stelle dominierte.

Wieder presste ich meine Lippen auf den Kitzler, leckte die Falte, nahm den salzigen Mösensaft von meinen hinein und heraus orgelnden Fingern auf, brummte wie ein geiler Bär und hoffte, dass mein Brummen meine Sprachlosigkeit für ein paar Sekunden länger vertuschen konnte.

»Du machst das gut«, seufzte sie und griff mit beiden Händen an ihre Brüste, auf denen die aufgerichteten Nippel thronten. Ihre Daumen rieben die rosa Warzen, und ihr Mund entließ ein langgestrecktes Seufzen, als ich meine Zungenspitze über die glitzernde Falte ihres Kitzlers tanzen ließ, die Augen immer auf die Frau gerichtet.

Als ich meine Finger aus ihr zog, war die totale Unsichtbarkeit einer Halbtransparenz gewichen. Mösensaft machte meine Finger sichtbar.

Mein Herz schlug rascher. Sollte jetzt jemand außer uns beiden kommen, gäbe es einen Skandal.

Ich wichste sie schneller, bis das erste feuchte Schmatzen hörbar wurde. Mit der freien Hand drückte ich ihren linken Schenkel noch weiter zurück, so dass sich unter der mit meinen unsichtbaren Fingern gefüllten Muschi die Pobacken öffneten und einen geilen Blick auf ihren Hintereingang erlaubten.

»Ich komm gleich«, seufzte sie, und ich wusste, ahnte, sie würde zuvor noch Blickkontakt aufnehmen. Frauen sind doch so, oder nicht?

In diesem Moment ertönten Schritte im Haus. Die Frau öffnete die Augen. Ich zog meine Hand zurück und ließ ihr Bein los. Meine transparent gewordenen Finger wurden in der Sonne rasch wieder unsichtbar.

Ich stand nach hinten auf und ging ein paar Schritte zurück. Meine Erektion pulsierte machtvoll und ich wusste, auch wenn ich sie nicht sah, wie groß sie sich vor Erwartung aufbäumte.

Mit unsichtbarer Hand griff ich zu und erfreute mich am Anblick der nackten Frau im Liegestuhl. Noch immer hatte sie ihre Beine angezogen, die Möse weit geöffnet, an den Titten ihre Hände.

»Ben?«

Durch die Terrassentür trat Ben, in der Hand eine Flasche Bier. Er stutzte.

»Was machst du denn da?«

Irritiert blinzelte die Frau in meine Richtung, und für einen Moment hatte ich wieder diese Angst davor, plötzlich sichtbar zu sein, doch als ich an mir herunterblickte, erkannte ich wieder nur die Steinplatten der Terrasse.

»Hast du mich eben gerade nicht…«

Der Mann setzte sich in seinen Liegestuhl. Dass seine Freundin oder Frau hier nackt mit gespreizten Beinen und zum Sex bereit in einem Liegestuhl lag, schien ihn nicht zu beeindrucken.

Ich hingegen konnte mich kaum sattsehen.

»Ich habe jetzt keine Zeit für sowas…«

Sie nahm die Füße von der Stuhlkante und ließ ihre Titten los.

Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, hob er sein Handy ans Ohr und begann ein neues Telefonat. Termine, sagte er, dringend, komm, jetzt gleich? Sagte warte, kann nicht, Tine, egal, bist du sicher, okay, ich fahr los.

Gerade hatte ich mich wieder an die verwirrt und zugleich verärgert dreinblickende Frau, die vermutlich Tine hieß, angeschlichen, stand der Mann auf.

Sein Bier, von dem er kaum einen Schluck getrunken hatte, ließ er auf dem Tisch stehen.

»Ich muss los, Tine, bestell dir was zu essen, ich weiß nicht, ob ich es heute Abend noch schaffe, eher nicht, ich muss nach Frankfurt. Diese Wichser…«

Er drückte ihr einen Kuss auf den Mund und verschwand im Haus.

Tine verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte.

Sekunden später griff sie zum Handy.

»Stör ich?«, sagte sie, ohne ihren Namen zu sagen. Ganz sicher ihr Lover, ein feuriger Latino mit langen Haaren und heißem Hüftschwung. »Ich weiß, ich hab gesagt, ich könnte nicht, aber Ben musste kurzfristig… Ja, wieder mal… Kommst du?«

Jetzt wird es spannend, dachte ich.

3.

Es klingelte. Tine hatte sich den Bikini, der über dem Sonnenstuhl hing, in einer Geschwindigkeit angezogen, die mir keine Chance zum Höhepunkt gelassen hatte. Aber vielleicht war das auch nicht nötig, so hoffte ich, als ich mich in der Küche umsah, die Teil des großen Wohn-Ess-Bereichs war.

Bereich war untertrieben. Palast. Landschaft.

Schränke mit schwarzen Fronten um eine Kücheninsel, die größer als das Badezimmer in manchen Sozialwohnungen war. Chromblitzende Abzugshaube über Induktionskochfeldern.

Es herrschte eine angenehme Kühle im Haus, und mir wurde erst in diesem Moment wieder bewusst, wie heiß es draußen war.

Tine ging mit unter dem knappen Bikini wippenden Brüsten an den Kühlschrank und holte eine Flasche Prosecco heraus. Ich konnte gerade noch erkennen, dass es bei weitem nicht die einzige war und zudem je eine angebrochene Weißwein-und Roséflasche in der Tür standen.

Aus einem Oberschrank nahm Tine zwei Gläser. Knallend flog der Korken quer durch die Küche. Die Flasche knallte singend auf die Arbeitsplatte aus schwarzem Marmor.

Die Türklingel schellte. Tine verschwand.

Wie lange hatte ich nichts mehr gegessen? Mein Magen knurrte. Ich griff nach der Flasche und setzte sie an meine Lippen.

Der kalte Schaumwein sprudelte in meinen Hals. Als ich an mir heruntersah, entstand mitten in der Luft, dort, wo sich mein Magen befinden musste, ein ovaler Tropfen aus gelber, schäumender Flüssigkeit.

Ich stellte die Flasche zurück auf die Arbeitsfläche.

Schock.

Ich war plötzlich sichtbar, auch wenn es nur ein kleiner Teil von mir war. Wenn das jemand sah, war ich aufgeschmissen. Doch nur Sekunden später verschwand der Prosecco, als hätte mein Körper die Eigenschaft, alles, das ich ihm einverleibte, ebenfalls unsichtbar zu machen.

Die Tür knallte. Stimmen. Lachender Besuch. Das war keine Männerstimme.

Ich nahm rasch noch einen zweiten Schluck, der ebenfalls schnell unsichtbar wurde, spürte bereits einen leichten Schwindel, und stellte die Flasche zurück auf den feuchten Ring auf der Arbeitsplatte.

Die Stimmen wurden lauter, Tina und ihr Gast traten durch eine doppelflügelige Tür in das Wohnzimmer.

Kein Lover, dachte ich enttäuscht, nur eine Freundin.

Tinas Gast wirkte optisch beinahe wie ein Double, nur dass ihre Haare schwarz waren. Auch sie war sehr hübsch und, wie ich ahnte, unter einem dünnen Sommerkleid sehr üppig gebaut.

Meine Fantasie schlug wieder Purzelbäume.

Ich beschloss, die beiden erst einmal alleine zu lassen und mich im Haus nach Essbarem umzusehen.

»Geh schon mal raus«, sagte Tine und machte einen kleinen Umweg über die Küche, schnappte sich die Flasche Prosecco und die Gläser, und folgte ihrer Freundin dann auf die Terrasse.

Ich wartete, bis die Stimmen gedämpft klangen, bis Gläser klirrten, und öffnete den Kühlschrank. Ich fand das ganze Sortiment eines Feinkostladens vor, von Edelschimmelkäse bis zu hauchdünn geschnittener Salami, Oliven und frische Butter.

Ich schnappte mir von allem etwas und holte es aus dem Kühlschrank.

Die fliegenden Lebensmittel brachten mich zum Staunen, auch die Fettflecke auf den Fingern, die wie flimmernde Luft wirkten.

Aufregung explodierte in meinem Magen, als ich nicht wusste, wo ich meine Beute zwischenlagern sollte, um mich nach Brot umsehen zu können. Ich wählte die blitzblank polierte Spüle aus Edelstahl. Schublade um Schublade öffnete ich, bevor ich endlich ein paar Scheiben vorgeschnittenes Brot fand.

Ich legte es in einen Brotkorb, warf die Feinkost hinzu, und noch bevor ich mich aus der Küche stahl, brandete Lachen von der Terrasse herüber.

Ich öffnete das stromverschlingende Kühlmonster ein weiteres Mal, nahm die angebrochene Roséflasche heraus und verzog mich in die obere Etage des Hauses.

Auf einem noch von der vergangenen Nacht zerwühlten Doppelbett sitzend, in dem vielleicht der Workoholic seine blondierte Modelfreundin seit Tagen vor Stress nicht angerührt hatte, stopfte ich mir gierig die mitgebrachten Lebensmittel in den Bauch.

Beim ersten Anblick der zerkauten Masse, die sich in der Luft sammelte, wurde mir ein wenig flau im Magen, und ich zwang mich, woanders hinzusehen. Ich konnte ja nicht einmal die Augen schließen, da meine Lider ebenfalls unsichtbar, also durchsichtig waren.

Ich zog den Korken aus der Flasche und stillte meine Lust auf Alkohol, die längst den Kater vertrieben hatte, der noch am Morgen mein Lebensretter gewesen war. Ohne ihn hätte ich schließlich nie die Toilette aufgesucht und wäre wie die Wissenschaftler verbrannt.

Der Alkohol auf nüchternen Magen zeigte Wirkung. Bald war ich heftig beschwipst, aber leicht, luftig, wie nur ein Rausch mit kühlem Rosé sein kann.

Ich aß die letzte Scheibe Brot, ließ mir Schinken und Käse auf der Zunge zergehen und durchsuchte das Schlafzimmer. Neben einem überdimensionierten Flachbildfernseher stand eine Videokamera. Ich schaltete sie an, spielte den letzten Clip ab und war rasch gelangweilt von einem nichtssagenden Urlaubsfilm an irgendeinem weißen Strand.

Als die Flasche geleert und die Köstlichkeiten aufgegessen waren, suchte ich das Badezimmer auf, das mit Regendusche, Whirlpool und Doppelwaschbecken wie der Rest des Hauses beneidenswert überdimensioniert war. Schwankend schlug ich mein unsichtbares Wasser in das Luxusklo ab und hüpfte leichtfüßig die Treppe hinab.

Ich stellte die leere Flasche in den Kühlschrank.

Im Wohnzimmer war es deutlich wärmer als oben, was an der weit geöffneten Terrassentür lag. Draußen jedoch schlug mir die Hitze wie die heiße Luft aus einem Backofen entgegen. Nackt wie ich war stellte ich mich in die Tür und sondierte die Lage.

Die beiden Frauen saßen noch immer auf der Terrasse, inzwischen hatten sie sich allerdings unter den Sonnenschirm verkrochen.

Sie kicherten und lachten. Auf dem Tisch stand eine leere Proseccoflaschen, eine zweite war fast zur Hälfte geleert. Gerade goss Tine ihrer Freundin, die mit schwerer Zunge vergeblich ablehnte, noch ein Glas ein

»Oh Gott, hör auf, ich bin schon total betrunken. Ich muss noch fahren.«

»Quatsch, Laura, du kannst dir doch ein Taxi nehmen. Oder hier übernachten.«

»Und Ben? Der hasst es doch, wenn ich hier übernachte.«

»Der kommt heute ganz sicher nicht zurück. Prost.«

Sie stießen an. Kicherten. Tranken. Tine trug noch immer ihren knappen Bikini, Laura ihr Sommerkleid mit dünnen Trägern. Ich trat ganz nah an sie heran, so dass ich ihr Parfum riechen konnte, das tapfer gegen die Hitze ankämpfte.

Laura wirkte weitaus natürlicher, selbst wenn ihre Haare ebenfalls nicht mehr die ursprüngliche Farbe hatten. Mit ihrem feinen, glatten Gesicht hätte sie gut auf einen Laufsteg gepasst. Wie Tine schätzte ich sie auf etwa Ende zwanzig.

Unter ihrem einfarbigen Kleid schien sie weder Top noch BH zu tragen, denn ihre Brustwarzen bohrten sich deutlich durch den Stoff. Im Schritt jedoch, wo sich das Kleid eng an ihre runden Hüften schmiegte und das Venusdelta andeutete, hoben sich die Nähte eines knappen Slips hervor.

Ich ging leise um die beiden angetrunkenen, kichernden, schwatzenden Frauen herum, immer darauf bedacht, dass meine nackten Füße nicht laut auf die Steine klatschten. Zum Glück hinterließ ich auch keine Schweißflecken auf den Steinen.

Was jetzt? Warten, bis ihre Freundin ging, bis sich beide zum Sonnen noch einmal auszogen, oder doch weiter, zum nächsten Haus? Was fing ich an mit meiner Unsichtbarkeit? Was sollte ich tun?

»Ben arbeitet viel zu viel. Im Bett läuft gar nichts mehr. Ich bin so ausgehungert, ich habe mir vorhin im Halbschlaf beim Sonnen schon vorgestellt, er würde mich lecken. Es war so realistisch.«

Laura nippte Prosecco.

»Warum suchst du dir nicht einen Freund?«

»Ich liebe ihn ja, ich will ihn nicht mit einem anderen Mann betrügen.«

»Du sollst ihn ja auch nicht mit einem Mann betrügen.«

»Soll ich eine platonische Freundschaft mit meinem Friseur schließen?«

Die Brünette schüttelte den Kopf. »Die Betonung lag nicht auf betrügen, sondern auf Mann.«

Oha. Schweigen. Laura nahm einen hastigen Schluck aus ihrem Glas, als wollte sie herunterspülen, was sie gerade gesagt hatte.

»Entschuldigung«, murmelte sie.

Die beiden Frauen starrten sekundenlang vor sich hin. Tine stellte ihr Sektglas ab.

»Wie kommst du darauf, ich könnte auf Frauen stehen?«

Laura räusperte sich. »Ich glaube, das war wohl eher Wunschdenken.«

Irgendwo im Garten zeterte eine Elster. Über den nahen See dröhnte ein Bootsmotor. Mir lief der Schweiß den Körper hinab.

Tine nahm einen großen Schluck Prosecco. Laura knipste nervös mit den Fingernägeln. Wer stand als erste auf? Würde Tine ihre Freundin empört zur Rede stellen, rauswerfen, nie wieder anrufen? Die eigene Freundin anbaggern, das taten Mädchen doch nur als Teenager, wenn sie noch nicht wussten, auf welche Seite sie gehörten.

Aber kannte ich die beiden? Wusste ich, wie lange sie schon Freundinnen waren, was sie voneinander wussten? Nicht jeder war so oberflächlich wie du.

Tine blieb verdammt ruhig. Ich sah genauer hin. Auf ihrem Sektglas bildeten sich kleine konzentrische Kreise. Ihre Hand zitterte. Ich ging noch näher an Tine heran. Tatsächlich. Ihre Nippel bohrten sich deutlich durch den Bikini.

Tines Stimme war hart, härter als erwartet.

»Also, ich glaube, du musst dich mal abkühlen. Du hast wohl einen Sonnenstich. Oder ist das der Prosecco?«

Laura stand auf. Der Stuhl schabte laut über die Steine. »Entschuldigung. Ich glaube, ich geh besser.«

Sie beugte sich vor, hob schwankend ihre Sandalen vom Boden auf und nahm das Handy vom Tisch.

Tine erhob sich ebenfalls unsicher aus ihrem Stuhl, während Laura bereits auf halbem Weg nach drinnen war.

»Na los«, sagte Tine. »Ich hol dir ein Handtuch. Du kennst dich ja hier aus.«

An der Terrassentür blieb Laura stehen, die Miene versteinert.

»Du willst nicht, dass ich gehe?«

Tine schluckte, und jetzt konnte zumindest ich erkennen, wie nervös sie war. »Doch, und zwar in die Dusche.«

Noch immer schien Laura nicht zu verstehen oder nicht verstehen zu wollen. »Hier? In eure Dusche?«

»Mein Gott, bist du heute schwer von Begriff. Geh schon mal vor, ich bring dir ein Handtuch.«

Laura blieb noch eine Sekunde regungslos an der Tür stehen. Tine scheuchte sie mit den Händen ins Haus, kicherte plötzlich. »Los, los.«

Was tat sie da? Welch seltsame Reaktion auf ein so eindeutiges Angebot. War sie von diesen Avancen so überrascht, dass sie nicht wusste, ob sie darauf wütend oder erfreut reagieren sollte? Wollte sie sich Zeit kaufen? Geh duschen.

»Du bist mir eine Nudel«, kicherte Laura. Ich ging vor und sie folgte mir.

Ich wusste ja, wo das Bad war.

4.

Auf dem Weg nach oben blieb Laura stehen, sah sich um, irritiert. Ich bewunderte den Hintern unter dem Sommerkleid.

Tine kam nicht nach. Ich hörte eine Tür knallen, vermutlich die Terrassentür, das Klingeln von Gläsern. Laura nahm die letzten Stufen und ging durch den Flur ins Bad. Ich ließ sie vorbei, musste langsam gehen, weil meine Füße zu laut auf das Parkett klatschten.

Bevor Laura die Tür zum Bad schließen konnte, schlüpfte ich hinter ihr hinein, doch Laura hatte gar nicht die Absicht. Die Tür schwang auf und blieb so. Laura streifte die Träger von den Schultern und bewies meine Vermutung, dass sie keinen BH trug.

Perfekt, dachte ich, einfach perfekt. Groß, schwer, rund und mit dunklen Höfen. Und auch die Hüften unter einer schmalen Taille passten ins Bild. Ihr Schamhaar war bis auf einen schmalen Streifen abrasiert.

Das Kleid fiel dort, wo sie stand, auf die schwarzen Fliesen. Ihr Po ein Gedicht, die Beine gerade. Die Hand an der Tür zur Duschkabine, nein: zum Duschpalast. Über ihr eine Regendusche. Hinter ihr die Glastür.

Beide Augen auf ihrem Hintern. Wasser rauschte. Tropfen behinderten die Sicht. Die Scheibe beschlug. Ich war dennoch im siebten Himmel.

Zitternd vor Erregung und Geilheit beobachtete ich Laura hinter der Scheibe, ergötzte mich an dem, was ich sah, und an dem Gedanken an das, was mir verborgen blieb.

Hinter mir ertönten Schritte.

Ich trat zur Seite. Tine war gekommen. Sie lehnte sich gegen die Tür, atmete tief durch.

»Du bist verrückt«, flüsterte sie sich zu. Das Wasser rauschte.

Sie wollte auf der Schwelle umdrehen, warf einen Blick zur Duschkabine, deren Scheibe mittlerweile gänzlich beschlagen war und nur noch schemenhaft die Konturen des weiblichen Körpers erkennen ließen.

Tine spielte mit ihren Fingern, rieb die Hände über ihren Körper. Nervös? Erregt? Aura schien sie nicht zu bemerken.

Ein Ruck ging durch sie. Tine streifte das Bikinoberteil ab und stieg aus dem Höschen. Was für ein Körper, dachte ich.

Wieder zögerte sie.

Mach schon, schrie ich ihr in Gedanken zu, die Hand am Schwanz. Geh rein.

Sie sah zu Boden, atmete tief durch und öffnete die Tür. Laura hob den Kopf, die Hände am Bauch, überall Schaum.

»Ich bin doch noch gar nicht fertig.«

Tine schluckte. »Ich brauch auch ne Dusche. Ist noch Platz?«

»Natürlich. In eurer Dusche könnte man ganze Orgien feiern.«

Die Tür fiel hinter den beiden zu, so dass ich nur noch von Wassertropfen und Dunst gebrochen sehen konnte, wie Tine sich unter das Wasser stellte.

»Und das Handtuch haste auch vergessen. Du bist mir eine.«

»Ich bin so durchschaubar«, sagte Tine. Sie sahen sich an, atmeten schwer, das Wasser prasselte auf ihre Köpfe, Schultern, Brüste, Bäuche, Schenkel.

»Du wirst Ben nichts sagen?«

»Und du sagst Silken nichts?«

Tine nickte und endlich küssten sich die beiden. Anfangs noch vorsichtig, später stürmisch und schließlich atemlos. Tine fasste den Kopf ihrer Freundin an den Wangen, Laura ließ ihre Hände über Tines Rücken wandern.

»Wir sind verrückt«, flüsterte Tine, und ich konnte es kaum verstehen, weil das Wasser so laut prasselte.

»Weil wir mal nicht an die Konsequenzen denken?«, flüsterte Laura zurück und schob ihre Hände zwischen die beiden Körper, um sie mit festem Griff um Tines Brüste zu schließen.

Durch die beschlagene Glasscheibe sah ich, wie Tine den Po ihrer Freundin mit beiden Händen packte, knetete und teilte, wie sich die Fingerspitzen zwischen die beiden Hälften schoben.

Laura stöhnte.

»Das habe ich mir so lange gewünscht.«

Und ich erst, dachte ich, und erhöhte das Tempo. Die beiden küssten sich drehend, küssten sich mit Zunge und fingerten sich gegenseitig. Fest presste eine ihre Hand in den Schoß der anderen.

Zuckend bäumten sie sich auf, beugten sich vor, spreizten die Beine, drehten sich um, so dass die eine der anderen von hinten die Hand zwischen die Beine schieben konnte.

Jammernd empfing eine die Massage der anderen, um ihr es gleich darauf in voller Münze heimzuzahlen.

Ich bin im Paradies, dachte ich, um mich sofort zu korrigieren. Das Paradies wäre es gewesen, hätte ich mitmachen dürfen. Immerhin, so redete ich mir ein, war dies echt, war dies nicht wie früher als Datei auf meinem Rechner oder durch die mangelhafte Internetverbindung in unansehnliche Häppchen geteilt.

Und diesmal war ich frei.

Die beiden kamen kreischend, seufzend und stöhnend, ich spritzte mein unsichtbares Sperma gegen die Glasscheibe und bedauerte wieder, dass ich den Anblick nicht genießen konnte.

Mit weichen Knien setzte ich mich auf die Toilette und wartete, bis die beiden Damen die Dusche verließen, um sich lachend und einander neckend abzutrocknen.

Laura rieb ihrer Freundin mit dem Handtuch über das Gesicht. Ihre Bewegungen waren behutsam, fast zärtlich, und ihre Stimme war leise, als habe sie Angst, dass der Zauber dieser Situation zu schnell verflog.

»Das war aber erst der Anfang, oder?«

Tine strich sich eine nasse Haarsträhne aus den Augen.

»Der Anfang wovon?«

»Von heute.«

Laura hielt in der Bewegung inne. Tine zog ihre Freundin am Kopf zu sich und küsste sie sanft.

»Gehen wir ins Schlafzimmer, okay?«

»Von mir aus können wir es überall machen.«

»Ich nehme dich beim Wort.«

»Ich hoffe es.«

Wieder kicherten sie und rieben sich mit dem Handtuch trocken.

Schlafzimmer.

Mir kam eine Idee.

Sex ohne Konsequenzen? Na wartet.

Rasch lief ich vor ins Schlafzimmer. Hinter mir Seufzen, Kichern, Knutschgeräusche. Die Videokamera stand noch immer neben dem Fernseher. Tine war darauf zu sehen gewesen, also konnte ich davon ausgehen, dass Ben sie benutzt hatte und es wieder tun würde.

Ich klappte den Monitor an der linken Seite auf. Das Lachen der beiden Frauen wurde lauter. Ich drückte und klickte.

Wie zum Teufel ging die Scheißkamera an?

Ein lautes Lachen übertönte das leise Piepsen, mit dem die Videokamera ansprang. Ein kleines rotes Licht erschien vorne, doch ich war mir sicher, dass die beiden es nicht bemerkten. Zu sehr waren sie damit beschäftigt, sich zu küssen und ihre Körper zu entdecken.

»Wie lange schleppst du diesen Gedanken schon mit dir herum?«, flüsterte Tine, als sie eng umschlungen das Schlafzimmer betraten.

»Seit wir uns kennen«, keuchte Laura in Tines Mund. Diese erwiderte den Kuss.

»Ich glaube, wir haben wieder etwas gemeinsam.«

Erneut trafen sich ihre Münder, ihre Zungen spielten miteinander. Eng pressten die beiden ihre Körper aneinander, die Brüste quollen dazwischen hervor wie zwei mit Wasser gefüllte Ballons.

Tine zog wieder die Pobacken ihrer Freundin auseinander, so dass ich alles sehen, konnte, was sonst dazwischen verborgen blieb, und ich konnte gerade noch die Kamera auf das Bett ausrichten und den Zoom so einstellen, dass kein Zentimeter des Bildes verschwendet wurde.

Lachend fielen die beiden auf die knarzende Matratze. Die Kissen sprangen hoch. Tine löste sich aus der Umarmung, schob sich rückwärts bis zum Kopfende des Bettes, lehnte sich mit dem Kopf in ein riesiges Kissen und zog die Beine an. Ihre Knie kippten zur Seite und legten ihre Möse frei.

Laura krabbelte die letzten Zentimeter in einem Tempo, als sei sie auf der Flucht vor einem wilden Tier im Schlafzimmer, und vergrub ihren Kopf zwischen den gespreizten Schenkeln. Ich versuchte, von der Seite und ohne auf die Matratze zu steigen, etwas von den Details zu erkennen, doch Tines Schenkel verbargen, was ich so gerne gesehen hätte. Dafür hob Laura ihren nackten Po an und gestattete mir Einblick auf beide Öffnungen.

Sie hatte die Hände um Tines Oberschenkel geschlungen und leckte sie wie eine Katze. Tine knetete sich die Titten, rieb die Brustwarzen und stöhnte hemmungslos.

»Oh, mein Gott, machst du das gut«, seufzte sie. »Ben hat das noch nie so gemacht.«

Laura sah auf. »Naturtalent, ist das erste Mal für mich.«

Tine drückte Lauras Kopf wieder zwischen ihre Beine. »Dann dreh noch ein paar Übungsrunden. Das geht bestimmt noch besser.«

Ich hockte mich ans Fußende des Bettes und starrte auf Lauras Po, der auf dem Laken auf und nieder hüpfte. Der Schamhügel presste sich gegen den weißen Stoff, die Möse öffnete sich. Dann streckte Laura den Po nach oben, so dass sich die Pobacken wölbten und die enge Öffnung dazwischen freigaben.

Ich wichste manisch. Die Gier nach Fleisch, der Wunsch, sie zu berühren, wurden immer stärker. Laura hob wieder den Kopf.

»Und, wie ist es? Besser als in deiner Fantasie vorhin?«

Tine sah zu ihrer Freundin hinab. »Viel besser.«

He, wollte ich sagen, ich glaube, es hackt. Doch dann besann ich mich eines Besseren.

Und als Laura eine Hand vom Schenkel ihrer Freundin löste, um sich die Punze zu massieren, wurde ich vor Geilheit beinahe wahnsinnig.

Einmal nur ficken, endlich, nach so vielen Jahren wieder einmal eine andere Frau ficken, ihr meinen Schwanz ins Loch schieben. Doch ich konnte nicht, die Angst vor der Entdeckung war zu groß. Vor mir lagen zwei rattenscharfe Frauen, die sich einem lesbischen Abenteuer hingaben, und ich konnte nur zusehen. Wie in den letzten Jahren. Ansehen, nicht anfassen.

Laura schob sich den Mittelfinger zwischen ihre Schamlippen, tauchte ihn tief in das nasse Loch und zog ihn feucht glänzend wieder hervor, um sich damit den Kitzler zu massieren.

Ihr Po tanzte in der Luft, Tine stöhnte, wand sich unter der Zunge der anderen Frau, die ihre Pobacken anspannte und lockerte, die in immer schnellerer Folge ihre Möse penetrierte und den Kitzler mit dem Finger rieb, mit allen Fingern.

Das Bett knarrte und das Laken raschelte. Die beiden Frauen seufzten und stöhnten und ich versuchte, diesen Anblick so intensiv wie möglich in mich aufzunehmen.

Als die beiden kamen, spritzte ich meinen Saft auf den Teppich.

Noch ehe sie eng umschlungen nebeneinander in die Kissen sanken, stellte ich die Kamera aus. Das Piepen war kaum hörbar.

Ohne Konsequenzen konnte nur einer Unfug anstellen. Ich.

Befriedigt verließ ich die beiden Frauen.

5.

Draußen empfing mich die brüllende Hitze des späten Nachmittags. Den letzten Orgasmus in den Knochen schlich ich über den Rasen. Am liebsten wäre ich in den See gesprungen. Von irgendwo erscholl Musik. Ich kletterte über den Zaun und landete im Garten eines Familienanwesens mit Spielsachen auf dem Rasen. Daran hatte ich kein Interesse.

Meine Neugier, jenseits der erotischen Spielereien, war neu erwacht, und das Gefühl der Narrenfreiheit war stärker denn je. An einem halben Tag als Unsichtbarer hatte ich so viel erlebt, wie ich mir bisher nur erträumt hatte, und es schien nicht, als habe der Spaß so schnell ein Ende.

Der Lärm nahm zu, und nach einer weiteren überwundenen Grundstücksgrenze erreichte ich die Quelle. Im Garten einer großen Villa mit Pool fand eine Grillparty statt. Viele gut angezogene Menschen saßen mit Flaschen, Gläsern, Tellern auf teuer aussehenden Gartenmöbeln. Zwischendurch lief ein Hund.

Am Grill stand ein Mann, der wie der Herr des Hauses aussah. Lachen, Musik, Konversation. Viel zu viel für mich. Ein Englisch sprechender Depp trat mir beim Vorbeigehen auf den Fuß und merkte es nicht einmal, ein anderer Snob rannte mich beinahe um.

Eine Party ist kein guter Ort für einen Unsichtbaren.

Vor allem nicht ab dem Moment, an dem mich der Hund witterte und mich anbellte. Knurrend hockte er vor der Terrasse. Es sah zum Glück aus, als belle er den Grillmeister an.

Ich schlich um den Grill herum, das blöde Vieh folgte mir. Der Herr des Hauses fluchte, der Hund bockte. Unauffällig stupste ich eine Wurst von einem Teller, auf dem sich das Fleisch türmte. Der Hund kannte, kläffte, schnappte sich die Wurst, der Hausherr schimpfte noch lauter und trat nach dem Köter, der jaulend verschwand.

Blödes Vieh.

Unter dem großen Proteststurm einiger anwesender Tierfreunde, den beschwichtigenden Worten des Grillmeisters und einem anschließenden Prösterchen (auf alle aussterbenden Tierarten, die nicht gegessen werden können) schnappte ich mir ein Schnitzel und verkroch mich in den Schatten einer Buchenhecke.

Dort verschlang ich gierig das Schnitzel, vermied jeden Blick auf meinen Magen oder besser: auf den Ort, an dem er sich befinden musste, wischte mir die Finger an Blättern ab und streunte fürs Erste gesättigt weiter.

Ich pinkelte in den Pool des Nachbarhauses, streifte noch durch ein paar Gärten, rüttelte zunehmend frustriert an verschlossenen Türen und überlegte, zu Tine und Laura zurückzukehren, um vielleicht ganz unauffällig noch einen wegstecken zu können, verwarf den Gedanken und ging, müde geworden, auf dem Grundstück eines verschlossenen Hauses ans Ufer.

Dort ragte ein Gartenpavillon auf das Wasser. Ein Chaos empfing mich. Liegen, Sessel, Kissen, Handtücher. Da hatte wohl die Putzfrau frei. Ein laues Lüftchen wehte über den See. Motorboote, Segler, Kinderlachen. Ich spürte, wie das Adrenalin aus meinem Körper wich und die Müdigkeit in mich kroch.

Unsichtbar.

War ich das vorher nicht auch schon gewesen? Wer vermisste mich denn? Katrin? Die hatte mit mir abgeschlossen. Unsere Wohnung war gekündigt, und sie würde froh sein, wenn sie ihre Sachen abholen konnte, ohne dabei auf mich zu stoßen.

Meine Mutter? Die rief nur alle Jubeljahre an. Mein kleiner Bruder? Wir hatten nicht mehr viel Kontakt, seit er in die USA gezogen war und dort bei einem großen IT-Unternehmen als Programmierer Karriere machte.

Mein Vater? Bis der in seiner südfranzösischen Kommune von diesem Unglück erfuhr, konnten Wochen vergehen. Ihm fiel selten auf, dass ich mich wochenlang nicht meldete.

Suchte man im Institut nach mir? Sollte ich zur Polizei? Sollte ich mich stellen und das Risiko eingehen, dass mit mir Experimente angestellt wurden? Was, wenn ich krank war, wenn mich die Strahlung langsam tötete?

Na und, dachte ich, dann ist es halt so. Bis dahin, so beschloss ich, würde ich das Beste aus dieser Situation machen.

Nur ein kurzes Nickerchen, damit ich am Abend zu Tine und Laura gehen und ficken konnte. Ich legte mich in eine Liege, in der ein weiches Polster verhinderte, dass mir der Bambus das Blut abschnürte.

Hässliche Streifen, so wusste ich, würde er ja nicht hinterlassen.

Ich legte mich zurück und schloss die Augen. Die Helligkeit blieb.

So ein Scheiß.

Ich sah mich um, nahm ein gebrauchtes Handtuch von einem der anderen Sessel und legte es mir über die Augen, damit es dunkel wurde.

Wie spät mochte es sein? Die Sonne war hinter dem Haus versunken. Nach acht? Von Ferne brandete das Lachen der Party herüber. Noch immer war es heiß. Ich schwitzte und bekam Lust darauf, in den See zu springen und mich abzukühlen.

Was, dachte ich noch, wenn ich aufwache und wieder sichtbar bin? Was, wenn dann die Besitzer des Pavillons auftauchten und mich so, nackt, vorfanden?

Nur ein kurzes Nickerchen, ein Schläfchen, als Unsichtbarer.

Würde ich ein Loch im Wasser hinterlassen?

Über diesen Gedanken schlief ich ein.

Das Sex-Phantom

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