Читать книгу Namik nimmt Reißaus - Saskia Hula - Страница 12

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Aber der Hund ließ sich nicht überzeugen.

„Das ist zu wenig“, knurrte er. „Wenn dir nicht bald wieder eine Geschichte einfällt, sehe ich schwarz für dich.“

Namik starrte düster auf die leere Eierschale.

„Das größere Problem ist“, sagte er schließlich, „dass Prinz Wohlgemut heute seine Geschichte abholen möchte. Und Prinzessin Rambazamba auch.“

Der Hund schnappte nach einer Fliege.

„Das noch viel größere Problem ist, dass dich der König heute Abend pünktlich um acht erwartet. Mit einer Geschichte.“

Namik nickte abwesend. Natürlich hatte er den König nicht vergessen.

„Vielleicht bin ich ja gar nicht zu Hause, wenn Prinz Wohlgemut kommt“, überlegte er. „Das wäre doch eine Möglichkeit.“

„Wenn du meinst“, sagte der Hund.

Namik kratzte sich an der Nase.

„Es hätte den Vorteil“, sagte er, „dass ich dann vielleicht auch später nicht zu Hause wäre. Wenn Prinzessin Rambazamba kommt.“

„Oder die Wachen des Königs“, sagte der Hund. „Die schickt er dir nämlich ganz sicher, wenn du nicht pünktlich im Schloss bist.“

Namik zuckte zusammen. Der König war zwar ein guter und freundlicher König, aber was seine Befehle betraf, kannte er keinen Spaß. So wie die meisten Könige.

„Du hast recht“, sagte Namik deshalb seufzend. „Spätestens wenn die Wachen des Königs kommen, sollte ich auf gar keinen Fall zu Hause sein.“

Er stand auf und räumte den Eierbecher weg. Dann holte er seinen Rucksack und packte das Nötigste zusammen. Brot und Käse und eine Wasserflasche.

Danach kletterte er auf seinen Kirschbaum und pflückte einen Kübel voll Kirschen.

Zum Schluss fegte er seine Stube, schloss die Fensterläden und sperrte die Tür ab.

„Es tut mir leid“, sagte er zur weißgrauen Katze, die auf dem Holzstoß in der Sonne lag und döste. „Ich hoffe, es regnet nicht.“

„Und wenn schon“, maunzte die Katze. „Ich bin ja nicht aus Zucker.“

„Wir kommen sicher bald zurück“, sagte Namik. „Wenn alles vorüber ist.“

„Ist recht“, sagte die Katze und gähnte. „Es wäre nur gut, wenn es vor dem Winter wäre. Ich schlafe nicht so gern im Schnee.“

„Vor dem Winter“, sagte Namik. „Selbstverständlich. Also dann …“

Der Hund stand bereits am Gartentor und wedelte mit dem Schwanz.

„Es wird Zeit!“, rief er. „Ich höre Schritte. Kann sein, dass es die von Prinz Wohlgemut sind!“

Aber zum Glück waren sie es nicht.

Namik nimmt Reißaus

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