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3. Selma erfindet eine Wette

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Die Mama kam vom Wäscheaufhängen zurück.

„Na, ist sie nicht süß?“, fragte sie und strich Selma über ihre hellblonden Zöpfe.

„Sie ist großartig“, sagte Onkel Ruben. „Aber kann sie nicht einmal zehn Minuten still halten?“

„Klar kann ich das!“, rief Selma. „Das glaubst du wohl nicht? Wie lange soll ich still halten?“

Onkel Ruben dachte nach. „Ich wette“, sagte er schließlich, „du kannst nicht so lange still halten, bis ich Stopp sage!“

„Um was willst du denn wetten?“, fragte Selma und kniff ihre dunkelbraunen Knopfaugen listig zusammen.

Onkel Ruben grinste. „Um was du willst“, sagte er. „Du schaffst es ja doch nicht!“

„Da hast du dich geschnitten“, sagte Selma und setzte sich auf den Küchensessel. „Wir wetten um einen Hund!

Aber einen richtigen, klar? Hand drauf!“

Sie streckte Onkel Ruben die Hand hin.

Onkel Ruben schlug ein.

„Mach dir nur keine Hoffnungen!“, sagte er.

Aber Selma streckte ihre Himmelfahrtsnase in die Luft und hielt still.

Onkel Ruben nützte die Zeit, um Mama zu erzählen, was Tante Hilde in letzter Zeit alles gesagt und getan hatte.

Die beiden saßen am Küchentisch, plauderten und tranken Wein.

Selma saß daneben und war mucksmäuschenstill.

So könnte es ruhig öfter sein, fand Melle.

Nur die Mama warf besorgte Blicke zu Selma.

So viel Ruhe war sie einfach nicht gewöhnt.

Dann läutete das Telefon, und Tante Hilde war dran.

Sie hatte das heiße Öl auf dem Herd vergessen.

Das Öl hatte zu brennen angefangen.

Das Feuer hatte die Vorhänge in Brand gesetzt. Und die Vorhänge hatten das ganze Holzhaus angezündet.

Die Feuerwehr hatte das Haus nicht mehr retten können.

Nun saß Tante Hilde verzweifelt bei den Nachbarn und hatte kein Haus mehr.


„Um Himmels Willen!“, schrie Onkel Ruben. „Bleib, wo du bist, Tante Hilde! Ich komme sofort!“

Er buchte seinen Flug um und fiel der Mama um den Hals.

„Ich komme wieder, wenn alles geregelt ist“, sagte er und stürzte aus dem Haus.

Die Mama raufte sich die Haare.

„Das schöne Haus!“, rief sie.

Dann erinnerte sie sich an ihre Kinder und sagte: „Höchste Zeit ins Bett zu gehen! Dreh sofort den Fernseher ab, Melle!“

Erst als Melle schon im Bett lag, fiel ihr auf, dass Selma nicht da war.

Also ging sie wieder in die Küche. Dort saß Selma stocksteif auf dem Küchensessel. Die Mama stand neben ihr und redete auf sie ein. Dass Onkel Ruben doch gar nicht mehr da war. Dass Selma ins Bett musste. Und dass das überhaupt eine ganz dumme Wette gewesen war, weil Selma sowieso keinen Hund bekommen konnte, weil Hunde im Haus verboten waren.

Selma steht Kopf

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