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Der Auftrag

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Rosna und Arlita stiegen ab.

Hier waren sie.

Sie waren da.

Am Schloss der Waldfeenkönigin Blica Tessa.

Und es war ein ganzer, großer, goldener Baum!

Sie wurden von zwei Wachen an den Toren eingelassen.

Innen sahen sie sich staunend an.

Der riesige, hohle Baum war außen Gold und innen weiß. Er wurde mit goldenem, leuchtendem Staub der von der Decke rieselte, beleuchtet.

Ein Bote kam auf sie zugeflogen und stellte sich als Emilian vor.

Arlita und Rosna folgten ihm und flogen den hohlen Baum hinauf.

Die Einhörner wurden mit einem Aufzug hinauf gezogen.

Die drei Feen flogen durch den Goldstaub an der Decke hindurch.

Es fühlte sich wunderbar warm und liebevoll an.

Arlita musste lächeln und Rosna grinste unwillkürlich.

Dann gingen die Fünf den Gang entlang, auf eine große Tür zu.

Der Bote bat die Vier zu warten und verschwand in einer kleinen Tür neben der großen Tür.

Angespannt und neugierig warteten die beiden Feen und die beiden Einhörner ein paar Minuten.

Dann wurde die große Tür aufgeschoben und der Bote kam heraus.

„Königin Blica Tessa wird euch nun empfangen!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und die vier Freunde folgten ihm in einen großen, prächtigen Saal.

Ein prächtiger, goldener Thron stand mitten in diesem weißen Saal.

Auf ihm saß Königin Blica Tessa in einem langen, grünen Blätterkleid.

Sie lächelte.

Arlita und Rosna blieben stehen und knieten sich vor ihr nieder.

Die Einhörner schnaubten anerkennend.

„Willkommen meine Freunde!“, rief die Königin und gab ihnen ein Zeichen, sich zu erheben.

Also standen die beiden Feen wieder auf und der Bote verschwand wieder durch die große Tür, die sich nach ihm schloss.

„Ich habe nach euch rufen lassen, weil etwas passiert ist.“

Arlita nickte respektvoll.

„Ich weiß nicht ob ihr die Legende der Zauberinnen kennt?“, fragte die Königin.

Beide schüttelten bedauernd den Kopf.

„Na gut… ich werde sie euch erzählen:

Vor langer Zeit regierten die sechs Zauberinnen das Feenreich Mellana.

Sie beschützten es mit einem verzauberten Diamanten, der mächtiger war als alles andere. Allein dieser Diamant verlieh den Zauberinnen ihre magischen Kräfte und half ihnen dabei, die Feen zu erschaffen.

Die Feen hingen von diesem Diamant ab.

In der Zeit der Kriege mit den Namenlosen Monstern verlieh der Diamant uns unsere Zauberkräfte damit wir diesen Krieg gewinnen konnten.

Die Zauberinnen errichteten mit Hilfe des Diamanten die Königreiche Naranien und Elfian. Und sie hüteten den Diamanten lange Zeit und als sie endlich ihre Ruhe wollten, übergaben sie Naranien einem Wasserfeen-mann. Sie erklärten ihn zum König Naraniens und des Land des Regens.

Auf den Thron des Königsreichs Elfian, dazu gehört der Elfian-Wald, die blauen Felder, Fohr, die Einhornwiese, Dyen, der Strand und der Tierdsee, setzten sie eine Waldfee und seitdem regieren die beiden Königsfamilien über Mellana und beschützen es vor allen Gefahren.

Die Aufgabe der Könige und Königinnen ist vor allem, auf den Diamant der Zauberinnen acht zu geben.

Die Zauberinnen holten mit einem Zauber aus dem inneren des Diamanten kleine Edelsteine. Sie nannten sie Welischas, das heißt übersetzt: Diamantenteile.

Denn das waren sie auch. Das waren Teile des Diamanten.

Sie setzten die Welischas in die Yana, die magische Kette der Waldfeen, und sie formten aus Welischas die Edelsteine des Lichts. Diese Wahrzeichen dienten dazu, die Königreiche zusammenzuhalten, außerdem dienten sie als Schutz.

Doch die Zauberinnen hatten etwas übersehen.

Da dem Diamanten nun diese Teile fehlten, war er zerbrechlicher.

Das einzige was sie machen konnten, war: sie schützten den Diamanten mit einem Schutzzauber. Dieser sollte verhindern, dass der Diamant zerfällt.

Doch selbst die Macht der Zauberinnen hat eine Grenze.

Jetzt, tausend Jahre später, hat der Zauber der Zauberinnen keine Wirkung mehr. Der Zauber ist zerfallen. Und so auch der Diamant…“

Arlitas Atem stockte.

„Der Diamant ist zerfallen?“, fragte sie flüsternd.

Betroffen nickte die Königin.

Sie sah aus wie ein Häufchen Elend.

Rosna sackte zusammen.

„Aber…“, stotterte Arlita, ihr Atem ging langsam.

„Was passiert… ohne… dem Diamanten?“, fragte sie langsam.

„Wir sind verloren. Vor drei Tagen erreichte uns die Nachricht des Wächters des Diamanten. Den Schutzschild gibt es nicht mehr. Der Diamant ist in sich zusammen gefallen! Es ist von ihm nicht mehr übrig als Staub.“ Die Königin stockte. „Sicher habt ihr auch heute Nacht die Auswirkungen davon gespürt. Die Magie ist unumkehrbar, die Erde bebt. Das war nur der Anfang.“

Arlita erschauderte.

Der Diamant ist zerstört.

„Durch den Diamant wurden wir Feen erschaffen. Ohne ihn werden wir zerfallen wie er zerfallen ist…“ Stellte die Königin mit einem Seufzen fest.

Rosnas Herz blieb fast stehen. „Wir werden sterben?“

„Vermutlich.“, war die Antwort: „bisher hat es das noch nie gegeben. Wir wissen nicht genau, was uns noch alles bevorsteht.“ Die Ehrlichkeit in Königin Blica Tessas Stimme wurde von einem Zittern begleitet. „Wir haben alle Feendörfer angewiesen, die alten Schutzschilde um die Dörfer zu aktivieren. Die Schutzsiegel erhalten ihre Magie durch den Mond und die Sonne, daher geben sie uns jetzt Sicherheit, wenn wir uns um unsere eigene Magie sorgen müssen.“

Rosna schluckte. Die 300 Jahre alten Schutzsiegel stammten noch aus der Monsterzeit und waren seitdem nicht mehr aktiviert worden.

„Können wir denn nichts dagegen unternehmen?“, rief Arlita panisch.

„Vielleicht… als erstes werden wir unsere magischen Kräfte verlieren. Dann werden wir immer schwächer werden und schließlich…“ Die Königin verstummte wieder. „Doch es gibt eine Möglichkeit… es gibt eine Chance… eine kleine Chance aber immerhin eine Chance.“

Sie sah die beiden Freundinnen an. „Jemand muss die Zauberinnen aufsuchen und von ihnen erfahren, ob es einen zweiten Diamanten gibt. Dann muss derjenige den Diamanten aufsuchen und aktivieren.“

„Habt ihr schon jemanden losgeschickt? Hat er die Zauberinnen gefunden?“, fragte Rosna aufgeregt. Doch noch immer hatte sie einen Stein im Herzen, wie man so schön sagt.

„Das habe ich. Doch er konnte die Zauberinnen nicht finden. Der Diamant ist viel stärker als alles, was wir kennen. Ihr habt es jedoch geschafft, nicht nur die Kette zu finden“, sie langte an ihren Hals, „ihr habt es sogar vollbracht, die Edelsteine des Lichts zu finden und zu beschützen.“ Die Königin sah erst Arlita und dann Rosna in die Augen. „Sie haben euch auserwählt und nur ihr seid vielleicht in der Lage, den Diamant aufzuspüren. Man kann ihn nicht einfach so finden. Er muss es auch zulassen.“

Erstaunt sahen Rosna und Arlita sich an. So hatten sie das alles gar nicht betrachtet. Die Edelsteine hatten sie ausgesucht? „Aber das waren doch nur Steine!?“, zweifelte Rosna und blickte die Königin verlegen an.

„Sie bestehen aus purer Magie. Das ist alles viel größer, als ihr je erfahren solltet.“, die Königin atmete tief durch. „Und der Rat der Feen hat beschlossen, euch zu schicken.“

Uns? Dachte sich Arlita und starrte die Königin ungläubig an.

„Ja. Ihr habt das Feenreich schon einmal gerettet, und hoffentlich werdet ihr es auch wieder tun… denn wenn ihr versagt, sind wir alle verloren!“

Eine Feengeschichte - Der Diamant der Zauberinnen

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