Читать книгу Der Mond Der Jägerin - Scarlett Thorne - Страница 6
ОглавлениеAURORE
Blut, Krallen, Schmerz… Tod.
Ich wachte von diesen Alptraum in einem Schweissbad schreiend auf. Ein Stechen durchquerte mir die linke Hüfte und meine Schreie veränderten sich in Schmerzensklagen.
Ich fiel rückwärts zurück und hielt mir den Unterleib und nur dann verstand ich zwei Sachen: erstens, ich befand mich nicht mehr im Wald von Nixwood und zweitens, jemand hatte mir das Leben gerettet.
Der gleiche jemand, der mir den Körper verbunden und die hunderten von Wunden geheilt hatte, die ich während dem Hinterhalt, welches mir diese Monstern gestellt hatten, abgetragen hatte. Der gleiche jemand, der mich bis hier befördert hatte, bis zum…
«Ein Jägerhaus?» murmelte ich mit mir selbst und hob das Gesicht, indem ich die Wappen und die Verzierungen an den Wänden des Zimmers betrachtete, in der ich mich befand. Es war eine von den hunderten Aufenthalte, die an uns Jäger zugedenkt waren, welche im ganzen Kontinent verstreut waren. Einige waren bereits ausser Gebrauch, aber trotzdem ausgezeichnet im Falle einer Notsituation: die Schutzzauber, welche sie umgaben, wurden nämlich nie deaktiviert, nicht einmal im Falle von Zerstörung des Hauses. Der Boden wurde für den Unterschlupf zu einem heiligen Grundstück.
Ich kam nicht dazu mich zu fragen, warum ich mich in einem Jägerhaus befand, als eine neue Sorge in meinen Gedanken auftauchte: Noctis! Und alsbald ich seinen Namen aussprach, hörte ich ihn an meiner Seite winseln.
Ich atmete dankbar ein und entspannte mich auf dem Kissen; wenn ihm etwas zugestossen wäre, hätte ich nicht über mich selbst verantworten können.
Ich lehnte mich vom Bett heraus, in welchem ich eingetaucht war und strich lächelnd mit einer Hand über dem dichten, schwarzen Fell.
«Zum Glück geht es dir gut.» flüsterte ich liebevoll, indem ich halb die Augen schloss.
Noctis winselte und ich lächelte.
«Mir geht es auch gut, Noc.» beruhigte ich ihn, indem ich den süssen Honig der Vertraulichkeit verspürte, welches mir das Herz zu schmelzen brachte.
Noc war mein Zuhause, meine Familie. Ich war jung, als ich ihn gefunden hatte, ein Welpe, der in den verschneiten Wäldern verloren war. Er war hungrig und durchgefroren und brachte es nicht über mich, ihn dort alleine zu lassen. Vielleicht stellte Noctis das einzige Lebewesen dar, für den ich ehrliche, zärtliche Liebe verspürt habe.
«Wir müssen herausfinden, wer uns hier gebracht hat. Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier in Sicherheit sind.» es konnte sich schliesslich sehr gut um die gleiche Person handeln, die mir diese Falle gestellt hatte
Ich versuchte aufzustehen, unter den besorgten Blicken meines Wolfes, aber ein weiterer Stich zwang mich wieder zu sitzen und fast fluchte ich wegen dieser Plage.
«Du solltest nicht aufstehen, weiss du?» sagte eine Stimme jenseits der Tür des Zimmers: sie war warm, rau und bezaubernd. Es liess mich erschaudern, indem mit ihrer tiefen, wilden Schwingungen jede Zelle meines Körpers zerknitterte.
Der Besitzer tauchte kurz danach auf der Schwelle auf: er war sehr hoch, riesig, muskulös und perfekt; der Körper durchtrainiert und ausgewogen, er hatte etwas Tierisches in sich, das mich mein Blut kochen liess. Ich lotete jeden Zentimeter dieser marmornen Unanständigkeit, indem ich mir auf die Unterlippe biss. Seine Augen waren von einem glühenden Blau, das Lächeln verblümt von der gleichen rauen Sensualität. Die schwarzen Haare waren kurz, leicht zerzaust und passten gut zur sonnengebräunten Haut.
Er trug ein weisses Hemd auf abgetragene, schwarze Hosen. Trotz dem anregenden Aussehen und seinem ruhigen Lächeln, oder dem gefüllten Tablett mit Köstlichkeiten in den Händen, setzte sich mein innerliches Alarmsystem in Aufregung, indem es mich ermahnte, niemanden zu vertrauen.
«Hast du Lust auf ein Plaudern?» fing er an, indem er Noctis intensiv anschaute, der nur für einen kurzen Moment wankte.
Der Mann verdunkelte sich für einen Augenblick und es dünkte mich, dass seine Augen heller geworden wären; es war wie ein Flash, ein Licht, das aus seinem Innern flackerte, so wie jemand hinter diesen dunklen Iris sein würde.
Noch prustete ein Brummen, bog die Ohren zurück und senkte das Haupt, als Zeichen von Unterwerfung.
Ich hob schockiert den Hals, er hatte es noch nie gemacht, mit niemand!
Es war nicht typisch von Noctis jemanden zu gehorchen, der nicht ich war.
Schockiert, folgte ich seine Figur bis zur Tür, als der Mann sie hinter sich schloss und sich mir näherte.
Er stellte das Tablett auf dem Nachttisch und setzte sich auf einem Stuhl vor dem Bett ab.
«Wie zum Teufel konntest du…»
«Leg dich hin.» befahl er schlichtweg, indem er mich unterbrach.
Er sagte es mit einer solchen Intensität, dass… tja, mein Körper gehorchte.
Und auch das war nicht normal.
«Wer bist du?» fragte der Mann.
Ich sah ihn benommen an: «Wer bist du, bestenfalls. Was machst du in einem Jägerhaus, wie bist du hereingekommen?»
Der Mann legte die Armen auf seine Oberschenkel und kreuzte die Finger vor sich.
«Ich bin derjenige, der dich gerettet hat. Du lagst im Sterben, warst am verbluten.» sagte er geduldig, indem er die Stirn in Falten legte.
«Und das Jägerhaus?» verlangte ich.
«Ich sollte die Fragen stellen.» gab er verärgert bekannt.
Ich lächelte sarkastisch.
Möglicherweise hatte er nicht verstanden, mit welche Art von Person er sich am Konfrontieren war, ich war es nicht gewohnt, die Führung jemand anderem zu übergeben.
«Du wirst dich damit abfinden müssen. Wie bist du da hineingekommen? Nur die Jäger haben freien Zugang.»
Der Mann schärfte sein Blick auf mich, indem er die Hände zu Fäuste vor seine Lippen brachte: «Bist du ein Jäger, Mädchen?»
«Antworte auf meine Frage.» glitschte ich; ich hatte nicht vor nachzugeben.
Er atmete durch die Nasenlöcher ein, indem er sie wie ein Biest runzelte, die bereit für den Angriff war und dann warf er den Atem schnell heraus und richtete sich auf der Rückenlehne gerade auf.
«Ich habe die Siegel gebrochen.» räumte er ein.
«Blödsinn!» spuckte ich aus.
«Nennst du mich etwa einen Lügner?»
Ich antwortete nicht, aber mein Urteil konnte man auf mein Gesicht gut ablesen. Niemand konnte so einfach die Zauber brechen.
Niemand menschliches, auf jeden Fall.
«Wer. Bist. Du.» skandierte ich und hob die Decken auf.
Ich sah mich rasch umher, indem ich meine Möglichkeiten abschätzte: es gab keine Spur von meinen Waffen und es schien, dass auch meine Kleider verschwunden wären, da ich nur ein zu grosses Hemd trug.
Tja, nackt oder nicht, brauchte ich keine Kleider, um die Wahrheit aus diesen armen Kerl zu erzwingen. Und auch nicht von speziellen Waffen.