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Prolog

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Wenn man ein bisschen die Welt bereist, merkt man, nach und nach, dass die Menschen im Ausland (also außerhalb Deutschlands) nicht nur anders sind, das hätte man ja gleich bemerkt, sondern ganz anders. Nein, es geht nicht um die Sprache, Aussehen, Wohlstands-Level oder die Art wie sie etwas machen, sondern um das Miteinander zwischen den Menschen.

Erst merkt man es kaum oder denkt sich, dass dies speziell nur für das Land zutrifft, das man gerade bereist hat. Oder man hält sich nur in den Touristenzentren des besuchten Auslands auf und trifft gar nicht auf die dort heimischen Menschen in ihrem normalen Umfeld. Wenn man sich aber auf ein anderes Land beim Besuch einlässt, die dort lebenden Menschen in ihrem Alltag erleben darf, dann merkt man plötzlich, dass hier bei uns irgendetwas ganz falsch läuft. Es ist dabei egal, ob man sich in Kolumbien umschaut oder Kanada, ob in Asien oder Afrika. Wenn man dann zurückblickt auf unsere Geschichte, dann erkennt man, dass es bei uns auch einmal so war, wie es im Ausland immer noch ist.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass sich unser Lebensumfeld verkleinert, wo es sich doch eigentlich aufgrund der Globalisierung vergrößern müsste. All unsere Technik ermöglicht uns doch mit nahezu jedem Menschen auf dem Planeten in Kontakt zu treten, ja nahezu jeden Platz dieser Erde innerhalb von 24 Stunden aufzusuchen. Die Weltmacht Amerika kann heute innerhalb von 48 Stunden in jedem Land dieser Welt einen Krieg beginnen. Die Welt wird kleiner und logisch wäre da doch, dass unsere persönlichen Kontakte sich stark ausweiten. Das Internet mit seinen sozialen Netzwerken ermöglicht, diese Kontakte auch weltumspannend zu erhalten und zu pflegen.

Und unsere Nachbarn? Pflegen wir persönlichen Kontakt zu den Menschen, die neben uns wohnen, die wir täglich treffen?

Und unsere Freunde? Pflegen wir persönlichen Kontakt zu den Menschen, die wir für wichtig erachten sollten, und sprechen wir mit ihnen? Tauschen wir uns aus und wenn ja über welche Themen?

Und unsere Kollegen bei der Arbeit? Kümmern wir uns um sie oder überlassen wir die Menschen, mit denen wir täglich, arbeiten sich selbst, so wie sie uns sich selbst überlassen?

Und unsere Familien? Kümmern wir uns um unsere Kinder und erziehen wir sie zu verantwortlichen Personen oder überlassen wir sie der Staatserziehung der Kindergärten, Schulen, Hochschulen und sonstigen staatlichen Einrichtungen? Sprechen wir in den Familien auch über andere Themen als diejenigen, die uns direkt betreffen?

Und unsere Gemeinde? Leben wir in einer Gemeinde oder leben wir eine Gemeinschaft?

Diese Liste kann man problemlos fortsetzen und je ehrlicher wir uns diese Fragen beantworten, desto klarer wird uns werden, dass uns allen etwas fehlt, was es im Ausland an den meisten Orten noch gibt: ein Gefühl von Geborgenheit in einer Gemeinschaft, ein Gefühl von Zugehörigkeit zu einem Ganzen und das Wissen, dass Hilfe, Rat und Zuspruch nicht in einer Datenverbindung, sondern bei seinem Nächsten abrufbar sind.

Der Mensch ist kein Einzelgänger, noch sollte er einer sein. Das gilt aber auch und insbesondere für die kleinste Einheit, die Familie. Auch die Familie sollte nicht allein stehen, sondern eingebunden sein in ihr Umfeld, die Gemeinschaft, die sie umgibt, sie auf- und annimmt und mithilft, eine Isolierung der Familien untereinander zu unterbinden.

Wissen Sie was? Auf all meinen Reisen habe ich nicht einmal Heimweh gehabt. Nicht einmal wollte ich nach Deutschland zurückkehren und nicht einmal hatte ich das Verlangen in meine Gemeinde heimzukehren. Weder zu den Menschen noch an den Ort, an welchem ich seit über 40 Jahren lebe. Woran das liegt? Ja, dass habe ich mich irgendwann auch gefragt und die Gedanken, die mir dazu kamen, vor allem im Vergleich zu den ca. 40 Ländern, die ich bereist habe, sind mehr als erschreckend. Vor allem für mich …

Dies und Das

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