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Über den Übersetzer Alexander Eliasberg
ОглавлениеAlexander Samoilowitsch Eliasberg (geboren am 22. Juli 1878) wurde in eine wohlhabende jüdischen Familie in Minsk hineingeboren. In Moskau studierte er zunächst Physik und Mathematik und schloss dieses Studium 1902 ab. 1906 verließ er Russland und kam nach München. In München suchte er sich Schwabing als Wohnort aus, damals wohl ein Literatur- und Künstlerviertel.
1907 stellte Eliasberg die erste ins Deutsche übersetzte Anthologie russischer Lyrik, die »Russische Lyrik der Gegenwart«, zusammen. Die Anthologie enthält Werke von Konstantin Balmont, Valery Bryusov, Ivan Bunin, Zinaida Hippius, Nikolai Minsky und Fyodor Sologub. Er korrespondierte mit zahlreichen Autoren um die Sammlung zu kuratieren. So lernte er die russischen Dichter seiner Zeit »in Abwesenheit« kennen – heute würde man wohl schreiben »virtuell«. Der Sammelband wurde von Alexander Eliasbergs Frau Zinaida , einer Absolventin der privaten Kunstschule von Heinrich Knirr, gestaltet.
Zur gleichen Zeit begann Eliasberg eine Mitarbeit literarischen Monatszeitschrift, die in Moskau erschien. Unter anderem veröffentlichte er einen Artikel über Christian Morgenstern, die damals in Russland und in Deutschland noch nicht sehr beliebt war. 1908-1909 wurde er deutscher Korrespondent der Zeitschrift.
Bemerkenswert ist jedoch, dass er nicht nur aus und von der deutschsprachigen literarischen Welt berichtete, sondern auch begann, in Deutschland zu publizieren. Er übersetzte etwa 70 Bände russischer Autoren und stellte Anthologien russischer Literatur zusammen. Eliasberg übersetzte auch Werke von deutschen Autoren ins Jiddische und insbesondere auch vom Jiddischen ins Deutsche.
Ende 1922 wurde seine Frau in einen Skandal verwickelt. Nach einigen öffentlichen Äußerungen, die als »antideutsch« interpretiert wurden, wurde sie vor ein Gericht gestellt und zu fünf Monaten Haft verurteilte. Eliasberg und sein Sohn mussten München verlassen. Er zog nach Berlin. Eliasberg starb dort am 26. Juli 1924 in Berlin an einem Herzinfarkt – mit nur 46 Jahren.