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Im Apple-eigenen RAW-Format fotografieren
ОглавлениеÜber viele Jahre hinweg mussten Sie die App eines Drittanbieters bemühen, wenn Sie im qualitativ hochwertigeren RAW-Format fotografieren wollten (z. B. die im Lightroom-Fotoeditor integrierte Kamerafunktion). Jetzt können Sie aber direkt aus der Kamera-App von Apple heraus in RAW fotografieren. Bei einem iPhone 12 Pro, Pro Max oder höher brauchen Sie diese Funktion nur einzuschalten (wenn Ihr iPhone-Modell nicht unterstützt wird, werden Sie dieses Feature nicht sehen). Gehen Sie dazu in die Einstellungen, tippen Sie auf Kamera, dann auf Formate und aktivieren Sie unter dem Abschnitt Kameraaufnahme die Option Apple ProRaw. Sobald dies aktiviert ist, erscheint in der Kamera-App das Wort RAW oben rechts auf dem Display, um Sie darauf hinzuweisen, dass Sie jetzt im RAW-Format fotografieren. Wenn Sie direkt darauftippen, können Sie zwischen der Aufnahme in RAW oder in JPEG (oder Apples HEIC-Fotoformat, das weniger Platz auf Ihrem iPhone benötigt, ohne dass die Bildqualität darunter leidet) hin und her schalten. Nur ein kleiner Hinweis: Diese Apple ProRAW-Dateien sind viel, viel größer als normale JPEG- oder HEIC-Bilder. Tatsächlich sind sie etwa um den Faktor 25 größer. Wenn Sie also nicht besonders viel freien Speicherplatz auf Ihrem iPhone haben, sollten Sie vielleicht nicht ständig in ProRAW fotografieren und es nur einschalten, wenn Sie etwas wirklich Wichtiges aufnehmen, bei dem Sie die bestmögliche Qualität benötigen. Apropos Dateiformate (falls Sie technikaffin genug sind, sich tiefergehender damit zu beschäftigen): Apples ProRAW-Dateien basieren auf Adobes DNG-Format (Digital Negative). Diesen Open-Source-Standard entwickelte Adobe vor einigen Jahren, um zu verhindern, dass wir uns mit den proprietären RAW-Versionen der einzelnen Kamerahersteller herumschlagen müssen. Leider haben die großen Kamerafirmen DNG nicht in dem Maße angenommen, wie wir es uns erhofft hatten, aber Apple benutzt es für sein ProRAW-Format. Also ein großes Lob an die Firma für ihr vorausschauendes Denken und die Unterstützung eines Formats, das eines Tages hoffentlich tatsächlich zu dem Industriestandard wird, der es von Anfang an sein sollte. Okay, das war’s – ich setze jetzt meine Propeller-Mütze wieder ab.