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Das Licht auf der anderen Seite des Flusses

Der Träumer ging gefährlich nah am Ufer des Flusses entlang, wo ihn ein Krokodil oder eine riesige Anakonda jederzeit hätte in die Strömung ziehen können, oder er hätte ausrutschen und von dem starken Strom braunen Schlamms verschluckt werden können, der manchmal eher wie ein Ozean zu sein schien. Weit weg, auf der anderen Seite des Flusses, vielleicht 400 Meter entfernt, glaubte er ein Licht zu sehen, das zuweilen erschien und wieder verschwand, da sich die riesigen Bäume im Wind und im strömenden Regen hin und her bewegten. Rundherum in wasserdichte Regenkleidung gehüllt, mit schwarzen Gummistiefeln, die ihm bis weit über die Knie reichten, blieb seine Aufmerksamkeit auf das schwache Licht gerichtet, das irgendwie versuchte, ihm etwas zu sagen.

»Seien Sie vorsichtig, Sir!«, sagte da ein junger Mann, der in dem Gasthaus arbeitete und der bemerkt hatte, dass einer seiner Gäste nicht in seinem Zimmer war, wie all die anderen Gäste, denen gesagt wurde, dass sie, wenn die Nacht einfiel, in ihren Zimmern bleiben sollten.

»Wissen Sie, was das für ein Licht ist, auf der anderen Seite des Flusses?«

Doch der junge Wirt war mehr daran interessiert, seinen Gast in dessen Zimmer zu führen, als zu antworten, damit auch er selbst in sein eigenes Zimmer gehen konnte, um vor all den Gefahren geschützt zu sein, die im Dschungel des Amazonasgebietes des Nachts auf der Lauer liegen.

»Wissen Sie, was das für ein Licht ist, auf der anderen Seite des Flusses?«

»Welches Licht, Sir?«, fragte der Wirt mit seiner großen Machete in der Hand – nur für alle Fälle.

»Das Licht nahe des Ufers auf der anderen Seite des Flusses, das zu erscheinen und wieder zu verschwinden scheint.«

»Ich sehe kein Licht«, antwortete der.

Jetzt begann es, in Strömen zu regnen, so, als ob jemand Eimer voll Wasser über beide ergießen würde, womit er sie nötigen wollte zu gehen, während die Blitze des Gewitters den Himmel erleuchteten.

»Sir, ich bitte Sie! Lassen Sie uns zu Ihrem Zimmer zurückgehen. Der Fluss kann jetzt jeden Moment über die Ufer treten.«

Dann sah der Träumer das Licht zum letzten Mal und drehte sich um. Doch plötzlich war der Himmel durch einen Blitzeinschlag wieder hell erleuchtet. Er wandte sich noch einmal dem Fluss zu und sah etwas, wenn auch nur für eine Sekunde, das eine menschliche Silhouette zu sein schien. Dann war alles wieder stockdunkel. Und als sie die Räume des Gasthauses schließlich erreichten, war es, als ob der ganze Himmel herabfallen würde.

Das Licht auf der anderen Seite des Flusses

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