Читать книгу Kidschi Poseidon und Neptuns Takko - Siegrid Graunke Gruel - Страница 5

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In der Felsenhöhle

Unten auf dem Meeresgrund, da wo die Felsenhöhle ist, badet Kidschi, die Tochter von Poseidon dem Meeresgott. Hier ist das Wasser nämlich schön warm, weil genau unter dem Meeresboden Heizungsrohre von den Menschen verlegt worden sind. Kidschi ist siebzig Jahre alt, aber das hört sich nur für uns uralt an. Denn bei den Meeresgottfamilien zählen siebzig Jahre soviel, wie bei den Menschen sieben Jahre.

Oh, es ist ja so o angenehm hier zu liegen, in der Mulde einer großen Herzmuschel, umgeben von den rauschenden Wirrpool Wellen. Und dabei kann sie auch noch mit ihrer Meerschaumpfeife bunte, glitzernde, Blasen pusten. Ja, das macht Kidschi viel Vergnügen, und das Seehundmädchen Patschea ist auch mit dabei!

Da kommt auch schon wieder Takko von oben nach unten getaucht, durch einen schmalen Spalt in der Felsenhöhle. Und schon steht er vor ihr auf dem trockenen Sand.

In der Felsenhöhle hat sich nämlich vor vielen Jahren eine Luftblase gebildet, und deshalb ist man hier, tief unter dem Meeresspiegel, gleichzeitig unter – wie auch über Wasser und kann Luft atmen.


„Na, badest du schon wieder“, sagt Takko zu Kidschi und macht mit seiner langen Meerschaumpfeife viele kleine Blasen. Die Kinder von Meeresgöttern lieben es nämlich, an ihren Meerschaumpfeifen zu saugen, und man trifft sie eigentlich nie ohne an.

„Klar“, sagt Kidschi, „baden ist nur wunderbar!“

Sie weiß ja, dass Takko absolut nicht gern badet und eher wasserscheu ist. Ja, das stimmt eigentlich auch, weil er sich viel lieber ganz oben, über dem Meer, auf seiner kleinen Sandbank aufhält, die sein Vater Neptun ihm zum Geburtstag geschenkt hat.

Und da ganz oben Luft atmen, das findet Takko wunderbar.

„Na und“, sagt Takko, „aber leider weißt du ja, darfst du hier nicht baden.“

„Macht doch nichts“, sagt Kidschi und kichert dabei.

„Dieser Wirrpool ist so o super! Patschea findet das auch, nicht Patschea? …“

Doch Takko findet das gar nicht lustig und guckt ernst.

„Sag ich Neptun“, sagt er nur kurz, denn er weiß, dass Poseidon, der Vater von Kidschi, es nicht gerne sieht, wenn sie in der Felsenhöhle ist.

Doch Kidschi guckt ihn nur schmollend an. „Dann erzähl ich eben meinem Vater, dass du mit Miria heimlich Fischkaviar saugst“, sagt sie und blickt jetzt triumphierend drein.

„Versuchs“, sagt Takko und guckt sie böse an. „Du weißt, dass du hier unten nicht allein sein darfst. Komm jetzt raus aus dem Poolwasser. Ich muss auf dich aufpassen.“

Da steht Kidschi nun doch mit einem Seufzer langsam auf, haut aber mit ihren langen grünen Pflanzenfaserhandschuhen immer wieder auf das Wasser.

„Du gemeiner Takko!“, schreit sie dabei herum, „ … und ich sag es trotzdem Poseidon! Und dann wirst du auch bestraft!“

„Bleib cool“, sagt Takko und wartet bis sie endlich neben ihm auf dem Sand steht.

„Heul nicht und komm jetzt. Wenn du was sagst, nehme ich dich nie wieder mit auf meine Sandbank.“

Was kann Kidschi da noch zu sagen. Auf die Sandbank will sie ja immer am Liebsten mit hin, – und dem Sohn von Neptun dürfen die Töchter von Poseidon sowieso nicht wirklich widersprechen. Deshalb bleibt ihr also erstmal nichts anderes übrig, als, nebenher von Takko, nach oben loszutauchen.

Es ist wundervoll, was sie alles auf ihrem langen Tauchweg sehen können, denn sie haben beide ihre Mikrobrille auf. Damit kann man, wie durch ein Mikroskop, alles was im Wasser lebt und wächst durchsichtig sehen!


Kidschi Poseidon und Neptuns Takko

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