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ОглавлениеMehr Respekt bekommen: Auf Augenhöhe kommunizieren
// Von Natalie Schnack
Status ist beweglich. Je nach Gegenüber, Sache und Situation fühlen wir uns alle mal im Hoch- und mal im Tiefstatus. Doch eine Kommunikation auf Augenhöhe ist nur dann möglich, wenn zwischen den Kommunikationspartnern nur geringer Statusunterschied vorhanden ist.
Statt Dominanz und Unterwerfung: Der Augenhöhe-Status
Deswegen haben ich neben den im Improvisaitonstheater genutzten Hoch- und Tiefstatus, den Augenhöhe-Status entwickelt: Statusverhältnis jenseits von Dominanzgehabe oder Unterwerfung.
Kennen Sie Menschen, die scheinbar mühelos Beziehungen aufbauen? Die sich behaupten, ohne auf dem anderen “herumzutrampeln”? Diese Personen, die eine Art natürliche Autorität haben und sehr angenehme Gesprächspartner sind, streben nach einem Status-Verhältnis, das ich Augenhöhe-Status nenne.
Auf einer Wellenlänge
Denken Sie dabei an ein wirklich gutes Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin: Jeder erzählt abwechselnd, man lacht zusammen, ist “auf einer Wellenlänge”, keiner bestimmt über den anderen, keiner muss sich unterordnen, beide fühlen sich wohl – das ist das Maßstab für ein Gespräch im Augenhöhe-Status. Das heißt, in jedem Gespräch, das Sie ab jetzt führen werden, achten Sie künftig darauf, inwiefern sich dieses Gefühl einstellt.
Nun hat man natürlich nicht zu jedem Gesprächspartner das gleiche herzliche Verhältnis wie zum besten Freund oder zur besten Freundin. Und dennoch ist das Ziel, diese Qualität – passend zur Situation und zu dem Kontext, in denen man sich begegnet – in möglichst jedem Gespräch zu erleben.
Was macht den Augenhöhe-Status aus?
Für die Anwendung von Augenhöhen-Status gelten folgende Voraussetzungen:
Sie wissen, wer Sie sind, wo Sie stehen und was Sie wollen.
Die wissen, in welchem Status-Bereich Sie sich wohl fühlen.
Sie gehen gelassen und entspannt mit sich selbst und anderen.
Sie haben ein Gespür für die Situation und dafür, welches Statusverhalten aktuell angemessen ist entwickelt.
Sie zeigen unbedingten Respekt, sowohl sich selbst als auch Ihrem Gesprächspartner gegenüber.
Sie gehen unbeschwert und natürlich mit Status um – Sie haben Lust auf das Spiel mit dem Status, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen.
Sie Begreifen den Hochstatus als Möglichkeit zum Führen und des Tiefstatus als Möglichkeit zum Folgen und haben keine Angst davor, die ganze Status-Palette – Hochstatus und Tiefstatus – zu nutzen.
Sie sind bereit, sowohl die Führung zu übernehmen, ohne den anderen mit der Dominanz zu erdrücken, als auch entspannt dem anderen die Führung zu überlassen, ohne sich restlos zu unterwerfen.
Die Status-Unterschiede möglichst gering halten
Bei der Kommunikation auf Augenhöhe geht es darum, den Status-Unterschied zum Gesprächspartner möglichst gering zu halten, damit abwechselnde Führen und Folgen überhaupt möglich ist.
Weil der Status von zwei Menschen niemals identisch ist, gibt es immer jemanden der führt – wie im Tanz zur zweit: Einer geht vor, der andere muss zurück und dann anders herum. Und wenn dieser gemeinsame “Tanz” richtig in den Fluss kommt, dann ist das Gespräch von Leichtigkeit geprägt und beide Partner gehen aufeinander ein.
Nun wäre es wichtig, herauszufinden, wie Sie diese Art von Kommunikation für Ihre Selbstbehauptung nutzen können.