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Introvertiert, Extrovertiert: Hürden für Führungskräfte
// Von Dr. Sylvia Loehken

Auch Führungskräfte können introvertiert sein. Und Sie sollten sich einen Überblick über die Stärken verschaffen, die intro- und extrovertierte Führungskräfte jeweils besonders oft haben.

Licht und Schatten

Heute geht es um die Schattenseiten, die mit jeder Persönlichkeitsausprägung typischerweise kommen können. Auch mit Ihrer – vor allem, wenn Ihnen die Defizite nicht bewusst sind. Menschen neigen nun einfach zu der Annahme, dass sie so, wie sie sind, optimal kommunizieren – weil die Bedürfnisse anderer einfach im toten Winkel bleiben.

Diese Übersicht können Sie also als persönlichen Totewinkel-Ausleuchter nutzen. Eine andere Gebrauchsoption ist ein neuer Blick auf Ihre(n) Vorgesetzte(n): Wenn Sie denken, Ihr Intro-Chef lässt Sie abtropfen, ist das womöglich für ihn eine ruhige Zusammenarbeit, die nicht nervt. Und wenn Ihre Extro-Vorgesetzte ständig Entscheidungen umwirft und neue trifft, dann findet sie das aus eigener Sicht wahrscheinlich dynamisch und flexibel….

Defizite von Führungskräften

Die Defizite, die Sie hier aufgelistet finden, haben diverse Studien bestätigt. Sie sind also wirklich nicht persönlich gemeint. Machen Sie etwas draus!

Intro-Führungskräfte

 sind zu nachgiebig:

 klärt Spielregeln nicht und besteht nicht auf ihre Einhaltung

 lässt sich Arbeit und Entscheidungen aufdrängen

 nimmt Führungsrollen nicht immer wahr wenn es nötig wäre und lässt Dinge laufen

 sind zu zurückgezogen:

 zeigt zu wenig Präsenz im Team

 zieht sich zu oft zurück

 gibt zu wenig Feedback

 lässt das Team gefühlt oft alleine

 vermeidet Konflikte:

 scheut sich, Konflikte und Heikles anzusprechen

 strebt in belasteten Situationen zu wenig Klärung und Lösung an

 ist zu sachfixiert:

 setzt Zahlen und Ergebnisse vor Gefühle und Beziehungen

Extro-Führungskräfte

 sind zu hart:

 will die Zügel selbst in der Hand halten

 schätzt Eigeninitative nur bedingt

 will mächtig wirken und investiert viel in die Selbstdarstellung (Statusdenken)

 ist zu präsent:

 lässt sich zugunsten der Präsenz leicht von Wichtigem ablenken

 kontrolliert das Team zu stark

 gibt keinen Raum:

 hört zu wenig zu, sieht wenig hin

 lässt andere Meinungen zu wenig gelten

 macht die eigene Einschätzung verbindlich

 ist zu impulsiv:

 handelt aus dem Bauch heraus, besonders bei Ungeduld

 kann zu Angriffen neigen

 hat Probleme, Informationen ohne schnelles Urteil aufzunehmen

Führungserfolg hat viele Gründe!

Souveräne Führungskräfte sehen auf ihre Stärken und Schwächen. Gerade dadurch entwickeln sie ihren ganz eigenen Stil und finden ihre eigenen Mittel, um ihren Job gut zu tun. Und sie helfen ihren Teams, das Gleiche zu tun.

Zum Schluss noch etwas Wichtiges: Sehen Sie auch auf die Erfolgsfaktoren für eine gute Führung, die mit Intro- und Extroversion nichts zu tun haben. Zielorientierung, Ehrgeiz, das Streben nach Einfluss mit der eigenen Leistung, das Bedürfnis nach Akzeptanz im Team und die Fähigkeit, anderen Impulse zu geben: All dies kann eine leise Spitzenpolitikerin ebenso wie ein extrovertierter Konzernchef leisten – mit ihren jeweils eigenen Mitteln. Fest steht eines: Typische Extro-Eigenschaften wie eine charismatische Persönlichkeit oder Begeisterungsfähigkeit wurden offensichtlich lange überschätzt.

Neu in der Führungsrolle

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