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Mümmelmann am Nordpol

Mümmel war die gesamte Nacht durchgehoppelt und gerade ging der große Sonnenball auf. Gut so, denn Mümmel war kalt und er hatte Hunger und Durst. Wasser sah er nicht, nur Schnee, von dem Momi, seine Großmutter ihm erzählt hatte. Dieser Schnee, er lag da und dort und hinter ihm und neben ihm. Das Gras dazwischen war kalt und knisterte beim Kauen, was erst komisch, doch dann ganz lecker war. Mümmel hielt seine kleine, rosa Zunge vorsichtig an den Schnee und erschrak zunächst. Das Gras war ungewohnt kalt, doch dann, im Mäulchen, wurde das weiße Glitzerzeug darauf zu Wasser. Mümmel hatte Hunger und Durst gestillt und er wurde nun müde. Kein Wunder, schließlich war er doch die ganze Nacht gehoppelt.


Über den Hügel wollte der Kleine noch hoppeln, näher zum Sonnenball, dann wäre es bestimmt wärmer. Als er auf dem Hügel ankam, blickte er erstaunt auf eine Herde von Tieren mit Stöcken auf den Köpfen. Diese schienen auch das lustige Gras zu mümmeln. Er hoppelte näher, doch nicht zu nahe, weil er nicht wusste, ob es liebe Tiere waren.


Donner, ein Rentier aus dem Gespann des Weihnachtsmannschlittens, hatte den kleinen Mümmelmann längst bemerkt, doch tat er so, als wäre dieser nicht da. Mümmel hopste vorsichtig immer näher heran, an Donner. Doch der graste in Ruhe weiter. Eigentlich saß Mümmel schon fast auf Donners Nase, aber noch immer tat dieser, als gäbe es den kleinen Hasen nicht. Plötzlich, mit einem Mal, sprang Donner auf den Hasen zu, um ihn zu necken und zu erschrecken.


Mümmel war so erschrocken, dass er einen Purzelbaum rückwärts schlug, doch dann blieb er sitzen. Sein kleines Herzchen pochte so sehr, dass Donner es schlagen sehen konnte. „Oh, Kleiner, hab ich dich doch mehr erschreckt, als gut war? Der Weihnachtsmann sagt immer, ich hätte den Schalk in mir stecken, oder nur Unfug!“ Donner lachte und hob den Kopf dabei in den Himmel. Die anderen Rentiere waren aufmerksam geworden und Blitz stupste den Hasen mit seiner Nase an. „Nimm es dem Quatschkopf nicht übel, kleines Fusselding, er ist herzensgut, doch voller Schabernack!“ Mümmel nickte und hoppelte der Gruppe etwas entgegen. „Ihr kennt den Weihnachtsmann, wirklich?“ Nach Mümmels Frage, lachten nun alle Rentiere und dann erklärten sie dem Kleinen, wer sie waren und was sie taten.


Mümmel bekam den Mund nicht zu, so sehr staunte er. Seine Mom hatte vom Weihnachtsmann erzählt, doch von den Rentieren nicht. Dann erinnerte sich Mümmel daran, warum er hier war. „Könnt ihr mich zum Weihnachtsmann bringen, bitte?“ Blitz packte den Hasen blitzschnell ins Genick und setzte ihn auf Donners Rücken. „Hier Bruder, du hast was gut zu machen, schließlich hast du das Fusseltier erschreckt!“ Alle Rentiere lachten wieder.


„Donnerwetter, ihr habt da wohl recht! Halt dich fest Kleiner, gut fest und erschrick nicht wieder!“ Mümmel tat, was Donner ihm riet und biss fest in das Lederband um Donners Hals. Gerade rechtzeitig, denn Donner rannte, so schnell ihn seine vier Beine tragen konnten und hob dann ab, in die Luft. Beinahe hätte Mümmel sein Mäulchen aufgerissen vor Staunen, doch eben nur beinahe. Schließlich wollte er nicht hinunterstürzen und so biss der kleine Hase fest in das Lederband. Nicht lange Zeit später sah er von oben das Weihnachtsmannland, mit dem Stall und der Spielzeugfabrik und dem Weihnachtsmannhaus. Schnee lag nicht so viel und Donner erklärte, dass es immer im Frühling so aussah. Der Weihnachtsmann machte stets in dieser Zeit Urlaub. Der Urlaub stand also kurz bevor. Donner beschrieb, welche Häuser Mümmel sehen konnte und dass die kleinen Wesen dort unten, Kobolde und Elfen waren. Sie halfen dem Weihnachtsmann nicht nur an Weihnachten, sondern auch sonst. Alle waren hier, wie eine richtige Familie.


Dann landete er auch schon, genau vor dem Haus des Weihnachtsmannes. Der hatte längst bemerkt, dass Donner auf ihn zu kam, und öffnete eben die Tür, als das Rentier landete. „Nanu, wen haben wir denn hier?“, fragte er erstaunt, als er Mümmel sah. Mümmel hatte sich so im Leder festgebissen, dass der Weihnachtsmann ihm helfen musste. „Guten Tag lieber Weihnachtsmann, ich bin Mümmel der Dritte und ich möchte bei dir in die Lehre gehen.“ Der Weihnachtsmann wollte gerade herzhaft loslachen, weil er dachte, der Hase würde scherzen. In genau diesem Moment, bekam er einen Stups in den Rücken. Frau Weihnachtsmann hatte nämlich bemerkt, wie wichtig und ernst, dem kleinen Hasen sein Anliegen war.


„Nun, lieber Mümmel, komm tritt ein und ruh dich aus, von deiner bestimmt abenteuerlichen Reise!“ Frau Weihnachtsmann gab dem Weihnachtself Fido ein Zeichen, ein paar Speisen für den Hasen aus dem Stall zu holen, was dieser in Windeseile auch tat. So saßen Herr und Frau Weihnachtsmann und natürlich Mümmel in der gemütlichen Stube und speisten zusammen. Dann erzählte Mümmel, wie sehr er sich wünschte, etwas Anderes, als ein Osterhase zu werden und bat den Weihnachtsmann noch einmal, ihn in die Lehre zu nehmen. Der Weihnachtsmann konnte keinen Wunsch ablehnen und so nahm er Mümmel zum Lehrling.


Mümmelmann, der Dritte

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