Читать книгу Der Zipfelmützenadventskalender - Sindy Sea Turtle - Страница 5
3. Mäuseleckerli und Zwergenknäuel
ОглавлениеAls Tom am nächsten Morgen aufwachte, war er sich nicht ganz sicher, ob er das alles nur geträumt hatte. Gab es Petknurz, Murzelwürz und Grobmurz wirklich? Von was für einem Schatz hatten sie gesprochen? Den ganzen Morgen war er in der Schule unaufmerksam. Er konnte es kaum erwarten, am Nachmittag wieder in den Schlossgarten zu gehen. Endlich war es soweit. Unbemerkt von seinen Freunden schlich er sich zum Kletterbaum. Tom berührte den bläulichen Stein und schrumpfte.
Er ging zur Tür am Baumstamm, aber sie hatte keine Klinke. Wie hatte Petknurz sie gestern nur geöffnet? Da ihm nichts besseres einfiel, rief Tom laut nach den Zwergen: „Petknurz, Murzelwürz, Grobmurz, wo seid ihr? Hallo, ich will euch besuchen!“
Nach kurzer Zeit hörte er ein Geräusch hinter der Tür. Sie ging auf und vor Tom stand eine Spitzmaus. Er starrte sie verblüfft an. Die Maus war einen Kopf größer als Tom.
„Wer bist du denn?“, fragte sie.
„Ich bin Tom, ähm, ich suche Petknurz und, ähm, die anderen Zwerge“, erklärte Tom stotternd. Er konnte es nicht fassen, dass er die Maus überhaupt verstand. Der Maus schien das nicht seltsam vorzukommen. Wahrscheinlich hält sie mich für einen Zwerg, überlegte Tom. Doch da sollte er sich irren.
„Also ein Zwerg bist du nicht. Das ist schon mal klar. Du siehst aber ganz appetitlich aus. Bestimmt schmeckst du lecker. Ob ich dich zu meinen Wintervorräten tue?“, überlegte die Maus laut.
„Ich bin doch kein Leckerli, na hör mal“, Tom war empört, als Mäusefutter hatte er sich selbst noch nie gesehen. Da verzog sich der Mund der Maus zu einem breiten Grinsen. Sie kicherte.
„Hihihi, war doch nur ein Spaß. Ich bin Charlotte. Murzelwürz hat mir gesagt, dass du wahrscheinlich kommst. Ich soll dich zu ihm und den anderen bringen“, erklärte die Maus lachend.
Tom folgte Charlotte die dunkle Treppe hinunter. Da Charlotte keine Lampe dabei hatte und es stockdunkel war, nahm Tom Charlottes Pfote in die Hand und lies sich führen. Tiefer und tiefer ging es die Treppe hinunter.
„Ist es noch weit?“, fragte Tom
„Nur noch ein kleines Stück. Wir müssen zur Bibliothek. Die ist ganz unten“, erklärte Charlotte.
Schließlich öffnete Charlotte eine Tür und sie standen in einer riesigen Höhle. Sie war bis oben hin mit Bücherregalen gefüllt. Murzelwürz stand auf einer Leiter, Petknurz einige Tritte unter ihm mit einer Kerze in der Hand und Grobmurz hielt die Leiter unten fest.
„Hallo Leute!“ rief Tom.
Petknurz drehte sich erschrocken um, grinste dann und winkte mit der Kerze.
„Hallo Tom, ich wußte doch, dass du wieder kooooooooooooommm….“
Weiter kam er nicht, denn durch seine Bewegung war die Leiter ins Schwanken geraten. Murzelwürz verlor die Balance und alle beide fielen herunter – direkt auf Grobmurz. Die Kerze erlosch, nur das große Kaminfeuer beleuchtete den Zwergenknäuel auf dem Boden.
„So ein mistiges Wurzelpech!“
Schimpfend arbeitete sich Grobmurz aus dem Zwergenstapel heraus. Charlotte kicherte leise vor sich hin.
„Oh, tut mir leid, ich wollte euch nicht erschrecken“, murmelte Tom verlegen.
„Halb so wild, du kennst ja unseren Petknurz. Der Kleine ist immer leicht aus der Fassung zu bringen“, meinte Murzelwürz.
Auch er stand jetzt auf. Nachdem er seine Brille, die ihm heruntergefallen war, wieder aufgesetzt hatte, tastete er vorsichtig seine Arme und Beine ab. Er war mit dem Ergebnis seiner Untersuchung offenbar zufrieden: Nichts war gebrochen.
Langsam und mit einem Stöhnen erhob sich Petknurz als Letzter. Als er aber erst einmal stand, schien er den Sturz völlig vergessen zu haben. Er lief zu Tom hin und zog ihn am Ärmel zur umgefallenen Leiter. Dort lag noch immer das Buch auf dem Boden, das Murzelwürz vor dem Fall in der Hand gehalten hatte.
„Wir haben es gefunden! Hier steht alles drin, was wir wissen müssen, um den Schatz zu finden.“
Murzelwürz hob das Buch auf, blies den Staub von der Oberfläche und öffnete es mit einem bedeutungsvollen Räuspern.