Читать книгу Kinderwunsch-Tage - Sonia Rossi - Страница 3
Prolog
ОглавлениеLiebe Leser,
wer schon meine vorherigen Werke gelesen hat, wird sich gleich zu Beginn dieses Buchs fragen, was aus dem charmanten jungen Mann namens Bahram geworden ist, in den ich mich am Ende von „Dating Berlin“
unsterblich verliebe. Neues Buch, neues Glück? Sonia verfällt in alte Muster und wechselt Männer wie Unterwäsche? Nein, nein, keine Angst. Der tolle Mann an meiner Seite ist seit dem Ende von „Dating Berlin“
der gleiche geblieben, nur sein fiktiver Name hat sich geändert. Man muss dazu sagen, dass er ein Künstler und, wie viele Künstler, ein wenig selbstverliebt ist. (Lieber Bahram, wenn du diese Zeilen liest, entschuldige ich mich im Voraus, aber es ist nun mal so, dass du liebend gern dein Spiegelbild betrachtest und den Bauch einziehst, um mich dann zu fragen, ob du in letzter Zeit abgenommen hast).
Auf jeden Fall missfiel ihm beim Lesen von „Dating Berlin“
sein Pseudonym. Ja, iranische Wurzeln habe er, aber warum hätte ich einen so schwer auszusprechenden Namen gewählt, der ihn an ein orientalisches Restaurant erinnerte? Leider war es da viel zu spät, um den Namen in „Dating Berlin“
zu ändern, da das Buch schon in den Regalen der Buchhandlungen lag. Aber ich musste ihm hoch und heilig schwören, dass ich, sollte er in einem meiner nächsten Bücher vorkommen, sein Pseudonym ändern würde, da er auf keinen Fall als Bahram in die Weltgeschichte eingehen wollte.
Nun war ich mir vor drei Jahren ziemlich sicher, dass ich nie wieder ein autobiographisches Buch schreiben würde, somit hatte ich bei diesem Versprechen keine Bauchschmerzen. Da es aber so zu sein scheint, dass mein Leben den besten Stoff für Erzählungen bietet, habe ich den Plan, nur noch Romane ohne autobiographischen Bezug zu schreiben, wieder verworfen. Und da ich meine Versprechen immer halte (bis auf das Versprechen, nie wieder Nutella zu kaufen), wurde aus dem persisch angehauchten Bahram der norddeutsche Malte, wogegen mein Liebster ebenfalls Einwände hatte, die sich in etwa so anhörten: „Wie konntest du so einen bescheuerten Namen aussuchen?“
(Liebe Maltes und Frauen/Mütter von Maltes, ich gebe nur die subjektive Meinung meines Freundes wieder, die auf keinen Fall meine eigene widerspiegelt.) Obwohl ich sein Pseudonym noch leicht hätte ändern können, habe ich mich dagegen entschieden, wohl wissend, dass wir ansonsten, ähnlich wie bei der Namenswahl unseres Sohnes, monatelang diskutieren würden, welches Pseudonym am besten zu einem deutschen Künstler mit iranischen Wurzeln, der lange in Österreich gelebt hat, passen würde. Da aber dieses Buch im Januar 2014 erscheinen soll, heißt mein Freund und Vater meines zweiten Sohnes in diesem Buch nun einfach Malte, auch wenn er darüber noch so lange die Nase rümpft.
Viel Vergnügen beim Lesen, eure Sonia
Berlin, im Herbst 2013