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SIE ARBEITEN FÜR MUSIKER? ACH, WIE INTERESSANT!

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Konzertagenten sind in der Musikbranche die meistbegehrten und meistverschrienen Leute. Begehrt, weil ihnen unterstellt wird, dass sie den Schlüssel besäßen, der die Türen zu Karrieren öffnet, und verschrien, weil sie von dem leben, was ihre Künstler verdienen (Prozentsätze – Provisionen). Ihnen wird angelastet, ohne Rücksicht auf Kunst (und Gesundheit) ihre Künstler durch die Welt zu jagen, um sich zu bereichern.

Was Konzertagenten eigentlich tun, ist dem Konzertpublikum kaum bekannt:

Wie darf ich mir das vorstellen?

Reisen Sie überall mit?

Kann man bei Ihnen die Konzertkarten beziehen?

Nein, ich reise nicht mit, ich verkaufe keine Karten, ich bin mit der Organisation der Konzerte vor Ort nicht befasst, wohl aber mit den Künstlern.

Manchmal können Sie mich nach einem Konzert in der Nähe des Künstlerzimmers hinter der Bühne antreffen. Ich warte, bis der Künstler mit dem Händeschütteln, Gratulationen-Entgegennehmen, Autogramme-Verteilen fertig ist, sich umgezogen und sein Instrument eingepackt hat. Wir gehen vielleicht noch essen, vielleicht sitzen wir am nächsten Morgen ein paar Stunden zusammen, um einiges zu besprechen. Das tun wir sonst per Fax, Mail oder Telefon, aber der direkte Kontakt ist wichtig. Ansonsten bin ich in meinem Büro, keiner der Künstler, für die ich arbeite, lebt in der Stadt, in der ich lebe, einige im gleichen Land, nicht alle. Dennoch bin ich den Künstlern in ihrem beruflichen Alltag sehr nahe, ihren Zielen, Erfolgen und Zweifeln und ihrem hohen Anspruch an sich selbst. Ich halte und bestücke ihre Konzertkalender, organisiere alles, was mit den Konzerten zusammenhängt, von den Terminen über die Programme, Honorare, Verträge bis zu den Reisen und Hotels, den Proben und sonstigen Terminen, wie Interviews, Abendessen, Fototermine und vieles andere.

»Formell« arbeite ich für die Künstler, vertrete also deren Interessen, tatsächlich bin ich Vermittler zwischen den Künstlern und den Veranstaltern: es geht auch darum, die Wünsche der einen mit den Vorstellungen der anderen zusammenzubringen, manchmal mit Diplomatie, manchmal mit List. Die Künstler und die Veranstalter sind nicht zwei getrennte Lager, sie sind eng miteinander verbunden, ihre Perspektiven können aber sehr divergieren, obwohl das Ziel das gleiche zu sein scheint.

Muss es sein?

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