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DAS THEATER DES BUSINESS
ОглавлениеBusiness ist gleich Menschen. Je besser Sie sich und andere verstehen, umso glücklicher und erfolgreicher werden Sie sein. Wir alle spielen verschiedene Rollen im Leben – Mutter, Vater, Sohn, Tochter, Freund, Geliebter, Chef, Angestellter, Leiter und unzählige mehr. Diese Rollen bringen Sinn in unser Leben. Sieverbinden uns mit anderen Menschen. Aber oft spiegeln sie nicht wider, wer wir sind. Berufliche Zufriedenheit rührt davon her, dass Sie wissen, wer Sie sind, und dass Sie Rollen wählen, die Ihrem Talent und Ihrem Temperament entsprechen.
Wenn Sie sich selbst nicht kennen, werden Sie auch Ihre wahren Talente nicht erkennen können. Sie arbeiten hart für ein Leben, das Sie nicht genießen, nur um zurechtzukommen. Ihre wahre Fähigkeit liegt brach. Die Zeit vergeht und das Geld ist knapp. Knappheit bestimmt Ihre Entscheidungen. Das Leben scheint ein Kampf zu sein. Sie wissen zwar, dass es einen besseren Weg gibt, aber dringende Pflichten halten Sie davon ab, ihn überhaupt zu sehen.
Wir haben einen Weg entdeckt, um Menschen zu helfen, eine umfassendere Perspektive zu gewinnen, indem sie sich auf ihre Spielfähigkeit zurückbesinnen. William Shakespeare zufolge ist die ganze Welt eine Bühne. Business ist ein Theater, in dem die meisten Menschen Rollen verkörpern, die nicht wirklich passen. Jeder spielt im Theater des Business, denn jeder muss etwas von Wert produzieren, um zu überleben. Es ist erfrischend, sich seine Karriere und seinen Lebensstil als Entertainment vorzustellen. Zuerst muss es Sie beleben. Dann muss es Ihre Familie und Freunde erfreuen. Schließlich muss eine großartige Karriere Ihre Partner verblüffen und Ihre Gegner überraschen.
Wir haben als menschliche Gemeinschaft überlebt, weil wir uns mit ergänzenden Talenten entwickelt haben. Wie Ameisen, die sich innerhalb einer Koloniespezialisieren, findet jeder von uns die Funktion, die ihm am besten entspricht. Bevor Sie sich Ihren Lebensunterhalt erfolgreich verdienen können, müssen Sie feststellen, welche Rolle am besten zu Ihrem Wesen passt.
Für ein erfolgreiches Geschäft oder Projekt sind drei Grundfunktionen erforderlich, die von drei ganz unterschiedlichen Typen erfüllt werden:
(1)Visionär -der Künstler, der eine Innovation sieht, die in ein Geschäft umgesetzt werden kann.
(2)Marketer -der Überzeugte, der erkennt, wie man so viele Menschen wie möglich mit dieser Innovation erreicht.
(3)Manager -der General, der die Leute organisiert und dafür sorgt, dass die Innovation auf den Markt kommt.
Wenn Sie in einem Großunternehmen arbeiten, schreibt wahrscheinlich Ihre Jobbezeichnung vor, welche von diesen Rollen Sie spielen. Als Aufsteiger besteht die wichtigste berufsbedingte Änderung, diese vornehmen können, darin, sicherzustellen, dass Ihre Pflichten Ihrem Persönlichkeitstyp entsprechen. Wenn Ihr Job aus Ihrem Talent schöpft, können Sie sich hervortun.
Sobald Sie Verantwortung für ein Geschäft oder ein Projekt übernehmen, werden Sie Ihr Team mit Mitspielern ausgleichen müssen, die Visionäre, Marketer und Manager sind. So, wie sich Baseballspieler ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend auf verschiedene Positionen spezialisieren, sind Geschäftsleute am effektivsten, wenn man sie nach ihren Stärken einsetzt.
Wenn Sie das erste Mal ein eigenes Geschäft gründen oder ein Projekt ins Leben rufen, müssen Sie vielleicht die Pflichten aller drei Rollen allein bewältigen. Im weiteren Verlauf der Geschäftsentwicklung werden Sie sich darauf konzentrieren, was Sie am besten können, und Spezialisten heranziehen müssen, die die Rollen besetzen, die Ihre Talente ergänzen. Ihre erste Herausforderung besteht also darin, die Rolle zu identifizieren, die zu spielen Sie bestimmt sind.
Jede dieser drei Rollen steuert etwas zu der Weise bei, wie sich ein Geschäft oder Projekt entwickelt. Irgendwann einmal müssen Sie alle drei Funktionen beherrschen, sodass Sie mit all den verschiedenen Spezialisten zusammenarbeiten können, die Auswirkungen auf Ihre Karriere haben werden. Jede dieser drei Rollen verkörpert einen wesentlichen Führungsaspekt. Zusammen bilden sie mehr als nur die Summe der Teile. Synergie zwischen diesen drei Rollen ruft die Art von Chemie hervor, der Kunden und Angestellten vertrauen können.
Während der Entwicklung eines Geschäfts oder Projekts ist Ihre Beteiligung unabdingbar. Nach einigen Jahren wird sich das Geschäft bis zu dem Punkt entwickelt haben, an dem es mit Ihnen oder ohne Sie läuft. Schließlich werden Sie über all die Rollen hinausgehen, indem Sie diese mit Leuten besetzen, die effektiver sind als Sie. Wenn Sie dieses Szenario realisieren, werden Sie die Freiheit genießen, an Ihrem Geschäft zu arbeiten statt in Ihrem Geschäft. Aber das wird nur geschehen, wenn Sie sich dem lebenslangen Lernprozess verschreiben, all die zum Erfolg notwendigen Fähigkeiten zu beherrschen, und wenn Sie Ihr Geschäft als eine Lernorganisation leiten, die Leader heranbildet.
Glücklicherweise macht diese Art des Lernens Spaß. Es ist ein praktischer Entdeckungsprozess in Bezug darauf, was funktioniert, während Sie sich und Ihr Team besser kennen lernen. Selbsterkenntnis verleiht Ihnen das Selbstvertrauen und die Selbstachtung, um Fortschritte zu machen. Sobald sich Ihr Verständnis verbessert, verdienen Sie sich das Recht, sich mit immer effektiveren Menschen zusammenzuschließen und an einer größeren Vielfalt von Geschäftskulturen teilzunehmen. Menschen zu verstehen, die anders denken als Sie, lässt die Art von Freude aufkommen, die gewöhnlich Forschern und Reisenden vorbehalten ist. Es versetzt Ihrer Karriere ein abenteuerliches Gefühl. Jede der drei Grunddisziplinen verlangt eine unterschiedliche „Sprache“. Visionäre sprechen in groben, allgemeinen Zügen über das, was möglich ist. Das Vokabular der Marketer soll Aktionen auslösen. Die Gespräche von Managern zielen darauf ab, Einzelheiten zu behandeln und Resultate abzuschätzen. Jede Funktion erfordert eine andere Art des Fokus. Ihre Persönlichkeit und Ihr Konstitutionstyp machen Siewahrscheinlich für eine Rolle besser geeignet als für die anderen. Sie bringen bessere Leistungen, wenn Sie die Rolle auswählen, die Sie auch am attraktivsten finden.
VISIONÄRE
Visionäre Leader lieben das Abenteuer, unbekanntes Terrain zu betreten und zu erkunden. Sie blühen bei dem Chaos auf, das mit Start-ups einhergeht. Jedes Geschäft beginnt mit einer Vision. Hinter dem Logo eines jeden bekannten Firmennamens steckt ein inspirierter Mensch, der diese Vision in die Wirklichkeit umsetzte, indem er sich kühn auf unbekanntes Terrain begab.
Eine visionäre Führungskraft ist neugierig darauf, welche Bedürfnisse Menschen haben und wie man diese befriedigen kann. Unternehmensvisionäre sehen Muster im Markt, lange bevor andere sie überhauptahnen. Sie sind von theoretischen Konstrukten oder mathematischen Formeln erfüllt. Ihre Ideen sind jedoch klar und durchführbar. Sie leben in der Zukunft.
Es gibt sehr viele blauäugige Überzeugte, die von großen Errungenschaften fantasieren. Visionäre sind anders. Sie krempeln die Ärmel hoch und verwirklichen sie. Einer anscheinend mächtigen Naturgewalt gleich, reißen sie andere mit ihrer persönlichen Kraft mit sich.
Was ist das für eine Kraft, die Visionäre antreibt? Der Autor Gary Hoover sagt: „Alles beginnt mit Neugier.“ Gary schrieb die großen Unternehmen des zwanzigsten Jahrhunderts Visionären wie Sam Walton, Herb Kelleher und Michael Dell zu, deren Neugier Türen öffneten, die andere nicht einmal sahen. Diese visionären Führer marschierten zum Takt ihrer eigenen Trommler und schlugen Warnungen und Ratschläge anderer, die ihre Visionen für nicht realisierbar hielten, in den Wind.
Neugier ist die Quelle von Innovation, und Innovation wiederum ist der Motor, der das Unternehmertum antreibt. Innovative Visionäre bringen die Sache in Schwung. Sie sind es, die fragen: „Warum nicht?“ Sieerkunden neue Dinge und neue Wege, um etwas zu tun. Sie sind Risiken nicht abgeneigt. Sie haben die schwierigste der drei Funktionen inne, weil sie den Status quo in Frage stellen.
Erfinder, Futuristen, Designer, Künstler und Schauspieler fallen allesamt in diese Kategorie. Steve Jobs ist der perfekte Visionär. Sein Apple-Computer machte jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind die Leistungsfähigkeit von Rechnern zugänglich. Wie Jobs sehen Visionäre, was möglich ist – und nicht, was unmöglich ist. Sie verwandeln solche Möglichkeiten in Wahrscheinlichkeiten. Sind sie allein, quälen sie sich im Allgemeinen mühselig ab. Aber mit einem Marketer, der ihre Ideen verkauft, können sie mit ihrer Kreativität viele Menschen ansprechen. Und wenn ein Manager ihre Träume unterstützt, schlagen ihre Ideen Wurzeln.
Ein Reporter, der den Autohersteller Henry Ford auf dem Höhepunkt seines Erfolgs interviewte, bemerkte später, dass Ford zu idealistisch erschien, um glaubwürdig zu sein. Er musste sich stets an Fords konkrete Errungenschaften erinnern, um diesen nicht als psychisch labil abzutun. Kreative Menschen wirken auf solche, die von sich glauben, mit beiden Füßen fest auf dem Boden zu stehen, oft unrealistisch.
Die meisten Unternehmen werden von Visionären gegründet und von Marketern entwickelt. Gemeinsam können sie die Welt erobern. Als ein optimistisches Duo träumt der eine, während der andere diese Träume in die Tat umsetzt. Sobald die Firma gute Erträge abwirft, kann sie einen Manager aufnehmen.
Es ist gefährlich, wenn sich ein Visionär und ein Manager zu einer Geschäftsgründung zusammentun. Der eine ist vom Mars und der andere vom Pluto. Sie geraten ständig in Konflikt miteinander über die Funktion des anderen. Visionäre sind in jeder Phase eines Geschäfts wichtig, um dieses auf Kurs zu halten. Aber in den frühen Planungsphasen sind sie besonders wichtig. Wenn Manager eine Geschäftsvision entwickeln, kommt dabei tragischerweise ein langweiliges System heraus. In einem voll funktionierenden Geschäftsteam dient der Marketer oft als Vermittler zwischen Visionär und Manager.
Imagination und kreative Begabung sorgen für die Inspiration, die ein Geschäft entstehen lässt. Visionäre haben diese Eigenschaften von Natur aus. Wenn Visionäre sich jedoch an der Leitung großer Projekte versuchen, führt ihre Unbeständigkeit jeden in die Irre. Siekönnen leicht in Sekundenschnelle ihren Standpunktwechseln. Sie blühen bei Paradoxen auf und scheinen eine besondere Fähigkeit zu haben, Ordnung aus Dachaus heraus zu schaffen. Das Leben ist für diese Träumer eine Kunst und Beständigkeit kommt ihnen wie das Produkt eines mittelmäßigen Geistes vor.
Die meisten Visionäre werden von dem Traum von einer wunderbaren Welt angetrieben. Sie wollen die gegenwärtige Welt verbessern und glauben ernsthaft, dazu imstande zu sein. Manch einer hält sie für verrückt. An dem Tag, an dem das erste Dampfschiff vom Stapel gelassen wurde, titulierten die Zeitungen die Erfindung als Fultons Torheit. Die Massen prangerten die ersten Nähmaschinen an und bezeichneten sie als eine Abscheulichkeit Gott gegenüber. Es erfordert ungewöhnlichen Mut, seiner Vision angesichts eines solchen Widerstands zu folgen.
Sie können verwurzelten Interessen und hysterischen Massen nicht die Schuld daran geben, Veränderungen zu bekämpfen. Eine Vision ist so etwas wie eine kreative Zerstörung. Visionäre bewirken eine Störung; sie verdrängen vertraute Muster, um neue Realitäten einzuläuten, und sie scheinen wirklich irritiert zu sein, wenn sich die Kultur ihren Ideen widersetzt.
Wenn einem visionären Unternehmer ein Strich durch die Rechnung gemacht wird, verliert er sich in seinen Träumen. Er betrachtet andere Menschen als Hindernisse für nahe liegende Möglichkeiten und zwingt ihnen seine Ideen mit Zuckerbrot und Peitsche auf. Um den Traum lebendig zu halten, gibt er großzügige Versprechen.
Von diesen drei Typen stehen die Visionäre am Ende ihrer Karriere am ehesten vor dem Nichts. Sie verlieben sich in ihre eigenen Ideen und verbringen ihr Leben wie der legendäre Narziss damit, von ihrem Spiegelbild entzückt zu sein. Visionäre können so idealistisch sein, dass Marketer und Manager vor einer Zusammenarbeit mit ihnen abgeschreckt sind. Ihre starrköpfige Selbstgerechtigkeit lässt sie an wunderschönen Möglichkeiten festhalten, statt praktikable Lösungen zu akzeptieren.
MARKETER
Marketingtypen erkennt man an ihrem geselligen Wesen und an dem Vergnügen, das es ihnen bereitet, andere an ihren Interessen und Projekten teilhaben zu lassen. Sie sind wohlwollend, kontaktfreudig und interessieren sich sehr für ihre Mitmenschen. Charmant und geistreich wie sie sind, lieben sie Menschen, was sich an ihrer natürlichen Herzlichkeit und Freundlichkeit zeigt. Sie sind sehr anziehend. Marketer sind zu Netzwerkarbeit geboren. Wenn sie von einem Produkt überzeugt sind, haben sie auch das Talent, es zu verkaufen.
Leider haftet den Verkäufern noch immer ein schlechtes Image aus dem vergangenen Jahrhundert an. Aggressive Verkaufsmethoden kamen nach dem Zweiten Weltkrieg in Mode, weil Manager mit der Verantwortung für das Marketing betraut wurden. Dadurch, dass sie „Zahlen“ um jeden Preis verlangten, setzten Manager Marketer unter Druck, dass diese wiederum Kunden unter Druck setzten. Heutzutage, wo sich das Business zu einem ausgewogeneren Spielentwickelt, verdienen Marketer die gleiche Autorität. So, wie sie zu ihrer wahren Natur zurückkehren, bringen sie eine ganz neue Art von Verkauf und Marketing hervor, die auf Kundenaufklärung basiert.
Marketer sind die Macher. Während Visionäre davon träumen, was auf Kunden anziehend wirkt, greifen Marketer zum Telefon. Während Manager sich auf die Probleme im Umgang mit vielen Menschen vorbereiten, schalten Marketer diese Leute ein. Marketer handeln zuerst und denken erst später nach.
Marketer sind mehr als Verkäufer. Nicht nur, dass sieden Kunden das Image des Unternehmens verkaufen, sie verkaufen es auch dem Team. Ihre Inspiration sorgt dafür, dass alle inspiriert bleiben und arbeiten. Ihr fester Glaube an andere lässt den starken Motor entstehen, der ein Geschäft antreibt. Der Marketer verwandelt Ideen in Taten.
Modernes Marketing ist die Fähigkeit, zu erkennen, was Menschen sich wünschen, und ihnen dann zu helfen, es auch zu bekommen. In einer unternehmerischen Organisation verkauft jeder. Aber Marketingtypen bringen eine besondere Fähigkeit ins Spiel. Aufgrund ihrer Menschenliebe besitzen sie eine natürliche Neigung zum Service. Wenn die Marketingabteilung mit Mitarbeitern besetzt ist, denen ein Servicetalent zu eigen ist, ist dies ein überaus angenehmer Platz, der vor Aufregung und Begeisterung überfließt.
Manchmal werden Visionäre und Organisatoren zu Verkaufs-und Marketingaufgaben herangezogen. Auch wenn sie die Kunst lernen und gut beherrschen, werden sie darin niemals glänzen. Der Anblick eines Telefons begeistert sie nicht. Marketer dagegen können ohne Telefon nicht leben. Sie sind auch die Meister von E-Mail, Fax, Postkartenversand und sogar einer gelegentlichen Flaschenpost. Sie wollen einfach nur die Hände ausstrecken und jemandem etwas verkaufen. Sich zu verbinden und Verbindungen stehen im Mittelpunkt ihres Universums.
Marketer sind geborene Kommunikanten. Sie haben die Gabe, Menschen zu berühren, und sind optimistisch. Ihre Energie und positive Haltung inspirieren andere dazu, sich an ihren Projekten zu beteiligen. Sie wollen Menschen helfen, ihre Wünsche zu erfüllen, und sind auch bereit, eine Entscheidung zu erzwingen. Dennoch lässt ihre natürliche Sensibilität sie intuitiv wissen, wann man Leute unter Druck setzen und wann man ihnen Spielraum gewähren sollte. Mit ihrer aufrichtigen Begeisterung und ihrem Glauben an die Menschen lösen sie mühelos Konflikte, die uns andere an einem toten Punkt verharren lassen.
Der Marketer ist ein Tatmensch. Er verzettelt sich nicht in Details, die man am besten Manager überlässt. Anders als Visionäre müssen Marketer nicht die zugrunde liegende Theorie oder Implikationen eines Produkts verstehen. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht. Man will es oder man will es nicht. Ihre direkte Art ist erfrischend und bewirkt etwas.
Auch die feinsten Menschen haben Schwächen, und Marketer bilden keine Ausnahme. Diese reizenden, großzügigen Menschen sehen oft so viele großartige Dinge, die man verkaufen kann, dass es ihnen nicht gelingt, einem Produkt oder System treu zu bleiben. Viele Marketer entdecken am Ende ihrer Karriere, dass ein großes Vermögen an ihnen vorübergegangen ist, während sie sich ständig von einem Projekt zum anderen bewegt haben. Trotz dieser kleinen Schwächesind Marketer höchstwahrscheinlich diejenigen, die eine erfolgreiche Karriere machen, und wenn sie in leitende Funktionen eingesetzt werden, erzielen diese Unternehmen hervorragende Resultate.
MANAGER
Es bedarf einer bestimmten Art von Persönlichkeit, ein Projekt richtig zu organisieren oder ein neues Geschäft zu ordnen. Eine derart komplexe Aufgabedurchzuführen erfordert beharrliche Aufmerksamkeit für Details, gepaart mit einem ungewöhnlich hohen Maß an Mut. Die Managerrolle verlangt einen taffen Typ, der dabei aufblüht, Regeln und Verfahrensweisen durchzusetzen. Management bedeutet Manipulation, und nur wenige haben Lust darauf.
Jedes Geschäft braucht einen Champion, einen Krieger, der die Drecksarbeit erledigt. Manager gehören zu diesem Menschenschlag, der sich bei Kämpfen und deren Details erst voll entfaltet. Sie sind seltene Vögel im Spiel des Business, pragmatische Organisatoren, die aktuelle Ereignisse im Licht der Vergangenheit sehen. Während der Visionär Kontrolle braucht, benötigt der Manager Ordnung, und wo der Marketer Möglichkeiten erkennt, sieht der Manager Probleme.
Bill Gates ist der vollendete Organisator. Sein Talentrührt von seiner Bereitschaft und Fähigkeit her, für sein System zu kämpfen. Sein Mut und seine strategische Brillanz befähigen ihn, sich Herausforderungen selbst von den mächtigsten Gegnern zu stellen.
Die besten Manager wissen, wie man delegiert, und stellen Teams zusammen, die ihre Aufträge ausführen. Sie sind knallhart und haben Spaß daran, das Beste aus Teams und Einzelnen hervorzulocken. Generäle sind Manager. Sie entscheiden nicht darüber, Krieg zu führen; sie führen die Details aus. Colin Powell würde alles tun, was in seiner Macht steht, um einen Krieg zu vermeiden, aber falls dieser unvermeidlich ist, wird er ihn mit Brillanz und Mut führen. Generäle stört es nicht, Leute zu kränken, und sie sind imstande, Opfer zu bringen, denen andere nie ins Auge sehen könnten. Auch Managern wohnt diese Zweckmäßigkeit inne. Alle wahren Manager sind Realisten, die erkennen und akzeptieren, dass einige wenige vielleicht den Preiszahlen müssen für das Wohl der vielen.
Logistik ist die Domäne der Manager. Jedem Geschäft sind durch seine Leistungsfähigkeit, Waren und Dienstleistungen zu produzieren, zu lagern, zu transportieren und zu liefern, Grenzen gesetzt. Manager sind diejenigen, die sich um all die verschiedenen Systeme kümmern, die kooperieren müssen, um die Güter auf den Markt zu bringen.
Manager organisieren. Die Organisation bezieht sich auf die Regeln und Verfahrensweisen, die das Spiel des Geschäfts definieren. Im Allgemeinen fühlen sich Leute mit Organisationstalent zu Karrieren als Buchhalter, Rechtsanwalt und Supervisor hingezogen, sie sind aber auch in diversen anderen Berufen zu finden, in denen Vorschriften und Regeln im Vordergrund stehen. In einem Unternehmen baut der Manager die Systeme auf, die dem Unternehmen dann ein Wachstum ermöglichen.
Wenn ein Manager beschließt, ein Geschäft zu gründen, muss er im Voraus ein Team zusammenstellen, das einen Visionär und einen Marketer enthält. Aber nur wenige Manager sind derart abenteuerlustig. Die meisten ziehen es vor, sich einer etablierten Organisation anzuschließen. Franchising ist maßgeschneidert für Manager. Hier kann sich der pedantische Organisator in ein System einkaufen, das keine Abweichung von einer festen Formel verlangt oder gar erlaubt. Die Regeln sind klar. Die Systeme haben sich bewährt. Eine pflichtbewusste Person muss sich nur an das Handbuch halten und die Regeln ohne Ausnahmedurchsetzen.
Mit einem guten Management nimmt ein Unternehmen die Art von aggressiver Haltung ein, die es befähigt, auf dem Markt zu überleben. Es stürzt sich auf Details, die mit dem Wachstum in Konflikt geraten würden. Murphys Gesetz herrscht im Geschäftsleben vor. Alles, was schief laufen kann, wird mit Sicherheit schieflaufen. Stellen Sie immer sicher, dass der Manager jedes Detail überprüft, bevor Sie den Marketer Ihren Kunden ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung zeigen lassen. Manager sind da, um die Bescherung, die Visionäre und Marketer angerichtet haben, wieder in Ordnung zu bringen.
Wenn Manager versagen, liegt der Grund darin, dass sie zu rigide und dogmatisch werden. Wenn Regeln mehr zählen als Menschen, erheben sich Arbeiter gegen die Führung. Wenn Organisatoren Groll hervorrufen, indem sie Verfahrensweisen und Profite über die Menschlichkeit stellen, fordern sie eine Gegenreaktion innerhalb ihres eigenen Systems heraus.
WIE SIE ZUSAMMENPASSEN
Ihr Unternehmen oder Projekt fängt mit Ihnen an. Wenn Sie Ihren inneren Visionär, Marketer und Organisator in Balance zu bringen vermögen, sind Sie in der Lage, die Projekte, die sich schließlich zu Ihrem Beruf entwickeln werden, zu initiieren, ihnen gerecht zu werden und sie abzuschließen. Ihre Kompetenz in allen drei Bereichen wird entsprechende Spezialisten anlocken. Wenn Sie die Sprache anderer Menschen sprechen, neigen diese dazu, Ihnen mehr zu vertrauen und Ihre geschäftliche Kompetenz zu akzeptieren.
Wenn Ihr Unternehmen wächst, werden Sie sich Spezialisten suchen müssen, die jede der drei Grundfunktionen unabhängig voneinander ausführen können, ohne die Bemühungen anderer Spieler zunichte zu machen. Wenn Sie einen Visionär, einen Marketer und einen Manager finden, die zusammenarbeiten können, sind die notwendigen Bestandteile für eine überaus leistungsfähige Geldmaschine beisammen. Aber die Maschine wird nur funktionieren, wenn alle Führungskräfte ihre Pflichten verstehen und wissen, wie sich überschneidende Verpflichtungen mitten anderen zu koordinieren sind.
Um erfolgreich zu sein, müssen Sie Ihre Stärken und Schwächen einschätzen können, damit Sie herausfinden, welche Rolle Sie am besten spielen. Bemühen Sie sich darum, sich nichts vorzumachen. Untersuchen Sie Ihre früheren Leistungen. Fragen Sie Ihre Partner, wo Sie am effektivsten sind. Achten Sie darauf, welche von Ihren Aufgaben am direktesten Geld in Ihr Geschäft fließen lässt. Lernen Sie Ihre Schwächen kennen, sodass Sie die richtigen Partner finden können, welche die Lücken füllen, die Sie zurücklassen.
Stellen Sie sich Ihr Geschäft als einen Berufssport vor. Behalten Sie das Tun und die Stärken Ihrer Mitarbeiter im Auge. Erstellen Sie ein Profil von jedem, das Ihnen als Gedächtnisstütze in Hinblick darauf dient, was er sie am besten kann. Betrauen Sie Spieler mit der Funktion, die sie am besten erfüllen können. Hoch-kompetente Leute können vieles gut erledigen, denken Sie also daran, dass Sie Aufgaben nicht nur entsprechend der Fähigkeit des Einzelnen zuweisen, sondern auch berücksichtigen, wie sehr ihn die jeweilige Aufgabe reizt. Wenn Leuten gefällt, was sie tun, brennen sie nicht aus.
Sobald Sie die Notwendigkeit dieser drei sich ergänzenden Funktionen in Ihrem Geschäft erkennen, können Sie jede Rolle entwickeln, sodass sie harmonisch mit den anderen funktioniert. Jede Abteilung muss ihren eigenen Vorgesetzten haben, aber sie alle müssen auch kooperieren, um effizient das Gesamtziel des Unternehmens zu erreichen.
Die meisten Projekte und Geschäfte starten als eine Ein-Mann-Show. Um zu einem Unternehmen zu werden, müssen sie expandieren, damit sie ein Team von Führungskräften aufnehmen können. Die Vergrößerung der Führungsspitze erhöht die Komplexität einer Firma. Zwischenmenschliche Komplikationen sind der übelste Killer von Träumen. Viele Entrepreneure ziehen sich zurück und werden wieder Alleingesellschafter, weil sie nichts mit den Problemen anderer Leute zu tun haben wollen. Wenn Sie also nicht lernen, Menschen zu verstehen und sie zu funktionsfähigen Teams zu organisieren, wird sich Ihr Traum nie erfüllen. Die Herausforderung besteht darin, eine Organisation aufzubauen, die für Sie arbeitet – und nicht eine, für die Sie arbeiten.
Balance ist die Lebensessenz für Unternehmensführer. Ein dominanter Visionär wird den Marketer und den Manager mit wilden Plänen, die niemals Wirklichkeit werden, völlig fertig machen. Ein Marketer, der die Kontrolle innehat, wird jeden zu Tode schinden mit Projekten, die das Geschäft in die falsche Richtung führen. Übernimmt ein Manager die Kontrolle, wird sich die ganze Organisation in Bürokratie verzetteln. Erfolgreich sind die Teamspieler, die ihre Funktion kennen und den anderen Rollen im Unternehmen Achtung erweisen.