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Allein

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Der Frühling breitete sich langsam über New Haven aus. Die Vögel zwitscherten, das Gras erstrahlte in sattem Grün, die Bäume blühten in den schönsten Farben. Lilly liebte es, die Natur nach einem harten Winter beim Erwachen zu beobachten. Vier Monate lebte sie nun bereits in dem kleinen, gemütlichen Ferienhaus am Strand und Lilly bereute die Entscheidung, den Big Apple zu verlassen, keine Sekunde.

In New Haven war sie zur Ruhe gekommen, hatte sich mit ihrer Situation abgefunden, sich in ihrem neuen Leben eingerichtet. Ethan und Corinne waren genau so weit weg, wie Zoe und Marc oder wie Carlos und Henrietta. Und Lilly grämte sich deswegen nicht. Das erste Mal in ihrem Leben war sie wirklich allein, ging ihren Weg ohne jemanden um sich zu haben und sie kam damit zurecht.

War es anfangs sehr ungewohnt gewesen niemanden zu haben, mit dem sie sich bereits beim Frühstück unterhalten konnte, empfand sie es inzwischen als wohltuend einfach ihren Gedanken nach hängen zu können. Niemand, mal abgesehen von Zane, der eine kleine Wohnung in der Stadt bezogen hatte, interessierte sich dafür, was sie den lieben langen Tag so trieb. Es war ihr sogar ganz egal, dass Martha immer wieder und sogar mit Nachdruck um die Korrektur ihres zweiten Buches bat. Lilly saß ihrer Meinung nach schon viel zu lange über den Änderungen. Doch Lilly ließ sich nicht drängen. Wenn sie arbeiten wollte tat sie das, wenn nicht, dann fuhr sie in die Stadt und setzte sich in ihr Lieblingskaffee am Hafen und beobachtete stundenlang die Menschen um sich herum. Lilly war zufrieden, mit sich, mit der Welt, mit ihrem Leben. All die Probleme und Sorgen waren so unendlich weit weg, dass sie ihr immer unwirklicher erschienen.

Natürlich wusste sie, das Ethan und Corinne inzwischen verheiratet waren. Doch, obwohl sie lange gebraucht hatte sich mit der Tatsache abzufinden eben nicht seine Mrs. Blake zu sein, kam ihr das nun vor, wie eine andere Welt. Eine Welt, in der sie selbst fehl am Platz war, in die sie nie hineingepasst hatte. Ihre neue Welt bestand aus einem kleinen Haus am Strand, ihrem Laptop, auf dem sie all ihre Gedanken und Ideen zusammentrug und dem kleinen Würmchen, das unter ihrem Herzen wuchs.

Lilly war inzwischen Anfang des sechsten Monates schwanger und nach dem die ersten Monate wirklich sehr beschwerlich gewesen waren, fühlte sie sich nun so wohl, dass sie täglich spazieren ging oder mit dem Rad an der Küste entlangfuhr, wenn sie aus Portland zurückkam.

Jeden Tag fuhr sie in das Sanatorium in dem Sharon lebte. Jeden Tag saß sie bei ihrer Mutter und versuchte ihr ins Leben zurück zu helfen. Sharon war noch lange nicht soweit ihren Alltag selbstständig bewältigen zu können. Zu sehr hing ihr Verstand in dem Gefängnis fest, das Harvey ihr erbaut hatte. Aber das war egal. Lilly hatte es nicht eilig. Sie glaubte beharrlich daran, dass ihre Mutter eines Tages mit ihr nach New York zurückkehren würde und dann waren sie wieder eine Familie. Wann das tatsächlich geschah, war ganz egal. Es spielte einfach keine Rolle.

Längst konnte Lilly ihren süßen Babybauch nicht mehr verstecken und sie wollte es auch nicht. Sie war glücklich mit sich und der kleinen Kugel, die sich unter ihrem Herzen wölbte. Nie in ihrem Leben war sie so zufrieden gewesen wie in diesen Wochen in New Haven und deshalb hatte sie es nicht eilig zurück zu kehren.

In New York wartete nichts auf sie. Nichts, außer Frank. Zuverlässig wie eine Schweizer Uhr rief er Lilly zwei Mal die Woche an. Immer am Sonntagabend und am Donnerstagvormittag klingelte ihr Handy und immer meldete er sich mit “Hey Liebling”.

Frank war wirklich ein wundervoller Kerl. Er war der Mann, auf den sie sich wirklich verlassen konnte, aber er war eben nicht der Vater. Lilly war sich so sicher, das ihr Baby das Ergebnis ihrer großen Liebe zu dem Mann war, der mit einer Anderen die Flitterwochen in Europa verbrachte, das sie bereits darüber nachdachte ihren kleinen Jungen nach seinem Großvater Elias zu benennen. An anderen Tagen aber war sie sich sicher, dass es keine gute Idee war. Denn niemand sollte wissen, das Ethan Elias Blake der Vater ihres Sohnes war. Nicht einmal und am allerwenigsten der Vater selbst.

Seit jener E-Mail, in der sie sich von ihm verabschiedete, gab es von ihm kein Lebenszeichen mehr. Aber Lilly wusste, dass er sich nach wie vor um ihre Belange kümmerte. Denn, während eines Telefonats erwähnte Martha einen Anwalt, der sich nun um die neuen Verträge kümmern würde. Lilly war völlig überrascht gewesen, hatte sie selbst dieses Thema doch immer wieder vor sich hergeschoben ohne es wirklich anzugehen. Also ließ sie sich die Papiere zu schicken. Tatsächlich war es Michael der die Schriftstücke aufgesetzt und ganz nebenbei eine Erhöhung ihrer Anteile herausgeschlagen hatte. Zusätzlich flatterte ihr ein Scheck in Höhe von 500000$ ins Haus. Eine Summe die Fieldings sozusagen als Entschädigung an Lilly bezahlen musste, weil sie bei der Veröffentlichung ihres ersten Buches des Namens wegen übergangen worden war.

Lilly schüttelte hilflos den Kopf als sie die Papiere durchsah. Ethan würde wirklich immer über sie wachen und mit all seinem Einfluss versuchen sie vor Schaden zu bewahren. Michael hatte mit Sicherheit genug mit E.B. Enterprises and Holdings zu tun. Und nun musste er sich auch noch um eine verträumte Schriftstellerin kümmern, die ihre Angelegenheiten nicht selbst gebacken bekam, weil sein Boss es sich auf die Fahne geschrieben hatte, sie zu beschützen. Lilly war Ethan nicht böse deswegen, bewies es ihr doch, dass sie ihm niemals gleichgültig sein würde.

Schmunzelnd hatte Lilly ihren Bauch gestreichelt als sie den Scheck aus dem Umschlag zog und leise mit ihrem Baby gesprochen: „Siehst du Krümelchen, dein Daddy wird immer auf uns aufpassen.”

Natürlich gab der kleine Junge in ihrem Bauch keine Antwort aber das war auch gar nicht wichtig.

Lilly sprach oft mit ihrem Sohn. Manchmal schien er sogar mit Tritten auf sie zu reagieren. Sie liebte es so sehr den kleinen Kerl zu spüren. Nichts auf der ganzen Welt war schöner als schwanger zu sein. Es erfüllte sie mit so viel Liebe und Zuversicht. Nichts war mehr übrig von den Ängsten, die sie anfangs quälten. Alles war mit einem Mal so einfach. Lilly freute sich mit jeder Faser darauf den kleinen Krümel zur Welt zu bringen, ihn im Arm zu halten, ihm zu lehren wie wundervoll Liebe war. Er sollte von Anfang an spüren das er für sie das wichtigste auf der ganzen Welt war, dass seine Mommy ihn aus tiefstem Herzen liebte. Und genau deshalb sprach sie viel mit ihm, erklärte ihm wie schön der Frühling war, ließ ihn an allem teil haben was sie tat.

Niemals hätte Lilly geglaubt das sie so glücklich damit sein würde Mutter zu werden. Als Ethan ihr damals den Antrag machte, hatte ihr allein der Gedanke daran irgendwann einmal ein Baby zu bekommen, so schreckliche Angst gemacht, dass sie sich mit allem dagegen sträubte was sie aufbringen konnte. Doch nun war sie glücklich damit. Der kleine Junge, der in ihr heranwuchs, gab ihr die Kraft, die sie brauchte um ihren Zustand zu genießen.

Es war früher Nachmittag als Zane den Wagen in der Auffahrt parkte. Schon von der Straße aus hatte Lilly bemerkt, dass ein fremder Wagen auf dem Hof stand. Es war ein Wagen mit New Yorker Kennzeichen. Sofort begann ihr Herz zu rasen. Noch nie hatte sie in New Haven Besuch gehabt, was hauptsächlich daran lag, dass sie alle, die überhaupt wussten wo sie war, darum gebeten hatte fernzubleiben und den Rest brauchte ihr Aufenthaltsort nicht zu interessieren. Lilly genoss die Einsamkeit in New Haven und wollte sich diese Ruhe um jeden Preis bewahren.

Nervös stieg sie aus. Langsam fielen ihr sogar einfache Bewegungen immer schwerer aber auch das hatte etwas Schönes.

Lilly trat auf die Veranda ihres Häuschens und sah plötzlich Frank herantreten. Er sah unglaublich gut aus: „Hey Liebling.” „Frank”, freudestrahlend fiel sie ihm um den Hals. Frank zögerte einen Augenblick, ehe er seine Arme um ihren runden Körper schlang, sie fest an sich zog. Es war ein seltsames Gefühl eine schwangere Frau im Arm zu halten.

Seltsam … aber seltsam schön.

„Was machst du denn hier”, Lilly freute sich wirklich. Wenn es auch nicht die Art Freude war, die er vielleicht erwartete.

„Henrietta schickt mich”, Frank überlegte einen Augenblick ob er Lilly einfach küssen sollte, weil das Verlangen nach ihren weichen Lippen ihn beinahe überwältigte, ließ es dann aber doch. Zu lange war es her, dass zwischen ihnen mehr war als nur Freundschaft.

„Henrietta?” Lilly wunderte sich, als sie den Haustürschlüssel aus ihrer Handtasche kramte.

„Ja, sie will unbedingt das du bei der Gala erscheinst. Ich hab ihr allerdings keine Hoffnungen gemacht”, antwortete Frank in dem Wissen, dass er den weiten Weg aus New York völlig umsonst gemacht hatte. Aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.

Allerdings machte Lilly ihm postwendend einen Strich durch die Rechnung, als sie sagte: „Richte ihr doch einfach aus, dass ich verhindert bin.” „Du hast auf ihre etlichen Einladungen nicht reagiert, also nehme ich an, sie weiß das schon. Aber du kennst Henrietta. Wenn Sie etwas will dann …” Lilly fiel ihm lächelnd ins Wort: „… dann schickt sie ihren Lakaien.” „Na bitte. Ich bin doch nicht ihr Lakai”, Frank lachte lauthals. Es gefiel ihm Lilly nach allem was geschehen war wieder so unbeschwert zu sehen.

„Im Ernst Lilly. Du kannst dich nicht ewig vor der Welt verstecken.” „Es gefällt mir hier aber sehr gut. Und dem Krümel auch”, Lilly strich sich sanft über den Bauch. Dabei konnte sie sehen das Frank mit sich kämpfte, dass er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Deshalb nahm sie ihm diese Entscheidung ab, als sie nach seiner Hand griff und sie auf ihren Bauch legte. Der kleine Krümel war an diesem Tag unglaublich aktiv und so hoffte sie, dass vielleicht auch Frank die sanften Tritte, die er seiner Mutter verpasste, fühlen konnte: „Das fühlt sich unglaublich an.” „Ja, ich weiß”, Lilly lächelte. In ihren Augen konnte Frank winzige Glückstränen glänzen sehen. Sie schien selbst von dem Wunder überwältigt zu sein, dass unter ihrem Herzen wuchs und sie zur schönsten Frau der Welt machte.

So überwältigt wie er selbst: „Bitte komm zu mir zurück. Es ist mir ganz egal, ob es mein Baby ist oder nicht.” „Ich kann nicht Frank. Wir haben in den letzten Wochen so oft darüber gesprochen und eigentlich dachte ich du hättest es verstanden.” „Verstanden schon, aber ich kann es einfach nicht akzeptieren.” „Ich will das nicht hier draußen diskutieren. Komm erst mal rein”, Lilly war sichtlich darum bemüht die Situation ein wenig zu entspannen.

Zu viele Diskussionen hatten in den vergangenen Monaten ins Nichts geführt. Natürlich konnte sie verstehen das Frank daran teilhaben wollte, dass er zusehen wollte wie sie runder und dicker wurde, wie der kleine Krümel in ihrem Bauch herumturnte, weil ja schließlich nach wie vor auch er als Vater in Frage kam. Aber für Lilly war das eine Angelegenheit, die sie sehr egoistisch betrachtete. Sie war nicht bereit ihr Glück zu teilen. Weder mit Frank noch mit irgendjemandem. Der kleine Krümel war ihr Baby und sie allein wollte beobachten wie er heranwuchs. Immer mehr spürte sie seine sanften Bewegungen, musste aus heiterem Himmel lachen, wenn er einen Schluckauf bekam und es sich in ihrem Bauch anfühlte als würden winzige Seifenblasen platzen. Lilly liebte das und sie genoss es jede Sekunde. Dazu brauchte sie keinen Mann. Niemand durfte diese wundervolle Verbindung zwischen ihr und ihrem Baby stören.

„Geht es dir gut?” Für Frank war es pure Folter in New York zu sitzen und darüber zu grübeln das Lilly vielleicht doch sein Kind austrug, ohne das er dabei sein konnte. Trotzdem hatte er ihre Entscheidung akzeptiert … bislang.

„Ja, ich war heute Morgen, bevor ich zu Mom gefahren bin, beim Arzt. Es ist alles in Ordnung. Der Kleine ist top fit”, Lilly stellte ihre Tasche auf den kleinen Tisch im Flur und pfefferte ihre Ballerinas achtlos in eine Ecke.

In New York würde Mrs. Archer diese wegräumen, aber hier achtete niemand darauf ob die Schuhe ordentlich aufgeräumt im Schuhschrank standen. Lilly liebte diese Normalität.

„Es wird also ein Junge”, Franks Augen begannen wieder zu glänzen. Lilly lächelte tröstlich: „Wenn sich mein Arzt nicht geirrt hat, schon.” „Ein kleiner Burton”, zärtlich strich seine Hand wieder über ihren Bauch. Doch dieses Mal wich Lilly zurück: „Oder ein kleiner Blake.” „Ja … natürlich. Sie sind vor ein paar Tagen von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen”, Frank konnte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen, obwohl er wusste, dass er Lilly damit verletzte. Sie musste endlich aufhören Ethan nach zu trauern.

Doch Lilly reagierte gelassener auf seine Stichelei als er angenommen hatte: „Ich weiß. Ich hab gestern mit Michael telefoniert.” „Oh … des Teufels Advokat.” „Lass die Spitzfindigkeiten Frank”, Lilly wandte sich ab um ganz deutlich zu demonstrieren, dass ihr sein Verhalten nicht gefiel. Es funktionierte: „Sorry, aber Michael hat mich bereits sehr viel Geld gekostet. Er ist ein verdammt guter Anwalt. Aber was will er von dir?” „Er kümmert sich um meine Verträge mit Fieldings.” „Warum er? Das hätte ich auch tun können.” „Ich weiß, aber wie du schon sagtest, Michael ist ein verdammt guter Anwalt”, natürlich erzählte Lilly Frank nichts davon, dass Ethan dahintersteckte. Das wäre nicht fair gewesen.

„Na gut”, Frank bohrte nicht weiter nach, „kommst du jetzt mit mir nach New York?” „Nein.” „Henrietta besteht darauf.” „Ich weiß.” „Du solltest ihr gehorchen. Sie ist eine einflussreiche Frau” „Na und? Das interessiert mich längst nicht mehr. Ich denke darüber nach das Haus zu kaufen und hier zu bleiben”, rums … Lilly konnte den Knall, den diese verbale Ohrfeige auf Franks Wange verursachte förmlich hören. Und, als hätte sie ihm wirklich gerade eine geknallt, starrte er sie auch an: „Nein, das wirst du nicht tun. Du wirst mir dieses Kind nicht vorenthalten. Genauso wenig wie Ethan. Er ist ein Arschloch, aber er hat ein Recht darauf zu erfahren, dass er vielleicht Vater wird.”

Lilly schüttelte ungläubig den Kopf: „Warum genau springst jetzt ausgerechnet du für ihn in die Presche?” „Weil er es wissen muss. Es spielt keine Rolle ob er mein größter Alptraum ist. Ethan hat ein Recht darauf es zu erfahren und irgendwann werde ich es ihm persönlich sagen, wenn du so weitermachst.” „Das wagst du nicht”, Lilly stemmte schnaubend die Fäuste in die Hüften, was bei ihrem Umfang irgendwie süß statt bedrohlich wirkte. Sie konnte nicht fassen, dass Frank tatsächlich einfach so auftauchte, in ihr zufriedenes Leben platzte und ihr noch dazu die Pistole auf die Brust setzte.

Das ging eindeutig zu weit: „Trau dich das ja nicht. Wenn du ihm gegenüber den Mund aufmachst sind wir beide geschiedene Leute.” „Er hat ein Recht darauf.” „Worauf?”, Lilly wurde laut, „du scheinst vergessen zu haben das er erst vor vier Wochen geheiratet hat. Er konnte sich ja nicht schnell genug mit einer Anderen trösten.” „Du hättest vor der Hochzeit genug Zeit gehabt für klare Verhältnisse zu sorgen”, Frank klang mehr als nur vorwurfsvoll.

„Ich glaub einfach nicht, dass ausgerechnet du Partei für Ethan ergreifst”, Lilly wunderte sich darüber, wie ein ungeborenes Baby aus Erzfeinden plötzlich verbündete machte.

„Das tue ich nur, weil ich weiß wie beschissen es sich anfühlt. Ausnahmsweise sitzen er und ich im selben Boot”, Frank stellte unmissverständlich klar, dass er dieses Mal auf Ethans Seite stand, doch Lilly interessierte das nicht: „Das ist mir derzeit wirklich völlig egal. Ich bin diejenige die das Baby bekommt und das werde ich auch ohne Vater hinkriegen. Das erste Mal in meinem Leben nehme ich mir das Recht heraus egoistisch zu sein und du wirst das akzeptieren.” „Du musst das Baby nicht allein zur Welt bringen. Das hab ich dir schon oft genug gesagt. Aber du scheinst dir ja in den Kopf gesetzt zu haben, dass es nicht anders geht. Ich hab verdammt viel darüber nachgedacht ob ich damit leben könnte sein Kind zu erziehen und ich bin zu dem Entschluss gekommen das es mir egal ist. Du bist mir wichtig.” „Ich weiß”, Lilly sah ihn versöhnlich an, „und ich fühle mich deswegen wirklich sehr geehrt aber ich könnte das nicht. Wenn es dein Baby ist werden wir zusammen sein, aber nur dann.” „Warum?” „Weil ich nicht will das du irgendwann Ethans Sohn ansiehst und ihn genauso hasst wie seinen Vater. Ich hatte eine beschissene Kindheit, genau wie Ethan, deshalb werde ich alles tun, um aus meinem Baby ein glückliches Kind zu machen. Du würdest niemals vergessen können, dass er ein Blake ist. Bitte Frank … akzeptier diese Entscheidung”, für Lilly gab es keine Alternative zu dieser Entscheidung und das stellte sie eindeutig klar. Schon seit Monaten diskutierte sie immer wieder mit Frank, weil er ihre Sicht der Dinge einfach nicht verstand. Immer wieder fing er damit an, obwohl Lilly ihm nie Hoffnungen machte ihre Meinung zu ändern.

„Du bleibst also wirklich dabei, mir nur eine Chance einzuräumen, wenn ich der Vater bin? Und was, wenn nicht? Bleibst du dann für den Rest deines Lebens allein oder läufst du zu ihm und bettelst darum das er sich scheiden lässt?” Wie immer war Frank enttäuscht.

„Nein. Ethan hat seine Wahl getroffen und daran ändert auch das Baby nichts. Er will mich nicht lieben und damit muss und werde ich leben. Also bitte, lass das Thema jetzt ruhen. Wir haben schon viel zu oft darüber diskutiert. Es wird sich nichts an meiner Meinung ändern und wenn du noch so oft damit anfängst”, Lilly appellierte wirklich an seine Einsicht, aber Frank schüttelte nur den Kopf: „Ich werde dich nie verstehen. Gehst du wenigstens Morgen mit mir zu der Gala?” „Du bist dir bewusst das du mich damit dazu zwingst meine Schwangerschaft öffentlich zu machen.” „Ja bin ich und ich bin auch der Meinung, dass es langsam Zeit wird.” „Ich nicht. Willst du was trinken?” „Wechsel jetzt nicht das Thema.” „Was offensichtlich ohnehin nicht funktioniert. Du bist ziemlich nervig”, Lilly ging in die Küche und holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, während Frank in der Durchgangstür stehen blieb und ihr zusah: „Genau wie du. Also was ist jetzt?” „Ich denk darüber nach. Aber nur, wenn Henrietta mir verspricht, dass sie Ethan nicht eingeladen hat.” „Das wird sie wahrscheinlich nicht können. Er und seine Gattin tauchen seit geraumer Zeit überall auf, wo sie zusammen gesehen werden. Corinne will möglichst deutlich zur Schau stellen, dass sie den heißesten Junggesellen der Stadt abgegriffen hat. Außerdem bin ich mir sicher, dass er eine Einladung bekommen hat. Das tut Henrietta schon um Amanda eine rein zu würgen. Du verstehst?” „Ja ich verstehe. Willst du jetzt was trinken?” Lillys schelmisches Lächeln reichte ihr fast von einem Ohr zum anderen, dabei überhörte sie die Bemerkung bezüglich Corinnes Gebaren großzügig. Auf jeden Fall gab sie Frank zu verstehen, dass die Diskussion endgültig beendet war.

Lilly hatte keine Lust mehr sich darüber Gedanken zu machen was in New York geschah, was Ethan tat oder Amanda ärgerte.

Was spielte all das in New Haven denn schon für eine Rolle?

Gar keine …

Also wollte sie einfach weiter ihre Ruhe genießen und nicht darüber nachdenken ob sie nun zu der Gala gehen sollte oder nicht. Obwohl der Gedanke an einen großen Auftritt schon durchaus etwas Verlockendes hatte. Wenn sie mit ihrem süßen, runden Babybauch, aber ohne Mann auf einer der Galas des Jahres auftauchte, würde das für Gesprächsstoff sorgen. Egal ob sie nun zur New Yorker High Society gehörte oder nicht, war sie gerade in diesen Kreisen doch Stadtbekannt und Ethans dummes Gesicht war mit Sicherheit unbezahlbar. Wenn er sie sah, wunderschön und schwanger, blieb ihm bestimmt das Herz stehen. Zumindest hoffte Lilly inständig darauf. Ihr Anblick sollte ihm körperliche Schmerzen bereiten, so wie ihr die Trennung weh getan hatte. Ja … Lilly kehrte nach New York zurück.

Wenigstens für einen Abend …

„Bevor du ewig keine Ruhe lässt, gib mir ein Wasser bitte”, Frank hatte sich schon damit abgefunden, dass er Lilly nicht würde überzeugen können, als sie ihm lächelnd ein Glas Wasser reichte.

Sie war wirklich wunderschön. In den vergangenen vier Monaten hatten sie nur telefoniert und sie nun wieder zu sehen, ließ sein Herz schneller schlagen. Noch nie hatte er eine so schöne, schwangere Frau gesehen.

„Also hör zu”, Lilly stellte ihr Glas zur Seite, „ich tu Henrietta den Gefallen und werde morgen auf ihrer Gala auftauchen. Aber ich gehe allein dort hin, vorausgesetzt ich finde auf die Schnelle ein Kleid, in das ich hineinpasse.” „Naja, in New Haven wird es sicher irgendwo Abendgarderobe in Festzeltgröße geben”, Frank lachte und fing sich dafür einen Boxer ein: „Idiot.” „Was denn? Du bist um die Hüften rum ziemlich rund geworden.” „Das weiß ich selbst”, natürlich verstand Lilly Franks liebevolle Anspielung. Dafür, dass sie erst in der 25. Woche war, trug sie bereits eine beachtliche Kugel spazieren. Ein Umstand, der sie ansonsten eigentlich mit Freude erfüllte, in Anbetracht der Tatsache, dass sie aber gerade einmal noch 24 Stunden hatte um ein Abendkleid zu finden, machte ihr das jedoch etwas Sorgen.

„Warum fährst du nicht mit mir nach New York zurück und rufst Evelyn an? Sie kann dir ganz bestimmt helfen”, Frank wollte nur helfen, rechnete aber eigentlich nicht damit, dass er Lilly dazu bewegen konnte mit ihm zu gehen.

„Sicher nicht. Da kann ich ja gleich twittern das ich schwanger bin. Wenn ich schon auftauche, dann soll es einen Knalleffekt geben, an dem Amanda hoffentlich erstickt.” „Wieso sollte sie? Schließlich weiß doch niemand von deiner Affäre mit Ethan.” „Glaub mir, den Trumpf werde ich mir für einen besonderen Moment aufheben”, Lilly ging nachdenklich hinaus auf die Terrasse.

Frank hatte recht. Niemand wusste, dass das Baby unter ihrem Herzen von Ethan sein konnte, aber sie war sich sicher, dass er es spüren würde. Er würde es wissen, genau wie sie sich sicher war und deshalb eine Beziehung mit Frank niemals mehr in Frage kam.

Hatte sie sich vor Monaten, als sie New York verließ, damit abgefunden verloren zu haben, war sie nun bereit zu kämpfen. Corinne durfte mit Ethan niemals glücklich sein. Egal ob er seine Entscheidung überdachte oder nicht, das Baby würde immer zwischen ihm und seiner Frau stehen. Der kleine Junge, den Lilly in sich trug, war Ethans erstgeborener Sohn und ihm bedeutete das sicher etwas. Hieß es doch das dieses Baby ihn immer mit Lilly verband und eben diese Verbindung würde Corinne für den Rest ihres Lebens sauer aufstoßen, weil es bedeutete, dass sie das dumme Landei aus Montana eben nicht einfach so aus dem Leben ihres Mannes streichen konnte.

„Du fährst also nicht mit mir zurück?” Frank kannte die Antwort längst, aber noch einmal nachfragen schadete ja nun auch nicht. Er konnte sehen wie sie ihm abgewandt, den Kopf schüttelte: „Nein, ich werde erst morgen zur Gala erscheinen. Zane wird mich hinbringen.” „Und danach?” „Werde ich wieder nach Hause fahren.” „Und wo siehst du dein zu Hause?” „Hier”, Lilly drehte sich zu Frank um, der viel zu dicht hinter ihr stand. So dicht, dass die kleine Kugel seine Hüften berührte. Wehmütig sah er an ihr hinab: „Ich wünsche mir wirklich, dass da mein Sohn heranwächst.” „Ich weiß”, Lilly wusste nicht, was sie ihm antworten sollte. Ihr Herz kannte die Wahrheit längst aber das konnte sie Frank auf keinen Fall sagen. Zu sehr wünschte sie sich, sich ihn als Freund bewahren zu können. Dennoch wusste sie, dass er irgendwann auf einem Test bestehen würde und spätestens dann hatten sie alle Gewissheit.

„Bleibst du zum Abendessen?” Lilly wich Frank aus. Seine Nähe war ihr unangenehm, weil es sich einfach nicht richtig anfühlte ihm nahe zu sein. Er schien das zu spüren, denn er trat einen Schritt zurück: „Gern. Ich mag es, wenn du kochst.” „Und ich bekoche dich gerne”, erwiderte Lilly mit dem liebevollen Lächeln einer Frau, die ihren Mann zum Essen erwartete.

Frank saß in der Küche am Esstisch und beobachtete Lilly heimlich, während er an seinem Laptop arbeitete. Er mochte es Lilly zuzusehen wie sie am Herd hantierte. Es war zu sehen das sie genau wusste was sie tat und dabei sah sie aus wie eine ganz normale Hausfrau. Wie eine Frau die nichts anderes tat als ihrem Mann das Essen zu kochen. Und doch war sie so viel mehr als das, aber Frank wusste im tiefsten innersten seines Herzens längst, dass er sie verloren hatte.

Sicher standen die Chancen das er doch der Vater war, immer noch und nach wie vor fifty-fifty. Aber allein die Tatsache, dass Lilly sich so vehement weigerte mit ihm zusammen zu sein, obwohl er beteuerte damit leben zu können, wenn das Baby nicht Seines war, machte ihm klar, dass sie in diesem Leben niemals seine Frau sein würde. Trotzdem war er fest entschlossen auch für das Baby des Anderen ein guter Vater zu sein, wenn sie ihn nur ließe. Natürlich war das leichter gesagt als getan, dennoch war Frank davon überzeugt, stark genug zu sein.

„Würdest du bitte den Tisch decken?” Lilly war gerade dabei die Nudeln unter die Carbonara Soße zu schwenken als sie Frank aus seinen Gedanken riss. Ohne zu zögern klappte er den Laptop zu und holte die Teller aus dem Schrank. Lilly gab die Spaghetti hinein und stellte sie schließlich auf den Tisch, während Frank das Besteck brachte.

Lilly schmunzelte, als sie sich gemeinsam setzten. Irgendwie war alles so seltsam, aber doch wunderbar normal. Es, er fühlte sich gut an. Mit Ethan hatte es solche Augenblicke voller langweiliger Normalität viel zu selten gegeben und Lilly bedauerte das sehr.

Frank verschwand bald nach dem Abendessen wieder in Richtung New York, während Lilly sich auf die Terrasse legte und den angenehm warmen Abend genoss. Ein klein wenig bereute sie ihre Entscheidung bei der Gala zu erscheinen. Dabei war das Kleid nicht einmal das Problem. Irgendwo in New Haven oder in Portland würde sie schon etwas finden. Schwer im Magen lag ihr dagegen, dass sie durch ihren Auftritt, ihr großes Geheimnis preisgab. Denn ihre Babykugel konnte sie auf gar keinen Fall mehr verstecken. In einem Abendkleid erst recht nicht. Aber irgendwann musste sie ihr Geheimnis ohnehin lüften.

Warum also nicht auf großer Bühne?

Trotzdem schlief Lilly sehr schlecht. All die Ängste, die sie schon vergessen zu haben schien, kochten wieder hoch.

Wie würde Ethan darauf reagieren?

Interessierte es ihn überhaupt?

Wie würde es weitergehen, wenn er erst einmal Bescheid wusste?

Lilly hatte keine Ahnung, doch die wirren Gedanken, die durch ihren Verstand tobten, hinderten sie daran zu schlafen. Und auch der kleine Krümel schien die Unruhe seiner Mutter zu spüren, denn er tobte regelrecht in ihrem Bauch herum. Erst seit wenigen Wochen spürte Lilly die Bewegungen des kleinen Jungen. Meist fühlte es sich so an, als würde er Schwimmübungen vollziehen, doch immer öfter fühlte sie auch die winzigen Tritte oder wenn der Kleine seine Lage veränderte. Vor allem, wenn sie nachts im Bett lag, wurde der Krümel munter. Dann zog sie oft ihr Nachthemd nach oben und legte ihre Hände auf ihren Bauch. Dabei konnte sie die süßen Wellen, die das Baby auf ihre Bauchdecke zauberte, genauso spüren, wie auch sehen. Lilly genoss diese Augenblicke, obwohl er sie damit regelmäßig um den Schlaf brachte.

In dieser Nacht war wieder einmal nicht mit Schlaf zu rechnen, also stand Lilly irgendwann auf und legte sich in die Badewanne. Das warme Wasser, das ihren Körper umhüllte, beruhigte den kleinen Krümel, ließ ihn irgendwann sogar einschlafen. Zumindest wurde es still im Bauch und Lilly schlief schließlich, in einen dicken, flauschigen Bademantel gewickelt, auf der Couch im Wohnzimmer ein.

Als Lilly am frühen Morgen erwachte, tat ihr jeder Muskel im Leib weh. Sie fühlte sich wie gerädert und dachte deshalb ernsthaft darüber nach, die Gala einfach zu vergessen um den ganzen Tag liegen zu bleiben. Doch sie hatte es Frank versprochen und er war mit Sicherheit bereits bei Henrietta gewesen um ihr Bescheid zu geben. Also konnte Lilly keinen Rückzieher mehr machen. Was sie nun aber vor das Problem der Kleiderwahl stellte. Es blieb ihr also nichts anderes übrig als sich erst einmal ins Web zu begeben und nach zu schauen, wo sie denn überhaupt ein Abendkleid herbekam. Das war aber gar nicht so einfach, deshalb musste an diesem Samstagmorgen der Besuch bei ihrer Mutter ausfallen. Lilly brauchte jede Minute um das richtige Outfit zu finden.

Am Ende einer deprimierenden Shopping Odyssee entschied sie sich für ein cremefarbenes, bodenlanges Seidenkleid mit dunkelroten Bordüren, das ihren Körper sanft umhüllte anstatt jede Kurve zu betonen. Dazu wählte sie nudefarbene Pumps, in denen sie hoffte den Abend zu überstehen.

Ja … Lilly war zufrieden, als sie sich von allen Seiten im Spiegel betrachtete. Ihre Frisur saß perfekt und das Make-Up passte sowohl zum Kleid, als auch zum Anlass. Auf Schmuck verzichtete sie zur Gänze. Nichts sollte von der schlichten Eleganz des Kleides ablenken. Außerdem wollte Lilly ganz bewusst darstellen, was sie trotz all dem Luxus, den Ethan ihr schenkte, immer gewesen war: eine einfache junge Frau und genau so war auch das Kleid. Einfach, ohne viel Pomp, aber wunderschön.

„Sie sehen großartig aus Ma'am”, Zane, ein großer, gutaussehender Kerl Mitte dreißig der ihr seit Monaten treu zur Seite stand, nickte anerkennend, als Lilly an die gemietete Limousine herantrat, mit der er seine Chefin nach New York fahren würde. Sie reichte ihm mit einem zarten Lächeln um die Lippen den Schlüssel für die Haustür und stieg ein, während er eilig abschloss und den Schlüssel verwahrte.

Zane war wirklich eine gute Seele. Er war ihr persönlicher Carter. Die ganze Zeit stand er ihr treu zur Seite, half ihr dabei den Garten zu pflegen, fuhr mitten in der Nacht zum Supermarkt, wenn sie die Lust auf Erdnüsse überkam, chauffierte sie jeden Tag zur gleichen Zeit zu ihrer Mutter nach Portland, beriet sie in der Abendkleid-Frage. Zane war ein stets unsichtbarer und doch immer anwesender Begleiter, auf den Lilly sich zu einhundert Prozent verlassen konnte. Zwischen ihnen herrschte blindes Verständnis. So wie zwischen Ethan und Carter. Und Lilly fühlte sich von ihrem Bodyguard das erste Mal nicht bedroht.

Zane war ein Teil ihres Lebens geworden und sie mochte ihn. Manches Mal jedoch fragte sie sich wie ein gutaussehender Mann wie er, Zane hatte mit seinen blonden, für einen Soldaten viel zu langen Haaren, seinen hübschen, von langen Wimpern umrandeten, grünen Augen und seiner muskulösen Statur ein wenig Ähnlichkeit mit Ethan, sich nur einer Person verschreiben konnte. Sein Leben verlief wie Lilly es diktierte und es schien ihm recht zu sein. Er stellte nie in Frage was sie von ihm verlangte.

Was die Treue eines solchen Mannes wohl kostete?

Lilly hatte keine Ahnung. Es interessierte sie nicht einmal wer Zane nun bezahlte. Damals, nach der Entführung war er Ethans Angestellter gewesen, doch in ihr Leben zurück brachte ihn Frank. Ganz bestimmt, und da war Lilly sich wirklich sicher, kostete die Loyalität eines Prachtkerls wie Zane ein Vermögen. Denn ein Job wie der seine, war eine 24 Stunden/7 Tage die Woche Aufgabe, der man sich verschreiben musste und Zane hatte das offensichtlich für sie getan. Und dafür war Lilly ihm wirklich dankbar, als sie im Wagen saß und darauf wartete, dass er die Haustür verschloss und sie dann nach New York fuhr.

„Alles in Ordnung Ma'am?” Zane steuerte den großen, schweren Wagen souverän aus der Einfahrt. Verlor dabei aber nie den Blick für seine Schutzperson. Er sah sofort das Lilly nachdenklich und irgendwie verloren im Fond des Wagens saß.

„Alles okay”, sie lächelte verkrampft, strich sich gedankenverloren über den Bauch.

Natürlich wusste Zane, dass das eine Lüge war, aber er bedrängte Lilly nicht weiter, sondern nahm langsam an Fahrt auf.

Der Weg nach New York war für Lilly an diesem Abend ein beschwerlicher. Nicht, weil sie sich nicht wohl fühlte. Körperlich ging es ihr gut und auch mit dem kleinen Krümel war alles in Ordnung. Doch sie hatte Angst. Angst davor, was sie erwartete. Das Leben in New York stand in den vergangenen Wochen nicht still. Alle waren ihren Weg weiter gegangen. Ethan war verheiratet, Larry arbeitete für Carlos, Zoe … ja was war eigentlich mit Zoe?

Sie war die Einzige von der Lilly in den vergangenen Monaten kein Lebenszeichen erhielt. Sie wusste nicht einmal ob Henrietta nun ihre Entwürfe umgesetzt hatte oder nicht. Lilly hatte keine Ahnung wessen Kleider sie bald bewundern würde. Doch sie wusste, dass sie das Gespräch mit ihrer Freundin suchen musste. Irgendwann … aber nicht an diesem Abend, an dem sie ihr großes Geheimnis lüftete und mit einem Knall in die New Yorker High Society zurückkehrte.

Kapitel 2


Black Heart

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