Читать книгу Reiseabenteuer: Sonnengeflüster. Zwei Frauen offroad durch Namibia. Eine unvergessliche Safari Reise per Land Rover 4x4 durch Afrika. - Sonja Piontek - Страница 7
Immer wieder Namibia
ОглавлениеVORWORT VON MICHAEL MARTIN
Als ich vor dreißig Jahren zum ersten Mal durch Namibia fuhr, gab es noch kaum Lodges, Campingplätze und Reiseleiter, die heute das Reisen in diesem Land so einfach und attraktiv machen. Kurz zuvor war Namibia nach langem Bürgerkrieg unabhängig geworden und die Aufbruchstimmung war überall mit Händen zu greifen.
Ich erlebte damals ein Land von großer landschaftlicher Schönheit und Vielfalt, das mit keinem anderen in Afrika zu vergleichen war. Es reichte manchmal eine Stunde Fahrt, um von fruchtbaren Bergregionen durch die Wüste an die raue Atlantikküste zu gelangen, oder von der modernen Hauptstadt Windhoek in verschlafene Nester mit unaussprechbaren Namen im Farmland. Ähnlich erging es mir mit den Menschen, die so unterschiedlich lebten und aussahen und sich doch unter dem Dach der jungen Nation zusammengefunden hatten.
In den Folgejahren bereiste ich das Land mit eigenem Geländewagen, mit angemieteten Fahrzeugen und auf meinem Motorrad. Immer schätzte ich die überschaubaren Entfernungen, die guten Wegweiser sowie Straßen und Pisten ohne Schlaglöcher. Ich genoss romantische Nächte im Windschatten meiner Maschine an der Skelettküste genauso wie das wilde Zelten im Kaokoveld. Nach einem Dutzend Reisen glaubte ich das Land zu kennen – und entdeckte doch immer wieder neue Pisten, die mich in wunderbare Landschaften führten.
Die wirtschaftliche Entwicklung, die Namibia in den letzten Jahrzehnten genommen hat, ist beeindruckend. Vor allem die beiden so unterschiedlichen Bereiche Bergbau und Tourismus trugen dazu bei. Den größten Nutzen davon hat allerdings bis heute die weiße Bevölkerung, denn auch wenn inzwischen eine kleine Mittelschicht in den Städten entstanden ist, leben große Teile der schwarzen Bevölkerung weiter in prekären Verhältnissen.
Wer heute als Tourist durch das Land fährt, wird von den sozialen Problemen wenig mitbekommen, zu dünn besiedelt ist Namibia entlang der klassischen Routen. Der Reisende erlebt vielmehr fantastische Landschaften, wunderschön gelegene Lodges und Campingplätze, gut präparierte Pisten sowie ausgesprochen freundliche und offene Menschen.
Von einer solchen Tour erzählt dieses Buch. Routenführung, Dauer und Fahrzeug unterscheiden sich bewusst nicht groß von den Reisen anderer Touristen. Damit wird deutlich, wie viel man in vier Wochen mit einem gemieteten Geländewagen auf eigene Faust in Namibia erleben kann. Voraussetzung ist, dass man so neugierig und offen durch das Land reist, wie das Sonja Piontek und Carolyn Strover getan haben.
Sonja schreibt in sehr persönlichen Texten von der Begegnung mit interessanten Menschen und von unvergesslichen Erlebnissen in den weiten Landschaften Namibias. Sie vermittelt dem Leser aber auch, in welcher Phase ihrer persönlichen Entwicklung sie sich zu dieser Reise entschlossen hat. Sie wurde dabei von ihrer Freundin Carolyn begleitet, die mit ihrer Kamera immer nah an den Menschen und an der Autorin dran war.
Das Buch macht Lust, lieber heute als morgen in dieses Land aufzubrechen, und ist dabei auch hilfreicher Leitfaden bei der Verwirklichung der Reiseplanung. Ich selbst habe in den letzten dreißig Jahren fast dreißig Fahrten durch Namibia unternommen und ich freue mich darauf, bald wieder dorthin zurückzukehren.
Michael Martin