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Wia wird a Schneemann zum Schneemann?

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Es schneibt ganz dicke Flock´n,

a jedes Doch hot weiße Lock´n,

alle Tür´n san fest verschneit,

drinnen in der Stub´n sitz´n d´Leit.

Der Schnee, er wirbelt und er tanzt,

fong eahm, ob du des a kannst?

A Flock´n durt und ane do,

wia wanns leben tät´n, grod a so.

Des denken woi a alle Kinder,

denn die lieben jo den Winter,

also raus ganz schnöll und es wird

sofurt ganz glicklich ausprobiert

und dabei in Himmel auffiblickt,

ob da Schnee a wirkli pickt.

Do a Flockerl und durt a,

zerscht is d´Kugel nu ganz kla,

da Max, die Lore und der Flo

san do drüber mächtig froh.

Der Schneemonn kugelt sie jetzt ob

und hoilt die Meute schen auf Trob,

schiab´n losst er´s hin und her,

ein Gerolle kreuz und quer.

Max schiabt on, der Flo hilft mit,

mit der Lore sans zu dritt

und scho steht die erste Kugel,

a mächtig großer Schneemannsmugel.

Jetzt wiard wieder weiterg´roillt,

kan von denen is mehr koilt,

über Furchen, über Stana,

schneeweiß, jo es is zum Wana

is die Kugel nimmermehr,

es muass anfoch a Schnee nu her.

Lochend, fröhlich und voill Freid

wiard die Kugel long wia breit,

die drei schaun se amoil an,

wer die Kugel daheb´n kann?

Rote G´sichter ganz verzerrt,

weil die Kugel hot se g´wehrt,

kaum hom´s glaubt, dass oben steht,

des ganze Spül von vurn losgeht.

Jetzt mochen ´s sie´s a bissl klaner,

dem Schneemann wird do glei zum Wana,

a Bauch muass groß und rund a sei,

a Träne tropft vom Baucherl glei.

Der Flo, der siacht´s und deit drauf hin,

“schau – ob verruckt i vielleicht bin,

der Schneemann want grod in der Mitt´n,

wos san denn des für neiche Sitt´n?”

“Salzig schmeckt´s” sogt jetzt der Max,

“des is ka Lercherl und ka Klax”

scho hom´s kräftiger ang´schob´n

und heb´n die Kugel jetzt nach ob´n.

Schnöll hoin´s nu Schnee, den pick´ns drauf,

da heart die Rehrerei scho auf,

“A Schneemann, der so an´griat is”,

mant´d Lore “jo, des was i g´wiss,

das der wos ganz Besonders is”.

Nun roll´ns den Kopf im tiafer´n Schnee,

dass ka Erd´n draufpickt und a ka Klee,

“sunst want er wieder “ sogt die Lore

“und i suach eahm glei seine Hoare”.

Da Kopf is wirkli schen und rund,

der Schneemann jetzt scho kugelrund,

oils Huat gibt´s einen schenen Topf

und von der Lore jetzt an Zopf.

Zwa schene Nuss wia braune Augen

sich im Schneegesicht ansaugen

und a Karott´n mitten im Gesicht,

damit er alles recht guat riecht.

An Bes´n schleppt der Max daher,

den steck´ns eine – a bissl quer

und nu zwa Pockerl goar als Potsch´n,

san scho ziemlich rechte Totsch`n.

Der Schneemann wockelt und er deit,

hobt´s wos vergessen, ihr klan Leit,

wüll er sog´n, aber des geht net,

weil er an Mund jo brauch´n tät.

Die drei begreifen des net glei,

hoilt`n fest die Kugeln mit Geschrei,

der Schneemann haut jetzt umanond

und trifft die Lore auf ihr´n G´wand.

“Jo, wos soill denn des?” mant´s keck

und rennt davon vor lauter Schreck

der Max locht und mant jetzt goar,

“der Schneemann is a echter Noarr”.

“Na” sogt der Floh, “der wüll was sog´n

und kann sie net amoil beklog´n,

er hot kan Mund, sechts des denn net,

ob er a Astl ois soilches mögen tät?”

Und scho bastelns an dem Mund

auf dem Schneemann kugelrund

und des Lächeln man erkennt,

des über´s G´sicht vom Schneemann rennt.

Was für a Freid, manen die Drei

und san ganz ehrlich live dabei,

wia der Schneemann sog´n tuat,

“mei – jetzt geht´s ma wirkli guat”.

Dass ma so was wirklich heart,

seid´s ihr Eltern jetzt belehrt,

brauchts an Glaub´n und des Wissen,

des ihr meistens losst´s vermissen:

Nur wer mit´n Herz´n denken kann,

waß, dass a Schneemann red´n kann.

Unser Leben - ein Wimpernschlag

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