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Aufbau eines Studiums zum Wing

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Der Aufbau eines Studiums zum Wing im Bachelor-Master-System bietet einige Besonderheiten. Denn Bachelor- und Master-Studiengänge sind anders aufgebaut als die ehemaligen Diplomstudiengänge. Vorteile des neuen Studiensystems liegen darin, dass Bachelorstudiengänge prinzipiell eine stärkere Differenzierung des Studienangebots ermöglichen. Jedoch wird hiervon in der Praxis noch zu wenig Gebrauch gemacht wird. Auch die Einordnung der neuen Abschlüsse im Vergleich zu den bisherigen Studienabschlüssen (Diplom, Magister) ist noch immer nicht abschließend geklärt.

Befürworter des neuen Systems von Bachelor und Master führen an, dass in Deutschland neben dem traditionellen Studiengangkonzept, das auf fachliche Breite und wissenschaftliche Tiefe ausgerichtet ist, nun weitere (eher praxisorientierte) Konzepte als Alternativen gestaltbar sind. Jedoch übersehen viele dabei, dass das deutsche Bildungssystem schon immer eine fundierte praktische Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen vorsieht. Folglich ist die Nachfrage nach Studiengängen schon alleine deshalb verständlicherweise geringer ist als in Ländern, denen ein entsprechend breit gefächertes und gut ausgebautes Ausbildungssystem fehlt.

Dennoch ist die Entwicklung zu neuen Studienformen nicht vollständig übersehbar. Einerseits entwickeln immer mehr Berufsakademien bzw. duale Hochschulen, die erwiesenermaßen stark anwendungsorientiert arbeiten, Bachelor-Angebote. Andererseits bieten auch die klassischen Hochschulen neue Angebote an. So gibt es an der HTW des Saarlandes den Studiengang Aviation Business, der die Pilotenausbildung (korrekt: Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer) in ein praxisnahes Studium der technischen Betriebswirtschaftslehre integriert.

Während in der alten Diplom-Welt häufig forschungslastige Themen dominierten, kommen nun immer mehr praxistaugliche Lehrangebote zum Einsatz. Außerdem ist die klassische Aufteilung in ein wertloses Vordipom und das eigentlich gewünschte Diplom nun überflüssig. Allerdings ersetzt das Bachelorangebot nicht das Vordiplom. Stattdessen sind die Lehrinhalte, die sich ursprünglich im Vordiplom befanden, nun in den ersten drei bis vier Semestern des Bachelorstudiums zu finden. Darauf aufbauen erfolgt dann die Spezialisierung und Vertiefung des Grundlagenwissens. Folglich bietet das Bachelorstudium ähnlich viele Inhalte wie zuvor die Diplomstudiengänge.

Kürzere Studiendauer durch den passenden Aufbau eines Studiums

Richtig ist sicherlich, dass das neue Bachelor-Master-System grundsätzlich aufgrund verkürzter Studiendauern vielen Studierenden einen vorzeitigen Eintritt ins Berufsleben ermöglicht. Dies ist ein Vorteil und Nachteil zu gleich. Denn einerseits können Hochschulabsolventen mit einem Studienabschluss nun schneller in das Berufsleben eintreten. Andererseits stellt sich die Frage, wieviel die Unternehmen einem 22-jährigen Absolventen eigentlich zutrauen. Letztendlich muss die Wirtschaft den Bachelorabschluss als Regelabschluss anerkennen. Wenn sich dies nicht durchsetzen lässt, gibt es Probleme. Denn verlangt die arbeitsplatzgebende Wirtschaft einen Masterabschluss, dann verlängert die neue Studienform die grundsätzliche Studiendauer. Während des Diplomstudium grundsätzlich auf 4 Jahre ausgelegt war, ist die Kombination aus Bachelor- und Masterstudium auf 5 Jahre hin konzipiert. Im Ergebnis wirkt die Reform dann kontraproduktiv.

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