Читать книгу Die dunklen Schlachtfelder des Sternenreichs: Die Raumflotte von Axarabor - Band 216 - Stefan Hensch - Страница 7

Dan Ransen hatte Angst. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht zitterte. Diesen Triumph wollte er den Gegnern auf keinen Fall gönnen, egal was noch passieren würde. Es waren tatsächlich fünf der katzenartigen Außerirdischen, die auf Flüchtende gelauert hatten. Jetzt umstellten sie die Familie und taxierten sie mit gierigen Blicken. Zwei der Kreaturen waren mit Gewehren bewaffnet, zwei andere mit Pistolen. Der Außerirdische mit der Energieklinge schien der Anführer zu sein.

„ Die sehen köstlich aus“, fauchte eines der Wesen. „Sollen wir die wirklich zum Sammelpunkt bringen?“

Der Anführer schmälte seine Augen und legte demonstrativ seine Rechte auf den Griff an seinem Gürtel. „Das sind subversive Gedanken, Kadar. Wiederhole sie nie mehr in meiner Anwesenheit, sonst muss ich für Konsequenzen sorgen!“

Der Angesprochene gab ein leises Knurren von sich und verneigte den Kopf vor seinem Vorgesetzten. „Ihr habt recht, Herr.“

„ Was glotzt du so?“, sagte der Katzenartige links von Dan und trat näher an ihn heran. Ansatzlos schlug er dem Familienvater den Gewehrkolben in die Magengrube. „Kümmer´ dich um deinen Kram, Mensch.“

Dan brach in die Knie und ahnte die Bewegung mehr, als das er sie sah. Der Fremde verlagerte sein Gewicht auf das linke Bein, um ihm das rechte Knie ins Gesicht zu stoßen. Doch dazu kam es nicht, denn der Katzenartige versteifte sich und brach zusammen, schlug hart neben Dan auf den Boden. In der Stirnmitte der Kreatur war eine kleine Wunde erschienen, wohingegen der ganze Hinterkopf beim Austritt des Projektils weggerissen worden war.

Innerhalb weniger Sekunden ereilte die Kameraden des toten Außerirdischen das gleiche Schicksal. Wenige Momente später war die Familie von fünf regungslosen Leichnamen umgeben.

„ Was?“, fragte Kerri und verstummte dann.

Ein hochfrequentes Dröhnen brandete auf und näherte sich. Dan blickte in die betreffende Richtung und sah ein Antigravbike heranrasen. Für einen winzigen Moment glaubte der Familienvater, dass der Fahrer nicht abbremsen würde, sondern sie einfach über den Haufen fahren wollte. Das war aber unbegründet, denn das Motorrad wurde hart abgebremst und kam nahe bei ihnen zum Stehen. Für Sekunden war nur das Pulsieren des Antigravitationsantriebs zu hören.

Auf dem Fahrersitz saß ein Mensch. Er trug einen schwarzen Kampfanzug, auf dem sämtliche Insignien fehlten. Dan hatte den Kerl niemals zuvor auf Fedor gesehen. „Wer sind sie?“, fragte er mit belegter Stimme.

Der Fremde stieg von seinem Motorrad und Dan sah das große Gewehr, dass er auf seinem Rücken trug. Es bestand kein Zweifel, er hatte sie vor diesen Kreaturen gerettet.

„ Die Raumflotte schickt mich“, sagte der Unbekannte knapp.

„ Danke“, entfuhr es Kerri.

Der Mann in schwarz sah die Frau an und nickte stumm. Dann zog er seinen rechten Ärmel hoch. Er trug dort einen Minicomputer und manipulierte daran herum. „Sie bleiben exakt hier und warten. In etwa zehn Minuten kommt ein Gleiter und wird sie zum Raumhafen bringen. Ich habe Plätze an Bord des Transporter GORRON reserviert.“

Dan nickte und kämpfte mit seinen Emotionen. „Danke“, sagte er und nahm Kerri in seine Arme.

Der Fahrer des Antigravbikes löste seinen Minicomputer vom Handgelenk und ging gemessenen Schrittes zur ersten Leiche, um diese zu fotografieren. Nach und nach widerholte er diese Prozedur bei jedem toten Körper und schickte diese Bilder per Subraumkommunikation an das Oberkommando der Raumflotte. Ergänzend gab er noch seine Lageeinschätzung ab. Risikopotenzial: Mittel. Empfehle die Entsendung eines Regiments der axaraborianischen Armee. Planet Fedron könnte sonst ausgelöscht werden.

Mit routinierten Bewegungen befestigte er das Gerät wieder an seinem Handgelenk und ging zu seinem Motorrad.

„ Wie heißen Sie?“, wollte Dan wissen.

Der fremde schmunzelte kurz. „Das spielt keine Rolle. Vergessen Sie einfach, dass sie mich jemals gesehen haben.“