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Vorwort

In den zurückliegenden Jahren haben sich in den westlichen Ökonomien zunehmend die Strukturen einer wissensbasierten Wirtschaft herausgebildet, deren konstitutives Element die Vernetzungen von wissensintensiven Unternehmen untereinander und zu Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen ist. Das „Internet der Dinge“ und die „Industrie 4.0“ sind gegenwärtig Treiber dieser Entwicklung und werden das Ausmaß der Wissensvernetzung noch weiter beschleunigen. Wissensvernetzungen sind heute integraler Bestandteil von Innovationssystemen und damit für den wirtschaftlichen Erfolg von Regionen von zentraler Bedeutung. Wissensvernetzungen ermöglichen innovative Netzwerke, deren Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden spezifisches Wissen und Kompetenzen einspeisen, ohne die ein Innovationsprozess kaum noch denkbar ist. Innovationen sind in der Regel hoch arbeitsteilige Prozesse geworden, an denen die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unterschiedlicher Unternehmen und zumeist auch zahlreiche Hochschulinstitute und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie andere Institutionen teilhaben.

Für die regionalwirtschaftliche Entwicklung im Zeitalter der wissensintensiven Ökonomie stellt die Wissensvernetzung daher einen entscheidenden Parameter dar, deren konkrete Ausprägung und Dynamik vor allem von der Gestaltungskompetenz der regionalen Akteure und den politischen Weichenstellungen auf den übergeordneten Ebenen der Gebietskörperschaften abhängt. Daher müssen die Strategiefähigkeit der regionalen Akteure gestärkt und entsprechende Handlungsansätze zur Gestaltung von Wissensvernetzungen thematisiert werden. Ein wissensökonomisch fundierter Strategieansatz setzt aber substanzielle Kenntnisse der Kooperationsverflechtungen in den einzelnen Regionen voraus und damit strategische Informationen, die den Handlungskorridor der regionalen Akteure erweitern können.

Die regionale Ebene ist nach wie vor eine wichtige Plattform für den Austausch von Information und Wissen sowie zur Generierung von Lernprozessen. Metropolitanen Verdichtungsregionen wie der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg kommt in diesem Kontext eine besondere Bedeutung zu. In den Metropolregionen sind spezifische Agglomerationsvorteile vorzufinden, die sich positiv auf die Entstehung von Innovationen auswirken. Dazu gehören das große Angebot hoch qualifizierter Arbeitskräfte, der dichte Besatz mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, betriebliche Forschungs- und Entwicklungszentren, spezialisierte Dienstleistungsunternehmen, leistungsfähige Intermediäre und die räumliche Nähe von Akteuren, die Face-to-face-Kontakte und somit den Wissensaustausch begünstigt. Diese Raumkonstellationen lassen sich daher auch als metropolitane Innovationssysteme interpretieren.

Vor diesem Hintergrund hat die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg in den zurückliegenden Jahren der Wissensvernetzung eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Bereits im Jahr 2007 wurde eine Studie zur Wissensvernetzung in der Metropolregion in Auftrag gegeben, die im Jahr 2015 noch einmal aktualisiert wurde. Nunmehr liegen die Ergebnisse der neuen Studie in überarbeiteter Form vor, die im Tectum Verlag veröffentlicht werden. Neben der Unterstützung der Geschäftsführung der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg wurde diese Publikation nur durch die großzügige Förderung durch Die Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V. (AGV), dem Verband der Metallindustriellen Niedersachsen e.V. und der Wolfsburg AG ermöglicht. Unterstützung erhielt das Projekt auch von Hannover Impuls GmbH und der GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen sowie vielen anderen Wirtschaftsförderungen und politischen Entscheidungsträgern in der Metropolregion. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die vielen wissenschaftlichen Akteure, die erheblich zum starken Rücklauf der Befragungen beigetragen haben. Diesen Akteuren gilt unser besonderer Dank. In diesen Dank einbezogen ist auch die CIMA Institut für Regionalwirtschaft GmbH, die ihre Kompetenzen für die Erarbeitung der Netzwerkanalyse bereitgestellt hat, und das Land Niedersachsen wegen der großzügigen Bezuschussung dieses Projektes.

Dank gilt auch Professor Dr. Alain Thierstein und Dr. Michael Bentlage, die auf der Basis der in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg erhobenen Daten einen eigenständigen Beitrag zur Netzwerkanalyse verfasst haben.

Dr. Arno Brandt

Wissensvernetzung und Metropolregion

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