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I. Neue Welten: Die Kolonialzeit bis 1760

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1492 Kolumbus landet auf Guanahani
1493 Päpstliches Edikt Inter Caetera
1494 Vertrag von Tordesillas
1497 John Cabot an der Küste Nordamerikas
1507 Erfindung des Namens Amerika
1562 Erste Reise von John Hawkins
1577 – 1580 Weltumsegelung von Francis Drake
1607 Gründung von Jamestown, Virginia
1620 „Pilgerväter“ landen in Plymouth
1655 Englische Eroberung Jamaikas
1701 – 1713 Spanischer Erbfolgekrieg
1703 Englisch-Portugiesischer Handelsvertrag (Methuen-Vertrag)
1739 – 1748 Krieg von Jenkins’ Ohr

Die Geschichte der Beziehungen zwischen Nord und Süd in dem Erdteil, der seit rund 500 Jahren Amerika genannt wird, beginnt nicht erst mit der Ankunft der Europäer 1492. Der Doppelkontinent war vielmehr schon Jahrtausenden zuvor geprägt von Wanderungen. Es gilt mittlerweile als gesichert, dass die ersten Menschen in die für sie neue Welt einwanderten. Zumindest ein Teil dieser frühen Migranten kam über eine eiszeitliche Landbrücke in der Beringsee aus Sibirien über Alaska nach Nordamerika und breitete sich nach Süden aus. In der Folgezeit bildete sich eine außerordentliche Vielfalt an Kulturen, die transregionale Kontakte und Beziehungen aufbauten, was insbesondere auch für den mesoamerikanischen Raum und den daran angrenzenden Südwesten der heutigen USA galt. Angepasst an die verschiedenartigen Umweltbedingungen prägten Großreiche, Stammesgesellschaften und Jäger- und Sammlergruppen unterschiedliche Räume, die Seite an Seite existierten und teils eng miteinander verflochten waren.

Vielfalt der Räume

Mit der Ankunft der Europäer änderte sich die Grundkonstellation, denn die Eroberer verdrängten, töteten oder unterdrückten viele der höchst unterschiedlichen Ethnien, denen Kolumbus (ca. 1451 – 1506) die Kollektivbezeichnung indios gegeben hatte. Die Kolonialherrschaft, die in den folgenden Jahrhunderten entstand, war jedoch keineswegs einheitlich, denn die neu entdeckten Räume wiesen enorme Unterschiede auf. So gab es, wie die Europäer schnell feststellten, nicht die eine „Neue Welt“, sondern viele Räume, in denen unterschiedliche Völker lebten und die mit unterschiedlichen Methoden besiedelt und ausgebeutet werden mussten. Dabei sahen die Spanier sich bald mächtigen Konkurrenten gegenüber, die ihnen den Rang streitig machten. So überquerten mit den Eroberern und Siedlern auch europäische Rivalitäten und Konflikte den Atlantik, die man kennen muss, um die frühe Geschichte der Verflechtungen innerhalb der Amerikas zu verstehen.

Lateinamerika und die USA

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