Читать книгу SELBSTVERTEIDIGUNG - natürlich und direkt! - Stefan Schütz - Страница 3
1. SELBSTVERTEIDIGUNG - was ist das?
ОглавлениеSelbstverteidigung geht von einer in jeder Hinsicht realistischen chaotisch unsystematischen Situation aus. Sich selbst zu verteidigen bedeutet in diesem Sinne, dass man weder von der Art noch von dem genauen Zeitpunkt des Angriffes informiert ist.
Nun drängt sich natürlich die Frage auf, ob das Training von Kampfsystemen, wie zum Beispiel Karate oder Kung Fu geeignet sind, um sich auf eine solche Situation erfolgreich vorzubereiten. Und diese Frage ist mehr als berechtigt!
Denn Kampfsysteme sind in der Regel für sportliche Vergleichswettkämpfe konzipiert: hierbei stehen sich zwei Personen gegenüber, die nach klaren Regeln kämpfen. Sie dürfen bestimmte Dinge nicht tun und ein Schiedsrichter wacht darüber und gibt ein Zeichen, wann es losgeht. In einigen Kampfsystemen wird ein sportlicher Wettkampf zwar nicht praktiziert, zahlreiche Regeln und Vorschriften für das Verhalten im Training und Trainingsraum (Dojo) sind jedoch immer gegeben!
Diesen Luxus gibt es in einer aggressiven Situation auf der Straße nicht! Damit Ihnen das völlig klar wird, wiederhole ich mich hier gleich einmal: Der entscheidende Unterschied zu einem Angriff auf der Straße ist, dass bei einem sportlichen Zweikampf beide Kämpfer Regeln beachten.
Auf der Straße kann man sich noch nicht einmal sicher sein, dass man nur einem Gegner gegenübersteht. Es ist auch gut möglich, dass man es mit mehreren Angreifern gleichzeitig zu tun hat!
Ursprünglich wurden die meisten Techniken der heutigen Kampfsyteme für kriegerische Auseinandersetzungen entwickelt. Viele Elemente im Kendo oder Iaido sind zum Beispiel traditionellen Schwertübungen der japanischen Samuraikämpfer entliehen. Die Samurai waren Soldaten, und Sie können sich vorstellen, dass deren Kampfsituationen völlig anders waren als die, in die Sie vielleicht einmal geraten könnten, in die Sie aber wahrscheinlich nicht kommen, wenn Sie beherzigen, was Sie in diesem Buch erfahren werden.
Als die höchste Stufe vieler Kampfsysteme wird die Vermeidung eines Kampfes angesehen. Auf welchem Wege man allerdings dorthin gelangt, darüber teilen sich die Meinungen ganz gewaltig. Es gibt vor allem im Internet in verschiedenen Foren endlos viele Diskussionen darüber, welches aller Systeme wohl am realistischsten sei. Weshalb das eine sinnlose Auseinadersetzung ist, werden Sie in den nächsten Kapiteln selbst feststellen.
Wichtig ist, dass das eigentliche Ziel der Selbstverteidigung darin besteht, einen Kampf, also eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Während die Kampfsysteme davon ausgehen, dass man einen Kampf früher oder später führen müsse, geht "SELBSTVERTEIDIGUNG - natürlich und direkt" davon aus, dass eine körperliche Auseinandersetzung nur das allerletzte Mittel ist, das man einsetzen sollte!
All das gilt im Übrigen auch für die heute leider zunehmend beliebten Käfigkämpfe und das Training dafür.
Außer den Kampfsystemen und der Selbstverteidigung gibt es außerdem noch die sogenannte Selbstbehauptung. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich erfolgreich gegen nichtkörperliche Angriffe durchsetzen zu können. Auch zu diesem Thema werden Sie viele hilfreiche Informationen und Tips in "SELBSTVERTEIDIGUNG - natürlich und direkt!" erhalten.