Читать книгу Die Stunden der Passion Unseres Herrn Jesus Christus - Studiengruppe Hl. Hannibal di Francia - Страница 4
ОглавлениеEINFÜHRUNG
Luisas außerordentlicher Beichtvater und Zensor ihrer Schriften (censor librorum), der Hl. Hannibal von Francia [2004 heiliggesprochen] wurde offiziell durch den Bischof der Erzdiözese Trani bestimmt. Er bestätigt, dass diese Betrachtung der Passion Jesu eine "neue Methode" und einen "völlig neuen Ansatz" darstellt, den Luisa als erste1 in die Kirche einführen sollte, da sie Sühneleistungen ermöglicht, die sich bis ins Unendliche "erweitern und vermehren." Tatsächlich offenbart Jesus Luisa, dass die Seele, welche die "Stunden der Passion", betrachtet, die Er ihr diktierte, in seine Menschheit eintritt,2 Fürbitte für die Seelen hält,3 dem Vater Wiedergutmachung und Genugtuung aufopfert,4 und Seine göttliche Gerechtigkeit abwendet.5 Eine solche Seele vermittelt "neue Gnaden",6 ein "neues Leben der Gnade"7 und alle Güter, die Jesus wünscht.8
Luisas Methode der Betrachtung beinhaltet eine aufmerksame und betrachtende Aufnahme der Passion des Herrn in das eigene Leben.9 Das bedeutet nicht einfach einen Akt der Erinnerung an die Leiden Jesu zu setzen, als etwas, das in einem weit entfernten Land vor 2000 Jahren stattgefunden hat; vielmehr ist es in erster Linie ein Akt des menschlichen Willens, der in den göttlichen Willen eintritt, in dem das Leben aller Geschöpfe uns gegenwärtig und "im Akt" ist.10 Luisa gebraucht diesen alten scholastischen Ausdruck (Schule der Theologie) "im Akt", um die Zeitlosigkeit von Jesu Akten und Leiden im Namen aller Geschöpfe zu vermitteln.
Damit erklärt sie, dass die Teilnahme des Menschen am inneren Leben und den Leiden Jesu präsent, gleichzeitig und begleitend in jeder unserer Handlungen sein kann, wobei wir sein Leben in uns wiederholen, sein "Ebenbild" wiederherstellen11, uns mit Gott füllen,12 und allen Generationen den unendlichen Wert, die Verdienste13 und Auswirkungen seiner Passion vermitteln. Jesus offenbart Luisa:
"Im Geschöpf meine Passion im Akt zu wiederholen, unterscheidet sich von jemandem, der nur an meine Leiden denkt und sie bemitleidet. Der erste ist ein Akt meines Lebens, der meinen Platz einnimmt, um meine Schmerzen zu wiederholen, und ich fühle, dass mir die Wirkungen und der Wert eines göttlichen Lebens zurückgegeben werden. Der Gedanke an meine Schmerzen, und im Mitleid, fühle ich nur die Begleitung des Geschöpfs. Aber weißt du, in wem ich die Leiden meiner Passion im Akt wiederholen kann? In einem, der meinen Willen als das Zentrum seines Lebens hat. Mein Wille allein ist ein Akt, der keine Abfolge von Handlungen hat. Dieser eine Akt ist, als ob an einem Punkt fixiert, der sich nie bewegt, und dieser Punkt ist die Ewigkeit ... Nun, einer, der in meinem Willen lebt, besitzt diesen einen Akt, und es ist kein Wunder, dass er an den Schmerzen meiner Passion teilnimmt, als ob sie im Akt wären [gerade geschehen würden]."14
Wie die Menschheit Jesu im ewigen Willen des Vaters lebte15 und die göttlichen Akte aller Menschen umfasst, so vergegenwärtigt die Seele, die in frommer Weise diese Stunden meditiert, was Jesus "während seines irdischen Lebens getan hat" und was er in dem Allerheiligsten Sakrament der Eucharistie tut. Jesus erklärt Luisa: Diese Stunden sind die kostbarsten von allen, denn sie sind nichts anderes als die Inkraftsetzung dessen, was ich im Laufe meines irdischen Lebens getan habe, und was ich auch weiterhin im Allerheiligsten Sakrament tue. Wenn ich diese Stunden meiner Passion vernehme, höre ich meine eigene Stimme, meine eigenen Gebete. In dieser Seele erkenne ich meinen Willen - das heißt, das Wohl, das sie für alle erstrebt und Wiedergutmachung für alle - ich fühle mich angezogen, in ihr zu wohnen, um in der Lage zu sein, zu tun, was sie selbst tut, in ihrem Inneren. Oh, wie gerne möchte ich, dass auch nur eine einzige Seele für jede Stadt diese Stunden meiner Passion betet! Ich würde mich in jeder Stadt hören, und meine Gerechtigkeit, die in diesen Zeiten sehr angegriffen ist, würde zum Teil besänftigt werden.16
Während die Seele sich der Passion Jesu angleicht, umfasst sie fortschreitend17 alle Geschöpfe aller Jahrhunderte18 - durch die Fähigkeit, auf die ganze Schöpfung zugleich einzuwirken - und stellt in der Schöpfung die göttliche Harmonie wieder her.19 Hier "co-erlöst"20 die Seele mit Christus mit seinem eigenen göttlichen Willen in einer ewigen Dimension zwischen Himmel und Erde21, die alle Geschöpfe der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfasst. Die Seele, die die Stunden stellvertretend betrachtet, opfert sich durch, mit und in Jesus für die Sünden der Menschheit auf, und erwirbt "das Verdienst, als ob alle gerettet würden."22 (Die Betonung liegt hier auf Verdienst und nicht auf der faktischen Rettung aller). Insofern die Seele der Gottesmutter unaufhörlich mit Jesu Seele durch eine kontinuierliche Bilokation vereint war, setzt auch die Seele, die diese Stunden betrachtet, wieder in Kraft, was Jesu Mutter auf der Erde getan hat.23 Außerdem kommt die Betrachtung der Stunden von Jesu Passion dem Leser zugute: "Der Sünder wird sich Gott zuwenden, die Unvollkommenen werden vollkommen, der Heilige wird heiliger werden, die Versuchten sind siegreich, die Kranken finden Kraft, Arznei und Trost."24 In der Tat, durch die Betrachtung dieser Stunden erlangt die Seele Gnade der "Stärke", um alle Schwäche zu überwinden.25
Zusätzlich üben die Stunden Einfluss auf alle Seelen aus und begleiten jene, die durch das Fegefeuer gehen und in den Himmel eintreten, da "es keine Seele gibt, die ohne die Kennzeichnung der Stunden der Passion in das Fegefeuer eintritt,... und es gibt keine Seele, die sich in den Himmel aufschwingt, ohne von diesen Stunden der Passion begleitet zu sein."26 Und wenn Verpflichtungen es nicht ermöglichen, dass die Seele kontinuierlich und aufmerksam diese Stunden betrachtet, kann sie die Disposition ihres guten Willens mit der von Jesus "ersetzen", um sie "durchgehend" und für das Heil der Seelen zu betrachten.27
Im Oktober 1914 berichtet Luisa: "Während ich die Stunden der Passion schrieb, dachte ich bei mir: Wie viele Opfer hat mich das Schreiben dieser Stunden der Passion gekostet, besonders bestimmte innerliche Akte, die sich nur zwischen mir und Jesus ereigneten. Welche Belohnung wird Er mir geben? Jesus ließ mich seine süße und sanfte Stimme hören und sagte zu mir: "Meine Tochter, als Belohnung dafür, die Stunden meiner Passion geschrieben zu haben, gebe ich dir für jedes Wort, das du geschrieben hast, einen Kuss – eine Seele."
Und ich: "Meine Liebe, das ist für mich; aber was wirst du jenen geben, die sie betrachten werden?" So antwortete Jesus: "Wenn sie zusammen mit mir diese Stunden betrachten und mit meinem eigenen Willen, werde ich ihnen eine Seele für jedes Wort geben, das sie aufsagen. Denn die größere und geringere Wirkung dieser Stunden meiner Passion, wird an der größeren oder geringeren Einheit mit Mir gemessen [während sie diese Stunden betrachten]. Indem die Seele diese Stunden mit meinem Willen betrachtet, verbirgt sie sich in meinem Willen, und da es mein Wille ist, der wirkt, kann ich durch die Seele alle Segnungen hervorbringen, die ich wünsche, sogar durch ein einziges Wort. Ich kann das jedes Mal tun, wenn die Seele diese Stunden betrachtet."
Zu anderer Zeit klagte ich Jesus, dass nach so vielen Opfern, diese Stunden der Passion zu schreiben, nur sehr wenige Seelen sie lesen. Und er antwortete: "Meine Tochter, klage nicht. Wenn es nur einer wäre, solltest du zufrieden sein. Hätte ich nicht meine ganze Passion gelitten, auch wenn nur eine Seele gerettet worden wäre? Das gleiche gilt für dich. Man soll sich nicht dem Guten verschließen, weil nur wenige daraus Nutzen ziehen; ein großer Schaden erwartet jene, die keinen Gebrauch davon machen. Und ebenso wie meine Passion meine Menschheit veranlasste, den Verdienst zu erwerben, als ob alle gerettet würden, so wie mein Wille alle retten wollte, obwohl nicht alle gerettet werden, erwarb ich Verdienst entsprechend meiner Anliegen und nicht gemäß dem Nutzen, den Seelen daraus ziehen würden. Das gleiche gilt für dich: Du wirst belohnt werden, entsprechend der Vereinigung deines Willens mit dem Meinem vereint, um Gutes tun zu wollen."28
Da jeder Akt von Jesu Passion ein Licht in seiner Menschheit hervorbrachte, bewirkt jeder Gedanke an seine Passion das gleiche Licht, das die Seele bekleidet 29 und sie in Gottes Ebenbild vervollkommnet.30 Schließlich unterstützen die Engel, die Jesus während seiner Passion halfen, die Seele, die die Stunden der Passion betrachten.31
Spuren der Gnade der Teilnahme an Jesu zeitloser Passion sind in den Schriften zeitgenössischer Mystiker und weiterer Zeugen zu finden, die die Gabe des Lebens im göttlichen Willen empfangen haben.
+ Rev. Joseph Leo Iannuzzi, STD, Ph.D.
Weitere Informationen: www.goettlicherwille.org