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II. Kriegsoperationen.
ОглавлениеEin Feldzug erfordert gar manches. Operiert das Heer in weiter Entfernung von den Grenzen seines Landes, dann macht die Verproviantierung häufig große Schwierigkeiten; das Kriegsmaterial muß auch ergänzt werden, — hiermit sind also große Kosten verbunden.
Währt der Krieg lange, so geht dem Lande häufig das Geld aus, um ihn weiterzuführen. Sind dann die Soldaten von den vielen Anstrengungen erschöpft, und ist der Kriegsmut erschlafft, sind die Waffen abgenutzt und die' Gelder zur Kriegführung nicht weiter zu beschaffen, dann nehmen die Nachbarstaaten häufig diese verzweifelte Lage wahr, — sie fallen über den unglücklichen Staat her.
Selbst der geschickteste General hat noch nie etwas gewonnen, indem er die Operationen in die Länge zog. In der Tat hat es nie ein Land gegeben, das durch einen langen Krieg einen Vorteil gehabt hätte. Man muß die Nebel und Nachteile, die ein Krieg im Gefolge hat, kennen, um zu wissen, daß man aus demselben keinen Nutzen ziehen kann. Ein langer Krieg macht auch die Bürger arm.
Der kluge General versucht demnach, sich dem Feinde sobald als möglich zu nähern. Die Soldaten müssen angespornt werden, den Feind zu schlagen. Wer ihm einen Vorteil abgewinnen kann, den sollte man reichlich belohnen. Die Kriegsgefangenen müssen auch gut behandelt werden.
Zweck des Krieges ist, als Sieger hervorzugehen. Nur keine in die Länge gezogene Operation, selbst wenn man sie recht geschickt führen sollte. Ein guter General ist Herr und Meister über das Leben einer Nation, — er ist der Wächter des Wohlergehens des ganzen Landes.