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Was verursacht rheumatoide Arthritis?

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Die Ursache dieser Erkrankung ist erstaunlicherweise unbekannt. Allgemein anerkannt ist lediglich, dass bestimmte Infektionserreger bei entsprechender Anfälligkeit eine solche Autoimmunkrankheit auslösen können. Einer dieser Erreger ist das Bakterium Proteus mirabilis – wenn diese Bakterien den Magen-Darm-Trakt oder die Harnwege besiedeln, kann in der Folge offenbar eine rheumatoide Arthritis entstehen. Australische Forscher von der Griffith University in Queensland kamen zu dem Ergebnis, dass wir rheumatoider Arthritis am besten vorbeugen, indem wir den Anteil dieser Bakterienart im Verdauungstrakt gering halten und entsprechende Harnwegsinfektionen behandeln. Wenn P. mirabilis sich im Darm einnisten und dort mit dem Immunsystem interagieren, setzen sie die Produktion von Antikörpern in Gang und können so eine Immunkaskade auslösen, die mit rheumatoider Arthritis in Verbindung steht. Ich vergleiche Antikörper gern mit Lenkraketen, die unsere Immunzellen freisetzen, um einen Gegner anzugreifen, der im Körper eine Alarmreaktion verursacht hat. Untersuchungen ergaben, dass beim Einsatz von Heilkräuterzubereitungen gegen diese Darmbakterien deutlich weniger Antikörper gegen Proteus-Bakterien erzeugt werden.2 Gleichzeitig besserten sich auch die arthritischen Symptome der Probanden. Diese Studie belegt, dass die Behandlung der Darmflora eine valide Strategie zur Eindämmung entzündlich bedingter Arthritis ist und sie zählt zu den wissenschaftlichen Grundlagen für die Darmsanierung im Rahmen meines Behandlungskonzepts bei Arthritis.

Als potenzielle Erreger rheumatoider Arthritis wurden verschiedene Bakterien, Pilze und Viren näher untersucht. Neben Proteus kommen auch bakterielle Pathogene wie Coxiella burnetii, anaerobe Bakterien im Mundraum sowie die Spezies Staphylococcus, Streptococcus, Neisseria, Haemophilus und Mycoplasma als Erreger einer rheumatoiden Arthritis in Betracht, wobei die Ergebnisse hier bisher nicht eindeutig sind.

Ein iranisches Team der Baqiyatallah Universität für Medizin in Teheran untersuchte die Gelenkflüssigkeit von Patienten mit rheumatoider Arthritis auf bestimmte Mycoplasma-Arten. Bei 23 Prozent fand man eine bestimmte Spezies, bei 17,5 Prozent eine andere und bei zehn Prozent wieder eine andere. Somit finden sich diese Erreger nicht bei allen Patienten, könnten aber bei einigen als Ursache in Betracht kommen. Dies wiederum stützt die These, dass Infektionen an sich zu den Auslösern einer rheumatoiden Arthritis zählen könnten. Dann wäre die Behandlung der Infektionen oder eine Unterstützung der körpereigenen Infektabwehr durch die Reparatur und Stärkung der Darmbakterien eine sinnvolle Strategie im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes zur Behandlung und Prävention dieser Erkrankung.3

Die Gene erklären individuell nur zu etwa 20 Prozent, warum jemand eine rheumatoide Arthritis entwickelt. Die übrigen 80 Prozent gehen auf externe Auslöser zurück. Abgesehen von Infektionen zählen hierzu: Rauchen, eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Lebensmitteln, die Entzündungen Vorschub leisten (zum Beispiel Zucker, Frittiertes, rotes Fleisch, Milchprodukte und Alkohol), hoher und anhaltender chronischer Stress, ein unerwartetes traumatisches Ereignis (ein enormer Stressfaktor, der den Körper urplötzlich überfällt), eine körperliche Verletzung sowie Umweltbelastungen wie Quecksilber als Fisch oder sonstige Gifte (Pestizide) und Kunststoffe.4 Wie bei den meisten chronisch entzündlichen Erkrankungen dürfte auch hier ein Zusammenhang zwischen solchen potenziellen Auslösern und einer genetischen Veranlagung bestehen.

Ein Team an der Universität Rom arbeitet an der Ermittlung bestimmter genetischer Voraussetzungen für eine rheumatoide Arthritis. So könnte man herausfinden, wer individuell eine höhere Anfälligkeit aufweist.5 Je weiter die Medizin fortschreitet, desto eher kann man nach der Identifizierung solcher Gene Behandlungen entwickeln, die genau diese Gene ansprechen. Bis dahin jedoch müssen wir die externen Auslöser bekämpfen. Dabei sollten Sie bedenken, dass wir zwar noch nicht alle beteiligten Gene kennen, dass diese aber dennoch Ihre persönliche Erkrankung beeinflussen. Der eine kann eine hässliche Scheidung durchstehen, ohne dabei krank zu werden, wohingegen dasselbe schwere Ereignis bei der besten Freundin eine rheumatoide Arthritis in Gang setzen kann, weil sie entsprechend veranlagt ist. Oder eine Scheidung kann bei Ihnen leichte Arthritissymptome auslösen, bei Ihrer Freundin hingegen schwerere. Deshalb müssen die potenziellen Auslöser individuell ermittelt werden. Sobald das gelingt, lässt sich das eigentliche Problem beheben und Symptomfreiheit erreichen. An diesem Ziel arbeiten wir in meinem Behandlungskonzept.

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