Читать книгу Perry Rhodan 3078: Pluto - Susan Schwartz - Страница 9

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2.

19,9 Sekunden

Das Hotel ruhte auf vier Säulen und schillerte gläsern. Es spiegelte das Blau des Großen Goshunsees und sah selbst aus wie ein riesiger, flacher Wassertropfen. Über das geschwungene Dach schienen ständig leichte Wellen zu laufen.

Ob es eine optische Täuschung oder tatsächlich ein realer Effekt war, konnte Perry Rhodan nicht einschätzen, während er mit einem Gleiter zum Landeplatz des Hotels am Ufer flog.

»Nett«, sagte seine Enkelin Farye Sepheroa. Sie saß zwischen Sichu Dorksteiger und Donn Yaradua; sehr viel näher bei ihm, wie Rhodan auffiel. Der Okrill Phylax befand sich neben Donn und blieb – wie stets in der Nähe des Mutanten – ruhig.

»Die Residentin hat Humor, dass sie uns ausgerechnet dort einquartiert«, ergänzte Farye.

»Hm?«, machte Donn. »Habe ich was verpasst?«

»Hast du. Den Namen des Hotels. Großadministrator.«

»Und?«

»Wenn du so willst«, sagte Rhodan, »war das mein erster Job nach der Landung auf dem Mond.«

»Klingt martialisch«, kommentierte Iwán/Iwa Mulholland. Der Mutant, der zwischen den Geschlechtern changierte und sich selbst mal als männlich, mal als weiblich wahrnahm, sah müde aus und schien kaum die Augen offen halten zu können.

Rhodan nickte. »War es vielleicht auch.« Er winkte ab. »Ist lange her. Heutzutage wirkt es auf viele wohl eher nostalgisch.«

Sie landeten auf einer kleinen Plattform, die sich zwischen den Stützsäulen spannte. Das spiegelnde Hotel ragte über ihnen auf.

»Danke, dass ihr den Gleiterservice genutzt habt«, sagte der Autopilot. »Bitte nehmt nach Verlassen des Gleiters die Richtung, die die holografisch projizierten Pfeile euch weisen. Sie bringen euch zu euren Suiten. Es ist nicht nötig, weitere Rücksprache zu halten. Alle notwendigen Informationen liegen der Hotelleitung vor.«

Sie folgten der Anweisung und erreichten einen Antigravschacht, der sie ins 18. Stockwerk brachte. Die drei Suiten lagen nebeneinander – Rhodan teilte seine mit Sichu, Farye die zweite mit Donn und Phylax. Nur Mulholland zog als Einzelperson ein.

Als Rhodan die Tür hinter sich schloss, freute er sich darauf, ein wenig Zeit allein mit seiner Frau zu verbringen. Sichu ließ sich in einen breiten Sessel fallen, er setzte sich auf die Armlehne.

»Es liegt eine Nachricht für euch vor«, meldete die Raumpositronik.

»Werden wir je unsere Ruhe haben?« Sichu seufzte.

»Das ist die vierte Ultimate Frage«, sagte Rhodan. »Nicht mal die Kosmokraten könnten sie beantworten.« Er beugte sich zu seiner Frau. Die Goldmuster auf ihrer hellgrünen Gesichtshaut faszinierten ihn immer wieder. Die Ator waren im Allgemeinen ein elegantes Volk und Sichu – zumindest für ihn persönlich – die eleganteste von allen. »Sollen wir die Nachricht ignorieren?«

»Bist du gar nicht neugierig?«

»Du?«, fragte er zurück.

»Wer hat die Nachricht hinterlassen?«, rief sie in den Raum.

Die Antwort kam prompt: »Homer G. Adams.«

»Abspielen!«, bat Rhodan.

»Meine Gratulation«, tönte die Stimme des Advisors; eine Bildaufzeichnung gab es nicht. »Die Allianz mit den Topsidern ist ein bahnbrechender Erfolg. Die alte und neue Botschafterin des Sternengeleges, Zhrecter, bittet um einen Termin mit uns und Residentin Flaccu. Da ich wusste, dass ihr heute das Hotel beziehen werdet, habe ich unter Vorbehalt neun Uhr am Abend vorgeschlagen.

Und ja, ich weiß, dass ihr frisch nach Terra zurückgekehrt seid. Darum entschuldige ich mich für die Störung, aber ... die Pflicht.«

Adams räusperte sich. »Ihr wisst schon. Eine einfache Rechnung. Ach ja, Rico hat Interesse angemeldet und möchte ebenfalls teilnehmen. Bitte gebt mir Rückmeldung.«

»Ende der Nachricht«, ergänzte die Positronik.

»Und?«, fragte Sichu.

»Ich sehe das so«, meinte Rhodan mit einem Blick auf die Uhr. »Es bleiben sechs Stunden für uns allein.«

»Acht«, korrigierte seine Frau.

Er schüttelte den Kopf. »Wir laden alle hierher ein und kochen selbst. Was hältst du davon?«

»Zwei Stunden kochen«, murmelte Sichu. »Terraner und ihre eigenartigen Gebräuche.«

*

Rico traf am Abend zuerst ein. Der Roboter hatte einst nach dem Untergang von Atlantis Jahrtausende an Atlans Seite verbracht – die Tiefschlafzeiten in der Unterseekuppel großzügig mit eingerechnet. Nach Terras Versetzung in die andere Hälfte des Dyoversums hatte er bald wieder von sich reden gemacht, eine Technikschmiede in Neu-Atlantis errichtet und war zu einem der beiden Bürgermeister dieser Metropole aufgestiegen.

Sein Äußeres hatte er gegenüber der frühen Zeit merklich verändert: Er wirkte weniger wie ein Roboter als vielmehr wie eine Art stilisierte Statue, allerdings bei voller geschmeidiger Beweglichkeit.

Einige Minuten später kamen die Residentin Orfea Flaccu und Homer G. Adams gemeinsam mit der topsidischen Botschafterin Zhrecter. Farye meldete sich mit einer Funknachricht – sie war mit Donn am Goshunsee unterwegs, sie würden sich ein wenig verspäten. Oder auch merklich, wie Rhodans Enkelin mit einem Augenzwinkern ankündigte. Mulholland hingegen hatte sich für den gesamten Abend entschuldigt, um dringend benötigten Schlaf nachzuholen.

Rhodan servierte selbst gemachte Teigwaren mit geschmortem Weißkohl in einer leichten Weinsoße. Für Zhrecter, die als Topsiderin vollkommen andere Ernährungsgewohnheiten hatte als Terraner, hatte er auf Anraten des Kulinarassistenten – eines hoteleigenen Kochroboters – das Rezept variiert, indem er den Weißkohl durch frisch zerstoßenes Insektenpulver ersetzt hatte.

Nach dem Essen tauchte die Hotelbesitzerin auf, eine hagere Dame mit schlohweißem Haar und einem filigranen Brillengestell, die sich mit volltönender Stimme als Linn Alloani vorstellte. Sie hieß den illustren Besuch herzlich willkommen. Auf einer kleinen Schwebeplattform brachte sie eine Auswahl lokaler Weine der besten Jahrgänge seit dem Jahrhundertwechsel mit, wie sie es nannte. Als sie sich dezent zurückziehen wollte, bat Rhodan sie zu bleiben, was sie sichtlich erfreut annahm. Wenig später sah er sie mit Botschafterin Zhrecter und Residentin Flaccu ins Gespräch vertieft.

Homer G. Adams kam zu ihm, ein Glas mit rubinrot schillerndem Wein in der Hand. »Gute Stimmung, auch bei unserer topsidischen Freundin«, sagte er. »Und das ganz zu Recht. Schließlich hat es vor Kurzem noch so ausgesehen, als schlitterten wir geradewegs in einen Vernichtungskrieg mit den Echsen.«

Rhodan lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Direkt über ihm hing das Panoramagemälde einer Wüstendüne, um die die Luft flimmerte. »Zum Glück entwickeln sich die Dinge nicht immer so, wie man es erwarten könnte.«

»Ein gutes Thema. Die Menschen fragen sich, wo das alles hinführen soll.«

»Der Frieden mit den Topsidern?«

Adams lächelte matt. »Du weißt, was ich meine. Nach Jahrhunderten tauchst du hier auf. Perry Rhodan, die Legende aus dem Ursprungsuniversum, hat Terra und Luna wiedergefunden, und die zahllosen Bewohner ebenso. Was er vorhat, ist klar – er will den Planeten nach Hause bringen. Und die meisten Leute glauben daran, dass du einen Weg finden wirst. Weil sie die Geschichten über dich kennen, obwohl du aus ihrer Sicht für ein paar Generationen verschwunden warst. Manchen gefällt der Gedanke, dass du Erde und Mond zurückholen könntest ... anderen nicht. Und da müssen wir nicht erst Extremgruppen wie die radikalen Vanothen bemühen.«

»Glaubst du, dass von den Vanothen weiterhin Gefahr droht?«, fragte Rhodan, der sich nur zu gut an die Attentate und Schwierigkeiten erinnerte, die ihm die Extremisten bereitet hatten.

»Du kennst Sloud Silverman – der TLD-Direktor überschlägt sich im Hintergrund, um für deine Sicherheit zu sorgen. In diesem Hotel gibt es aktuell wahrscheinlich niemanden, der nicht vom Terranischen Liga-Dienst durchleuchtet worden ist.«

»Und was glaubst du, Homer? Ganz persönlich? Wie sieht es deiner Meinung nach aus?«

»Wir sollten alle sehr vorsichtig sein.« Adams winkte ab. »Wie immer. Ist das nicht das Los von Leuten wie uns?« Er legte die rechte Hand unter die Schulter, dort, wo wenige Zentimeter tiefer der Zellaktivator saß.

»Zurück zur Stimmung auf Terra«, bat Rhodan. »Wie sehen die Umfragewerte aus?«

»Wie kommst du darauf, dass ich ...«

»Ach, Homer – willst du mir erzählen, dass du nicht längst ein Gesamtbild erstellst? Du, der TLD, vielleicht auch Rico ...« Er deutete auf den Roboter, der in der Nähe der Tür stand, bei Sichu, Farye und Donn. »Zahlen sind genau dein Ding, oder etwa nicht? Also, wie viel Prozent sprechen sich gegen eine Heimkehr aus?«

»Heimkehr ist für sie das falsche Wort. Wer die Heimat in dieser Hälfte des Dyoversums sieht, der ...«

»Wie viele?«, unterbrach Rhodan.

Homer G. Adams nahm einen Schluck. »Viele. So viele, dass es ein gewaltiges Problem darstellt. Du kannst diese Leute nicht übergehen.«

»Ich? Oder wir?«

Ein tiefes Durchatmen, ein kurzes Blinzeln. »Wir.«

»Du hast gezögert, alter Freund.«

»Weil ich ehrlich zu dir bin.«

»Was ich zu schätzen weiß.«

»Kosmisch gesehen«, sagte Adams, »ist es fast einsam hier. Ich muss zugeben, dass es ... einen gewissen Reiz hat. So wenige Völker rundum, ein so eingeschränkter Bereich, den wir bereisen können. Völlig unvorstellbar, den Rand der Milchstraße zu erreichen, geschweige denn eine andere Galaxis! Wie es wohl in M 13 aussieht? Ob es Arkoniden gibt? Weißt du noch, früher, als wir ...«

»... zum Frühstück nach Andromeda geflogen sind und zum Abendessen nach Hangay?«

Die beiden Männer lachten. Ganz so war es nie gewesen, aber Fernreisen waren weitaus mühevoller geworden, auch im Heimatteil des Dyoversums.

»Hangay«, wiederholte Adams gedehnt. »Hat man zu Hause etwas von Dao-Lin-H'ay gehört in den letzten Jahrhunderten?«

»Schon vor Teks Tod war es stiller geworden um sie, und seither ...« Rhodan schüttelte den Kopf. Er hatte sich mit seinem alten Freund über tausend Dinge ausgetauscht, zehntausend weitere waren bislang unausgesprochen geblieben. Vor den vergangenen Wochen hatten sie sich ein halbes Jahrtausend nicht gesehen, und obwohl Rhodan den größten Teil dieser Zeit nicht bewusst erlebt hatte, hatte sich die Geschichte der Milchstraße davon ungerührt fortgeschrieben. Wahrscheinlich gab es unzählige Entwicklungen, die auch er nicht kannte – scheinbar unwichtige Ereignisse im kosmischen Geschehen.

Beide schwiegen. Ein Servoroboter bot Rhodan ebenfalls Wein an; gedankenversunken nahm er ein Glas.

Orfea Flaccu kam zu ihnen. Die Residentin deutete über die Schulter, wo sich Linn Alloani von der topsidischen Botschafterin verabschiedete. Zhrecter stand leicht nach hinten gelehnt, auf ihren Echsenschwanz gestützt.

»Ich brauche deinen Rat«, sagte die Residentin zu Adams.

»Das ist meine Aufgabe als dein Advisor. Also, womit ...«

»Ich lasse euch allein«, fiel Rhodan ihm ins Wort.

Die Residentin fasste ihn am Arm. »Bitte bleib. Ich habe Homer nicht umsonst angesprochen, als du dabei warst.«

Rhodan nickte.

»Worum geht es?«, fragte Adams.

»Zhrecter«, sagte Orfea Flaccu. »Ich bin mir unsicher, ob ich sie auf die Galaktische Tastung ansprechen soll.«

*

Wenige Minuten später, nachdem die Hotelbesitzerin die Suite verlassen hatte, saßen Perry Rhodan, die Residentin und ihr Advisor nebeneinander auf der Massagecouch der Hotelsuite. Ihnen gegenüber lauerte Botschafterin Zhrecter in einem speziell gefertigten Sessel, der in der Rückenlehne Platz für den Stützschwanz ließ.

Zumindest empfand Rhodan es so – die Topsiderin wartete ab, angespannt und sichtlich bereit, in die Verteidigung zu gehen. Was sie wohl erwartete? Jedenfalls musste ihr klar sein, dass es ein ernsthaftes Thema zu besprechen gab. Angesichts der nicht lange zurückliegenden kriegerischen Auseinandersetzung hatte der eher entspannte Umgang gelitten, den sie zuvor jahrelang mit Orfea Flaccu und Homer G. Adams geführt hatte.

»Was wollt ihr?«, fragte sie. Ihre Zunge pendelte kurz vor der Echsenschnauze, ehe sie sie langsam zurückzog. Die Augen glühten rot.

»Kein Grund zur Sorge«, versicherte Adams.

»So? Ihr ladet mich hierher ein, in Rhodans private Räumlichkeiten, serviert eine zugegebenermaßen köstliche Mahlzeit und schmeichelt mir, indem mich die Hotelbesitzerin hofiert«, sagte Zhrecter. »Schließlich beobachte ich, wie ihr miteinander redet und auf mich deutet ... ja, es ist mir nicht entgangen, und dank meiner Jahre auf Terra kann ich eure Körpersprache gut deuten. Dann, endlich, kommen wir zum eigentlichen Grund dieses Zusammenseins – ihr bittet mich zu diesem Gespräch, während sich gleichzeitig die restlichen Gäste gemeinsam mit Bürgermeister Rico zurückziehen. Also gesteht mir zu, etwas verärgert zu sein. Von Sorge will ich gar nicht reden.«

»Der Grund dieses Treffens«, sagte Rhodan, der die Beobachtungsgabe der Topsiderin bewunderte, »ist genau der, den wir bei der Einladung genannt haben – eine kleine Feierlichkeit wegen des neuen Bündnisses zwischen unseren Völkern.«

Zhrecter überkreuzte die Arme vor der Brust. Die Schuppen der Hände schabten aufeinander. »Ich bin lange genug Diplomatin, um politisch korrektes Geschwafel zu erkennen, wenn ich es höre. Mit der Residentin konnte ich vor den jüngsten Zwischenfällen offen reden.«

»Wir können es weiterhin«, versicherte Orfea Flaccu.

»Dann tut das!«, forderte Zhrecter.

Die Residentin nickte. »Es geht um 19,9 Sekunden.«

Das Gesicht der Topsiderin blieb unbewegt, nur die Zunge zischelte aus dem Mund. Erst viel später sagte sie: »Kein Grund, etwas zu verbergen, das sehe ich genauso. Wir sollten darüber sprechen.«

»Du weißt, worauf ich angespielt habe?«

»Selbstverständlich. Eure Zeiteinheiten sind mir hinlänglich vertraut, ich kann die Spanne mit Leichtigkeit umrechnen. Oder glaubst du, wir wüssten nicht von dem Phänomen, das eure historischen Aufzeichnungen als Galaktische Tastung bezeichnen? Ein interessanter Begriff, übrigens. Wir nennen es Ercharch-tra.«

»Der lange Moment«, übersetzte Homer G. Adams. »Das ist eine ...«

»Du hast es vor 177 Jahren erlebt, Advisor«, fiel Zhrecter ihm ins Wort. »Wie hat es sich angefühlt?«

»Eure Bezeichnung trifft es besser als unsere«, sagte Adams nachdenklich. »Als hätte mir etwas einen einzigen, unveränderlichen, langen Moment in die Seele geblickt. Meinen Geist ertastet. Berührt. Mich beobachtet und untersucht. Für exakt 19,9 Sekunden.«

»Das klingt ...«

»Es war nicht so negativ, wie man vermuten könnte. Nicht, als hätte jemand gewaltsam meine Privatsphäre niedergerissen. Oder ... zumindest nicht, um mir zu schaden.«

»Man sieht einen so eloquenten Menschen wie dich selten derart um Worte ringen«, stellte die topsidische Botschafterin fest. »Das spricht Bände. Noch weit mehr als die Wahl deiner Formulierungen.«

»Viele hatten damals das Gefühl, dass die Gedanken gewissermaßen stillstünden. Eine Menge Leute haben innegehalten und selbst gelauscht ...«

»Aber ohne etwas zu hören oder zu sehen«, ergänzte die Topsiderin. »Richtig?«

Der Advisor stimmte zu. »Ich konnte mit vielen darüber reden – direkt im Anschluss an die Tastung und sogar wochen- und monatelang danach. Niemand hat es genauso empfunden wie seine Mitmenschen.«

»Und vorher?«, fragte Zhrecter. »Du hast auch vor über 350 Jahren schon gelebt, als das Ercharch-tra zum vorletzten Mal aufgetreten ist.«

»Es war ähnlich«, sagte Homer G. Adams. »Und es liegt zu weit zurück, als dass ich es schwören könnte, aber ich glaube, es war anders. Individuell.«

»Was weiß das Sternengelege der Topsider darüber?«, fragte Rhodan.

»Wir kennen diesen Impuls.«

»Länger als 354 Jahre?«

Das schien Zhrecter zu amüsieren. »Selbstverständlich. Und ja, es gibt eine Periodizität. Ihr habt das Ercharch-tra zwei Mal miterlebt – keine ausreichende Basis, um zu wissen, ob es erneut auftreten wird. Unsere Aufzeichnungen darüber reichen weiter zurück.«

»Wie häufig habt ihr es erlebt? Und tritt es völlig regelmäßig auf?«

»Ich bin auf dieses Gebiet nicht spezialisiert«, wich die Topsiderin aus.

Rhodan konnte die unausgesprochenen Sätze dahinter hören: Ich bin offen zu euch, aber meine Mitteilsamkeit kennt Grenzen.

»Verstehe«, sagte er.

»Der nächste Termin für eine mögliche Tastung steht dicht bevor.« Orfea Flaccu lehnte sich zurück. Mit einem leisen Surren sprang die Massagefunktion an. »Im Institut zur Erforschung des Dyoversums hat man alle nur denkbaren Vorbereitungen für eine bestmögliche Beobachtung getroffen. Ich habe für eine gewisse Zahl von Gästen der Liga Zimmer im Gestänge des Pluto reservieren lassen. Homer und ich werden nicht dort sein, Rico jedoch schon.«

»Und ich ebenfalls«, entschied Rhodan spontan.

»Du bist willkommen, falls du dich anschließen möchtest«, sagte die Residentin. »Im Zuge der Orion-Allianz ist der Liga an jedem wissenschaftlichen Austausch mit dir und deinem Volk gelegen.«

Die Topsiderin stand auf. »Ich nehme die Einladung ins IED an. Und spreche zugleich eine Gegeneinladung aus. Du, Perry Rhodan, und auch deine möglichen Begleiter, können mit mir in der CHOLEMCO zum Gestänge anreisen.« Sie gab ein Zischeln von sich, in dem Rhodan Amüsement zu hören glaubte. »Es wäre mir eine Ehre.«

»Gerne«, sagte Rhodan. Wieder ein kleines Zeichen für das Gelingen der Orion-Allianz. Sein Hintergedanke dabei, mit dem Kreuzer der Topsiderin zu reisen, lag auf der Hand – er hoffte, von Zhrecter mehr zu erfahren. Was die Tastung anging, hatte sie wohl die Wahrheit gesagt ... aber wahrscheinlich nicht die ganze Wahrheit.

Perry Rhodan 3078: Pluto

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