Читать книгу Sea and Fall - Svea Dunnabey - Страница 5

Kapitel III

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Während meine Studenten schrieben, schaute ich immer wieder auf mein Telefon, da ich auf ein Zeichen von Ethan wartete. Er war heute morgen um fünf losgeflogen, damit er dort am Morgen ankäme und wollte sich stündlich mit einer Nachricht bei mir melden, damit ich mir keine Sorgen machte.

Die letzte Nachricht war jedoch schon vier Stunden her, doch ich versuchte mich zu beruhigen. Wir hatten die Nacht über nicht viel geschlafen, weil wir immer wieder übereinander hergefallen waren, bis er schließlich um vier losfahren musste. Nun war es vier Uhr nachmittags, sodass er vielleicht eingeschlafen war und sich die Energie holte, die ich ihm die Nacht über geraubt hatte.

Im Gegensatz zu ihm hatte ich noch drei Stunden geschlafen, bevor ich gegen halb acht aufgestanden und joggen gegangen war. Anschließend war ich noch im Krankenhaus vorbeigegangen und hatte zwei Stunden dort verbracht, da ich es diesen Nachmittag durch die Prüfungen nicht schaffte.

Die Studenten hatten noch eine Stunde Zeit, bevor ich alles einsammeln und nach Hause in meine Wohnung fahren würde, in der ich unbedingt noch aufräumen musste. Wahrscheinlich sah es immer noch vollkommen verwüstet aus, nachdem Jody dort alles auseinander genommen hatte und ich wollte nicht, dass Jacob das machen musste, wenn er aus dem Urlaub zurückkam.

Als ich schließlich gegen sechs zu Hause ankam und die Tür öffnete, war ich vollkommen überrascht. Vorsichtig legte ich meine Sachen ab, bevor ich Schritt für Schritt in die Wohnung setzte und mich umsah. Es war alles perfekt aufgeräumt, alle Möbel die kaputt waren, waren wieder ersetzt oder repariert worden. Auf meinem Bett lag eine neue Matratze und mein Kleiderschrank war über und über mit neuen Sachen gefüllt.

Wahrscheinlich hatte Ethan das alles veranlasst, weswegen ich schnell mein Telefon herauszog und ihm ein Dankeschön per Nachricht schickte. Er hatte sich inzwischen seit sechs Stunden nicht mehr gemeldet, was mir langsam Sorgen bereitete. Ich versuchte mich ein wenig abzulenken, indem ich die ganzen neuen Kleider, Röcke und Blusen ansah. Es war unglaublich, aber wahr. Selbst im Bad war alles wieder wie neu, als ob nie etwas dergleichen passiert wäre. Plötzlich klingelte mein Telefon, das ich eilig schnappte und den Anruf annahm.

>> Ja?<<

>> Es tut mir Leid, ich bin eingeschlafen.<<

>> Habe ich mir schon gedacht. Danke das du anrufst.<<

>> Wie geht es dir?<<

>> Gut, danke für die ganzen Sachen in der Wohnung, das hätte ich aber auch allein geschafft.<<

>> Du solltest das aber nicht machen. Es war Jodys Schuld, nicht deine.<<

>> Richtig Jodys Schuld, also auch nicht deine Ethan. Du hättest das nicht machen müssen.<<

>> Ich weiß, aber ich möchte, dass du dich da wohl fühlst. Du kannst aber auch gerne in unserer Wohnung bleiben.<<

Unsere Wohnung? War seine Wohnung inzwischen unsere Wohnung, war ich zu ihm gezogen? Ohne ihn fühlte ich mich dort vollkommen fehl am Platz, weswegen ich meine bevorzugte, doch irgendwann würde ich endgültig zu ihm ziehen. Es war nur eine Frage der Zeit.

>> Ohne dich fühle ich mich da nicht wohl.<<

>> Ich versuche so schnell wie möglich alles zu regeln. Wir landen auch gleich und durch die Zeitverschiebung habe ich noch den ganzen Montag vor mir, deswegen kann es sein, dass ich mich nicht so viel melden kann.<<

>> Arbeite ruhig. Ich korrigiere noch ein paar Arbeiten und dann gehe ich ins Bett.<<

>> Wenn du Albträume hast, dann ruf mich an Sarah. Die Zeitverschiebung ist ganz gut. Wenn du aufwachst, gehe ich erst ins Bett. Also melde dich einfach.<<

>> Mach dir nicht so viele Sorgen Ethan! Ich hoffe du hattest genug Schlaf, um den Tag zu überstehen.<<

>> Ich brauche nicht viel Schlaf. Also, pass auf dich auf und melde dich.<<

>> Mache ich, bis dann.<<

>> Bis dann ma cherié.<<

Wir legten auf, als ich mich auf mein Bett fallen ließ und kurz ein wenig Energie auftankte.

Den restlichen Abend korrigierte ich fünf Arbeiten, bevor ich gegen Mitternacht ins Bett ging und schnell einschlief, da ich doch zu wenig Schlaf bekommen hatte.

>> Wie geht es Ihnen?<<

>> Es könnte besser sein.<<

Dr. Anderson schaute mich besorgt an und nickte. Montag hatte ich keinen Termin mehr bekommen, da er nur nachmittags Termine frei hatte und ich da die Examensarbeiten schreiben musste, weshalb ich erst heute, am Donnerstagabend, einen Termin bekommen hatte.

>> Wie genau sahen ihre letzten Tage denn aus?<<

>> Am Sonntag habe ich ein Interview gegeben, weil dieser Mick falsche Tatsachen erzählt hatte, die ich nicht auf mir sitzen lassen konnte und Montag früh ist Ethan nach Chile gereist, weil er dort dringend etwas regeln muss. Er wollte es am liebsten verschieben, aber das ging nicht. Jedenfalls ist er seitdem weg und ich versuche mich abzulenken.<<

>> Inwiefern?<<

>> Naja, ich korrigiere den ganzen Tag über die Examensklausuren, gehe joggen, wobei ich gestern sogar zwei Mal joggen war und es heute wahrscheinlich auch wieder tun werde, besuche die Kinder auf der Krebsstation und schreibe an einem Buch zur Didaktik in Mathematik.<<

>> Was ist mit den Nächten?<<

>> Die sind zu lang.<<

>> Wie viele Albträume und wie viel Schlaf in jeder Nacht?<<

>> Von Montag auf Dienstag drei Albträume und vier Stunden Schlaf, danach zwei Albträume und drei Stunden Schlaf, weil ich dann genug hatte und weiter korrigiert habe. Die letzte Nacht wollte ich mich dazu zwingen mehr zu schlafen, aber das brachte auch nichts. Ich hatte fünf Albträume und insgesamt auch nur um die drei Stunden Schlaf.<<

>> Was ist mit den Tabletten, die ich Ihnen gegeben habe?<<

>> Ich traue mich nicht sie zu nehmen. Ich will es nicht unterdrücken, ich will es verarbeiten, darüber hinwegkommen.<<

>> Aber Sie brauchen dringend Schlaf, vor allem wenn Sie sich tagsüber so viel zumuten. Wie viele Kilometer joggen Sie?<<

>> So um die 20, gestern insgesamt 35.<<

>> Sehen Sie. Ihr Körper kann nicht mehr. Er ist an seiner Belastungsgrenze, was deutlich zu sehen ist, dadurch bekommen Sie nur noch mehr Albträume, weil Sie überhaupt nicht mehr abschalten können. Nehmen Sie heute Abend bitte eine Tablette.<<

>> Ich werde sie nicht nehmen, weil ich Angst habe davon abhängig werden zu können.<<

>> Wenn Sie sie vorsichtig dosieren, wird das kein Problem sein.<<

>> So war das beim Alkohol auch, bis meine Mutter irgendwann abhängig war.<<

>> Aber das können Sie nicht vergleichen.<<

Ich schwieg und schaute auf den Brunnen in seinem Zimmer, der leise vor sich hinplätscherte und einen wohl beruhigen sollte. Bei mir bewirkte das Ding jedoch das Gegenteil. Dieses Plätschern kam mir so laut vor, dass ich ihn am liebsten abschalten wollte, da ich nicht klar denken konnte, wenn das Ding so viel Lärm machte.

>> Ich sehe schon, Sie werden sie nicht nehmen und wahrscheinlich auch keine anderen Medikamente.<<

>> Nein.<<

>> In Ordnung. Dann würde ich gerne eine Hypnosetherapie vorschlagen. Ein Kollege von mir würde Sie hypnotisieren und zurück an den Ort des Unglücks und der schmerzhaften Erinnerungen bringen, um diese dann neu zu strukturieren.<<

>> Inwiefern neu strukturieren?<<

>> So, dass es nur noch Erinnerungen sind, ohne negative Empfindungen oder körperliche Symptome.<<

>> Und wann können wir das machen?<<

>> Das würde ich, in Anbetracht ihrer derzeitigen Verfassung, gern morgen machen, damit Sie endlich wieder zur Ruhe kommen.<<

>> Wann genau?<<

>> Haben Sie abends schon etwas vor, sagen wir gegen acht Uhr?<<

>> Nein.<<

>> Ist ihr Mann dann schon wieder zurück?<<

>> Nein, er wird noch eine Woche da bleiben müssen.<<

>> Es sollte Sie aber jemand begleiten, damit er oder sie Sie dann nach Hause bringen kann.<<

>> Ist gut.<<

Ich verabschiedete mich von ihm und fuhr nach Hause. Inzwischen hatte ich mich in meiner Wohnung wieder recht gut eingelebt, wobei ich Ethan schrecklich vermisste. Wir telefonierten nicht viel miteinander. Wenn es hochkam gute fünf Minuten am Tag und auch Nachrichten waren eine Seltenheit. Ich log ihn die ganze Zeit über an, dass es mir gut ginge und es jeden Tag besser werden würde, während er immer im Stress war und ich zig Stimmen im Hintergrund hörte, die alle etwas von ihm wollten.

Heute hatten wir noch überhaupt nicht miteinander gesprochen oder geschrieben, sodass ich ihm kurz eine Nachricht schickte und ihm von der Hypnose berichtete.

Zu Hause angekommen zog ich wieder meine Joggingsachen an und rannte los, obwohl es schon neun Uhr abends war. Die Reporter ließen mich langsam aber sicher in Ruhe, da die Story über Mick und mich wohl langsam uninteressant war und er auch nichts mehr zum Besten gegeben hatte. Auch die Tatsache, dass Ethan und ich geheiratet hatten, war nach wenigen Tagen nicht mehr interessant genug gewesen, was mich innerlich freute. Somit konnte ich in Ruhe laufen gehen, bis mein Telefon klingelte und ich Ethans Anruf entgegennahm.

>> Ja.<<

Ich wurde langsamer, bis ich anhielt und mich nun dehnte, damit ich mit ihm reden konnte.

>> Wo bist du?<<

>> Joggen, wieso?<<

>> So spät? Es ist doch schon zehn Uhr bei euch.<<

>> Ich kann morgen ausschlafen.<<

>> Sarah! Geht es dir wirklich gut und was ist mit der Hypnose?<<

>> Es ist alles in Ordnung. Dr. Anderson war nur am verzweifeln, weil ich die Tabletten nicht nehmen möchte und deshalb möchte er es mit Hypnose versuchen, die ich dann morgen Abend habe.<<

>> Soll ich zurückkommen?<<

>> Nein. Du musst das klären und am Sonntag sind Jacob und Paul auch wieder da. Also mach dir keinen Kopf.<<

Es entstand eine kurze Pause, weshalb ich kurz nachsah, ob ich eventuell keinen Empfang mehr hatte, doch das war nicht der Fall.

>> Ich vermisse dich Sarah. Ich drehe durch, weil ich dich brauche und du nicht hier bist und wenn ich daran denke, dass ich noch bis nächsten Freitag hier bleiben muss...<<

>> Mir geht es genauso, aber es ist wichtig Ethan. Die sieben Tage schaffen wir jetzt auch noch und dann bist du fällig.<<

>> Mhm. Das klingt gut. Hart oder zärtlich?<<

>> Definitiv hart. Nach so langer Zeit geht das gar nicht anders.<<

>> Allein der Gedanke macht mich wieder geil.<<

>> Wieder?<< fragte ich amüsiert nach, während ich mein rechtes Bein dehnte.

>> Immer wenn ich an dich denke und das ist ziemlich oft, weil du nicht hier bist.<<

>> Dann denk an mich und mach es dir selbst, stell dir vor es wäre meine Hand, die dich zum Höhepunkt bringen würde.<<

>> Das ist nicht das gleiche. Hast du dich etwa schon selbstbefriedigt?<<

>> Nein. Mein Körper verlangt nur nach dir.<<

In Wahrheit war ich viel zu schlapp und ausgelaugt, um überhaupt auch nur daran zu denken.

>> Das ist auch gut so.<<

Jemand klopfte an seine Tür, woraufhin ich die beiden wieder Sätze austauschen hörte und wusste, dass er gleich auflegen musste. Es war immer das gleiche, weshalb ich wieder anfing zu joggen.

>> Du musst los.<< sagte ich, als er die Hand vom Hörer gelöst hatte und es nicht mehr so dumpf klang.

>> Es tut mir Leid, ja.<<

>> Dann bis morgen.<<

>> Ich liebe dich Sarah.<<

>> Ich dich auch.<<

Ich legte auf und lief im Rekordtempo nach Hause, wo ich direkt ein heißes Bad nahm und anschließend Fernsehen schaute, was so untypisch für mich war. Wieder einmal hielt ich mich extra lange wach, da ich Angst hatte einzuschlafen. Gegen Mitternacht bekam ich schließlich noch eine Nachricht von Ethan.

Bonne nuit ma cherié. Wie gern ich jetzt bei dir wäre und deinen Duft einatmen, dich schmecken und spüren würde.“

Wenn du hier wärst, würdest du das ganz sicher alles bekommen. Wüsste auch schon wo und wie.“

Erzähl es mir!“

„ Ich würde dir einen blasen, vermisse es schon mich mal wieder voll und ganz um deinen prächtigen Schwanz zu kümmern, ohne das ich im Mittelpunkt stehe und zwar während einer deiner Telefonkonferenzen, wo du dir nichts anmerken lassen darfst.“

Bei dem Gedanken wurde ich selbst schon wieder ganz feucht, sodass ich meine Hand nach unten wandern ließ und meine Klit umkreiste. Prompt kam eine Nachricht von Ethan zurück.

Sitze gerade in einer Konferenz und habe nur den Gedanken von deinem Mund an meinem Schwanz vor Augen. Gott ist er hart.“

Stell dir vor, wie ich unter dem Schreibtisch auf allen Vieren zu dir krieche, langsam deinen Reißverschluss öffne, deinen harten, mächtigen und heißen Schwanz befreie und dir die Hose herunterziehe. Mit meiner Zungenspitze umkreise ich genüsslich deine Eichel, während meine Hand deine Eier streichelt. Mit der anderen massiere ich meine Klit, so wie jetzt.“

Plötzlich klingelte mein Telefon auf dessen Display ich Ethans Namen las und sein perfektes Gesicht dazu sah. Eilig nahm ich den Anruf entgegen, wobei ich nicht genau wusste, ob er gut oder schlecht gelaunt war, doch er ließ mich ihn nicht einmal begrüßen.

>> Ich habe die Konferenz kurz unterbrochen. Erzähl mir was du gerade machst!<<

Ich grinste vor mich hin, weil es mich faszinierte, wie geil ich ihn machen konnte.

>> Ich liege auf der Couch und mit der rechten Hand umkreise ich meine Klit und massiere sie. Es ging nicht anders, der Gedanke von uns in deinem Büro hat mich zu geil gemacht.<<

>> Nicht nur dich.<<

Ich hörte seine lautere Atmung am anderen Ende der Leitung und fragte mich, ob er sich gerade auch selbst befriedigte.

>> Was machst du?<<

>> Ich hol mir einen runter, sonst explodiere ich gleich. Es ist einfach schon zu lange her, seit wir das letzte Mal Sex hatten. Er ist ganz hart und pocht und wäre jetzt zu gern in deinem Mund.<<

>> Ich würde so heftig an ihm saugen und ihn so tief in meinen Mund nehmen, wie es nur geht. Du würdest ihn mir immer wieder hineinstoßen, dass ich fast keine Luft mehr bekomme, weil er so mächtig und dick ist.<<

Ich hörte seinen lauten und schnellen Atem, während ich im Hintergrund wahrnahm, wie er seinen Schwanz bearbeitete. Es war einfach unfassbar geil, wie notgeil er nach ein paar Tagen war.

>> Klemm das Telefon zwischen Ohr und Schulter, damit du mit der Hand deine geilen Brüste kneten und in deine Nippel kneifen kannst, so wie ich es jetzt tun würde.<<

>> Meine Nippel sind schon ganz hart und meine Brüste ganz prall. Ich möchte, dass du bald mal meine Titten fickst, deinen Schwanz zwischen ihnen einquetschst und auf sie spritzt, wenn du kommst, damit ich es anschließend ablecken kann.<<

>> Du machst mich so geil Sarah. Ich wichse ihn gerade so schnell und heftig, dass ich gleich schon komme.<<

>> Ich auch. Ich zittere schon am ganzen Körper.<<

Ich lauschte seinem lauten Atem, dem leisen Stöhnen, was er von sich gab und konzentrierte mich auf die Tatsache, dass er sich gerade in seinem Büro einen runterholte, als ich den Orgasmus spürte.

>> Ethan, ich.....<<

Ich brachte den Satz nicht zu Ende und stöhnte mit jeder neuen Welle ins Telefon, als ich auch Ethan kommen hörte. Für einen kurzen Moment herrschte fast vollkommene Stille am Telefon, die Ethan als erster unterbrach.

>> Was habe ich nur für eine geile Ehefrau.<<

>> Eine, die nicht genug von dir bekommt und jetzt geh wieder in deine Besprechung.<<

>> Gehst du schlafen?<<

>> Ja, jetzt kann ich glücklich und zufrieden einschlafen.<<

>> Das ist gut. Schlaf schön, wir hören uns morgen.<<

>> Bis dann.<<

Die Nacht endete mal wieder viel zu früh. Um drei Uhr und nach zwei weiteren Albträumen, wachte ich schweißgebadet auf und schleppte mich ins Bad, wo ich mich kurz abduschte und frische Sachen anzog. Wem machte ich eigentlich etwas vor?

Dr. Anderson hatte Recht, es ging mir beschissen und so sah ich auch aus. Vollkommen leer, ausgelaugt und müde. Ethan machte ich ebenfalls etwas vor, weil ich mir und ihm nicht eingestehen wollte, wie sehr ich ihn brauchte. Wenn er neben mir schlief, bekam ich mehr Schlaf und weniger Albträume, doch ohne ihn war es die Hölle auf Erden. Noch sieben weitere Nächte bis er hoffentlich käme und er könnte mich im Krankenhaus besuchen.

Wenn seine Anwesenheit in Chile nicht so wichtig gewesen wäre, hätte ich ihm wahrscheinlich auch erzählt, wie es mir wirklich ging, aber das ging nicht. Er würde sofort zurück fliegen und das Problem wäre immer noch nicht gelöst.

Wieder schaute ich in den Spiegel, sah die roten Augen, ebenso wie die Tatsache, dass ich wieder abgenommen hatte. Zwar hatte ich mich die letzten Tage extra dazu gezwungen drei Mal am Tag eine ordentliche Portion zu Essen, doch das viele Joggen zeigte seine Wirkung. Zudem hatte ich durch die Sache mit Sascha und den Absturz sowieso abgenommen, weshalb ich die Waage herauskramte. Vorsichtig stellte mich drauf und erschrak. Seit ich mit Ethan zusammen war, hatte ich sieben Kilogramm abgenommen.

Sofort ging ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank, der prall gefüllt war, da ich gestern noch einkaufen gegangen war. Ich nahm mir einen Joghurt, ebenso wie ein Croissant mit Schokolade und eine Banane. Zudem nahm ich mir vor heute nicht joggen zu gehen und stattdessen faul auf der Couch herumzuliegen, bis ich zu Dr. Anderson fahren musste.

Und genau das tat ich den ganzen Tag. Mittags bestellte ich Pizza und sah mir weiter die hirnlosen Sendungen im Fernsehen an, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt und mich anzog.

Nachdem ich auch mein Make-Up aufgelegt und meine Haare gebändigt hatte, fuhr ich kurz ins Krankenhaus, wo meine Fäden gezogen wurden. Es war alles gut verheilt, sodass ich mir keine Sorgen machen musste. Dr. Martin erkundigte sich noch einmal nach meinem psychischen Zustand und war beruhigt, dass ich in guten Händen war. Zum ersten Mal war ich wieder ein kompletter Mensch ohne Blessuren. Die blauen Flecken meiner Mutter und auch die Platzwunde waren verheilt, ebenso wie die Blessuren vom Absturz.

Während meiner Untersuchung rief Stan mich an, da sich die Eltern von Heather Doyle bei ihm gemeldet hatten und gab mir deren Nummer. Ich rief direkt bei ihnen an und verabredete mich später in einem Park mit ihnen, damit ich ihnen alles erzählen konnte.

Anschließend fuhr ich ins Krankenhaus, wo ich wieder den Nachmittag mit den Kindern verbrachte. Es waren zum Glück immer noch alle relativ gesund, sodass niemand auf der Kippe stand, um den ich mich besonders kümmern musste. Allerdings hatten sie die Idee ein Theaterstück einzustudieren, da es bald Weihnachten war und sie ihren Eltern ein kleines Geschenk machen wollten.

Ich versprach ihnen mir etwas zu überlegen und schrieb mir alle Ideen der Kinder auf. Es war mal wieder faszinierend, dass sie nicht in erster Linie an sich selbst dachten, sondern die anderen in ihrem Umfeld glücklich machen wollten, was mich rührte. Doch bevor ich etwas planen konnte, musste ich alles mit den Ärzten absprechen, ebenso wie dem Stationsleiter, sodass ich noch eine Stunde damit verbrachte, überall das „ok“ einzuholen. Als letztes ging ich zu Greg, der in seinem Büro saß und gerade telefonierte. Er bat mich herein und bedeutete mir, mich hinzusetzen, was ich auch befolgte.

>> Ist gut. Ich melde mich noch einmal wegen der Ergebnisse...Ja.... Ich habe hier eine Patienten, um die ich mich jetzt kümmern muss....<<

Er verdrehte gespielt die Augen und lächelte mich warmherzig an.

>> Gut... Dann bis morgen.<<

Er legte auf und atmete einmal tief durch, bevor er sich mir zuwandte und angrinste.

>> Einen wunderschönen guten Abend Schwägerin.<<

>> Hi.<<

Ich hatte ganz vergessen, dass Ethan allen Bescheid gegeben hatte, dass wir geheiratet hatten und auch wenn nicht, hätten sie es längst durch die Klatschblätter erfahren.

>> Dann lass dich mal drücken und dir gratulieren.<<

Er stand auf und kam zu mir, als er mich in seine Arme zog und liebevoll drückte.

>> Alles Gute zur Hochzeit Sarah. Ich hoffe, dass er sich gut um dich kümmern wird und dich glücklich macht.<<

>> Das macht er, danke.<<

>> Ich hätte nie gedacht, dass er noch mal die Kurve bekommt und eine Frau kennenlernt.<<

>> War wohl ein riesiger Schritt für ihn.<<

>> Oh ja, das war es. Aber ihr seht super zusammen aus und du bist ihm wirklich wichtig und tust ihm gut.<<

Er setzte sich neben mich und nahm seine Tasse vom Schreibtisch, aus der er kurz einen Schluck trank.

>> Wie geht’s dir denn seit dem Absturz, vor allem wo Ethan gerade in Chile ist.<<

>> Naja, sieht man doch, oder? Aber ich gebe mein Bestes.<<

Er musterte mich scharf und nickte wissend. Es war auch wirklich nicht zu übersehen, was für ein Wrack ich war.

>> Weiß er, wie es dir geht?<<

>> Nein, dann würde er sofort zurückfliegen, aber das soll er nicht. Er muss arbeiten und das da regeln. Ich möchte ihm da nicht im Weg stehen.<<

>> Aber du bist seine Frau und wichtiger als seine Arbeit.<<

>> Greg, nimm es mir bitte nicht Übel, aber ich möchte darüber eigentlich nicht sprechen. Ich bin in Behandlung und verarbeite das gerade alles und Ethan kommt nächste Woche wieder zurück, das halte ich aus. Zudem kommt übermorgen mein bester Freund zurück aus dem Urlaub, sodass er für mich da sein wird. Also ist alles geregelt. Bitte sag Ethan nichts.<<

>> Ich finde es zwar nicht gut, was du machst, aber in Ordnung. Was wolltest du denn eigentlich von mir?<<

Ich hoffte wirklich, dass er Ethan nichts sagte, aber mehr als hoffen konnte ich nicht. Sie waren Brüder, telefonierten öfter miteinander, sodass er es vielleicht nebenbei erwähnen würde, doch das konnte ich nicht kontrollieren oder unterbinden.

>> Die Kinder wollen ein Theaterstück mit mir einstudieren und vor Weihnachten ihren Eltern vorführen. Wäre das in Ordnung für dich? Also aus medizinischer Sicht.<<

>> So lange alle stabil sind und keine Bettruhe haben, natürlich.<<

>> Gut. Was ist mit Dora?<<

Sie war neun Jahre alt und zu schwach, um aufzustehen, da sie die Chemotherapie nicht so gut vertrug, weshalb sie entweder im Rollstuhl saß oder im Bett lag. Trotzdem wollte ich sie mit einbeziehen.

>> Du weißt, wie schlapp sie ist.<<

>> Und wenn sie nur im Rollstuhl sitzt dabei? Oder eine Rolle hat, in der sie im Bett liegt?<<

>> Das ginge, aber ich weiß nicht, wie es ihr in sechs Wochen geht.<<

>> Das weiß niemand.<<

>> Wenn es so ist wie jetzt, kannst du es machen, also von mir aus jedenfalls.<<

>> In Ordnung, danke. Das war es auch schon.<<

Ich stand auf, weil ich nichts mehr hatte, was ich mit ihm besprechen musste und ich ihn nicht weiter stören wollte, doch er zog mich zurück auf den Stuhl.

>> Kann ich kurz über etwas anderes mit dir reden, oder musst du weiter?<<

Ich sah auf die Uhr und dachte an die Verabredung mit den Doyles, ebenso wie an den Termin mit Dr. Anderson.

>> Fünf Minuten hätte ich noch, aber dann muss ich los.<<

Er nickte und machte es sich wieder bequemer, wobei er nach den richtigen Worten suchte.

>> Unsere Mutter war ein wenig, naja sagen wir mal überrascht von eurer Hochzeit.<<

>> Greg, ich...<<

>> Nein, nein warte. Sie hat verstanden, dass du für Ethan nicht nur irgendeine Frau bist, sondern die Frau fürs Leben. Natürlich war sie darüber enttäuscht, dass sie nicht dabei war, als ihr geheiratet habt, so wie Charly und ich selbstverständlich auch. Immerhin ist er ihr Sohn und unser Bruder. Sie möchte sich jedenfalls bei dir entschuldigen und noch einmal von vorne anfangen. Vielleicht gibst du ihr ja mal eine Chance und kommst mit Ethan zum Essen vorbei.<<

>> Das hatten wir auch vor, aber dann kam der Absturz, das Krankenhaus und jetzt seine Reise nach Chile dazwischen.<<

>> Gut, ich möchte ja auch nur, dass du offen zu ihr bist, denn eigentlich kann sie ganz nett sein.<<

>> Nur weiß ich nicht, wie Ethan das Ganze sieht. Er hat sie beim letzten Mal ziemlich heruntergeputzt.<<

>> Ich werde auch noch mal mit ihm darüber sprechen.<<

Ich nickte und stand auf, weil ich nicht zu spät kommen wollte und verabschiedete mich von Greg.

Anschließend ging ich in den kleinen Park neben dem Krankenhaus, bis ich bei der Statue zweier kämpfender Stiere ankam und mich umsah. Ich wusste nicht wie die Doyles aussahen, weshalb ich mich einfach auf eine Bank setzte. Es dauerte keine zwei Minuten, als fünf Personen auf mich zukamen.

>> Mrs Thatcher?<<

>> Ja, Mrs Doyle?<<

>> Richtig. Das ist mein Mann Theodore und unsere anderen Töchter Amber und Vivianne und das ist Heathers Verlobter Jack.<<

Ich begrüßte alle, als wir uns schließlich an einen Tisch im nahegelegenen Café setzten, der groß genug war.

>> Sie haben Heather also noch gesehen bevor das Flugzeug unterging?<< fragte Theodore mich um Fassung bemüht, doch ich sah den Kummer, den sie in den letzten Tagen durchgemacht hatten und der immer noch in jedem von ihnen wohnte.

>> Richtig. Wie ich auch schon im Interview sagte. Ich war nach dem Aufprall bewusstlos geworden und sie hat mich dann wieder aufgeweckt.<<

>> Wie war sie da? Ruhig oder eher panisch, ängstlich?<<

>> Sie war vollkommen ruhig und professionell. Als ob sie einen gewissen Plan abarbeitete und sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ.<<

>> So war sie immer. Als ob sie eine Liste im Kopf hatte und wehe jemand lief aus der Reihe.<< schmunzelte ihr Verlobter bedrückt, während er in Gedanken bei schönen Erinnerungen zu sein schien.

>> Sie war also nicht ängstlich?<<

>> Nein, wenn doch, hat sie es nicht gezeigt, aber meiner Meinung nach hatte sie keine Angst.<<

>> Das ist beruhigend.<< seufzte Theodore, bevor seine Frau die nächste Frage stellte.

>> Was passierte dann?<<

>> Sie zeigte mir den Ausweg, also das Wasser in das ich reinspringen und worin ich den Ausgang suchen musste. Ich fragte sie, ob sie nicht mit mir käme, doch sie meinte, sie müsste noch nach weiteren Passagieren sehen. Meine Hilfe lehnte sie ab. Verdammt, ich hätte ihr einfach helfen sollen.<<

>> Dann hätten Sie es auch nicht geschafft.<< gab Mrs Doyle mir zu bedenken.

>> Vielleicht wäre es dann schneller gegangen und wir hätten es alle geschafft.<<

>> Sie haben selber gesagt, dass Sie mehrere Anläufe brauchten, bis Sie draußen waren und das Flugzeug da schon fast untergegangen war. Sie hätten es niemals geschafft.<<

>> Keine Ahnung. Trotzdem fühle ich mich schuldig.<< sagte ich mit brüchiger Stimme, als ich mir eine Träne wegwischte.

>> Das müssen Sie nicht.<<

Es war Jack, der dies sagte, mich mitfühlend ansah und mir ein Taschentuch reichte, damit ich meine Tränen wegwischen konnte.

>> Aber sie hat noch etwas zu Ihnen gesagt?<< hakte eine der Schwestern nach, die bisher noch nichts gefragt hatten und ihre Mutter unterstützten, wo sie nur konnten.

>> Ja. Jack, Ihnen soll ich sagen, dass sie Sie über alles liebt und sie sich nichts schöneres als ihre Hochzeit und ihr gemeinsames Leben vorstellen konnte. Darf ich fragen, wann die Hochzeit sein sollte?<<

>> In drei Monaten. Es war alles schon geplant und gebucht, alles ausgesucht. Es wäre perfekt geworden. Unsere Zukunft wäre perfekt geworden.<<

Er fing zu zittern an, als Mrs Doyle ihn mitfühlend zu sich zog.

>> Sie hat mir noch das hier für Sie gegeben.<<

Ich zog das Amulett aus meiner Tasche und reichte es Jack, der daraufhin noch stärker zu schluchzen anfing und es an sich drückte. In mir zog sich alles zusammen, da ich diesen Schmerz des Verlustes nicht ertrug. Aber das war ich Heather schuldig.

>> Hat sie sonst noch etwas gesagt?<<

Es war wieder Theodore, der das sagte und am ehesten seine Gefühle im Griff hatte und für alle stark blieb.

>> Noch etwas für Sie und ihre Frau. Ich soll Ihnen sagen, dass es ihr Leid täte, dass Sie wie immer Recht hatten, aber dass es in Ordnung sei. Dass Sie alles richtig gemacht hätten.<<

Bei diesen Worten brach Mrs Doyle auf einmal schluchzend zusammen, als auch schon Amber und Vivianne sie stützten und beruhigten. Theodore nickte nur immer wieder wissend, während er in Gedanken war.

>> Das war alles, was sie gesagt hat.<<

>> Danke Mrs Thatcher. Tut mir Leid, dass wir so ergriffen sind, aber...<<

>> Bitte Mr Doyle, das kann ich verstehen. Dafür brauchen Sie sich nicht entschuldigen. Ich hoffe nur, dass es Ihnen weiterhilft.<<

>> Das tut es. Vielen Dank.<<

Ich nickte, als ich mich erhob und mich, so gut es eben ging, von ihnen verabschiedete. Sie brauchten nun ihre Ruhe, hatten bestimmt einiges zu bereden und da wollte ich als außenstehende und Fremde nicht stören. Zumal ich ihnen unter die Nase rieb, dass ich gerettet wurde und ihre Tochter nicht.

Traurig und sichtlich aufgewühlt ging ich wieder zum Eingang des Krankenhauses, als ich auch schon Scott sah. Er wartete bereits auf mich, da ich ihn gefragt hatte, ob er mich zu Dr. Anderson begleiten würde, da ich jemanden mitbringen sollte. Er wusste, was ich durchmachte und wie schwer es war, all das zu verarbeiten.

>> Guten Abend Scott.<<

>> Den wünsche ich Ihnen auch Mrs Thatcher.<<

Ich stieg ein und wartete bis Scott ebenfalls einstieg und losfuhr.

>> Danke, dass Sie mich begleiten.<<

>> Das ist doch selbstverständlich.<<

>> Nein, das ist es nicht und ich bin Ihnen wirklich dankbar.<<

>> Ich hoffe nur, dass es Ihnen hilft Mrs Thatcher. Wenn ich das bemerken darf, Sie sehen sehr müde und erschöpft aus.<<

>> Ich weiß. Wahrscheinlich kommt es auch daher, dass Ethan nicht da ist. Er hat eine beruhigende Wirkung auf mich.<<

>> Wie ich hörte, kommt er erst in einer Woche zurück.<<

>> Ja, leider. Sagen Sie Scott, stehen eigentlich beide Flugzeuge von ihm wieder hier?<<

>> Ja, seine Maschine ist zurückgeflogen, damit die Crew wieder bei ihren Familien sein kann.<<

>> Eins davon fliegt Ben und Julian ja morgen nach Sydney, wäre das andere denn startklar?<<

>> Ich bräuchte nur anzurufen. Möchten Sie verreisen?<<

>> Ich überlege zu Ethan zu fliegen, weil ich es sonst nicht mehr aushalte. Ich brauche wieder Schlaf.<<

>> Wann wollten Sie denn losfliegen?<<

>> Am liebsten gleich.<<

Ich schaute aus dem Fenster und bemerkte, dass ich bereits jetzt zitterte und mir schlecht wurde. Der Gedanke daran wieder zu fliegen, verursachte in mir die übelsten Gefühle, doch es war nichts im Gegensatz dazu weiter von ihm getrennt sein zu müssen. Die Woche würde ich nicht durchstehen, das wusste ich. Auch wenn Jacob zurückkäme, könnte er mir nicht das geben, was Ethan mir gab. Diese Ruhe und Geborgenheit. Außerdem durfte ich nicht mehr mit Jacob in einem Bett schlafen, weshalb mir seine Anwesenheit nicht viel bringen würde.

>> Ich könnte dafür sorgen, dass Sie nach dem Arzttermin losfliegen können. Schaffen Sie es denn wieder in ein Flugzeug zu steigen?<<

>> Ich muss es schaffen.<<

Er nickte sichtlich beunruhigt, sagte jedoch nichts mehr dazu.

>> Dann werde ich gleich die Crew anrufen und die Maschine startklar machen.<<

>> Aber bitte sagen Sie Ethan nichts davon. Er soll noch in Ruhe arbeiten und sich keine Sorgen machen.<<

>> Natürlich, wie Sie wünschen.<<

Ich nickte, während wir jeder in unsere Gedanken vertieft waren. Als wir ankamen, bat ich ihn noch darum, die ganzen Examensarbeiten bei mir abzuholen, ebenso wie ein paar Sachen zum Anziehen, damit ich direkt losfliegen konnte und genügend Arbeit für die Zeit in Chile dabei hatte, da ich wusste, dass Ethan tagsüber viel arbeiten musste.

Der Besuch bei Dr. Anderson war relativ angenehm. Die Fragen am Anfang und sein Blick darauf, wie wenig ich wieder geschlafen hatte, sagten alles, doch dann kam Dr. Lloyd herein.

Er war schon älter und hatte graue Haare, die jedoch gut zu ihm passten. Zudem war er groß und hatte eine tiefe angenehme Stimme, bei der ich keinen Augenblick daran zweifelte, dass sie mich in Trance versetzen konnte. Er schüttelte mir die Hand, wobei mir sein fester Händedruck auffiel, ebenso eine kleine Zahnlücke in der unteren Reihe, als er mich aufmunternd anlächelte.

>> Guten Abend Mrs Thatcher.<<

>> Guten Abend Dr. Lloyd.<<

>> Dr. Anderson hat mir schon ihre ganze Geschichte erzählt, sodass ich einen guten Überblick über ihre Situation habe. Oft reicht schon ein Termin aus, um Besserung zu erzielen, doch bei Ihnen wird es, fürchte ich jedenfalls, länger dauern.<<

>> Warum?<<

>> Weil die Erinnerungen und Erlebnisse aus ihrer Kindheit mit denen in der Gegenwart zusammenhängen. Beispielsweise kann es sein, dass die Schuldgefühle, die Sie durch den Tod ihres Vaters haben, ähnliche sind wie nun bei Heather Doyle. Eventuell haben sich Brücken gebildet, die wir nun erfassen müssen. Wer wird Sie abholen?<<

>> Der Fahrer von Mr Thatcher.<<

>> Haben Sie noch Fragen?<<

>> Könnten wir gleich auf meine Angst eingehen, wieder zu fliegen? Weil ich gleich nach Chile fliegen werde und es in mir Übelkeit und heftiges Zittern hervorruft.<<

>> Sie sollten noch nicht so schnell wieder fliegen. Lassen Sie uns erst einmal in Ruhe an ihren Symptomen arbeiten.<<

>> Ich muss aber.<<

>> Was ist denn in Chile?<<

Dr. Anderson räusperte sich und mischte sich schließlich ein.

>> Ihr Ehemann.<<

Dr. Lloyd nickte nur verständnisvoll, bevor er mich dazu aufforderte mich auf dem Sofa hinzulegen und er mich zudeckte.

Er redete langsam und beruhigend auf mich ein, zählte herunter und versetzte mich schließlich in Trance.

Sea and Fall

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