Читать книгу Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman - Svenja Mund - Страница 7
ОглавлениеKapitel 5
Es musste schon fortgeschrittener Vormittag sein, als sie aufwachte, und es dauerte einen Moment, bis sie ihre Gedanken sortieren konnte. Max saß in der Küche, er hatte die fast leere Flasche Wein, die sie gestern Abend noch entkorkt hatte, weggeräumt und den Tisch gedeckt. Sie hatte zu viel getrunken gehabt. Warum? Nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück, sie hatten über Sex geredet. Und sie hatte ihn dazu animiert! Wie bescheuert, was war nur in sie gefahren?! Die ganze Zeit war sie darauf bedacht, ihn möglichst weder durch Gesten noch durch Worte irgendetwas falsch verstehen zu lassen, und dann das! Vielleicht hatte sie ja auch tagsüber schon zu viel getrunken. Er hatte ihr immer wieder Rum oder Whiskey angeboten, warum nur? Wollte er sie so gefügig machen?
‚Wanda, du spinnst!‘
Als sie ins Bett gegangen war, hatte er schon geschlafen. Ein Mann, der eine besoffene Frau begrapschen will, schläft bestimmt nicht einfach ein, zumal dann nicht, wenn er im Gegensatz zum Objekt seiner Begierde ziemlich nüchtern ist.
Über Sex hatten sie geredet, obszön. Er hatte zu recht vermutet, dass es ihr gefallen hatte. Wie peinlich! Wie sollte sie ihm jetzt begegnen? Sich entschuldigen? Darüber reden?
‚Du, weißt du, ich hab’ dich da gestern animiert, schmutzige Dinge zu sagen. Ich wollte das eigentlich gar nicht.‘
Bescheuerter ging es ja wohl nicht!
Oder sollte sie es einfach auf den Alkohol schieben – sie vertrug ja eigentlich nichts. Um dann doch fast eine ganze Flasche Wein allein auszutrinken!
Als er mit dem Kaffee zu ihr ans Bett kam, setzte sie sich auf, bedankte sich brav und sagte sonst nichts weiter.
Offensichtlich hatte er sie in der Nacht nicht angefasst, und jetzt tat er es auch nicht. Vielleicht war er ja auch schwul. Nein, er hatte gesagt, wenn sie mit ihm schlafen wolle, müsse sie die Initiative ergreifen. Sie mit ihm schlafen! Hatte sie den Eindruck hinterlassen? Sie wollte sich die Haare raufen!
»Darf ich dich um etwas bitten?«, fragte sie stattdessen.
»Was denn?«
»Ich würde gern mal baden, wenn man das so nennen kann. Kannst du mir bitte warmes Wasser aufsetzen?«
»Ist schon in Arbeit, wird aber etwas dauern.« Er setzte nicht nur den großen Topf mit Wasser auf den Herd, sondern heizte im Bad auch ein, schließlich reichte einem das warme Wasser in der Sitzwanne nur bis zum Bauchnabel.
In der Stube war es schon angenehm temperiert. Während sie auf das Kochen des Wassers warteten, frühstückten sie gemeinsam, Wanda immer noch in Wollsachen.
»Ob die Straße wohl heute geräumt worden ist?«
»Auch wenn sie das wäre, es ist schon Mittag. Ehe du fertig bist mit Waschen und so, ist es schon fast wieder dunkel. Und außerdem ist sie bestimmt nicht geräumt. In der Nacht hat es gestürmt, sieh dir mal die Fenster an: Der Schnee hat auf den Fensterbänken draußen kleine Wehen gebaut – und auf der Straße bestimmt große. Bei Sturm wird nicht geräumt, weil alles gleich wieder dicht ist.«
Wanda schaute zum Fenster raus; Schneewehen. Nun gut, sie wollte sowieso erst in die Wanne. Und jetzt erinnerte sie sich auch an das Heulen und Pusten heute Nacht!
Als das Wasser endlich kochte, füllte er kaltes Wasser in die Sitzwanne, dann gab er heißes dazu. Wanda sollte sagen, wann die Temperatur ihrer Meinung nach für sie angenehm sei. Aus dem Schlafraum holte er ihr ein großes Handtuch, wenn sie etwas benötigte oder das Wasser zu sehr abgekühlt sei, sollte sie ihn rufen. Dann verließ er das Bad.
Wanda zog sich aus, es war herrlich warm in dem kleinen Raum, fast schon saunagerecht. Dann setzte sie sich in die Wanne; sie hatte noch nie in einer Sitzwanne gebadet. Aber es war bequemer, als sie befürchtet hatte. Nachdem sie das warme Wasser einige Minuten lang genossen hatte, stand sie wieder auf, seifte sich ein und ließ sich im Anschluss erneut nieder. Mit den Händen schöpfte sie Wasser in ihr Gesicht, dann auf ihre Brüste, um die Seife fortzuspülen. Wie angenehm. Immer wieder tätigte sie diesen Vorgang, streichelte ihre Brustwarzen, spielte mit ihnen, dann runter zum Bauch, zu den Schenkeln, sanft begann sie, ihre Schamlippen zu massieren.
Amüsiert hielt sie inne. Sollte sie das jetzt wirklich tun? Es sich selbst zu besorgen, wenn er vielleicht doch reinkommt? Sie rutschte mit dem Hintern auf die Sitzkante, legte den Kopf in den Nacken und genoss die Wärme. Nein, jetzt nicht, liebe Muschi, vielleicht ein andermal. Aber einen Kaffee und eine Zigarette, das könnte sie jetzt gebrauchen. Sie müsste aufstehen, sich in das Handtuch hüllen, die Sachen holen und wieder in die Wanne steigen.
Sie sah an sich herab, das Wasser war mit Schaum bedeckt, so wie in den alten Filmen, in denen nichts sichtbar werden durfte von der Schönen in der Badewanne. Und ihre Brüste könnte sie mit ihren Händen verstecken.
»Max?!«
Es dauerte einen Moment, dann steckte er den Kopf durch die Tür: »Warmes Wasser gefällig?«
Wanda lachte. »Nein, Kaffee und Zigarette bitte.«
Er sah sie kurz an, grinste in Anbetracht ihrer bedeckten Brüste und verschwand.
Er fand sie bestimmt schamhaft. Wenn er gleich wiederkommen würde, würde sie ihre Brüste nicht mehr verstecken. Warum auch, sie waren doch ganz gut geformt!
‚Weil du ihn auch so schon genug animierst, du dumme Kuh!‘, dachte sie.
Aber er würde bestimmt nicht in der Wanne über sie herfallen.
Max klopfte an, bevor er mit dem Gewünschten eintrat, reflexartig nahm sie die Hände hoch. Er stellte alles auf einen mitgebrachten Schemel neben die Wanne. Sie sah ihm ins Gesicht dabei, und sie spürte, wie sie ihre Hände langsam sinken ließ. Aber dann war er schon wieder draußen, hm.
Einen Schluck Kaffee, Zigarette – Vorsicht, nicht nass werden lassen! Und Kopf wieder nach hinten, wie entspannend! Nebenan hörte sie Max auf seiner Schreibmaschine tippen.
Erst als Raum und Wasser kühler wurden, stieg sie aus der Wanne, wickelte sich in das große Handtuch und trottete in die Stube. Sie zog sich nicht gleich an, sondern setzte sich erst mal zu ihm an den Tisch.
»Du schreibst an deiner neuen Geschichte? Worum geht es denn da?«
Ohne eine Antwort abzuwarten, begab sie sich hinter ihn und nahm die beiden Zettel, die rechts neben der Schreibmaschine lagen. Max musste schmunzeln, etwas distanzlos fand er das schon, er verzieh es ihr aber umgehend.
»Du machst ja doch eine Erzählung aus uns beiden hier«, bemerkte sie, nachdem sie den ersten Zettel zurückgelegt hatte und den zweiten las. »Aber ich bin doch keine Schwarze.«
»Es ist ja auch keine Geschichte von uns beiden. Nur das Ambiente: Frau steckt im Schnee fest, das habe ich von unserer Situation übernommen.«
»Und die erotischen Erlebnisse, die du nun in dieses Ambiente einbaust, das sind die mit einer anderen Frau?!« Ein Hauch von Empörung lag in ihrer Stimme.
»Na ja, wir hatten ja keine erotischen Zusammenkünfte, auf die ich zurückgreifen könnte«, bemerkte Max mit einem entschuldigenden Achselzucken.
Da hatte er recht. Trotzdem wusste Wanda nicht, ob sie nicht doch ein wenig beleidigt sein sollte.
»Und diese Frau ist eine Schwarze?«, fragte sie etwas schroff.
»Hast du doch gelesen.«
»Kennst du sie? Also, handelt es sich dabei um eine reale Person, mit der du erotische Erlebnisse hattest?« Nach seiner etwas kurzen Antwort klang ihre Stimme wieder sanfter.
Max lehnte sich im Stuhl zurück und sah sie von der Seite her an: »Sie heißt in Wirklichkeit Seba und hat auf unserer Farm in Namibia gearbeitet.«
»Und du hast mit ihr geschlafen?«
»Wir hatten ein heftiges sexuelles Abenteuer.«
Wieder spürte sie diesen dezenten Stich im Inneren, verkniff sich aber jede negative Reaktion. »Aber wie kommt denn eine Afrikanerin dazu, durch den finnischen Winter zu reisen?«
»Die Geschichte spielt im russischen Winter, der passt genauso gut wie der finnische. Seba hat in Angola Landwirtschaft studiert und interessiert sich für eine Verbesserung der Erträge unter jeweils landesspezifischen Bedingungen. Und zu Lehrzwecken will sie in Russland eine ehemalige Kolchose besuchen. Die damaligen Staatsgüter werden heute meist privat bewirtschaftet, haben aber immer noch diese für unsere Verhältnisse unvorstellbare Größe. Und ähnliche Güter wären für Afrika vielleicht auch eine Option.«
»Aber warum fährt sie dann im Winter dorthin? Im Sommer wäre es doch viel besser.«
»Weiß ich noch nicht. Mir fällt aber sicher eine Begründung ein.«
Wanda hatte nun auch den zweiten Zettel zurückgelegt, jetzt beugte sie sich über seine Schulter, um den Text zu lesen, der noch in der Maschine steckte; Max spürte ihre Nähe, gab es da eine Berührung ihres Busens bei jedem Atemzug?
Mit einem dezenten Lächeln auf den Lippen setzte sie sich wieder hin: »Hinsichtlich Sex ist da ja noch nichts passiert.«
»Na, das kommt noch. Es muss doch erst die entsprechende Stimmung aufgebaut werden.«
»In der russischen Datscha?!«
»Genau.«
»Weißt du denn, wie es da aussieht?«
»Ich war schon ein paarmal in Russland. meine Freunde, mit denen ich die Hütte hier habe, fahren regelmäßig auf die Halbinsel Kola und in die Taiga. Zweimal war ich schon mit.«
Wanda stand auf, am Herd setzte sie neues Kaffeewasser auf; Max war sich sicher, dass sie überlegte, wie sie nun am besten nach Seba fragen könnte.
»Erzähl doch mal, wie war das denn mit dieser Seba?«, kam es denn auch prompt von ihr.
»Die afrikanischen Frauen sind, was den Sex angeht, viel unkomplizierter und freier als die europäischen Frauen. Wir haben zusammengearbeitet, und wenn abends noch ein Termin stattfand, mussten wir uns umziehen. Dann sprang sie nur im Slip in meinem Bungalow herum, als sei das das Natürlichste auf der Welt.«
»Na, ist es ja auch, wenn man ein Verhältnis hat.«
»Das hat sie ebenso gemacht, bevor wir überhaupt etwas miteinander hatten.«
»Sie wollte dich bestimmt verführen, so als weißen Herren.«
»Wanda! Ich bin in Namibia kein weißer Herr! Seba ist sehr offensiv, was ihre sexuellen Bedürfnisse angeht, aber sie ging auch sonst freizügig mit ihrem Körper um, wie gesagt, in Afrika ist da alles etwas lockerer, jedenfalls das, was ich kennengelernt habe.«
»Und das, was ihr erlebt habt, lässt du sie nun mit irgendeinem Russen erleben!?«
»Ich werde sie natürlich nicht bloßstellen und die Erlebnisse so beschreiben, dass niemand sie erkennen kann, obgleich es sehr unwahrscheinlich ist, dass jemand aus ihrem Bekanntenkreis die Geschichte liest.«
»Hatte sie denn irgendwelche Verbindungen zu Russland?«
»Das nicht.«
»Aber?«
»Auf unserer Farm in Namibia übernachten auch viele Urlauber. Und es gibt zahlreiche Russen, die das südliche Afrika besuchen, wir Farmmitarbeiter müssen die dann ein wenig betreuen. Einmal fielen Seba und mir vier Russen zu.«
»Aha.« Wanda wusste, dass es mit diesen Russen noch etwas auf sich haben musste, sonst hätte er nicht so schroff ‚uns fielen vier Russen zu‘ gesagt. »Was war denn mit denen?«
»Seba fand sie wohl auch ganz interessant. Jedenfalls hampelte sie dauernd um die vier herum, bückte sich tief hinunter, bis sie ihre baumelnden Titten sehen konnten, und streckte ihnen dauernd ihren geilen Arsch entgegen!«
Wanda grinste: »Und da warst du eifersüchtig, was?«
»Ich habe ihr zu Hause erst mal die Leviten gelesen.«
»Du hast ihr eine Szene gemacht?«
»Ich habe sie ordentlich durchgevögelt, damit sie wusste, welcher Schwanz zurzeit in ihr Loch gehörte!« Ein Hauch von der Wut, die er damals empfunden hatte, war ihm immer noch anzumerken, wenn er darüber sprach. Er war sich dessen bewusst, auch über die Wahl der deftigen Worte. Wenn die liebe Wanda allerdings dauernd nach erotischen Details fragte, musste sie das auch abkönnen.
Tat sie auch. Sie breitete die Arme mit angewinkelten Ellenbogen auf dem Tisch aus, legte ihren Kopf auf die gefalteten Hände und grinste ihn von unten her an: »Und? Erzähl mal!«
»Liebste Wanda«, grinste er zurück, »bevor ich dir weitere erotische Details erzähle, bist du jetzt mal an der Reihe. Ich möchte von dir ebenfalls mal ein bisschen Dirty Talk hören.«
»Hm!« Sie setzte sich wieder gerade hin, zupfte das Badetuch hoch, das bedenklich weit von ihren Brüsten gerutscht war und goss am Herd den Kaffee auf.
»Ich glaube, ich sollte mir erst mal was anziehen«, wich sie abermals aus.
»Kannst du machen, ums Erzählen kommst du deswegen allerdings nicht herum.«
Sie sah ihn an, stellte ihm eine Tasse Kaffee hin, schüttete sich selbst einen Schuss Whiskey hinein, reichte ihm die Flasche und setzte sich wieder an den Tisch. Erneut zupfte sie an dem Badetuch, als würde sie das vor der von ihm geforderten verbalen Nacktheit schützen.
»Ich weiß nicht, also, eigentlich gibt es da gar nichts.«
Max grinste sie ironisch verständnisvoll an: »Klar, du bist noch Jungfrau. Aber selbst dann muss es erotische Erlebnisse bei dir geben, entweder mit dir selbst oder mit anderen Frauen.«
Wanda musste lachen. »Doch, es waren da auch schon Männer …«
»Na, dann erzähl mal!«
»Nur so sporadisch, ich habe keinen festen Partner. Weißt du, ich bin viel unterwegs, da verträgt sich das nicht so gut.«
»Und wie läuft so was Sporadisches ab?«
Wieder lachte sie. »In den Studios und Redaktionen halten sich alle für unwiderstehlich, sie flirten alles an, was Busen hat. Manchmal lasse ich mich darauf ein, wenn ich länger keinen Sex mehr hatte oder so. Oder auch auf meinen Reisen passiert es manchmal.«
Max sagte nichts, er sah sie nur weiter erwartungsvoll an; ihr wurde klar, dass sie schon mit etwas mehr rausrücken musste.
»In meinem eigenen Studio arbeite ich öfter mit anderen Fotografen zusammen. Einer davon ist so was wie ein Gelegenheitslover, allerdings verheiratet. Das ist gut, dann gibt es keine Probleme hinterher.«
Pause.
»Nach einer Session haben wir zusammen aufgeräumt. Ich habe die Kamera zur Hand genommen und angefangen, ihn zu fotografieren. Er stieg auf die Rolle ein, vollführte Posen, zog sein Hemd aus, wieder Posen mit nacktem Oberkörper. Dann griff er sich auch eine Kamera und begann, mich zu fotografieren.«
»Und? Bist du auch darauf eingestiegen?«
»Ja. Ich machte auch Posen und so.«
»Aber du hast nicht dein Oberteil ausgezogen?«
»Doch. Ich habe mich meines T-Shirts entledigt und zur Musik getanzt – Techno! ‚Na los, weiter‘, forderte er mich auf, es war offensichtlich, was er meinte. Da eigentlich schon klar war, worauf das Ganze hinauslaufen sollte, legte ich auch meinen BH ab. Wir tanzten beide zum harten Rhythmus, erst war ich verhaltener, damit meine Möpse nicht so aufreizend wippen sollten, aber dann war es mir egal. Wir kamen uns immer näher, zogen uns dabei weiter aus, Hose, Slip, und dann fielen wir übereinander her.«
»Du unten, er oben?«
»Erst im Stehen, Schenkel ineinander, heftiges Knutschen. Er packte meinen Hintern, dann stolperten wir zu Boden. Erst war ich unten. Aber der Boden war mir zu hart, also wechselten wir die Stellung.«
»Das musst du mir schon genauer erzählen«, lockte er sie nun, sie sollte jetzt auch direkter, obszöner werden! »Was hast du gemacht, als du auf dem Boden lagst?«
»Na, was wohl? Ich habe meine Beine geöffnet.«
»Und er?«
Sie zupfte wieder am Handtuch, ihr Gesicht war gerötet. »Er hat erst meinen Körper durchgeknetet, meine Brüste, er hat sie geküsst …«
»Deine Brustwarzen?«
»Ja.«
»Hat er auch mit den Lippen daran gezupft?«
»Ja.«
»Und dann?«
»Dann hat er meine Muschi liebkost.«
»Wie genau?«
»Mit seiner Zunge. Er hat meinen Saft abgeschlabbert und meinen Kitzler gestreichelt.«
»Warst du ordentlich nass?«
»Ja, ich dachte, ich schwimme davon!«
Pause, er wartete.
»Dann hat er seinen Schwanz in meine Möse gestoßen«, fuhr sie leise fort.
»Hast du gestöhnt?«
»Ja.«
»Geschrien?«
»Auch.«
»Und dann habt ihr die Stellung gewechselt.«
»Ja. So hatte ich jetzt bessere Kontrolle, konnte den Rhythmus bestimmen.«
»Hast du dich auf seiner Brust abgestützt?«
»Anfangs schon. Als ich merkte, dass ich kommen würde, habe ich mich gereckt und meine Arme in die Luft gerissen. Es war total geil!«
Sie hatte jetzt rote Flecken im Gesicht, atmete heftiger, das Erzählen dieses erotischen Erlebnisses hatte sie erneut erregt.
»Lief es immer so ab, wenn ihr gevögelt habt?«
»Ein anderes Mal hing wieder so eine erotische Spannung zwischen uns in der Luft. Da klingelte aber sein Handy und er musste weg. Ich war schon richtig frustriert und fing damit an, auf den Knien hockend die Kabel und anderes vom Boden aufzuräumen. Dann kam er auf einmal zurück, ob meinetwegen, oder weil er etwas vergessen hatte, weiß ich nicht. Ich trug einen kurzen Rock über der Strumpfhose, er erblickte mich in dieser Position, mit einem Griff zerrte er mir die Hose gleich inklusive Slip vom Hintern, das Wasser schoss mir in die Möse. Mit aller Kraft hat er mich von hinten gefickt.«
Ihre Stimme war immer leiser geworden, gedanklich war sie in die damalige Szene eingetaucht, starrte ins Leere, vergaß sogar darauf, das Handtuch hochzuziehen, es hatte sich an ihren erigierten Brustwarzen festgesetzt und offenbarte einen zarten Ansatz ihres Vorhofes.
Dann hatte sie sich wieder gefangen, sah ihm in die Augen, als wollte sie eruieren, ob er sie jetzt irgendwie nuttig fand.
»Na also, geht doch«, lobte er mit sanfter Stimme, sie lachte und zog das Handtuch hoch.
»Als ich mit Seba wieder im Haus war«, setzte nun er wiederum seine Erzählung fort, »grinste sie mich frech an, sie hatte mich provozieren wollen mit ihrem Getue den Russen gegenüber. Ich packte sie, riss ihr das Gewand vom Leib, griff einmal voll und heftig an ihre geilen Titten, dann die Hose runter und mit einem kräftigen Stoß habe ich sie aufs Bett geworfen. Blitzschnell hatte ich meine Sachen ausgezogen. Sie hatte sich inzwischen umgedreht und streckte mir ihren wunderbaren Arsch entgegen, wollte wohl von hinten gefickt werden. Und so habe ich es dann auch gemacht, richtig brutal, sodass sie geschrien hat.«
»Du hast sie in den Arsch gefickt?« Und wieder erschrak sie über ihre unbedacht getätigte obszöne Frage.
»Auch«, überging Max ihre Unsicherheit und blieb bei der Terminologie des Dirty Talks. »Erst in die Fotze, dann in den Arsch, immer abwechselnd, bis sie nicht mehr konnte. Dann habe ich sie gepackt, auf den Rücken geworfen und ihr ins Gesicht gespritzt.«
»Hat es ihr gefallen?« Sie musste kurz lachen; nicht wegen des Inhaltes ihrer Unterhaltung, sondern weil sie sich nun hinsichtlich ihrer Ausdrucksweise offensichtlich einig waren.
»Sie war total begeistert. So wütend sei ich richtig geil, hat sie gesagt.«
Wanda sah erst ihn, dann einen imaginären Punkt an der Wand an. Dann wieder Max: »Du hast bestimmt schon öfter mit anderen Frauen über erotische Erlebnisse und Fantasien gesprochen.«
»Ich weiche dem Thema nicht aus. Und … ich muss zugeben, dass ich es manchmal auch forciere.«
»Jetzt zum Beispiel?«
»Ein wenig vielleicht. Aber hauptsächlich animierst du mich ja dazu, Obszönitäten zu erzählen.«
»Was du genauso machst«, lachte sie.
»Im Geheimen hoffe ich natürlich, dass ich dadurch eine Stimmung schaffe, in der du dich auch ein wenig öffnest. Hat ja auch geklappt, ein bisschen zumindest.«
Wanda betrachtete wieder den imaginären Punkt an der Wand. Dann sagte sie leise: »Ich habe noch nie zuvor einem Mann von meinen erotischen Erlebnissen erzählt. Und erst recht nicht meine geheimen Fantasien.«
Max sah sie an, fast zärtlich. Es schmeichelte ihm, dass sie ihm von ihrem Gelegenheitslover auf der Fotobühne erzählt hatte.
»Deine Fantasien interessieren mich aber auch«, meinte er dann leise und sah sie erwartungsvoll an.
»Wirklich?«
»Nicht, weil ich da eine Geschichte daraus machen will. Deine Fantasien interessieren mich, weil sie von dir stammen.«
»Ich weiß nicht, ob ich das kann«, sagte sie schließlich ebenso leise, betrachtete noch eine Zeit lang den imaginären Punkt, dann lachte sie Max mit einem Hauch von Verlegenheit an und hangelte nach ihren Zigaretten. Rauchend ging sie zum Fenster und starrte in die aufkommende Dämmerung. Nachdem sie die Kippe ins Feuer geschnippt hatte, kam sie wieder zum Tisch:
»Ich glaube, ich werde mir erst mal was anziehen«, schmunzelte sie.
‚Das musst du meinetwegen wirklich nicht machen‘, dachte Max, sagte aber nichts.
Wanda suchte frische Wäsche aus ihrem Koffer, am Bett stehend kehrte sie ihm den Rücken zu. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie, dann ließ sie das Handtuch fallen, ohne den Vorhang geschlossen zu haben. Sie spürte seine Blicke auf ihrer Haut.
Um ihren Slip anzuziehen, musste sie sich bücken. Ob er wohl Kavalier genug war, wegzusehen, wenn eine unbekleidete Frau ihm den Hintern entgegenstrecken musste? Sie wagte es nicht, sich umzudrehen um Selbiges zu eruieren.
‚Was tust du? Du zeigst ihm deinen nackten Hintern! Mach wenigstens die Beine zusammen!‘ Und ihre Bewegungen verlangsamten sich unmerklich.
Max schaute natürlich ungeniert hin. Eine Frau, die dermaßen hartnäckig Obszönitäten aus ihm herauslockte, die musste es auch ertragen, dass ihr nackter Arsch genüsslich betrachtet wurde!
Als sie fertig war, hatte er bereits Tee gekocht, Rum dazugegeben und Kekse angerichtet. Durchs Fenster schauten sie über den zugefrorenen See, der still und fast gespenstisch das letzte Licht des Tages reflektierte, unwillkürlich lehnte sie ihre Schulter an seine. Beide hingen ihren Gedanken nach, Worte würden jetzt nur stören.