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Wie man Selbstdisziplin aufbaut

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Die Philosophie, wie Selbstdisziplin aufgebaut werden kann, erklärt sich am besten mit einer Analogie. Selbstdisziplin ist wie ein Muskel. Je mehr man ihn trainiert, desto stärker wird er. Je weniger man ihn trainiert, desto schwächer wird er.

Wie jeder nun eine andere Muskelstärke hat, besitzt jeder eine andere Stufe der Selbstdisziplin. Jeder hat welche – wenn man den Atem einige Sekunden anhalten kann, hat man schon Selbstdisziplin bewiesen. Aber nicht jeder hat seine Selbstdisziplin gleichsam ausgebaut.

Ebenso, wie man Muskeln braucht, um Muskeln aufzubauen, benötigt man Selbstdisziplin, um Selbstdisziplin zu entwickeln.

Selbstdisziplin aufzubauen ist analog zum Aufbau von Muskulatur, bei dem man Gewichte heben sollte, die nah der eigenen Grenze sind. Wenn man mit Gewichten trainiert, hebt man jedoch immer Gewichte, die man tatsächlich heben kann. Man beansprucht seine Muskeln so lange, bis sie nicht mehr können und dann ruht man aus.

Ähnlich dazu versucht man sich beim Aufbau von Selbstdisziplin an Herausforderungen, die man erfolgreich bewältigen kann, die aber nahe an der Grenze sind. Das heißt weder, dass man täglich etwas zu schaffen versucht und jedes Mal versagt, noch, dass man in einem Bereich bleibt, der immer angenehm ist. Man wird keine Kraft entwickeln, wenn man versucht, Gewichte zu stemmen, die zu schwer sind und man wird keine Kraft entwickeln, wenn man Gewichte stemmt, die zu leicht sind. Man muss mit Gewichten/Herausforderungen beginnen, die nahe der Grenze liegen, aber zu bewältigen sind.

Progressives Training heißt, dass man, wenn man erfolgreich ist, die Herausforderungen schwieriger machen kann. Wenn man immer mit denselben Gewichten trainiert, wird man nicht stärker werden. Analog dazu wird man keinen Zuwachs an Selbstdisziplin erreichen, wenn man sich nicht immer wieder herausfordert.

Genau, wie viele Menschen sehr schwache Muskeln haben, verglichen mit dem, was sie durch Training erreichen könnten, haben viele Menschen ein sehr geringes Maß an Selbstdisziplin.

Sich zu sehr herauszufordern, wenn man Selbstdisziplin aufbauen möchte, ist ein Fehler. Versucht man über Nacht sein ganzes Leben umzustellen, indem man sich viele neue Ziele setzt und von sich selbst verlangt, all diesen Zielen konsequent zu folgen, dann ist es fast sicher, dass man versagt. Man könnte diese Situation mit einer Person vergleichen, die das erste Mal das Fitnessstudio besucht und 100 Kilo Gewichte stemmen will. Sie wird nur albern aussehen.

Wenn man nur 5 Kilo heben kann, dann hebt man eben nur 5 Kilo. Dort anzufangen, wo man ist, ist überhaupt keine Schande.

Gleichermaßen kann man, wenn man momentan noch undiszipliniert ist, die wenige Selbstdisziplin nutzen, die man hat, um mehr davon aufzubauen. Je disziplinierter man wird, desto leichter wird das Leben sein. Herausforderungen, die einmal unmöglich schienen, werden schließlich wie Kinderspiele erscheinen. Wird man stärker, erscheinen dieselben Gewichte immer leichter und leichter.

Man sollte sich aber nicht mit anderen Menschen vergleichen. Das wird nicht helfen. Man wird nur finden, was man zu finden erwartet. Wenn man sich als schwach einschätzt, wird jeder andere stärker erscheinen. Wenn man sich als stark betrachtet, wird jeder andere schwächer erscheinen. Es gibt also keinen Grund, sich zu vergleichen. Man sollte sich einfach anschauen, wo man im Moment steht und darauf abzielen, sich zukünftig zu verbessern.


Die 5 Säulen der Selbstdisziplin

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