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Glück und Jugend

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Ihr habt alle ein Recht darauf, glücklich zu sein – auch diejenigen Menschen, die du weniger oder gar nicht magst. Glück kann ganz verschiedene Formen annehmen, ganz verschiedene Energien. Wie du weißt, suchen viele Menschen ihr Glück in materiellem Wohlstand, und bis zu einem gewissen Grade sind sie auch glücklich damit. Du darfst es ihnen nicht versagen, diese Erfahrung zu machen, oder dich arrogant über sie stellen. Natürlich ist dies nicht das wahre, das letztendliche Glück, aber immerhin doch besser, als in Elend, Hunger oder Krieg zu leben.

Es gibt aber auch ein Glück, das ganz unabhängig ist von materiellen Dingen, das sogar unter sehr leidvollen äußeren Bedingungen existieren kann, jedenfalls bis zu einem gewissen Grade. Dieses Glück ist vor allem ein bestimmter geistig-spiritueller Zustand, nach dem du doch auch strebst. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr euch immer wieder Prüfungen unterziehen. Letztlich geht es darum, einen sehr hohen Grad von Unabhängigkeit von den äußeren Ereignissen, von anderen Wesenheiten und sogar von sich selbst in seiner materiellen Gestalt und seiner persönlichen Geschichte zu gewinnen. Das, was ihr persönliche Krisen nennt, ist immer eine Art von Prüfstein dafür, in welchem Grad ihr diese Unabhängigkeit schon erreicht habt. Ihr habt euch für diese Inkarnation entschieden und damit für ein lebenslanges Lernen. Lernen, von alten seelischen Verhaftungen loszukommen und euer innerstes Selbst immer mehr zu befreien und zu entwickeln. Verhaftungen auf der emotionalen und mentalen Ebene und Verhaftungen der Seele zu lösen ist oft recht schmerzhaft, aber daran führt kein Weg vorbei. Und wenn ihr es nicht gleich schafft, sie zu lösen, ist das nicht so schlimm, denn ihr werdet neue Chancen erhalten. Aber meistens ist es besser und einfacher, die anstehenden Aufgaben gleich auf Anhieb und mit viel Mut zu lösen. Sonst gibt es noch ein paar Zusatzaufgaben. So ist das in der Logik des Universums.

Nun zu einem anderen Thema: Ihr könnt viel lernen von den jungen Menschen, von den Kindern und Heranwachsenden. Schließlich braucht ihr euch doch nur daran zu erinnern, dass auch eure Eltern und Lehrer sehr vieles von euch hätten lernen können, als ihr jung wart. Aber wie oft haben sie durch ihre Arroganz und geistige Erstarrung diese Chance vertan – und damit eine große Chance für ihre eigene persönliche Transformation. Wenn ihr euch diese Erfahrung immer wieder vor Augen haltet, liegt darin doch geradezu die Aufforderung, anders zu reagieren, als sie es taten.

Leider haben viele aus eurer Generation durch negative Vorbilder gelernt, durch eine notwendige Abgrenzung. Und je gründlicher ihr sie vollzogen habt, vor allem innerlich, desto größer war euer Lernerfolg. Manche Eltern und Lehrer waren geradezu dafür da, dass ihr es lernen solltet, unabhängig von ihnen zu werden, euch nicht einschüchtern und das Leben vermiesen zu lassen. Bedauert sie dafür, denn sie haben sich selbst genug bestraft. Was nun die euch nachfolgende Generation anbelangt, so sei ganz unbesorgt, dass sie Kapazitäten entwickeln wird, mit den Problemen, den Anforderungen der kommenden Zeit fertig zu werden. Sie wird neue Fähigkeiten haben, die sich von euren unterscheiden und die euch zunächst fremdartig anmuten könnten. Doch hütet euch davor, etwas zu verurteilen. Versucht in allem das Positive, das Wachstum zu sehen, welches sich darin äußert. Natürlich kann diese Generation auch vieles von euch lernen und sie wird es bereitwillig tun, wenn ihr euch offen zeigt für ihre Fragen, aber auch für ihre Ideen.

Eigentlich gibt es ja gar keine Generationen, höchstens im Rahmen einzelner Familien. Der Fluss des Entstehens, Heranwachsens und Vergehens ist kontinuierlich und ihr seid ein Teil davon, genauso wie die Jüngeren und die Älteren. Ihr solltet in Verbindung bleiben mit den wesentlichen Prozessen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, denn ihr seid nichts Besonderes – jedenfalls als Generation. Nur als einzelne Wesenheiten seid ihr besonders und ihr habt alle viel zu lernen. (03.09.1995)

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