Читать книгу Alles ist gut - Theo M. Lichtenfels - Страница 7
Einleitung
ОглавлениеSeit über 25 Jahren bin ich mit einer höheren Form von Intelligenz verbunden. Ich empfange Botschaften von einer anderen Ebene, die ich in mir höre und dann aufschreibe. Manchmal geht das sehr schnell und ich komme kaum nach. Wiederholt wurde mir mitgeteilt, wie die Übertragung dieser Informationen funktioniert. Inzwischen ist es fast selbstverständlich für mich, dass ich mich mit Fragen an diese Quelle wende, weil ich immer sehr verständnisvolle und hilfreiche Antworten erhalte. Da ich ein eher naturwissenschaftlich denkender Mensch bin, kann ich dieses Phänomen nicht erklären. Ich wollte mich auch nicht gern mit denjenigen vergleichen, die von sich behaupten, dass sie irgendwelche aufgestiegenen Meister channeln können. Meine innere Quelle hat keinen Namen. Da sie meist in der Wir-Form spricht, handelt es sich wohl eher um ein Kollektiv. Ich spreche sie deshalb gern mit „meine Freunde im Himmel“ an.
Alles begann Anfang 1993, als ich gerade von einem sehr inspirierenden Seminar nach Hause zurückgekommen war. Ich war damals 44 Jahre alt und lebte seit einiger Zeit allein. Abends hörte ich eine schöne Meditationsmusik. Bei der Silbe „Anand“ überkam mich plötzlich ein großes Glücksgefühl und ich schlug das Buch „Autobiographie eines Yogi“ von P. Yogananda auf. In einem anderen Buch, das ich kürzlich zu lesen angefangen hatte, fand ich kurz darauf den Satz: „Erlaube nicht der Schwerkraft deines Planeten, dein Bewusstsein zu erdrücken.“ Nachts ging es dann los: Ich fing an, in mein Tagebuch zu schreiben, über eine Stunde lang ohne Unterbrechung, so als würde mir jemand etwas diktieren. In den nächsten Tagen ging es weiter, zunächst im täglichen Rhythmus, dann wurden die Abstände allmählich größer. Vier Tage nach diesem ersten Kontakt kamen mir im Halbdämmerzustand die Zahlen 47 – 48 – 47 in den Kopf. Da ich inzwischen schon mit etwas Übersinnlichem rechnete, probierte ich diese Zahlen als Telefonnummer aus, aber ohne Erfolg, es tutete nur in der Leitung. Abends schaute ich dann die Nachrichten im Fernsehen an. Am Schluss kam die Ziehung vom Mittwochslotto. Die zweite Reihe endete auf 47 – 48 und die erste auf 47. Für mich als Zweifler war das ein Zeichen, dass hier andere Kräfte am Wirken waren als alles, was mir bislang bekannt war.
In den ersten Monaten sollte ich mich für die Übertragung auf die Toilette zurückziehen, auf das stille Örtchen. Am Ende habe ich dann immer die Klospülung betätigt, um all den alten inneren Ballast loszulassen. Später funktionierte der Empfang dann fast überall, wenn es ruhig um mich herum war, am besten aber nachts. Manchmal wurde ich geweckt, schlug mein neues leeres Buch auf, nahm meinen Füller in die Hand und lauschte nach innen. Meist dauerte es nicht lange, bis ich etwas hörte und es mit dem Schreiben losgehen konnte. Manchmal stellte ich auch Fragen, die mit aktuellen Themen zu tun hatten wie Gefühlszuständen im Inneren oder Alltagsproblemen im Äußeren. Manchmal waren es auch Fragen zum engeren Familienkreis oder zu unseren besten Freunden, aber immer nur für mich selbst oder manchmal auch für meine Partnerin, um die Ereignisse im Leben besser verstehen zu können. Da kaum jemand etwas über diese Aktivität von mir wusste, habe ich niemals Fragen im Auftrag von anderen Menschen gestellt. Ich erfuhr aus meiner Quelle, dass dies auch ein zu starker Eingriff in deren Leben wäre.
So schrieb ich Seite für Seite über viele Jahre hinweg auf, was ich hörte. Oft habe ich nachts geschrieben und danach weitergeschlafen. Am nächsten Morgen war ich dann beim Lesen immer wieder überrascht, wie klar und gut formuliert die von mir aufgeschriebenen Botschaften waren. Ein besonderer Gag lag noch darin, dass das Diktat immer genau bis zur letzten Zeile einer Seite ging, ohne Ausnahme in 25 Jahren. Niemals kam es vor, dass ich mein aktuelles Buch umsonst aufschlug. Wenn ich aufgewühlt war, dauerte es manchmal ein paar Minuten, bis ich empfangsbereit war, aber immer kamen dann interessante Textdurchgaben, trotz all meiner wiederkehrenden Zweifel, ob es noch richtig funktionieren würde.
Inzwischen waren es fast zweitausend handschriftliche Seiten geworden, die wie ein verborgener Schatz in meinem Schrank ruhten. Nur ein paar kürzere Textpassagen wurden an anderer Stelle veröffentlicht, der Rest schlummerte so vor sich hin. Es ist an der Zeit, dachte ich mir letztes Jahr, dieses Material oder zumindest Teile davon zu digitalisieren, um es in irgendeiner Form auch anderen interessierten Menschen zur Verfügung zu stellen. So machte ich mich an die Arbeit, all meine Aufzeichnungen zu sichten, sie noch einmal zu lesen und auszuwählen, welche mir für ein Lesebuch geeignet erschienen. Vor einigen Jahren hieß es dazu in einer Botschaft: „Die Texte sind zur Hälfte von dir und zur Hälfte von uns. Da wir kein Copyright beanspruchen, kannst du sie gern verwenden, um anderen Menschen damit zu nutzen.“
In den Botschaften gibt es einen besonderen Ausdrucksstil, den ich nur sehr geringfügig überarbeitet habe. Mir lag daran, den Originaltext so weit wie möglich beizubehalten. Mein Lektorat führte daher nur zu kleinen sprachlichen Korrekturen. Wo drei Pünktchen erscheinen (…), habe ich kürzere oder längere Passagen weggelassen, die sehr persönlich waren. An einigen Stellen habe ich zum besseren Verständnis ein paar Worte in Klammern hinzugefügt. Die einzelnen Abschnitte des Buches zeigen, was mich gerade bewegt hat, mit welchen Themen ich mich jeweils intensiver beschäftigt habe, zum Beispiel meine Gesundheit, Beziehungskonflikte, unsere Wohnsituation oder spirituelle Aspekte. Oft habe ich Fragen dazu gestellt, die nur teilweise, soweit zum Verständnis erforderlich, in dieses Buch mitaufgenommen worden sind. Deshalb sind die empfangenen Antworten auch etwas subjektiv und können nicht getrennt von meiner eigenen Entwicklung im Verlauf von 25 Jahren gesehen werden. Dennoch denke ich, dass hier viele typische Lebensaspekte thematisiert worden sind, die auch für andere Menschen von Interesse sein können.
Nach einem sehr intensiven ersten Jahr gab es in den ersten zehn Jahren auch größere Lücken. Das lag daran, dass ich in diesen Phasen viel mit anderen, irdischen Angelegenheiten beschäftigt war und mich nur sehr selten an meine Freunde im Himmel gewendet habe. Nach mehreren Monaten oder sogar einem halben Jahr Abstinenz hatte ich immer die Befürchtung, dass mein Draht zum Himmel nicht mehr funktionieren würde. Aber – siehe da – das war nie ein Problem und ich erhielt stets aufmunternde Worte zum Neubeginn. Man freue sich, dass ich wieder Kontakt aufnehmen würde, und stehe mir jederzeit zur Verfügung, hieß es dann. Im Nachhinein gesehen, wäre es in einigen Situationen sicher besser gewesen, hätte ich dort rechtzeitig um Rat gefragt. Dann wären einige meiner Probleme vielleicht schneller gelöst worden und ich hätte die Hintergründe eher verstehen können.
Schon jetzt bedanke ich mich bei meinen Freunden im Himmel für diese großartige Zusammenarbeit, wie sie mir übrigens auch schon wiederholt dafür gedankt haben, und bitte sie zugleich darum, mich bis zu meinem Lebensende mit ihrer Weisheit zu begleiten. Ich halte mich für keinen Auserwählten, kein Medium, für keinen Menschen, der übersinnliche Fähigkeiten besitzt oder eine besondere Gabe, um solche Botschaften zu empfangen. Ich nehme keinerlei bewusstseinserweiternde Drogen, höre keine Stimmen und sehe keine Geister, sondern habe einfach nur aufgeschrieben, was ich innerlich vernommen habe. Meine Stärke liegt eher in einer recht strukturierten Arbeitsweise, weshalb ich bislang nur Fachbücher veröffentlicht habe.
Inzwischen glaube ich, dass die meisten Menschen – oder soll ich sagen alle Menschen – dazu fähig sind, etwas zu empfangen, was von einem größeren Bewusstsein herrührt als von ihrem eigenen Verstand. Die Voraussetzung dafür ist es, innerlich still und ganz rezeptiv zu werden und keine speziellen Erwartungen zu haben. Dann werden früher oder später Bilder kommen, Worte zu hören sein oder tiefe Gefühle empfunden werden. Doch diese Fähigkeit des Innehaltens, des Ganz-bei-sich-Ankommens – das ist den meisten Menschen in unserer schnelllebigen und reizüberfluteten Welt leider abhandengekommen.
Wenn ich nun einen Teil der Botschaften veröffentliche, die ursprünglich nur für mich (und zum Teil noch für meine Lebenspartnerin) gedacht waren, und sie einem interessierten Leserkreis zur Verfügung stelle, dann tue ich dies, um andere Menschen dazu zu inspirieren, nach den Wahrheiten des Lebens weniger im Außen zu suchen, sondern sie mehr im Inneren zu finden. Was nützt es, wenn du immer nur Bücher von anderen liest, Vorträge von anderen anhörst oder dich abhängig von irgendwelchen Lehrern und Meistern machst? Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, deine eigene Wahrheit zu finden, und die findest du nicht so sehr durch äußere Aktivitäten, sondern durch das bewusste Lauschen nach innen. Du findest sie dann, wenn du beginnst, dich für deine Verbindung mit einer größeren Quelle zu öffnen.
Allen Lesern und Leserinnen empfehle ich, sich diesem Buch mit einer ähnlichen Intuition zu nähern, wie ich sie selbst beim Schreiben benutzt habe. Es ist gewiss kein Buch, das man einfach so von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen sollte. Vielleicht kannst du dich von meinen neu geschriebenen Kurzüberschriften zu den Textpassagen leiten lassen oder einfach eine beliebige Seite aufschlagen und schauen, was dort steht. Lege das Buch nicht gleich aus der Hand, wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, sondern probiere es von Zeit zu Zeit erneut, dich mit seinen Inhalten anzufreunden. Letztlich geht es ja darum, deine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, wie du auf deine Art und Weise mit einer höheren geistigen Quelle in Kontakt kommst. Dazu möchte ich alle Leser und Leserinnen ermutigen.