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2. Megatrends bestimmen unsere Zukunft

„In einer Welt, die überflutet wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht. Theoretisch kann sich jeder an der Diskussion über die Zukunft der Menschheit beteiligen, aber es ist ziemlich schwer, dabei den Durchblick zu behalten. Häufig bemerken wir noch nicht einmal, dass eine Debatte im Gang ist oder welches dabei die Kernfragen sind. Milliarden von uns können sich gar nicht den Luxus erlauben, sich näher damit zu befassen, weil wir dringlichere Dinge zu tun haben: Wir müssen arbeiten gehen, wir müssen uns um die Kinder oder um unsere alt werdenden Eltern kümmern. Leider gewährt die Geschichte keinen Rabatt. Wenn über die Zukunft der Menschheit in unserer Abwesenheit entschieden wird, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind, unsere Kinder zu ernähren und mit Kleidung zu versorgen, werden wir und sie dennoch nicht von den Folgen verschont bleiben. Das ist ausgesprochen unfair; aber wer will behaupten, die Geschichte sei fair?“4

Soweit Yuval Noah Harari, der international bekannte israelische Historiker in seinem Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“.

Wenn wir nicht wollen, dass über die Zukunft der Menschheit „in unserer Abwesenheit“ entschieden wird, brauchen wir mehr Klarheit, wie sich die Zukunft entwickelt. Einen ersten, noch groben Zugang zu dieser Frage erhalten wir über Megatrends, die unsere Zukunft prägen.

Der Zukunftsforscher John Naisbitt hat 1982 den Begriff „Megatrend“ geprägt.5 Megatrends sind Entwicklungen, die sich in den nächsten 30 Jahren oder mehr ergeben und die sich massiv auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt auswirken - und das in der Regel weltweit. Megatrends verändern und durchdringen Wertesysteme, Zivilisationsformen, Technologie und Ökonomie und zeigen Auswirkungen in allen menschlichen Lebensbereichen. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkungsdauer von mehreren Jahrzehnten.

Zentrale Megatrends, die unsere Zukunft bestimmen, sind demografischer Wandel, Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, neue Arbeitswelt und Gesundheit. Dazu ein erster kurzer Überblick, bevor in den nachfolgenden vierzehn Kapiteln wichtige Zukunftsfragen vertieft behandelt werden.

Demografischer Wandel

Geburtenrate, Mortalität und Migration bestimmen den demografischen Wandel. Global gesehen verläuft die demografische Entwicklung zwischen den Kontinenten sehr unterschiedlich. Weltweit rechnen die Vereinten Nationen6 bis 2050 mit einer Bevölkerungszunahme von derzeit rund 7,7 Milliarden Menschen auf etwa 9,7 Milliarden Menschen. Dabei verschieben sich geografisch die Bevölkerungsanteile massiv.

Während in asiatischen und afrikanischen Ländern die Bevölkerung stark wächst, zeichnet sich in Europa der gegenläufige Trend ab. Lag in Europa der Gesamtanteil an der weltweiten Bevölkerung im Jahr 1950 noch bei fast 22 % und im Jahr 2015 bei 10 %, ist für das Jahr 2050 nur noch ein Anteil von 7,3 % zu erwarten.7

In Deutschland leben zurzeit 83 Millionen Menschen. Je nach angenommener Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung wird die Bevölkerungszahl noch mindestens bis 2024 zunehmen, spätestens aber ab 2040 zurückgehen. Im Jahr 2060 wird sie voraussichtlich zwischen 74 und 83 Millionen liegen.8

Die Bevölkerung im erwerbstätigen Alter (20 - 66 Jahre) sinkt von derzeit rund 52 Millionen bis 2035 auf 45,8 bis 47,4 Millionen. Bis zum Jahr 2060 wird sie auf 40 bis 46 Millionen zurückgehen.

Während der Bevölkerungsanteil im Erwerbsalter sinkt, steigt der Anteil der Senioren deutlich an. Die Zahl der Menschen im Alter ab 67 Jahren stieg bereits zwischen 1990 und 2018 um 54 % von 10,4 Millionen auf 15,9 Millionen. Sie wird bis 2039 um weitere 5 bis 6 Millionen auf mindestens 21 Millionen wachsen und anschließend bis 2060 relativ stabil bleiben.

Die Zahl der Menschen im Alter ab 80 Jahren wird von 5,4 Millionen im Jahr 2018 bereits bis 2022 auf 6,2 Millionen steigen und dann bis Anfang der 2030er Jahre auf diesem Niveau bleiben. In den sich anschließenden 20 Jahren wird sie aber kontinuierlich zunehmen und im Jahr 2050 je nach angenommener Entwicklung der Lebenserwartung auf 8,9 bis 10,5 Millionen wachsen.

Während vor 100 Jahren die Lebenserwartung von Männern bei nur 46 Jahren lag (aktuell: 78 Jahre) und bei Frauen bei 52 Jahren (aktuell: 83 Jahre), steigt sie - auch wenn inzwischen ein Trend zu einem langsameren Anstieg der Lebenserwartung zu beobachten ist - bis 2060 auf 82-86 Jahre bei Männern und auf 86 - 90 Jahre bei Frauen an.9 Diese Annahmen des Statistischen Bundesamtes gehen davon aus, dass verbesserte Lebensumstände, rückläufige Raucherquoten und geringerer Alkoholkonsum sowie weitere Verbesserungen in der medizinischen Versorgung auch künftig den weiteren Anstieg der Lebenserwartung positiv beeinflussen werden.

Globalisierung

Globalisierung ist kein neuer Prozess, hat aber in den letzten Jahrzehnten deutlich an Dynamik gewonnen.10 Die Kosten für den Transport von Informationen, Menschen, Gütern und Kapital über den gesamten Erdball hinweg sind drastisch gesunken. Globale Kommunikationsmöglichkeiten können immer billiger und schneller genutzt werden.

Internationale Verflechtungen nehmen aber nicht nur in den Bereichen Wirtschaft und Kommunikation zu, sondern auch in den Bereichen Politik, Kultur und Umwelt, und zwar zwischen Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten.

Die Zahl der Menschen, die mindestens zwei Sprachen sprechen, hat sich durch die Globalisierung deutlich erhöht. Englisch wird immer häufiger als Weltsprache für Handel, Politik, Kultur und Fernverkehr genutzt. In 57 Staaten ist Englisch Amts- und/oder Landessprache und in mindestens 25 weiteren Staaten Bildungs-, Geschäfts- und/oder Verkehrssprache.11

Digitalisierung und Internet haben dem Globalisierungsprozess nochmals zu deutlich mehr Schwung verholfen. Während das Internet 1990 noch keine bedeutende Rolle spielte, nutzen gegenwärtig bereits 3,9 Milliarden Menschen weltweit das Internet. Bis 2021 soll sich die Zahl der Internetnutzer bereits auf über 4,14 Milliarden Menschen erhöhen.12 In Deutschland sind bereits 63 Millionen Menschen Internetnutzer.13

Dank der Internationalisierung der Märkte und der Unternehmen partizipieren viele Entwicklungs- und Schwellenländer zunehmend am Welthandel, Wohlstand und wirtschaftlichen Wachstum. Die letzte Finanzkrise hat allerdings gezeigt, dass die Globalisierung die weltweite Wirtschaft tendenziell schwankungsanfälliger macht. Globale Finanzströme erfordern deshalb eine zunehmende Kontrolle.

Noch drastischer zeigen sich die Folgen der Globalisierung bei der CoronaPandemie. Am 28. Januar 2020 bestätigte die Firma Webasto aus Stockdorf in Oberbayern den ersten Coronavirus-Fall in Deutschland.14 Eine Chinesin hatte sich vier Tage in der Firma aufgehalten und einen deutschen Kollegen infiziert. Bereits im März 2020 stand das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nicht nur in ganz Deutschland, sondern fast weltweit weitgehend still.

Weltweit wurden Grenzen geschlossen, Lieferketten unterbrochen und Handelsbeziehungen ausgesetzt. Vieles, was vorher unbeachtet blieb, wurde sichtbar, zum Beispiel dass wichtige Medikamente fast nur noch in China und Indien und nicht mehr in Europa produziert wurden. Nach der Corona-Pandemie werden Fragen zu beantworten sein, wie wir derartigen Entwicklungen der Globalisierung entgegensteuern müssen.

Die wirtschaftliche Dimension der Globalisierung ist aber nur ein Teil dieses Megatrends, der sich in immer mehr gesellschaftlichen Bereichen auswirkt: vom Bildungssystem und Konsum über die Massenmedien und Kultur bis in private Lebens- und Beziehungswelten.

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist – basierend auf dem Internet als Querschnittstechnologie – so tiefgreifend für alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche, dass sich weder private Nutzer noch Unternehmen dem entziehen können.15 Das Internet der Dinge und die Industrie 4.0 läuten bereits in Verbindung mit der Künstlichen Intelligenz und den Möglichkeiten der Sensorik und Robotik die nächste große Entwicklungsstufe der Vernetzung ein. Maschinen, Transportmittel und viele langlebigen Konsumgüter werden zunehmend mit Mikroprozessoren und/oder Sensoren ausgestattet und werden somit Teil des Internets. Die moderne Informationstechnik ist dann nicht mehr auf Computer und Smartphones beschränkt, sondern wird auf Milliarden physischer Produktionsfaktoren und Konsumgüter ausgeweitet. Europa hat geringe Chancen, im Verbrauchergeschäft mit Onlineplattformen zu US-amerikanischen und chinesischen Firmen aufzuholen. Große Player wie Google/Alphabet, Facebook & Co. oder Amazon drängen zunehmend auch in die realen Wirtschaftsbranchen ein und verändern hier die Spielregeln. Umso wichtiger ist es, dass sich die Europäer auf das Internet der Dinge mit seinen vernetzten Geräten konzentrieren.

Moderne Kommunikationstechnologien mit dem Internet im Zentrum verleihen dem Megatrend Digitalisierung und Konnektivität eine enorme Kraft. Kein Megatrend kann mehr verändern, zerstören und neues schaffen. Kein Megatrend löst mehr Disruption aus. Digitalisierung und Konnektivität führen zu neuen Formen des Wirtschaftens, des Arbeitens und der Gemeinschaft.16

Die zunehmende Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich, aber auch viele Herausforderungen. Zu letzteren gehören zum Beispiel Hacker-Angriffe und digitale Kriminalität oder die Suchtgefährdung durch Computerspiele, Internet und Smartphone.

Die Digitalisierung wird den Alltag der Menschen zunehmend prägen und die Mensch-Maschine-Interaktionen verändern. Digitale Assistenten werden im Auto, in Smart-Homes, in der Kleidung oder in Kameras immer stärker eingesetzt. Digitalisierung eröffnet auch neue Chancen für die Personalisierte Medizin und für viele technologische Felder.

Klimawandel

Der globale Klimawandel ist ein Faktum, das nicht mehr zu leugnen ist. Die Folgen zeigen sich in teils katastrophalen Hitze- und Dürreereignissen, im Schmelzen der Polkappen, in der Ausbreitung von Trockengebieten, im Auftauen des Permafrostbodens, in den Ozeanen oder in Veränderungen bei Flora und Fauna.17

Klimawandel und Umweltschutz sind keine Nischenthemen mehr. Klimaschutz ist nicht mehr nur Thema von Umweltaktivisten, sondern wird die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte nachhaltig prägen. Klima und Energie sind Engpassfaktoren, die unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung im Fortbestand gefährden könnten, wenn nicht entschlossen gegengesteuert wird.

Nicht nur die jüngere Generation drängt auf ein grundsätzliches Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Um eine gefährliche Störung des Klimasystems zu verhindern, ist es erforderlich, die globale Temperaturerhöhung langfristig deutlich unter zwei Grad Celsius oder sogar unter 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dieses sogenannte Zwei-Grad-Ziel ist ein zentrales, international weitestgehend anerkanntes Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse, nach denen eine globale Erwärmung in dieser Höhe als noch beherrschbar gilt.18

Das Frankfurter Zukunftsinstitut spricht vom Megatrend „Neo-Ökologie“: Biomärkte, EU-Plastikverordnung, Energiewende – der Megatrend NeoÖkologie reicht in jeden Bereich unseres Alltags hinein.19 Ob persönliche Kaufentscheidungen, gesellschaftliche Werte oder Unternehmensstrategie – selbst, wenn nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, entwickelt er sich nicht zuletzt aufgrund technologischer Innovationen mehr und mehr zu einem der wirkmächtigsten Treiber unserer Zeit. Der Megatrend Klimawandel sorgt für eine Neuausrichtung der Werte der globalen Gesellschaft, der Kultur und der Politik und verändert unternehmerisches Denken und Handeln in seinen elementaren Grundfesten.

„Neo“ an der Ökologie ist, dass sie Nachhaltigkeit und Effizienz in allen Bereichen bedeutet: In der Finanzwirtschaft ebenso wie im Städtebau, in Mobilitätskonzepten oder im Konsum. Was in den vergangenen Jahrzehnten eher eine Beschäftigung für elitäre Minderheiten war, wird jetzt zum Mainstream.

Der Megatrend Klimawandel wird Märkte und Konsumverhalten deutlich verändern. Das Beispiel Automobilindustrie mit dem Umbau zur E-Mobilität zeigt, dass dieser Wandel zahlreiche Risiken insbesondere für Arbeitsplätze enthält. Andererseits wird die Industrie vom Wandel der Märkte auch profitieren, weil die Nachfrage nach erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien steigen wird. Fazit: Klimawandel ist der wichtigste Megatrend, den wir beherrschen müssen, wenn wir nicht auf eine ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Katastrophe zusteuern wollen. Angesichts des weltweit fortschreitenden Klimawandels und der bisher geringen internationalen Erfolge beim Gegensteuern hat die Staatengemeinschaft eine Herkulesaufgabe zu bewältigen.

Neue Arbeitswelt

Die Arbeitswelt wird künftig noch anspruchsvoller, das Tempo wird noch einmal erhöht.20 Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Viele heutige Routinearbeitsplätze werden künftig wegfallen. Beschäftigte müssen noch mehr wissen und können. Gefragt ist Problemlösungskompetenz. In der Industriearbeit und in anderen Bereichen werden Roboter und Menschen künftig sehr eng zusammenarbeiten. Viele Dienstleistungsberufe geben weniger gut ausgebildeten Menschen auch künftig Chancen. Auch entstehen völlig neue Berufe und Berufsbilder, besonders in den Sektoren Freizeit, Erholung und Gesundheit oder in technologischen Feldern. Wichtig für die Zukunft am Standort Deutschland ist die Erhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Gefragt sind Innovationen, neue Produkte und Dienstleistungen und neue Märkte.

Unsere künftige Arbeitswelt wird – so der international angesehene Physiker Michio Kaku - in Verlierer und Gewinner aufgeteilt.21 Verlierer werden diejenigen sein, die rein repetitive Aufgaben erledigen. In der Vergangenheit waren das bereits Fließbandarbeiter in der Automobilindustrie, künftig werden dies nach Auffassung von Michio Kaku vermehrt Makler, Buchhalter, Verkäufer oder Kassierer sein.

Zu den Gewinnern gehören Wissenschaftler oder Kreative, aber auch zum Beispiel Polizisten oder Installateure, die nichtrepetitive Aufgaben erfüllen, die auf absehbare Zeit nicht durch Computer oder Roboter ersetzt werden können. Generell gilt: Diejenigen Menschen haben gute Zukunftsaussichten, die den Wert ihrer Arbeit erhöhen und die kreativ sind.

Dazu zählen unter anderen Künstler, Schauspieler, Softwareschreiber, Journalisten, Führungspersönlichkeiten, Analytiker und Wissenschaftler, aber auch Menschen, die sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen beschäftigen.22

Die künftige Arbeitswelt wird flexibler. Den einen lebenslangen Job wird es nicht mehr geben. Arbeiten in Projekten, für wechselnde Arbeitgeber oder in unternehmensübergreifenden Projekten gewinnen an Bedeutung.

Auch von zwei wichtigen Aspekten wird die Arbeitswelt von morgen geprägt sein: Die Arbeitswelt wird weiblicher und die älteren Beschäftigten werden stärker gebraucht.23 Frauen sind immer besser qualifiziert und bauen ihre bisherige Benachteiligung gegenüber männlichen Kollegen Schritt für Schritt ab. Bei älteren Beschäftigten tritt in vielen Betrieben der Jugendwahn früherer Jahre wieder hinter eine realistische Beurteilung der Qualitäten und Kompetenzen der älteren Arbeitnehmer zurück.

Gesundheit

Dass unsere Gesundheit an erster Stelle steht, hat uns 2020 die CoronaPandemie drastisch vor Augen geführt. Der Megatrend Gesundheit verknüpft psychische und physische Dimensionen immer enger.24 Gesundheit und Zufriedenheit verschmelzen. Zur Gesundheit gehört auch eine gesunde Umwelt mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Mehr Selbstverantwortung und ein bewussterer Umgang mit der eigenen Gesundheit rücken in den Vordergrund.

Eine alternde Bevölkerung erzeugt einen Wertewandel hin zu mehr Gesundheitsvorsorge und einem aktiveren körperlichen Verhalten. Zufrieden, vital und gesund in einer gesunden Umwelt alt werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Der Gesundheitssektor wächst zu einem Kernsektor der künftigen Wirtschaft heran. Neue Märkte expandieren: vom neuen Fitness-Urlaub, über Feng-Shui-Architektur bis hin zum Health-Food. In Deutschland nutzt fast jeder zweite Smartphone-Nutzer Apps zum Thema Gesundheit und Fitness.25 Diese Apps auf dem Smartphone und Fitnessarmbänder oder Fitnessuhren helfen, um Blutwerte, Herzfrequenzen, Körpergewicht und vieles mehr zu kontrollieren. Die präventive Selbstoptimierung der eigenen Gesundheit wird immer wichtiger.

Eine nachhaltig gesunde Umwelt ist auf eine neue Ressourcen- und Energieproduktivität angewiesen. Hier können zum Beispiel Nano- und Biotechnologie wichtige Beiträge leisten. Denn durch innovative Materialien und neue Prozesse können sie in vielen Bereichen für einen ressourcen- und energieschonenden Verbrauch und damit auch für eine gesündere Umwelt sorgen.

Große Bedeutung kommt künftig auch der Personalisierten Medizin zu.26 Voraussetzung dafür sind weitere Erfolge bei der Aufschlüsselung des menschlichen Genoms. Nach einer hochspezifischen Diagnose können Patienten unter Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen künftig deutlich präziser entsprechend ihrer individuellen molekularen Signatur behandelt werden. Die bessere medizinische Versorgung kann zusammen mit verbesserten Lebensumständen, rückläufigen Raucherquoten und geringerem Alkoholkonsum zu einem erkennbaren Anstieg der Lebenserwartung führen.

4 Yuval Noah Harari: 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert; 2. Aufl., München 2018, S. 11

5 John Naisbitt: Megatrends: Ten New Directions Transforming Our Lives, New York 1982

6 Vgl. Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: Neue UN-Projektionen: Weltbevölkerung wächst bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen, unter: https://www.dsw.org/neue-un-pro-jektionen-2019/ [Stand: 12.2.2020]

7 https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisie-rung/52702/bevoelkerung-nach-regionen [Stand: 12.2.2020]

8 Vgl. dazu und im Folgenden: Statistisches Bundesamt: Bevölkerung im Wandel. Annahmen und Ergebnisse der 14. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 27. Juni 2019, S. 17 ff.

9 Vgl. auch: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelke-rung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/ inhalt.html#sprg229094 [Stand: 12.2.2020] Sowie: Statistisches Bundesamt: Bevölkerung im Wandel. Annahmen und Ergebnisse der 14. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 27. Juni 2019, S. 37 ff.

10 Zum Thema Globalisierung vgl. zum Beispiel: Bundeszentrale für politische Bildung: Globalisierung. Zahlen und Fakten, unter: https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/ [Stand: 12.2.2020]

11 https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52515/weltspra-che [Stand: 12.2.2020]

12 https://de.statista.com/themen/42/internet/[Stand: 12.2.2020]

13 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36146/umfrage/anzahl-der-in-ternetnutzer-in-deutschland-seit-1997/ [Stand: 12.2.2020]

14 Dietrich Mittler: Erster Coronavirus-Fall in Deutschland bestätigt, unter: https://www.sueddeutsche.de/bayern/coronavirus-deutschland-landsberg-starnberg-1.4774589 [Stand: 27.3.2020]; sowie: Carolin Fries: So ist die Stimmung in der Webasto-Zentrale, unter: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starn-berg/bayern-coronavirus-webasto-starnberg-1.4774686 [Stand: 27.3.2020]

15 Vgl. dazu das Kapitel „Digitalisierung und Industrie 4.0“

16 Vgl. z.B. Tobias Kollmann, Holger Schmidt: Deutschland 4.0. Wie die Digitale Transformation gelingt, Wiesbaden 2016; oder: Marc Beise, Ulrich Schäfer: Deutschland digital, Frankfurt am Main 2016

17 Vgl. z.B. Umweltbundesamt: Und sie erwärmt sich doch. Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel?, Dessau-Roßlau 2013, oder: Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Klimawandel, unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/klimawan-del/ [Stand: 12.2.2020]

18 Das Zwei-Grad-Ziel beschreibt das Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Das Ziel ist eine politische Festsetzung, die auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse über die wahrscheinlichen Folgen der globalen Erwärmung erfolgte. Vielfach wird vorgeschlagen, eher von einer „Zwei-Grad-Grenze“ zu sprechen, die nicht überschritten werden dürfe. Zugleich steht das Zwei-Grad-Ziel in der Kritik, nicht ausreichend zu sein, da auch bereits bei zwei Grad Erderwärmung schwere Folgen für Mensch und Umwelt auftreten werden. Gefordert wird deshalb häufig, den Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen hat bereits frühzeitig auf die Bedeutung des Zwei-Grad-Ziels hingewiesen. Vgl. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen: Klimawandel: Warum 2°C?; unter: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikatio-nen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf [Stand: 13.2.2020]

19 Vgl. Lena Papasabbas: Neo-Ökologie: Der wichtigste Megatrend unserer Zeit, unter: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/der-wichtigste-megatrend-unserer-zeit/ [Stand: 12.2.2020]

20 Vgl. dazu das Kapitel 3 „Arbeitswelt der Zukunft: Die Anforderungen steigen“.

21 Vgl. Michio Kaku: Die Physik der Zukunft. Unser Leben in 100 Jahren, Hamburg 2013, S. 458 ff.

22 Ebd.

23 Vgl. z.B. Ulrich Reinhardt, Reinhold Popp: Schöne neue Arbeitswelt? Was kommt, was bleibt, was geht, Hamburg 2018, S. 112 ff.

24 Vgl. dazu das Kapitel10 „Medizin und Gesundheit machen Fortschritte“.

25 Vgl. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75639/Fast-jeder-zweite-Deut-sche-nutzt-Gesundheits-Apps [Stand: 13.2.2020]

26 Vgl. z.B. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Aktionsplan Individualisierte Medizin, Ein neuer Weg in Forschung und Gesundheitsversorgung, Berlin 2013

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