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Der Dom

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An schlankem Strebewerk und hohen Wänden brausen

Machtvolle Klänge kunstvoll stark gefügt empor,

Aus ungezählten, hellen Orgelpfeifen tönend.

Der kühle Sandstein klingt, als wär er selbst Musik,

Und von Gesang erfüllt verharrt das Mittelschiff.

In schmalen, bunten Fenstern glüht gedämpftes Licht;

Es flutet warm herein und dämmert farbenreich

Vom Kreuz zur Kanzel hin und zu den Kapitälen,

Und baut in Demut mit an dem geweihten Chor

Zur Ehre und zum Lob des Vaters aller Dinge.

Auf heiligen Altären flehen weiße Kerzen

In stiller Andacht, ruhig leuchtend, zu den Bildern,

In deren Seele gleicher Geist der Schönheit dient,

Wie in dem Orgelton, der eine Tiefe kennt,

In der das Letzte schweigt. Von dorther kommt er nun,

Entzündet einen Glanz, dem nichts sich mehr versagt,

Und alles hochanstrebend ernste Pfeilerwerk

Neigt zueinander sich wie Hände im Gebet.

So lebt der Orgel Wesen in dem großen Haus,

Darin ein Vater wohnt - und doch auf ewig fern ist.

Stille und Klang

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