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[5]Vorwort

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Der Begriff der Strategie begegnet uns im Alltag häufig und wird meist ohne weiteres Interesse von uns wahrgenommen, wenn nicht sogar »hingenommen«. Beispielsweise kennen wir sogenannte Strategie-Papiere in Politik oder Wirtschaft, oder es ist im militärischen Bereich die Rede von einer Strategie für einen Krieg. Sogar in Form von Strategie-Spielen begegnet uns in diesem Kontext die Strategie, hier gerade schon als trivial wirkender Begriff. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff »Strategie« eigentlich und was ist eine Strategie im eigentlichen Sinne?

Das Wort »Strategie« setzt sich zusammen aus »Heer« (altgriechisch στράτος strátos) und »führen« (altgriechisch ἄγειν ágein), der »stratēgós« war also der Heeresführer (Herrmann, 1983, S. 460). Unter »Strategie« wurde damit ursprünglich die Kunst der Heeresführung verstanden. Zur Führung eines Heeres bedurfte es einer konkreten Planung und Methoden zum zielgerichteten Einsatz des Heeres. Je größer die Heere wurden, desto komplexer wurden diese Planungen und Methoden und auch die Wechselwirkungen, welche hierbei auftraten. Früh erkannte man, dass die entwickelten Systematiken auch außerhalb des militärischen Sektors Anwendungen finden konnten, zum Beispiel in der Politik oder in der Wirtschaft.

Wesentliche Betrachtungen zur Strategie stammen von dem preußischen General Carl von Clausewitz, der Anfang des 19. Jahrhunderts in seinem Gesamtwerk »Vom Kriege« elementare Betrachtungen und Leitsätze zur Strategie formulierte. Obwohl diese Betrachtungen ihr Augenmerk hauptsächlich auf den Bereich des Militärs legen und deutlich von dem Zeitgeist beeinflusst sind, der zur Entstehungszeit während der Kämpfe gegen die Armeen Napoleon Bonapartes vorherrschte, werden von Clausewitzs´ Theoreme auch heute noch gelehrt und entfalten in vielfältiger Weise ihre Wirkung. Für den Bereich der Gefahrenabwehr haben strategische Betrachtungen ebenfalls große Bedeutung. Jedoch lassen sich die Lehren des Generals von Clausewitz für den Bereich der Gefahrenabwehr nicht ohne Anpassung übertragen, denn die Gefahrenabwehr hat ein eigenes Wesen, welches sich von dem Wesen des Militärs, der Politik und der Wirtschaft etc. unterscheidet. Inhalt dieses Buches soll sein, sich dem Wesen der Gefahrenabwehr zu näheren und, fußfassend auf den clausewitzschen Theoremen, eine strategische Methodik für die Gefahrenabwehr zu beschreiben.

Strategie in der Gefahrenabwehr

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