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Die verstörenden Auslassungen eines erhabenen Fremden

Von Bernd Unger

Drinnen, durch den Dom, braust Beethovens Neunte, gleißt Schillers Ode an die Freude, während draußen die Welt gleichsam in einem Unwetter apokalyptischer Fluten zu versinken droht.

Bereits im Konzert war er ihm aufgefallen, "der Fremde". Ein komischer Kauz, der ihn überdies noch ansprach, um anschließend über Lüge und Wahrhaftigkeit zu dozieren. Ausgerechnet ihm, dem Werbetexter, einem Wortschmied aus der krassen Gegenwelt der haltlosen Versprechungen und des schnöden Scheins . . . Und doch beginnt ein merkwürdiges Gift in ihn zu sickern.

Thomas Christen jagt den Leser durch ein seltsam ortloses, Schnitzler'sches Traumspiel. Für den namenlosen Werbemenschen und Ich-Erzähler beginnt ein Taumel durch die Nacht, in der immer wieder der geisterhafte Fremde mahnend auftaucht - und Schiller, Zarathustra und Friedrichs Mönch am Meer sich als verlässliche Fremdenführer erweisen.

Unser Held durchmisst einen illustren nächtlichen Personenkreis und wird am Ende seiner Selbsterfahrung, in einer Art Katharsis, jenen "tanzenden Schritt" wagen, den schon Nietzsches Zarathustra zur geistigen Reifung so dringend empfiehlt.

Tanzen wir also mit ihm.

Schritt für Schritt.

The book of love is long and boring,

No one can lift the damned thing.

It’s full of charts and facts and figures

And instructions for dancing.

Stephin Merritt

(Peter Gabriel)

Die verstörenden Auslassungen eines erhabenen Fremden

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